Kackrow
Kackrow, niedersorbisch Kokrjow , ist ein Ortsteil der Gemeinde Kolkwitz im Südosten des Landes Brandenburg. Bis zur Eingliederung nach Krieschow-Wiesendorf am 1. Januar 1972 war Kackrow eine eigenständige Gemeinde.
Kackrow Kokrjow Gemeinde Kolkwitz | |
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Höhe: | 69 m ü. NHN |
Fläche: | 5,59 km² |
Einwohner: | 84 (31. Dez. 2016)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Eingemeindet nach: | Krieschow-Wiesendorf |
Postleitzahl: | 03099 |
Vorwahl: | 035604 |
Gefallenendenkmal auf dem Dorfanger in Kackrow |
Lage
Kackrow liegt in der Niederlausitz, etwa zehn Kilometer südöstlich von Vetschau und elf Kilometer südwestlich des Cottbuser Altmarktes. Umliegende Ortschaften sind Limberg im Norden, Glinzig und Putgolla im Nordosten, Hänchen im Osten, die zur Stadt Drebkau gehörenden Ortsteile Leuthen im Südosten sowie Koschendorf und Illmersdorf im Süden, der Vetschauer Ortsteil Brodtkowitz im Westen sowie Krieschow im Nordwesten.
Kackrow liegt an einer Gemeindestraße, die nach Limberg führt. Unmittelbar südlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 15, die Landesstraße 49 von Lübbenau nach Cottbus liegt drei Kilometer nördlich von Kackrow. Östlich des Ortes fließt das Koselmühlenfließ, welches die östliche Gemarkungsgrenze Kackrows bildet.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Kackrow im Jahr 1446. Die Schreibweise des Ortsnamens lautete damals Kackerow, der Name stammt aus der sorbischen Sprache und bezieht sich auf die Lage des Dorfes an einem „niedrigen und struppigen Gehölz“.[2] Der Ort liegt in einer sehr waldreichen Gegend.
Laut der Topographisch-statistischen Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. aus dem Jahr 1844 gab es in Kackrow in diesem Jahr 23 Wohngebäude, der Ort hatte damals 154 Einwohner. Der Ort gehörte zur Gemeinde Wiesendorf und war nach Krieschow eingepfarrt.[3] Im Jahr 1867 wurde ein Gesindehaus in Kackrow erwähnt. Der Ort hatte damals 169 Einwohner.[4] Kackrow war früher ein rein sorbischsprachiges Dorf. Arnošt Muka zählte für seine Statistik über die Sorben der Lausitz 136 sorbischsprachige Einwohner bei insgesamt 140 Einwohnern.[5] In der folgenden Zeit ging der Anteil sorbischsprachiger Einwohner in Kackrow stark zurück, Ernst Tschernik ermittelte 1956 einen sorbischsprachigen Anteil von nur noch 7,6 %.
Beim Wiener Kongress im Jahr 1815 wurden nach der Niederlage des Königreiches Sachsen Gebietsabtretungen an das Königreich Preußen beschlossen, die auch Kackrow betrafen. Danach lag die Gemeinde im Landkreis Cottbus im Regierungsbezirk Frankfurt in der Provinz Brandenburg. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Gemeinde Kackrow Teil der Sowjetischen Besatzungszone und später der DDR. Bei der Kreisreform am 25. Juli 1952 kam das Dorf an den Kreis Cottbus-Land im Bezirk Cottbus, wo Kackrow am 1. Januar 1972 nach Krieschow eingemeindet wurde. Nach der Wende wurde der Kreis Cottbus-Land in Landkreis Cottbus umbenannt. Im Zuge der Kreisreform Brandenburg 1993 kam die Gemeinde Krieschow mit ihren Ortsteilen Kackrow und Wiesendorf in den Landkreis Spree-Neiße und wurde zeitgleich nach Kolkwitz eingemeindet.[6]
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung in Kackrow von 1875 bis 1971[7] | |||||||||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||||||||||||
1875 | 114 | 1925 | 123 | 1946 | 160 | 1971 | 81 | ||||||||||||
1890 | 148 | 1933 | 124 | 1950 | 156 | ||||||||||||||
1910 | 128 | 1939 | 142 | 1964 | 92 | ||||||||||||||
Persönlichkeiten
- Friedrich Wilhelm Nevoigt (1859–1937), Fabrikant, wurde in Kackrow geboren
Nachweise
- Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), abgerufen am 21. Oktober 2020.
- Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter - Herkunft - Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S. 85.
- Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. 1844, S. 41 (bsb-muenchen.de).
- Statistisches Bureau der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O.: Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., Frankfurt a. d. O. 1867, Online bei Google Books, S. 43
- Arnošt Muka: Statistika łužiskich Serbow. Wobličenje a wopisanje., Budyšin 1884–1886, Online, S. 124
- Kackrow im Geschichtlichen Ortsverzeichnis. Abgerufen am 28. Juli 2018.
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Spree-Neiße. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 28. Juli 2018.