Johannes Bitter
Johannes „Jogi“ Bitter (* 2. September 1982 in Oldenburg (Oldb)) ist ein deutscher Handballtorwart.
Johannes Bitter (2020) | |
Spielerinformationen | |
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Spitzname | „Jogi“ |
Geburtstag | 2. September 1982 (39 Jahre) |
Geburtsort | Oldenburg (Oldb), Deutschland |
Staatsbürgerschaft | deutsch |
Körpergröße | 2,05 m |
Spielposition | Torwart |
Wurfhand | rechts |
Vereinsinformationen | |
Verein | Handball Sport Verein Hamburg |
Trikotnummer | 1 |
Vereine in der Jugend | |
von – bis | Verein |
1989–1999 | HSG Neuenburg/Bockhorn |
Vereinslaufbahn | |
von – bis | Verein |
1999–2002 | SG VTB Altjührden |
2002–2003 | Wilhelmshavener HV |
2003–2007 | SC Magdeburg |
2007–2016 | HSV Hamburg |
2016–2021 | TVB 1898 Stuttgart |
2021– | Handball Sport Verein Hamburg |
Nationalmannschaft | |
Debüt am | 4. Januar 2002 |
gegen | Schweiz in Balingen |
Spiele (Tore) | |
Deutschland | 175 (1)[1] |
Stand: 29. Januar 2022 |
Karriere
Verein
Johannes Bitter begann 1989 mit dem Handballspielen bei der HSG Neuenburg/Bockhorn. Er war anfangs Feldspieler und ging erst zwei Jahre später auf die Torhüterposition. Nachdem Bitter zwischen 1999 und 2002 für die SG VTB/Altjührden in der 2. Bundesliga Nord spielte, wechselte er zum Wilhelmshavener HV, mit dem der Aufstieg in die Bundesliga gelang. Nach nur einer Saison wechselte er zum SC Magdeburg. Ab dem Sommer 2007 spielte er für den HSV Hamburg. Nachdem der HSV Hamburg im Januar 2016 Insolvenz anmeldete, schloss er sich dem TVB 1898 Stuttgart an.[2] Zum Ende der Bundesligasaison 2020/21 verließ er den TVB[3] und kehrte zum 1. Juli 2021 zum HSV Hamburg zurück.[4]
Nationalmannschaft
Sein Länderspieldebüt für den DHB gab Bitter am 4. Januar 2002 in Balingen gegen die Schweiz. Im Finale der Weltmeisterschaft 2007 war Johannes Bitter sicherer Rückhalt für das deutsche Team, als er aufgrund der Verletzung des Stammtorhüters Henning Fritz „kalt“ in die Mannschaft kam und dem Finalgegner Polen nach einem Sechs-Tore-Rückstand den Ausgleichstreffer versagte. Mit dieser Leistung rettete er die auf ein Tor zusammengeschmolzene Führung der deutschen Mannschaft. Für diesen Triumph wurde er mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[5] Nach der WM 2011 erklärte Bitter, aus persönlichen Gründen zumindest vorübergehend der Nationalmannschaft nicht mehr zur Verfügung zu stehen.[6] Tatsächlich kehrte er vorerst nur für die Playoffspiele zur Qualifikation für die WM 2015 zurück[7] – an der WM selbst hat er wiederum nicht teilgenommen.
Im Dezember 2017 wurde Bitter von Nationaltrainer Christian Prokop für den erweiterten Kader für die Europameisterschaft 2018 nominiert.[8] Zur Europameisterschaft 2020 ist er erneut in die Nationalmannschaft zurückgekehrt und auch bei der Weltmeisterschaft 2021 stand er im Aufgebot des deutschen Teams. Mit der deutschen Auswahl nahm er an den Olympischen Spielen in Tokio teil.[9] Im Anschluss gab er seinen vorläufigen Rücktritt bekannt.[10]
Für die Europameisterschaft 2022 wurde Bitter vor dem dritten Spieltag nachnominiert, im Spiel gegen Polen war er der einzige Torhüter im Kader.[11]
Sonstiges
Bitter ist Mitbegründer von GOAL, der Gemeinschaftlichen Organisation aller Lizenzhandballer in Deutschland,[12] die er zusammen mit Marcus Rominger ehrenamtlich leitet.[13]
Nach einem Medienbericht beantragte und bezog Johannes Bitter noch während seiner aktiven Sportkarriere, vor der Handball-Weltmeisterschaft der Männer im Jahr 2021, zu der er berufen wurde, Verletztenrente aus der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung.[14]
Erfolge
Nationalmannschaft
- 5. Platz bei der Handball-Europameisterschaft 2006 in der Schweiz
- Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2007
- 4. Platz bei der Handball-Europameisterschaft 2008 in Norwegen
- 5. Platz bei der Handball-Weltmeisterschaft 2009 in Kroatien
- 5. Platz bei der Handball-Europameisterschaft 2020
Vereine
- Aufstieg in die 1. Bundesliga mit dem Wilhelmshavener HV 2002
- EHF-Pokal 2007 mit dem SC Magdeburg
- DHB-Supercup 2009, 2010 mit dem HSV Hamburg
- DHB-Pokalsieger 2010 mit dem HSV Hamburg
- Deutscher Meister 2011 mit dem HSV Hamburg
- Champions-League-Sieger 2013 mit dem HSV Hamburg
Bundesligabilanz
Saison | Verein | Spielklasse | Spiele | Tore (gesamt) | davon Siebenmeter |
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2002/03 | Wilhelmshavener HV | Bundesliga | 34 | 0 | 0 |
2003/04 | SC Magdeburg | Bundesliga | 34 | 0 | 0 |
2004/05 | SC Magdeburg | Bundesliga | 34 | 0 | 0 |
2005/06 | SC Magdeburg | Bundesliga | 32 | 0 | 0 |
2006/07 | SC Magdeburg | Bundesliga | 34 | 0 | 0 |
2007/08 | HSV Hamburg | Bundesliga | 34 | 0 | 0 |
2008/09 | HSV Hamburg | Bundesliga | 34 | 1 | 0 |
2009/10 | HSV Hamburg | Bundesliga | 33 | 0 | 0 |
2010/11 | HSV Hamburg | Bundesliga | 34 | 0 | 0 |
2011/12 | HSV Hamburg | Bundesliga | 23 | 0 | 0 |
2012/13 | HSV Hamburg | Bundesliga | 19 | 1 | 0 |
2013/14 | HSV Hamburg | Bundesliga | 33 | 3 | 0 |
2014/15 | HSV Hamburg | Bundesliga | 31 | 0 | 0 |
2015/16 | TVB 1898 Stuttgart | Bundesliga | 13 | 0 | 0 |
2016/17 | TVB 1898 Stuttgart | Bundesliga | 28 | 2 | 0 |
2017/18 | TVB 1898 Stuttgart | Bundesliga | 22 | 0 | 0 |
2018/19 | TVB 1898 Stuttgart | Bundesliga | 36 | 0 | 0 |
2019/20 | TVB 1898 Stuttgart | Bundesliga | 27 | 2 | 0 |
2020/21 | TVB 1898 Stuttgart | Bundesliga | 24 | 0 | 0 |
2002–2021 | gesamt | Bundesliga | 559 | 9 | 0 |
Stand: 6. Juli 2021, Quelle: Spielerprofil bei der Handball-Bundesliga[15]
Privates
Johannes Bitter war verheiratet und ist Vater von drei Söhnen.[16] Seine Schwester Thalke Deters[17] spielte in der Frauen-Bundesliga beim VfL Oldenburg. Sein Bruder Renke Bitter spielte von 2015 bis 2019 beim VfL Edewecht,[18] wechselte nach langen Verhandlungen zur Saison 2019/20 jedoch zur SG VTB Altjührden.[19] Er ist mit der Ex-Handballnationalspielerin Anna Loerper liiert.[20]
Soziales Engagement
Johannes Bitter setzt sich seit 2009 für die Stiftung Mittagskinder ein. Die im November 2004 gegründete Stiftung möchte sozial benachteiligten Kindern in einer betreuten Gemeinschaft bessere Chancen für den Weg ins Leben geben.
Einzelnachweise
- dhb.de: Johannes Bitter, abgerufen am 29. Januar 2022
- handball-world.com: Stuttgart bestätigt Bitter-Transfer - Vertrag bis Saisonende vom 20. Januar 2016, abgerufen am 20. Januar 2016
- www.handball-world.news, „Torhüter-Rochade beim TVB Stuttgart: Johannes Bitter geht, Tobias Thulin kommt vom SCM“, 4. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021
- Er kommt nach Hause. In: Handball Sport Verein Hamburg. 15. Februar 2021, abgerufen am 15. Februar 2021 (deutsch).
- www.focus.de Handball – WM: Merkel lädt Handball-Weltmeister ins Kanzleramt vom 4. Juni 2007, abgerufen am 5. April 2014
- Spiegel online: Bitter nimmt Auszeit vom Nationalteam vom 18. Februar 2011, abgerufen am 21. Januar 2015
- Spiegel online: Bitter gibt Comeback gegen Polen
- https://www.zvw.de/inhalt.tvb-1898-stuttgart-jogi-bitter-im-erweiterten-em-kader.4b48785f-a186-476e-a634-e0acbeddf5a9.html
- ihf.info: Match Team Statistics: Germany vs. Spain, abgerufen am 24. Juli 2021
- www.handball-world.news "Werde immer bereit sein": Johannes Bitter tritt als letzter Weltmeister von 2007 aus DHB-Team zurück abgerufen am 12. August 2021
- www.dhb.de Update zum Spiel gegen Polen, abgerufen am 18. Januar 2022
- Oliver Fritsch: Sportler-Gewerkschaft: Handballer werden zu politischen Akteuren. In: Zeit Online. 31. August 2010, abgerufen am 25. Januar 2016.
- http://www.goal-deutschland.de/ueber-goal/team.html
- Michael Fröhlingsdorf,: Gesetzliche Unfallversicherung: Wie Fußball-Weltmeister abkassieren. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 1. Januar 2021.
- /www.liquimoly-hbl.de, unter "Statistiken" und "Historisch", abgerufen am 6. Juli 2021.
- Johannes Bitter zum dritten Mal Vater (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive)
- abendblatt.de: Jogi Bitter kehrt nach drei Jahren ins Nationalteam zurück vom 11. März 2014, abgerufen am 17. April 2018
- VfL Edewecht - Spielerkartei Renke Bitter. Abgerufen am 22. Januar 2018 (deutsch).
- Renke Bitter wechselt zum VTB Altjührden. Abgerufen am 27. Mai 2019 (deutsch).
- Ex-Nationalspielerin beendet Karriere. In: sport1.de. 29. Oktober 2020, abgerufen am 29. Juni 2021.
Weblinks
- Johannes Bitter auf der Website des DHB
- Johannes Bitter in der Datenbank der Handball-Bundesliga
- Johannes Bitter in der Datenbank der Europäischen Handballföderation (englisch)
- Johannes Bitter in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Bitter in der Datenbank von handball-world.news
- Bitter in der Datenbank von sport.de
- Bitter in der Datenbank von spox.com