Pöggstall
Pöggstall ist eine österreichische Marktgemeinde im Bezirk Melk in Niederösterreich mit 2421 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021).
Marktgemeinde Pöggstall | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Melk | |
Kfz-Kennzeichen: | ME | |
Fläche: | 58,92 km² | |
Koordinaten: | 48° 19′ N, 15° 12′ O | |
Höhe: | 462 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.421 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3650 | |
Vorwahl: | 02758 | |
Gemeindekennziffer: | 3 15 34 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Untere Hauptstraße 8 3650 Pöggstall | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Margit Straßhofer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (21 Mitglieder) |
||
Lage von Pöggstall im Bezirk Melk | ||
![]() Lage der Gemeinde Pöggstall im Bezirk Melk (anklickbare Karte) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Pöggstall liegt im Tal des Weitenbaches im niederösterreichischen Waldviertel. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 58,86 km², davon sind 50,64 Prozent bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst 55 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[1]):
- Am Teich (19)
- Annagschmais (6)
- Arndorf (38)
- Aschelberg (40) samt Oberaschelberg und Unteraschelberg
- Auhof (7)
- Bergern bei Pöggstall (29)
- Bergern bei Würnsdorf (21)
- Brennhof (9)
- Brennmühle (6)
- Bruck am Ostrong (23)
- Dietsam (104)
- Gerersdorf (61)
- Gmainhofmühle (6)
- Gottsberg (21) samt Gsteinert
- Grub bei Aschelberg (16)
- Grub bei Neukirchen am Ostrong (24)
- Gsteinert (33)
- Haag (3)
- Hinterfeld (10)
- Höfleshof (7)
- Hölltal (3)
- Kälberhof (2)
- Krempersbach (17)
- Krumling (14)
- Laas (18)
- Landstetten (11)
- Loibersdorf (79)
- Muckendorf (36)
- Mürfelndorf (44)
- Neue Welt (12)
- Neukirchen am Ostrong (117)
- Oberbierbaum (23)
- Oberdörfl (11)
- Oberhohenau (11)
- Oed (2)
- Oscha (4)
- Pöggstall (946)
- Pömmerstall (14)
- Prinzelndorf (75)
- Reitern (2)
- Riedersdorf (0)
- Sading (30)
- Staudenhäuser (6)
- Stockhof (8)
- Stollmühle (7)
- Straßreith (4)
- Thann (13)
- Thannhof (9)
- Troising (12)
- Unterhohenau (8)
- Wachtberg (13)
- Weinling (52)
- Weißpyhra (40)
- Würnsdorf (205)
- Zöbring (71) samt Gsteinert
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Arndorf, Aschelberg, Bergern bei Pöggstall, Bruck am Ostrong, Dietsam, Gerersdorf, Krempersbach, Krumling, Laas, Landstetten, Loibersdorf, Muckendorf, Mürfelndorf, Neukirchen, Oberbierbaum, Oberhohenau, Öd, Pöggstall, Pömmerstall, Prinzelndorf, Straßreith, Unterhohenau, Wachtberg, Weinling, Weißpyhra, Würnsdorf und Zöbring.
Nachbargemeinden
Geschichte
Der Ort wurde 1188 erstmals urkundlich erwähnt („Pehstal“ – Stelle an der Pech gesammelt wurde). Zu dieser Zeit wurde das Gebiet rund um Pöggstall dem Benediktinerstift Kremsmünster übertragen. Ziel war es, ein Filialkloster zu errichten. Schlussendlich blieb es bei der Errichtung der Kirche zur heiligen Anna.
Um 1260 dürften die ersten Teile der Burganlage entstanden sein, die im weiteren Verlauf ausgebaut wurde. Gerade im Bereich von Pöggstall und dem weiter nördlich gelegenen Ottenschlag bestanden die Siedlungen weitgehend aus Weilern und kleineren Gassendörfern. 1407 wurde Pöggstall zum Markt erhoben. Zur Siedlungsgeschichte im Bereich des heutigen Waldviertels muss erwähnt werden, dass sich der südliche Teil klar von den nördlichen Orten wie Zwettl unterschieden hat. Durch die verkehrsgünstige Lage, die Nähe zur Donau und den Weinbau in diesem Gebiet kam es auch noch im 16. Jahrhundert zu einem weiteren Anstieg der Bevölkerung und einem Ausbau der Siedlungen. Anders im Norden, wo der Ausbau stagnierte, da Böhmen in das Reich eingegliedert wurde und keine weitere Grenzsicherung notwendig war. So gab es im Jahr 1450 in Pöggstall 30 Häuser, 1590 waren es 61 und 1628 bereits 108.
Von 1899 bis 1939 war Pöggstall Hauptort des damaligen politischen Bezirkes Pöggstall (bestehend aus den Gerichtsbezirken Persenbeug, Ottenschlag und Pöggstall).
1966 schlossen sich die Gemeinden Aschelberg und Pömmerstall, 1968 Loibersdorf sowie die Katastralgemeinden Gerersdorf und Oed aus der Gemeinde Troibetsberg, 1971 Würnsdorf der Marktgemeinde Pöggstall an. 1972 erfolgte durch Landesgesetz die Zusammenlegung mit Neukirchen am Ostrong (das erst 1965 durch Zusammenschluss der Gemeinden Bruck am Ostrong, Arndorf und Mürfelndorf entstanden ist) und Weinling.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 2594 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 2732 Einwohner, 2892 waren es im Jahr 1981 und 2912 Einwohner im Jahr 1971.
Politik
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 4 SPÖ und 1 FPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 4 SPÖ und 2 Heimatliste.[2]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 5 SPÖ.[3]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 6 SPÖ und 3 Liste Gemeinsam.[4]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 4 SPÖ und 4 Liste Gemeinsam.[5]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 6 Liste Gemeinsam und 5 SPÖ.[6]
- Bürgermeister
- 1999–2015 Johann Gillinger (ÖVP)
- seit 2015 Margit Straßhofer (ÖVP)
Wirtschaft
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 116, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 230. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1102. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,71 Prozent.
Öffentliche Einrichtungen
In der Gemeinde gibt es zwei Kindergärten,[7] eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten

- Schloss Pöggstall, auch Schloss Rogendorf genannt: Schloss Pöggstall mit Rondell (Barbakane) wurde ursprünglich im 13. Jahrhundert als Wasserburg angelegt. Im Areal des Schlosses wird regelmäßig ein kleiner Weihnachts- bzw. Adventmarkt abgehalten. Das Schloss Pöggstall beherbergte mehrere Museen. 2017 fand dort die Niederösterreichische Landesausstellung statt.
- Heimatmuseum mit Folterkammer: Die Folterkammer ist die einzige im Original erhaltene Folterkammer im süddeutschen Sprachraum.
- Museum für Rechtsgeschichte: Das Mittelalterliche Rechtskundemuseum bringt Wissenswertes über die historischen Todesstrafen, sowie über die spezielle Geschichte der Folter.
- Franz Traunfellner Dokumentation
- Spielzeugmuseum
- Filialkirche St. Anna im Felde: St. Anna im Felde befindet sich auf einem Hügel nahe Pöggstall. Die Kirche entstand in der Spätgotik und weist eine für diese Zeit typische Halle auf. Außerdem ist die Kirche mit mittelalterlichen Glasfenstern sowie einem spätgotischen Doppelflügelaltar ausgestattet, dessen Errichtung auf das 15. oder 16. Jahrhundert datiert wird. In der Kirche befinden sich sehenswerte Wandmalereien aus dem 14./15. Jahrhundert. Bemerkenswert ist auch ein Grabmal, welches aus der Renaissance stammt, aus dem Jahre 1590, sowie ein Wappengrabstein auf der Außenseite der Kirche.
- Pfarrkirche hl. Anna: Die ehemalige Schlosskirche wurde 1810 zur Pfarrkirche erhoben.
- Wallfahrtskirche Pfarrkirche Neukirchen am Ostrong Mariä Himmelfahrt in Neukirchen am Ostrong: Ein gotischer Staffelbau mit romanischem Kern und massiven Westturm
Persönlichkeiten
- Anton Lump (1866–1943), Kaufmann und Politiker
- Florian Renner (1870–1945), Politiker
- Karl Bichler (1873–1931), Pfarrer und Politiker
- Karl Gerstl (* 1902), Politiker
- Johann Nagl (1905–1988), Landwirt und Politiker
- Franz Traunfellner (1913–1986), Maler und Graphiker
- Hermann Gail (* 1939), Schriftsteller und Verleger
- Gerhard Renner (1952–2008), österreichischer Bibliothekar
- Karl-Martin Pold (* 1981) Filmemacher
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Pöggstall
- Eintrag zu Pöggstall in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31534 – Pöggstall. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Literatur
- Kurt Klein (Hrsg.): Daten zur Siedlungsgeschichte der österreichischen Länder bis zum 16. Jahrhundert. Verlag für Politik und Geschichte Wien, 1980, 304 S.
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Pöggstall. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 6. Dezember 2019.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Pöggstall. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 6. Dezember 2019.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Pöggstall. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 23. November 2018.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Pöggstall. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 23. November 2018.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Pöggstall. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 23. November 2018.
- Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Schule und Bildung. In: poeggstall.at. Abgerufen am 17. September 2020.