Kinheim
Kinheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach an. Kinheim ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bernkastel-Wittlich | |
Verbandsgemeinde: | Traben-Trarbach | |
Höhe: | 110 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,08 km2 | |
Einwohner: | 792 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54538 | |
Vorwahl: | 06532 | |
Kfz-Kennzeichen: | WIL, BKS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 31 068 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Markt 3 56841 Traben-Trarbach | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Walter Klink | |
Lage der Ortsgemeinde Kinheim im Landkreis Bernkastel-Wittlich | ||
Geographie
Der Ort Kinheim liegt an der linken Seite der Mittelmosel auf Höhe des Mosel-Flusskilometers 116. Der Ortsteil Kindel an der rechten Moselseite. Die beiden Ortsteile sind mit einer Moselbrücke verbunden. Der Ortsteil Sengwald ist im Alftal zwischen dem Ort Kinderbeuern und der Siedlung Ürziger Bahnhof eingebettet. Rund die Hälfte der Gemarkungsfläche ist bewaldet.[2]
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 706 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 41 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,6 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 3 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamens Kinheim erfolgte im Jahr 1161. Die Bedeutung des Namens ist ungewiss. Vermutlich ist das Bestimmungswort Ken vorrömischen Ursprungs. Das Grundwort Heim deutet an, dass Kinheim eine frühe fränkische Siedlung ist.[3] Das Kinheim gegenüberliegende Kindel wird schon 1069 als Kennelle genannt und heißt später Kinelle (1304) bzw. Kinnel (1404). Kindel ist sicher eine Tochtersiedlung Kinheims, denn Kennelle bedeutet „kleines Kinheim“.[3] Darüber hinaus besaß Kinheim eine Außensiedlung im Alftal, das heutige Kinderbeuern (1296: Kynheymerbüren), welches bis um 1740 der Gemeinde Kinheim eingegliedert war.[3] Kinheim gehörte bis 1794 zum Kröver Reich, einem Kondominium zwischen Kurtrier und der Grafschaft Sponheim, das als ehemals reichsunmittelbares Gebiet eine gewisse Selbstverwaltung besaß.
Ab 1794 stand Kinheim unter französischer Herrschaft, 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist er Teil des Landes Rheinland-Pfalz.
Im Ortsteil Kindel wurden die Überreste eines keltisch-römischen Hofs aus dem 3. Jahrhundert ausgegraben. Dabei wurde auch ein Hochrelief des Schlegelgottes Sucellus entdeckt. Dieser archäologische Fund gilt als ältestes Zeugnis für einen Weinbau an der Mosel. Die originale Relieffigur steht heute im Rheinischen Landesmuseum Trier.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Kinheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Kinheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]
Bürgermeister
Walter Klink wurde am 29. August 2012 Ortsbürgermeister von Kinheim.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 75,65 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6]
Klinks Vorgänger waren seit 2009 Jens Stamm, der sein Amt im Mai 2012 niederlegte, und zuvor Günter Jacoby.[5][7]
Partnerschaften
Die Gemeinde ist durch eine Partnerschaft mit der belgischen Stadt Harelbeke (Westflandern) sowie mit der französischen Gemeinde Ambonnay (Champagne) verbunden.
Wirtschaft und Infrastruktur
- Die Gemeinde ist geprägt von Weinbau und Tourismus. Auf circa 120 ha Rebfläche gedeihen Weine in den Einzellagen Rosenberg, Hubertuslay und Römerhang. Alle drei Weinlagen gehören zur Großlage Schwarzlay und zum Bereich Bernkastel des Anbaugebietes Mosel.
- Durch den Ort führt die Bundesstraße 53. Im Westen verläuft die Bundesautobahn 1. Anschluss daran hat man an der ungefähr 15 km entfernten Abfahrt Wittlich-Mitte. Seit Fertigstellung des Hochmoselübergangs ist seit 2019 die vierstreifige Bundesstraße 50 über die rund vier Kilometer entfernte Anschlussstelle Erden-Lösnich erreichbar. Damit verkürzte sich die Fahrzeit bis zur Bundesautobahn 61 an der Anschlussstelle Rheinböllen von bisher circa 50 auf etwa 40 Minuten.
- Im nahegelegenen Ürzig ist ein Bahnhof der Moselstrecke.
Vereine
Im Ort Kinheim-Kindel gibt es die Vereine Turn- und Sportverein, Winzerkapelle, Freiwillige Feuerwehr, Dorfjugend Kinheim-Kindel und den Karnevalsverein. Von diesen Vereinen werden über das Jahr verteilt auch einige Veranstaltungen im Dorf organisiert und durchgeführt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Helmut Mathy (1934–2008), deutscher Historiker und Politiker
- Alfred Beth (* 1940), deutscher Politiker und Verwaltungsjurist; Staatsminister für Umwelt und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz (1988–1991)
Siehe auch
- Katholische Pfarrkirche St. Martin
- Echternacher Hof
- Grafenhof
- Altes Rathaus
- Kriegerdenkmal 1914/18
Weblinks
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Kinheim in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Kurzporträt von Kinheim bei Hierzuland, SWR Fernsehen
- Video zu den Sucellus Überresten in Kinheim-Kindel
- Literatur über Kinheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- Erwin Schaaf: Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf. Land und Leute in alten Fotos. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 2006, S. 114–115.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Clemens Beckmann: Der Bürgermeisterstuhl ist wieder besetzt. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 30. August 2012, abgerufen am 16. Dezember 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Traben-Trarbach, Verbandsgemeinde, 14. Ergebniszeile. Abgerufen am 16. Dezember 2020.
- Jens Stamm ist neuer Ortsbürgermeister von Kinheim. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 9. September 2009, abgerufen am 16. Dezember 2020.