Blindenmarkt

Blindenmarkt ist eine Marktgemeinde mit 2724 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Mostviertel im Bezirk Melk in Niederösterreich (Österreich).

Marktgemeinde
Blindenmarkt
WappenÖsterreichkarte
Blindenmarkt (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Melk
Kfz-Kennzeichen: ME
Fläche: 17,05 km²
Koordinaten: 48° 8′ N, 14° 59′ O
Höhe: 246 m ü. A.
Einwohner: 2.724 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 160 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3372
Vorwahl: 07473
Gemeindekennziffer: 3 15 05
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 17
3372 Blindenmarkt
Website: www.blindenmarkt.gv.at
Politik
Bürgermeister: Franz Wurzer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
Insgesamt 21 Sitze
  • ÖVP: 13
  • PLAN B: 5
  • SPÖ: 2
  • LISTE: 1
Lage von Blindenmarkt im Bezirk Melk
Lage der Gemeinde Blindenmarkt im Bezirk Melk (anklickbare Karte)
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Rathaus
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Blindenmarkt liegt im Tal der Ybbs 8 km östlich von Amstetten. In Blindenmarkt fließt der Blindbach in den Triesenegger Bach.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet besteht seit 2018 aus zwei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2021[1]):

Bis 2017 wurden noch die Ortschaften Atzelsdorf, Kottingburgstall und Weitgraben geführt. Weitere Ortsteile sind Dreihäusl, Fürholz, Harland, Schlögelwiese und Schön.

Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2018[2]):

Nachbargemeinden

Neustadtl an der Donau St. Martin-Karlsbach
St. Georgen am Ybbsfelde Neumarkt an der Ybbs
Ferschnitz Steinakirchen am Forst

Geschichte

2. Wappenbrief der Gemeinde Blindenmarkt

Mittelalter: Es wird angenommen, dass Blindenmarkt zwischen 1210 und 1250 gegründet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im 13. Jahrhundert als „Plintenmarct“.

Blindenmarkt wurde bereits 1522 durch den späteren Kaiser Ferdinand I. zum Markt erhoben. Doch dieser Wappenbrief ging bereits einige Jahre später im Zuge der ersten Türkenbelagerung verloren und wurde 1569 durch Maximilian II. erneuert.

1722 wurde die Pfarrkirche (zur Heiligen Anna) erbaut.

In den napoleonischen Kriegen (1809) wurde der Ort schwer in Mitleidenschaft gezogen.

1835 bis 1898 bestand im Ort eine Bierbrauerei, 1856 bis 1858 wurde der Bahnhof Blindenmarkt erbaut und der Ort an die (heutige) Westbahn angebunden. 1875 wütete ein Großbrand und brannte die Kirche, die Schule und den Pfarrhof nieder. Bereits 1903, also sehr zeitig, gab es in Blindenmarkt durch ein kleines privates Wasserkraftwerk elektrischen Strom. In den Jahren 1927 bis 1938 war in Blindenmarkt eine bäuerliche Fortbildungsschule untergebracht, die Blindenmarkt zu mehr Bedeutung verhalf. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Blindenmarkt zwei Ärzte, ein Tierarzt, drei Taxiunternehmer, zwei Bäcker, ein Baumeister, drei Tankstellen, drei Binder, drei Butter- und Eierhandlungen, ein Devotionalienhändler, zwei Fahrrad- und Nähmaschinenhändler, zwei Fleischer, zwei Friseure, sechs Gastwirte, vier Gemischtwarenhändler, ein Glaser, eine Hebamme, zwei Holzhändler, ein Landesproduktehändler, ein Landmaschinenhändler, ein Rauchfangkehrer, ein Sattler, zwei Schlosser, ein Schmied, vier Schneider und vier Schneiderinnen, vier Schuster, ein Spengler, drei Tischler, ein Uhrmacher, zwei Viehhändler, ein Viktualienhändler, zwei Wagner, ein Zementwarenfabrikant und mehrere Landwirte ansässig. Außerdem gab es ein Armenspital, ein Elektrizitätswerk, ein Sägewerk, einen Steinbruch eine Sparkasse und eine Ziegelei.[3]

Politik

BW

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 5 SPÖ, und 1 Bürgerforum Blindenmarkt.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 4 SPÖ, und 1 Bürgerforum Blindenmarkt.[4]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 4 SPÖ, 3 FPÖ, und 1 Grünes Blindenmarkt.[5]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 5 SPÖ, und 4 FPÖ.[6]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 6 FPÖ, 3 SPÖ, und 1 Freie Wähler.[7]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 7 FPÖ, 2 SPÖ, und 1 Freie Wähler.[8]
  • Nach der Suspendierung von Martin Huber aus der FPÖ im September 2019 änderte sich die Zusammensetzung auf 11 ÖVP, 6 FPÖ, 2 SPÖ, 1 Freie Wähler und 1 parteiloser.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 Plan B - B wie Blindenmarkt, 2 SPÖ und 1 Freie Wähler (LISTE).[9]
Bürgermeister
  • bis 2007 Franz Haberfellner (ÖVP)
  • seit 2007 Franz Wurzer (ÖVP)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Öffentliche Einrichtungen

In der Gemeinde gibt es zwei Kindergärten,[10] eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[11]

Sport

  • SV Union Raika Blindenmarkt
  • Desaster Supper Organisation
  • Tennis Club Blindenmarkt
  • Tria-Team NÖ West
  • ÖTB Turnverein Blindenmarkt
  • Turnzentrum Blindenmarkt
  • Eisschützenverein ESV Blindenmarkt
  • Sportfischerverein Blindenmarkt

Vereine

  • Ortsentwicklungsverein „Gemeinsam für Blindenmarkt“
  • Rapidfanclub „Green White Devils“
  • Rotes Kreuz Ortsstelle Blindenmarkt
  • JRK-Blindenmarkt
  • Verein zur Unterstützung der Blaulichtorganisationen der Marktgemeinde Blindenmarkt
  • Jugend- und Trachtenkapelle Blindenmarkt
  • Sundabier e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr Blindenmarkt
  • Freiwillige Jugend Feuerwehr Blindenmarkt
  • Motorrad Club Screw-Drivers Blindenmarkt

Persönlichkeiten

  • Hans Canon (1829–1885), Maler und Porträtist
  • Ewald Crha (* 1974), Behindertenbetreuer-Leiter und Historiker
  • Paulus Hochgatterer (* 1961), Psychiater und Schriftsteller
  • Hans Neuhauser (* 1933), Lehrer, Chordirektor und Komponist
  • Josef Burchartz (* 1970), Musikvirtuose und Komponist
  • Leopold Hehenberger (* 1951), Lehrer, Mostexperte und Lebensretter
  • Willi Narowetz (* 1951), Koch, Musiker, Schauspieler und Komiker
  • Kurt Dlouhy (* 1949), Dirigent und Hochschullehrer
  • Georg Geyer (1857–1936), Geologe und Paläontologe
  • Alfred Gundacker (1918–2001), Komponist, Musiker und Pädagoge
  • Michael Garschall (* 1967); Intendant der Oper Klosterneuburg und der Herbsttage Blindenmarkt
Commons: Blindenmarkt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  2. CSV-Datei aus REGIONALINFORMATION.zip (1.221 kB); abgerufen am 12. Jänner 2019
  3. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 213
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Blindenmarkt. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 7. August 2019.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Blindenmarkt. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 7. August 2019.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Blindenmarkt. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 7. August 2019.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Blindenmarkt. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 7. August 2019.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Blindenmarkt. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 7. August 2019.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Blindenmarkt. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 15. März 2020.
  10. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  11. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 15. September 2020
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