John Sherman
John Sherman (* 10. Mai 1823 in Lancaster, Ohio; † 22. Oktober 1900 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Politiker. Er gehörte dem Bundeskabinett als Finanz- und Außenminister an und vertrat den Bundesstaat Ohio in beiden Kammern des Kongresses.
John Sherman war der Sohn von Charles Robert Sherman, einem Richter am Obersten Gerichtshof von Ohio. Dieser starb bereits 1829. Sein Bruder war William T. Sherman, ein hochrangiger General im Bürgerkrieg. Sherman betätigte sich zunächst ab 1844 als Rechtsanwalt. 1848 heiratete er die Tochter eines Richters, Margaret Sarah Stewart. 1848 war er Delegierter der Whig Party zur Wahl von Zachary Taylor als US-Präsident. 1852 war er wiederum Wahldelegierter im Electoral College. Von 1855 bis 1861 saß er im US-Repräsentantenhaus. Bereits 1861 wechselte er in den Senat und blieb dort für Ohio bis 1877, als er in die US-Regierung eintrat. Dort begann er als Finanzminister im Kabinett von Präsident Rutherford B. Hayes in der Amtszeit von 1877 bis 1881.
Er versuchte 1880 selbst Präsidentschaftskandidat der Republikaner als Kompromisskandidat zwischen Ulysses S. Grant – der zum dritten Mal vorgeschlagen werden sollte – und James G. Blaine zu werden. Die Nominierung erhielt schließlich sein eigener Kampagnenmanager, der Abgeordnete James A. Garfield. Sherman wechselte zurück in den Senat und nahm dort den Platz des zuvor für Ohio gewählten Garfield ein. Zwei weitere Versuche folgten in den nächsten Jahren von seiner Partei als Präsidentschaftskandidat nominiert zu werden, die jedoch ebenfalls nicht erfolgreich verliefen.[1] Als Vorsitzender der republikanischen Senatsfraktion amtierte er in den Perioden 1884–1885 und 1891–1897, als Vorsitzender des einflussreichen Ausschusses für Außenpolitik von 1886 bis 1893 und von 1895 bis 1897.
Präsident William McKinley berief Sherman im März 1897 als Außenminister in sein Kabinett, wo er bis April 1898 verblieb. Außerdem war er der Urheber des 1890 erlassenen Sherman Antitrust Act. Er begründete das Gesetz gegen Monopole mit der entwickelten Größe neuer „Giganten“ mit Monopolstellung und befürchtete ein Erstarken der Sozialisten, wenn gegen dieses Problem nicht vorgegangen werde.[2]
Literatur
- Edward S. Mihalkanin: John Sherman. In: Derselbe (Hrsg.): American Statesmen: Secretaries of State from John Jay to Colin Powell. Greenwood Publishing 2004, ISBN 978-0-313-30828-4, S. 466–471.
Weblinks
- John Sherman im Biographical Directory of the United States Congress (englisch)
- John Sherman im Miller Center of Public Affairs der University of Virginia (englisch)
- John Sherman in der Datenbank von Find a Grave (englisch)
Einzelnachweise
- Biographie John Sherman at the Department of State
- Howard Zinn: A People’s History of the United States. Harper Perennial, New York 2005, ISBN 0-06-083865-5, S. 260