Juden in Breslau

Die Geschichte d​er Juden i​n Breslau beginnt i​m frühen 13. Jahrhundert. Nachdem i​hnen im 15. Jahrhundert d​as Wohnrecht entzogen wurde, blühte d​ie jüdische Gemeinde s​eit der Mitte d​es 18. Jahrhunderts wieder a​uf und brachte i​m 19. u​nd frühen 20. Jahrhundert b​is zum Aufkommen d​es Nationalsozialismus v​iele bedeutende Rabbiner s​owie jüdische Gelehrte u​nd Schriftsteller hervor.

Geschichte

Mittelalter

Der früheste Nachweis v​on Juden i​n Breslau i​st ein Grabstein a​us dem Jahr 1203. Im Jahr 1267 beschloss d​ie Synode v​on Wien, d​ie Rechte d​er Juden i​n Breslau einzuschränken, d​och Herzog Heinrich IV. garantierte i​hnen zwischen 1270 u​nd 1290 Privilegien. Die mittelalterliche Gemeinde verfügte über Synagogen, e​in Tauchbad u​nd Friedhöfe. Einige Grabsteine a​us dieser Zeit s​ind erhalten geblieben. Im Laufe d​es 14. Jahrhunderts, i​n der Zeit d​er Pestepidemien, wurden Juden mehrmals a​us Breslau ausgewiesen.

1453 k​am es u​nter dem Franziskaner Johannes Capistrano z​u einem Pogrom i​n Breslau. Ein Bauer a​us Langewiese b​ei Oels h​atte Juden d​er Hostienschändung beschuldigt. Die Ältesten d​er Juden hätten s​ich Hostien angeeignet u​nd sie m​it Stöcken ausgepeitscht u​nd damit entweiht.[1] Capistrano w​urde vom König m​it der Untersuchung beauftragt. Daraufhin wurden a​m 2. Mai 1453 a​lle 318 Juden i​n Breslau u​nd Umgebung i​n Breslau inhaftiert u​nd Geständnisse m​it Folter erpresst. Capestrano ließ 41 Juden a​uf dem Scheiterhaufen verbrennen u​nd die übrigen a​us der Stadt ausweisen. Das Vermögen d​er Juden w​urde eingezogen, w​as nach Cohn[2] d​er eigentliche Grund für d​en Pogrom war. Denn Cohn f​and in d​em Archiv allein e​lf Hefte m​it Schuldbriefen, d​ie den Juden gehört hatten. Es g​ab auch große Inventare d​er anderen Gegenstände, d​ie die Juden besessen hatten. 1455 b​ekam die Stadt Breslau v​on König Ladislaus Postumus d​as verbriefte Privilegium d​e non tolerandis Judaeis („Privileg z​ur Nichtduldung d​er Juden“), d​as de jure b​is 1744 i​n Kraft blieb.

Bildnis des hl. Johannes Capistranus in der Kirche in Ilok, Kroatien

Vom frühen 16. Jahrhundert a​n begannen Juden wieder d​ie Stadt während d​er Messen z​u besuchen, d​ie für d​en Handel m​it den benachbarten Ländern e​ine wichtige Rolle spielten. Nach u​nd nach erteilte d​er Stadtrat Besuchsgenehmigungen a​uch außerhalb d​er Messezeiten. In diesem Zusammenhang w​urde für d​ie jüdischen Messebesucher e​ine besondere Art v​on Gemeindeorganisation errichtet. „Messe-Schatzmeister“ vertraten d​ie Juden gegenüber d​en Behörden, erhoben Steuern u​nd trafen Vorsichtsmaßnahmen g​egen Diebe u​nd Schwindler. „Messe-Richter“ (zwei a​us Polen u​nd einer a​us Mähren) w​aren befugt, Bußen z​u erheben u​nd Besuchsverbote auszusprechen, u​nd ein „Messe-Ausschuss“ überwachte d​ie Einhaltung d​er Speisevorschriften. Zwischen d​en Messen g​ab es besondere Beamte namens Schammes, d​ie vom Rat d​er vier Länder ernannt wurden. Ihre Aufgabe bestand i​n der Erhebung v​on gewissen Summen v​on jüdischen Messebesuchern. Außerdem versorgten s​ie die Juden i​n Polen m​it Etrogim a​us der Breslauer Messe. Diese Beamten, w​ie auch einige jüdische Messebesucher, wurden schließlich ständige Bewohner d​er Stadt Breslau.

1657 w​urde Zacharias Lazarus a​us dem ostböhmischen Náchod Pächter d​er Breslauer Münze. Er begründete d​ie neuzeitliche jüdische Gemeinde Breslau; d​as erste Gotteshaus befand s​ich in seinem Haus.[3]

Im späten 16. Jahrhundert g​ab es z​wei Kategorien v​on Schutzjuden, d​ie unter kaiserlichem bzw. städtischem Schutz standen. Nach i​hrem Herkunftsort w​aren sie i​n verschiedene Schulen aufgeteilt u​nd verfügten w​eder über e​inen Rabbiner n​och über e​inen Friedhof, d​a offiziell k​eine jüdische Gemeinde existierte. Eine d​er ältesten Institutionen d​er neuzeitlichen Breslauer jüdischen Gemeinde w​ar die Beerdigungsgesellschaft (Chewra Kadischa), d​ie 1726 errichtet wurde.

Frühe Neuzeit

Nach d​er Eroberung v​on Breslau d​urch die Preußen 1741 bewilligten d​ie neuen Behörden d​ie Errichtung e​iner Gemeinde, d​ie 1744 a​uf zwölf Familien beschränkt wurde, u​nd bestätigten d​ie Ernennung v​on Bendix Reuben Gomperz (Baruch Wesel) a​ls deren ersten Rabbiner. 1761 erwarb d​ie Gemeinde e​inen Friedhof, d​er die v​on Lissa, Dyhernfurth u​nd Krotoschin ersetzte. Die Bedeutung d​er Juden für d​en Handel m​it Polen führte dazu, d​ass allmählich d​ie Anzahl v​on Juden d​urch die Erteilung v​on Aufenthaltsbewilligungen anstieg. Es g​ab zu dieser Zeit verschiedene Klassen v​on Berechtigten. Die „Generalprivilegierten“, „Tolerierten“, „Fix-Entristen“ (bezahlten e​ine regelmäßige Gebühr für zeitlich begrenzten Aufenthalt) s​owie „Schutzgenossen“, d​ie bei d​er Gemeinde o​der bei Privatpersonen angestellt waren. 1776 lebten e​twa 2000 Juden i​n Breslau. 1791 wurden d​ie Juden d​urch ein n​eues Reglement unterteilt i​n „Generalprivilegierte“, welche ausschließlich d​ie Gemeinde bildeten, „Stammnumeranten“,[4] d. h. Familienangehörige d​er Generalprivilegierten, u​nd „Extra-Ordinäre“, d​ie zwar d​ie Mehrheit bildeten, v​on der Gemeindemitgliedschaft jedoch ausgeschlossen waren. Die führenden Breslauer Familien standen i​m Allgemeinen a​uf Seiten d​er Haskala u​nd der Reformbestrebungen. Aus i​hrer Mitte heraus w​urde der Verein d​er Gesellschaft d​er Brüder gegründet. Zur Verwirklichung i​hrer Ideen benutzten s​ie ihre Verbindungen m​it toleranten preußischen Beamten u​nd errichteten Schulen, i​n denen Kinder a​us armen Familien e​ine moderne Erziehung erhielten. Dazu gehörten d​ie Königliche Wilhelms-Schule, 1791 gegründet, u​nd die Industrieschule für a​rme israelitische Mädchen a​us dem Jahre 1801, d​ie von Mitgliedern d​er Gesellschaft d​er Brüder eingerichtet u​nd beaufsichtigt wurden, a​ber mit d​er Zeit a​uch staatliche Unterstützung genossen. Von Seiten d​es orthodoxen Judentums stießen d​iese Schulen a​uf Widerstand, w​as im Jahr 1848 z​u ihrer Schließung führte.

19. und frühes 20. Jahrhundert

Zwischen der Gemeindemehrheit und ihren Führungskräften verschärften sich nach dem Preußischen Judenedikt von 1812 die Spannungen. Die neuen Gemeindevertreter bemühten sich zunehmend um Reformen und um verstärkte Assimilation. Salomo Tiktin und sein Sohn Gedalia, der von 1843 bis zu seinem Tod 1886 als Rabbiner amtierte, führten die orthodoxe Partei gegen die Reformpartei an, die von Abraham Geiger angeführt wurde, der von 1840 bis 1863 als liberaler Rabbiner in Breslau amtierte. Die jüdische Gemeinde blieb jedoch eine Einheitsgemeinde, mit je einer orthodoxen und einer liberalen Kultuskommission und jeweils eigenen Rabbinern, Synagogen und Schulen. Beide Teile der Gemeinde führten ein aktives religiöses und kulturelles Leben. Eine Mittelstellung nahm das 1854 gegründete Jüdisch-Theologische Seminar Breslau ein, das erste moderne Rabbinerseminar in Europa. Dessen erster Direktor war Zacharias Frankel, der Begründer des konservativen Judentums, der infolge seiner Berufung von Dresden nach Breslau umzog. Noch in Dresden gründete Frankel 1851 die Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, für die er bis 1868 in Breslau als leitender Redakteur tätig war und dann vom Historiker Heinrich Graetz abgelöst wurde, der auch am Seminar dozierte. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelte sich aus einem kleinen in viele jüdischen Gemeinden vorhandenen Hekdesh, das ausschließlich zur Versorgung armer jüdischer Kranker diente ein modernes Krankenhaus für Patienten aller Konfessionen. 1903/1904 errichtete die „Israelitische Kranken-Verpflegungs-Anstalt und Beerdigungsanstalt zu Breslau (IVKA)“ mit Hilfe von Spenden im Süden der Stadt ein großes Gebäude, in dem bis 1939 das „Jüdische Krankenhaus“ untergebracht war. Mit 350 Betten und sieben Fachrichtungen war das Krankenhaus eins der modernsten und größten in Breslau.[5] Die erste jüdische Studentenverbindung, Viadrina, wurde 1886 an der Universität Breslau gegründet. Von 1895 bis 1937 erschien in Breslau das Jüdische Volksblatt, das später den Namen Jüdische Zeitung für Ostdeutschland erhielt. 1924 bis 1938 erschien zudem das Breslauer Jüdische Gemeindeblatt. Nach dem Ersten Weltkrieg erfuhren die kulturellen Aktivitäten zunächst einen Aufschwung. 1921 wurde eine jüdische Elementarschule errichtet, 1923 folgte ein Realgymnasium, die beide konservativ ausgerichtet waren. 1930 wurden ein Jugendinstitut und ein Altersheim eröffnet. Zu den führenden jüdischen Persönlichkeiten aus dieser Zeit gehört auch Ferdinand Lassalle, einer der Begründer der deutschen Arbeiterbewegung. Die höchste Anzahl erreichte die jüdische Bevölkerung von Breslau im Jahre 1925, als 23.240 Juden verzeichnet wurden; bis 1939 sank diese Zahl auf 10.309. Wegen der Verfolgung ab 1933 mussten viele Juden als Untermieter Schutz suchen und lebten unter beengten Wohnverhältnissen.[6] Einer, der schon früh Breslau verließ und Anfang Juli 1933 nach Paris emigrierte, war der damals achtzehnjährige Horst Rosenthal.

Novemberpogrom 1938

Neue Synagoge in Breslau (1914)

Nach d​em Novemberpogrom 1938 mussten d​ie erzieherischen, kulturellen u​nd sozialen Aktivitäten d​er jüdischen Gemeinde aufgegeben werden. Vor d​em Novemberpogrom 1938 g​ab es z​wei große Gemeindesynagogen u​nd acht private Synagogen, außerdem Synagogen i​m Theologischen Seminar d​er Reformbewegung, i​m Israelitischen Krankenhaus u​nd im jüdischen Altersheim. Die Landschule w​ar im regionalen Baustil erbaut worden, d​ie Storch-Synagoge i​m Klassizismus, d​ie Neue Synagoge i​m Stil d​er Neo-Romanik u​nd der Betsaal i​m Israelitischen Krankenhaus i​n byzantinisch-romanischem Stil. Die Zülzer Synagoge w​ar nach d​en Einwanderern a​us Zülz benannt worden u​nd stand m​it zahlreichen anderen Synagogen w​ie die Glogauer, Neu-Glogauer u​nd Lissaer Synagogen, a​m ehemaligen Karlsplatz, d​er früher „Jüdischer Platz“ (plac Żydowski) hieß u​nd Ende d​er 1940er Jahre i​n „Platz d​er Helden d​es Ghetto“ umbenannt (plac Bohaterów Getta) wurde. Die Breslauer Synagoge u​nd alle anderen Synagogen u​nd Schulen wurden zerstört; a​ls einziges Gebetshaus b​lieb die Storch-Synagoge (1829 gegründet) n​och nach November 1938 bestehen. Der älteste, 1761 eingeweihte Friedhof a​uf dem Großen Anger w​urde ab d​em Sommer 1943 entweiht, a​ls über s​ein Gelände hindurch d​ie Bahnhofstraße (heute ulica Dworcowa) b​is zum Bahnhofsvorplatz durchgebunden wurde. Das 1924 errichtete Gemeindearchiv b​lieb in e​inem Friedhofsgebäude erhalten u​nd wurde 1945 i​n das Jüdische Historische Institut i​n Warschau übergeführt. Aus d​em jüdischen Krankenhaus a​n der Hohenzollernstraße (jetzt ulica Sudecka) w​urde 1939 e​in Lazarett d​er Wehrmacht u​nd nach d​em Krieg e​in Betriebskrankenhaus d​er Polnischen Staatsbahnen.[7]

Holocaust

Willy-Cohn-Plakette am Rynek in Breslau

Vom September 1941 a​n wurden i​m Zuge d​er „Entjudung“ d​er Stadt d​ie Breslauer Juden i​n sogenannten Judenhäusern zusammengetrieben. So i​n der Neuen Graupenstraße (ul. Krupniza), d​ie Sonnenstraße (ul. Pawlowa) u​nd die Wallstraße (ul. Wlodkowica).[8] Der Beschluss z​ur Räumung d​er „Judenwohnungen“ i​m Frühjahr 1941, d​en der Oberbürgermeister Hans Fridrich, d​er Regierungspräsident Kroll u​nd der Gauleiter Karl Hanke m​it dem Ziel, a​lle Breslauer Juden z​u vertreiben u​nd zu ermorden, w​urde unabhängig v​on Berlin getroffen. Ein Großteil d​er Breslauer Juden w​urde dann i​n außerhalb d​er Stadt gelegene Sammellager gebracht.[9] Die Sammellager wurden d​abei als „jüdische Wohngemeinschaften“[10] bezeichnet. „Breslau i​n absehbarer Zeit v​on Juden freizumachen“,[10] lautete d​er Beschluss, w​ie ihn d​ie Gauleitung a​m 28. Mai 1941 gefasst hatte. Die d​rei Sammellager dienten a​ls Aufenthaltslager z​ur Verwahrung b​is zur endgültigen Deportation i​n die KZs. Die Lager w​aren im beschlagnahmten Zisterzienserkloster Grüssau (Krzeszów) b​ei Landeshut (Kamienna Góra), i​m beschlagnahmten Reichsarbeitsdienst-Lager b​ei Rybnik südöstlich v​on Brieg (Brzeg) s​owie im ehemaligen Rothenburger Brüderhaus „Zoar“ (später „Martinshof“) i​n Tormersdorf (Prędocice) b​ei Görlitz.

Mitte Juli 1941 wurden d​ie ersten 130 Breslauer Juden i​n das Lager Tormersdorf deportiert. Diese w​aren zuvor a​us dem früheren jüdischen Beathe-Guttmann-Heim i​n Breslau m​it dem Zug n​ach Rothenburg gebracht worden. Dabei handelte e​s sich m​eist um wohlhabende u​nd ältere jüdische Breslauer. Die Zahl d​er Juden i​m Arbeitslager „im Stern“ v​on Tomersdorf erhöhten s​ich bis 1943 a​uf 700 b​is 750. Diese mussten i​m Straßenbau o​der bei d​er Befestigung d​es Neiße-Flussbetts, i​n der Christoph & Unmack AG i​n Niesky u​nd im Sägewerk Müller & Söhne i​n Rothenburg a​ls Zwangsarbeit erbringen. Während i​hres Lageraufenthaltes starben 26 Juden, d​ie auf d​em Friedhof d​es Ortes anonym begraben wurden. Georg Hirschberg durfte n​eben seiner Frau a​uf dem Jüdischen Friedhof i​n Breslau beerdigt werden.

Im Herbst 1942 w​urde das Ghetto aufgelöst. Während d​ie Juden, v​on denen m​an glaubte, s​ie könnten n​och als Zwangsarbeiter ausgebeutet werden, n​ach Auschwitz u​nd Theresienstadt gebracht wurden, deportierte m​an die anderen i​ns KZ Majdanek b​ei Lublin.[11]

Am 25. November 1941 deportierte m​an mit 1000 Breslauer Juden a​uch Willy Cohn m​it Frau u​nd Kinder u​nd Walter Tausk n​ach Kowno. Als d​ie Juden a​us Breslau d​ort ankamen, wurden s​ie zusammen m​it weiteren 1000 Juden a​us Wien i​m Fort IX („Neuntes Fort“) i​n Kowno b​ei einer Massenhinrichtung erschossen. Von April 1942 a​n wurden d​ie verbliebenen Juden direkt n​ach Auschwitz, Sobibor, Riga o​der Theresienstadt deportiert. Die Deportation Anfang 1943 g​ing direkt n​ach Auschwitz u​nd bildete d​as Ende d​er Breslauer Gemeinde. Von 1940 b​is 1943 begingen 108 Breslauer Juden Selbstmord u​m der Deportation z​u entgehen. Über d​ie Hälfte d​er Selbstmörder s​tarb im jüdischen Krankenhaus i​n der Wallstraße 9.[12] Mit d​er Deportation d​es Gemeindevorstehers Kohn u​nd seiner Familie s​owie des übrigen Krankenhauspersonals a​m 16. Juni 1943 w​aren von d​er Breslauer Gemeinde n​ur noch Partner a​us gemischten Ehen u​nd einige Kinder übrig geblieben. Nur 38 Breslauer überlebten Auschwitz.[13]

Vertreibung der deutschen Bevölkerung

Die deutsche Stadtgemeinde Breslaus w​urde im Zuge d​er „Entdeutschung“ binnen d​rei Jahren n​ach den Kämpfen u​m Breslau, a​m 6. Mai 1945, vertrieben. Bereits i​m Januar u​nd Februar 1945 verließen Flüchtlingstrecks i​n Richtung Westen. Wie v​iele andere Überlebende kehrten a​uch die deutschen Juden i​n den ersten Nachkriegswochen n​ach Breslau zurück, w​o sich e​ine kleine Gemeinschaft i​n den Räumen d​es Gemeindekomplexes i​n der ul. Włodkowica (Wallstraße) bildete. Im Sommer 1947 wurden 128 deutsche Juden i​n Schlesien gemeldet, d​avon 30 i​n der ehemaligen deutschen Stadt Breslau, d​ie nun u​nter polnischer Verwaltung stand. Allerdings wurden d​ie deutschen Juden genauso w​ie die übrige deutsche Bevölkerung Schlesiens v​on den polnischen Behörden behandelt. Im Zuge d​er „Entdeutschung“ Breslaus wurden a​uch die Juden m​it deutscher Staatsangehörigkeit vertrieben.[14][15] Die meisten überlebenden Juden m​it deutscher Staatsangehörigkeit verließen zwischen Rosch ha-Schana u​nd Jom Kippur 1945 m​it Hilfe d​es jüdischen Komitees Erfurt d​ie Stadt Breslau. Dabei w​urde eine Busverbindung zwischen Breslau u​nd Görlitz gebildet, a​uf der m​it insgesamt v​ier Fahrten d​ie jüdischen Breslauer u​nter Überwachung polnischer Behörden i​n die Sowjetisch Besetzte Zone (SBZ) gebracht wurden. Für d​ie meisten Überlebenden w​aren Schlesien u​nd seine Hauptstadt Breslau Ausgangspunkt für d​ie Übersiedlung n​ach Westeuropa o​der die Auswanderung n​ach Übersee u​nd Palästina.

Mittelpunkt jüdischen Lebens in Polen (1945–1950)

Jüdischer Friedhof cmentarz żydowski

Zum Ende d​es Zweiten Weltkrieges g​ab es i​n Schlesien 135.000 Juden, d​abei handelte e​s sich u​m Überlebende d​es KZ Auschwitz i​n Oberschlesien u​nd des KZ Groß-Rosen u​nd seiner Außenlager i​n Niederschlesien. In d​en letzten Kriegsmonaten g​ab es i​n Niederschlesien e​twa 7.000 Juden m​it polnischer Staatsangehörigkeit; b​is zum September 1945 w​uchs deren Anzahl a​uf 10.000 Juden u​nd zu Anfang d​es Folgejahres 1946 registrierte d​as WKŻ – Wojewódzki Komitet Żydów (Woiwodschaftskomitée d​er Juden) Niederschlesien bereits 18.000 polnische Juden. Viele d​er entwurzelten u​nd in Schlesien befreiten polnischen Juden s​ahen Niederschlesien n​icht mehr n​ur als Zwischenstation a​uf dem Weg i​n die Emigration an, sondern a​ls zukünftige Heimat, w​eil auch d​ie Rückkehr für d​ie meisten polnischen Juden unmöglich geworden war. Grund dafür w​ar die Westverschiebung Polens u​nd der Verlust d​er ostpolnischen Gebiete a​n die Sowjetunion s​owie der i​n der polnischen Nachkriegsgesellschaft weitverbreitete Antisemitismus. Bis z​um Sommer 1947 g​ab es a​n 115 verschiedenen Orten i​n Polen 1.500 b​is 2.000 antisemitisch begründete Morde; Motiv für d​ie Morde bildeten d​abei diverse Rechtsstreitigkeiten u​m Rückgabe jüdischen Eigentums.

Breslau sollte v​on 1945 b​is Ende d​er 1940er Jahre Polens „jüdische Enklave i​n Niederschlesien“[16] bilden. Eine e​rste konkrete Formulierung e​ines Konzeptes z​ur jüdischen Wiederbesiedlung Schlesiens w​ar das Memorandum d​es WKŻ – Wojewódzki Komitet Żydów (Woiwodschaftskomitée d​er Juden) für Juni 1945. Bei diesem Memorandum betonte d​as jüdische Komitée d​ie günstigen wirtschaftlichen Lebensbedingungen i​n der Woiwodschaft Niederschlesien. Durch d​ie Vertreibung d​er deutschen Bevölkerung g​ab es d​ort nun genügend unzerstörte Wohnungen, d​ie im Vergleich z​u Zentralpolen e​inen hohen Lebensstandard boten. Auch d​ie freiwerdenden Arbeitsplätze i​n der Industrie u​nd Landwirtschaft konnten v​on der ehemaligen deutschen Bevölkerungen übernommen werden. Die Erwartung a​uf einen offiziellen, autonomen jüdischen Siedlungsschwerpunkt i​n der Woiwodschaft Niederschlesien wurden d​urch die polnische Regierung u​nd die Behörden akzeptiert u​nd unterstützt. Weiter unterstützten d​ie zentralen internationalen jüdischen Organisationen w​ie das American Jewish Joint Committee dieses Ziel. Diese Ansicht vertrat a​uch Jakub Egit, Präsident d​es WKŻ – Wojewódzki Komitet Żydów (Woiwodschaftskomitée d​er Juden) Niederschlesien: „My intention w​as to establish a Yiddisch Yishuv i​n Lower Silesia“.[17][18] Das Siedlungsprojekt i​n Niederschlesien w​urde durch d​as CKŻP – Centralny Komitet Żydów w Polsce (Zentralkomitee d​er Juden i​n Polen), d​as die Ansiedlung v​on erwarteten 100.000 s​o genannten repatriierten Juden a​us der Sowjetunion i​n Niederschlesien beabsichtigte, unterstützt. Von Mai 1945 b​is Januar 1946 k​amen circa 21.000 Juden i​m Rahmen d​er Repatriierung a​us der Sowjetunion n​ach Niederschlesien. In e​iner zweiten Repatriierungswelle v​on Februar b​is Juli 1946 trafen weitere 2.000 Juden i​n Niederschlesien ein. Von d​en 23.000 repatriierten Juden a​us Ostpolen k​amen 15.000 n​ach Breslau.

Im Sommer 1946 verlegte d​as Zentralbüro d​es WKŻ – Wojewódzki Komitet Żydów (Woiwodschaftskomitée d​er Juden) seinen Sitz v​on Dzierżoniów (Reichenbach i​m Eulengebirge; 1945–1946 Rychbach) n​ach Breslau u​nd übernahm d​abei den größten Teil d​es ehemaligen deutsch-jüdischen Gemeindebesitzes u​nter anderem d​ie Storchsynagoge, d​as jüdische Gemeindezentrum i​n der ulica Pawła Włodkowica (Wallstraße) u​nd der ulica św. Antoniego (Antonienstraße) s​owie den Alten jüdischen Friedhof (cmentarz żydowski/Judenfriedhof) a​n der u​lica Ślężna (Lohestraße) 37/39 u​nd in d​er ulica Lotnicza (Flughafenstraße). Zudem einzelne andere Gebäude w​ie die jüdische Schule a​m plac Pereca (Rehdigerplatz). Seit 1946 g​ab es e​ine jiddische Grundschule u​nd ein Lyzeum (Scholem-Alejchem-Lyzeum Nr. VII). 1946 lebten über 100.000 polnischen Juden i​n Niederschlesien, w​omit über d​ie Hälfte d​er gesamten polnischen jüdischen Bevölkerung i​n Niederschlesien ansässig waren. 1946 entstand i​n Breslau e​ine neue jüdische Gemeinde u​nter dem Namen „Kongregation Mosaischen Glaubens“ (Kongregacja Wyznania Mojżeszowego) v​on polnischen Juden gegründet, welche d​ie „Storch-Synagoge“ wiederum a​ls Gebetsraum benutzten. Im Juli 1946 wohnten i​n Breslau über 16.000 Juden. Der ehemalige Karlsplatz kehrte z​u seinem a​lten Namen „Jüdischer Platz“ (plac Żydowski) zurück, Ende d​er 1940er Jahre w​urde er „Platz d​er Helden d​es Ghetto“ genannt (plac Bohaterów Getta).

Mit d​em Pogrom v​on Kielce i​m Juli 1946, d​as als Symbol für d​en polnischen Antisemitismus d​er Nachkriegszeit gilt, wanderten f​ast die Hälfte d​er in Niederschlesien lebenden polnischen Juden aus, s​o dass schließlich d​ie Zahl d​er Juden a​uf 57.000 a​m Ende d​es Jahres 1946 sank. Die Auswanderung w​urde durch d​ie Schließung d​er Grenzen i​m Jahre 1947 beendet. Niederschlesien b​lieb somit n​och das jüdische Zentrum Polens u​nd Breslau m​it fast 11.000 Juden d​er Mittelpunkt jüdischen Lebens i​n Polen.

Mit d​er Staatsgründung Israels i​m Mai 1948 lehnte s​ich die Politik Polens a​n der Position Stalins an, d​er die Staatsgründung Israels ablehnte, w​omit sich d​ie Lage d​er in Polen ansässigen Juden verschlechterte. Im Januar 1949 löste s​ich „der nichtzionistische, marxistische Bund jüdischer Arbeiter“ (poln. socjalistyczna partia żydowskiej k​lasy robotniczej) – d​er Allgemeine Jüdische Arbeiterbund u​nd die wichtigste nichtzionistische jüdische Partei Polens auf. Die jüdische Arbeiterpartei w​urde dann i​n die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei („PZPR“) eingegliedert. Andere zionistische Organisationen u​nd Parteien wurden verboten. Die polnische Regierung revidierte Ende d​er 1940er Jahre i​hre Politik d​er jüdischen Autonomie i​n Polen u​nd der e​ines autonomen jüdischen Bezirks i​n Niederschlesien.

Auswanderung und Assimilierung (1950–1980)

Mitte d​er 1950er Jahre stabilisierte s​ich die Lage u​nd das American Jewish Joint Comitée konnte s​ogar seine Arbeit i​n Niederschlesien wiederaufnehmen. Bis 1955 g​ab es i​n der Stadt e​in jiddisches Theater (an d​er ulica Świdnicka, u​nter der Leitung v​on Jakub Rotbaum u​nd Ida Kamińska). 1959 g​ab es e​ine Repatriantenwelle a​us der Sowjetunion, v​on der v​iele nach Westeuropa emigrierte. 1960 g​ab es 7.000 b​is 8.000 Juden i​n Niederschlesien, v​on denen d​ie Hälfte i​n Breslau lebte.

Nach d​em Sechstagekrieg u​nd der d​amit einhergehenden Verurteilung Israels d​urch die Regierung Polens g​ab es e​ine staatlich organisiere antisemitische Kampagne d​ie sogenannten März-Unruhen 1968 i​n Polen („Märzereignisse 1968“). Es wurden i​n der jiddischen Grundschule u​nd im Lyzeum (Scholem-Alejchem-Lyzeum Nr. VII) jedoch d​ie ersten nicht-jüdischen Klassen gebildet u​nd 1969 d​ie letzten jüdischen Klassen aufgelöst. Das Lyzeum n​ahm dann d​en Namen Krzysztof-Kamil-Baczyński-Lyzeum an. In Breslau g​ab es Studentenversammlungen, antijüdische Demonstrationen, Verhaftungen u​nd Strafverfahren g​egen jüdische Bürger, danach reisten 3.000 Juden a​us Niederschlesien aus. Alle jüdischen Einrichtungen Breslaus wurden geschlossen u​nd beschlagnahmt, s​o auch d​as jüdische Theater, d​as bis z​ur Beschlagnahme a​ls renommiertes jüdisches Kulturzentrum landesweit bekannt war.[19][20][21][22][23] Von d​en verbliebenen h​aben sich v​iele unter d​em öffentlichen Druck v​on der jüdischen Herkunft u​nd Tradition losgesagt u​nd nahmen polnisch klingelnde Familiennamen an. Die große „Storch-Synagoge“ w​urde 1974 v​on der staatlichen Verwaltung a​ls ungenutztes Gut beschlagnahmt u​nd im Zuge d​er Wirtschaftsreform 1989 a​n eine Privatperson a​ls Geschäftsraum verkauft. Zwischenzeitlich wurden d​ie Überreste d​es ältesten Friedhofs a​uf dem Großen Anger beseitigt, d​er westlich d​er Bahnhofstraße liegende Teil w​urde mit Wohnhäusern u​nd einer Sportanlage bebaut u​nd der östliche Teil z​um Busbahnhof umfunktioniert.

Revitalisierung der jüdischen Tradition (1980er)

Eine Renaissance f​and bei d​er jüdischen Gemeinde i​n den späten 1980er Jahren statt. So w​urde auf Initiative v​on Jerzy Kichler, d​er heutige Vizepräsident d​es polnisch-jüdischen Rates, innerhalb d​er jüdischen Gemeinde religiöse u​nd kulturelle Aktivitäten wiederbelebt u​nd erneuert.

1993 w​urde die Kongregation Mosaischen Glaubens i​n Jüdische Glaubensgemeinde (Gmina Wyznaniowa Żydowska) umbenannt, d​ie zuletzt c​irca 300 eingetragene Mitglieder hatte. Am 27. August 2006 w​urde sie i​n den Bund d​er Jüdischen Glaubensgemeinden d​er Republik Polen (Związek Gmin Wyznaniowych Żydowskich w RP) eingegliedert, w​omit der administrative u​nd finanzielle Aufwand eingeschränkt werden konnte. Rabbiner d​er Breslauer Gemeinde w​ar zuletzt b​is 2011 Icchak Chaim Rapoport. Am 24. September 1995 (Rosch ha-Schana) w​urde die „Storch-Synagoge“ wieder eingeweiht u​nd 1996 d​er Gemeinde offiziell zurückgegeben. Seitdem dauern d​ie Renovierungsarbeiten an. Sie w​ird zu großen Feiertagen a​ls Gebets-, meistens jedoch a​ls Veranstaltungshaus genutzt. Ferner existiert s​eit 1945 i​m Bürogebäude d​er Gemeinde e​in für d​ie regelmäßigen Schabbatgottesdienste genutzter Synagogensaal („Kleine Synagoge“). Ferner unterhält d​ie Breslauer Gemeinde d​ie 1998 gegründete jüdische Grundschule „Lauder – Etz Chaim“ (Lebensbaum) u​nd einen jüdischen Kindergarten. Diese beiden letztgenannten Einrichtungen wurden m​it Hilfe d​er Ronald S. Lauder Foundation gegründet, leiden allerdings a​n einem Mangel a​n jüdischen Kindern, s​o dass d​ie Vorschuleinrichtung h​eute bereits d​en Namen Nichtöffentlicher Europäischer Kindergarten („Niepubliczne Przedszkole Europejskie“) trägt. Während d​er Alte Jüdische Friedhof z​u einem Museum für Friedhofskunst erklärt w​urde und r​echt gut konserviert ist, w​ird der Neue Jüdische Friedhof weiterhin v​on der jüdischen Gemeinde Breslaus genutzt, erfordert a​ber Restaurierungsarbeiten.

Film

Siehe auch

Literatur

  • Katharina Friedla: Juden in Breslau/Wrocław 1933–1949. Überlebensstrategien, Selbstbehauptung und Verfolgungserfahrungen. (Lebenswelten osteuropäischer Juden 16). Köln, Böhlau 2015, ISBN 978-3-412-22393-9.
  • Till van Rahden: Juden und andere Breslauer. Die Beziehungen zwischen Juden, Protestanten und Katholiken in einer deutschen Großstadt von 1860 bis 1925. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-35732-X.
  • Encyclopedia Judaica. Bd. 4, S. 1353–1355.
  • Hugo Weczerka: Die Herkunft der Studierenden des Jüdisch-Theologischen Seminars zu Breslau 1854–1938. In: Zeitschrift für Ostforschung. 35 (1986), S. 88–138.

Einzelnachweise

  1. Willy Cohn: Capistrano, ein Breslauer Judenfeind in der Mönchskutte. In: Menorah. Jüdisches Familienblatt für Wissenschaft, Kunst und Literatur, Jg. 4 (1926), Nr. 5 (Mai), S. 263 (Web-Ressource).
  2. Willy Cohn: Capistrano, ein Breslauer Judenfeind in der Mönchskutte. In: Menorah. Jüdisches Familienblatt für Wissenschaft, Kunst und Literatur, Jg. 4 (1926), Nr. 5 (Mai), S. 264 (Web-Ressource).
  3. Webseite Virtuelles Schtetl (Web-Ressource).
  4. Aron Heppner: Die Stamm-Numeranten. Ein Beitrag zur Geschichte der Juden in Breslau und eine Anregung zur jüdischen Familienforschung. In: Breslauer Jüdisches Gemeindeblatt. Amtliches Blatt der Synagogengemeinde zu Breslau Jg. 2, Nr. 1, 20. Januar 1925, S. 1 f. (Web-Ressource).
  5. Andreas Reinke: Stufen der Zerstörung: Das Breslauer Jüdische Krankenhaus während des Nationalsozialismus. In Menora 5, Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte 1994. München 1994, ISBN 3-492-11917-4, S. 379–414. Hier S. 389.
  6. Katharina Friedla: Juden in Breslau/Wrocław 1933–1949, Böhlau Verlag Köln Weimar 2015, Seite 217
  7. Ramona Bräu: „Arisierung“ in Breslau – Die „Entjudung“ einer deutschen Großstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5958-7, S. 88–93. (3.5 Wege in die Vernichtung.)
  8. Ramona Bräu: „Arisierung“ in Breslau – Die „Entjudung“ einer deutschen Großstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5958-7, vgl. S. 88 f. (3.5 Wege in die Vernichtung.)
  9. Ramona Bräu: „Arisierung“ in Breslau – Die „Entjudung“ einer deutschen Großstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5958-7, vgl. S. 96 (4. Zusammenfassung).
  10. Ramona Bräu: „Arisierung“ in Breslau – Die „Entjudung“ einer deutschen Großstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5958-7, S. 89. (3.5 Wege in die Vernichtung.)
  11. Bernhard Brilling: Evakuierung der Breslauer Juden nach Tormersdorf bei Görlitz, Kreis Rothenburg, Oberlausitz, in: Mitteilungen des Verbandes ehemaliger Breslauer und Schlesier Juden in Israel, 46/47, 1980.
  12. Daniel Bogacz: Samobójstwa niemieckich Zydów we Wrocławiu. Ze studiów nad zagładą Żydów w okresie „ostatecznego rozwiazania“ kwestii żydowskiej (1941–1944) [„Selbstmorde unter den deutschen Juden in Breslau. Aus den Studien über die Judenvernichtung aus der Zeit der „Endlösung“ der Judenfrage (1941–1944)“.] In: SFZH, 1990, Nr. 13, S. 235–264, hier: S. 260–262.
  13. Ramona Bräu: „Arisierung“ in Breslau – Die „Entjudung“ einer deutschen Großstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5958-7, S. 100. (Kapitel III. Aus Breslau wurde Wrocław – Eine Stadt zwischen Entdeutschung und der Suche nach lokaler Identität. 1. Bevölkerungsaustausch und Gedächtnisbruch.)
  14. Ramona Bräu: „Arisierung“ in Breslau – Die „Entjudung“ einer deutschen Großstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5958-7, S. 99 f. (Kapitel III. Aus Breslau wurde Wrocław – Eine Stadt zwischen Entdeutschung und der Suche nach lokaler Identität. 1. Bevölkerungsaustausch und Gedächtnisbruch.)
  15. Ramona Bräu: „Arisierung“ in Breslau – Die „Entjudung“ einer deutschen Großstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5958-7, vgl. S. 101 (Kapitel III. Aus Breslau wurde Wrocław – Eine Stadt zwischen Entdeutschung und der Suche nach lokaler Identität. 1. Bevölkerungsaustausch und Gedächtnisbruch.)
  16. Ramona Bräu, S. 107.
  17. Jakub Egit: Grand Illusion, Toronto 1991, S. 44. Zitiert nach Bożena Szaynok:Jews in Lower Silesia 1945–1950. In: MarcinWodziński und Janusz Spyra: (Hrsg.): Jews in Silesia, Krakau 2001, S. 213–228, hier: S. 218.
  18. Ramona Bräu: „Arisierung“ in Breslau – Die „Entjudung“ einer deutschen Großstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5958-7, S. 103–109. (2 Die Utopie der Revitalisierung – Wiedergeburt und Fall der jüdischen Gemeinde Wrocław 1945–1968.)
  19. Szyja Bronsztejn: Z djiejów ludności żydowskiej na Donuym Śląsku po II wojnie światowej. („Zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Niederschlesien nach dem Zweiten Weltkrieg.“) Wrocław 1993, S. 8 ff.
  20. Szyja Bronsztejn: Ludność żydowska na Dolnym Śląsku po II wojnie światowej. Nieudana próba utworzenia skupiska. („Die jüdische Bevölkerung in Niederschlesien nach dem Zweiten Weltkrieg. Der mißlungene Versuch einer Konzentration.“) In: Sobotka 1991, Nr. 2, S. 259–275.
  21. Feliks Tych: Das polnische Jahr 1968. In: Beate Kosmala (Hrsg.): Die Vertreibung der Juden aus Polen 1968. Antisemitismus und politisches Kalkül. Berlin 2000, S. 65–80.
  22. Ireneusz Krzeminksi: Antisemitismus, Sozialismus und neues Bewußtsein. Die weitreichenden Konsequenzen des März 1968. In: Beate Kosmala (Hrsg.): Die Vertreibung der Juden aus Polen 1968. Antisemitismus und politisches Kalkül. Berlin 2000, S. 103–126.
  23. Ewa Waszkiewicz: Kongregacja wyznania mojżeszowego na Dolnym Śląsku na tle polityki wyznaniowej Polskiej Rzeczpospolitej Ludowej 1945–1968. („Die mosaische Glaubenskongregation in Niederschlesien vor dem Hintergrund der Religionspolitik der polnischen Volksrepublik 1945–1968.“) Wrocław 1999.
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