Hohenroda
Hohenroda ist eine Gemeinde im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg an der Landesgrenze zu Thüringen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,75 km2 | |
Einwohner: | 3063 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36284 | |
Vorwahl: | 06676 | |
Kfz-Kennzeichen: | HEF, ROF | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 010 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schloßstraße 45 36284 Hohenroda | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Andre Stenda (unabhängig) | |
Lage der Gemeinde Hohenroda im Landkreis Hersfeld-Rotenburg | ||
Geographie
Die Gemeinde liegt in der Kuppenrhön. Die höchste Erhebung des Hessischen Kegelspiels, der Soisberg liegt an der westlichen Gemeindegrenze.
Die nächsten größeren Städte sind Bad Hersfeld (etwa 20 km nordwestlich) und Fulda (etwa 32 km südwestlich).
Nachbargemeinden
Hohenroda grenzt im Norden an die Gemeinde Philippsthal (im Landkreis Hersfeld-Rotenburg), im Osten an die Gemeinde Unterbreizbach, im Südosten an die Gemeinde Buttlar (beide im thüringischen Wartburgkreis), im Süden an die Gemeinde Eiterfeld (im Landkreis Fulda), im Westen an die Gemeinde Schenklengsfeld sowie im Nordwesten an die Gemeinde Friedewald (beide im Landkreis Hersfeld-Rotenburg).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Ausbach, Glaam, Mansbach, Oberbreitzbach, Ransbach und Soislieden.
Geschichte
Die Gemeinde Mansbach wurde 1232 das erste Mal urkundlich erwähnt und ist vermutlich seit ihrer Entstehung von der buchischen Ritterschaft von Mansbach abhängig. Ransbach folgte mit seiner Ersterwähnung im Jahre 1254, als Dorf des Amtes Landeck.
Die Herren von Mansbach bauten hier eine halb selbstständige Kleinherrschaft auf, in dem sie Beziehungen zu den benachbarten Abteien Fulda und Hersfeld und den Landgrafen von Hessen ausnutzen konnten.
Die Burg Mansbach wurde durch Abt Bertho IV. von Fulda zwischen 1274 und 1286 zerstört. Nach dem Wiederaufbau war es im 14. und 15. Jahrhundert zeitweise ein Lehen und mal ein Allod. Im Jahre 1364 erhielten die Mansbachs von der Abtei Fulda die Gerichtsbarkeit über den Ort. Im Jahre 1662 kauften die Herren von Geyso Grundbesitz von den Mansbachs und bauten hier ein Schloss. Bis zur Mediatisierung 1806 war das Dorf von der Abtei Fulda als landsässig beansprucht, es bestand aber praktisch aus drei reichsfreien Rittergütern.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Fabrikant Adolf Hupertz (damals auch Besitzer der Burg Rieneck) Besitzer von 1.700 Morgen Grundbesitz zwischen Mansbach, Glaam und Oberbreitzbach. Er machte daraus ein Hofgut und nannte das Gut, bzw. den Gutsbezirk Hohenroda, das von nun an zur Gemeinde Oberbreitzbach gehörte. Zwischen 1907 und 1909 ließ sich Hupertz im Gutsbezirk ein Herrenhaus mit Parkanlagen errichten. Er nannte die Anlage Schloss Hohenroda. Als am 1. Februar 1971 die Großgemeinde gegründet wurde, ging der Name der Hofguts bzw. des Schlosses auf die Gemeinde über. Seit 1988 befindet sich auch der Verwaltungssitz der Gemeinde in dem ehemaligen Herrenhaus, die es 2007 kaufte.
Gemeindebildung
Die Gemeinde Hohenroda im Landkreis Hersfeld entstand am 1. Februar 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Mansbach (Landkreis Hünfeld) und Ransbach (Landkreis Hersfeld).[2] Am 1. Februar 1972 kam noch die Gemeinde Ausbach hinzu. Die Gemeinde Hohenroda wurde 1972 in den neu geschaffenen Landkreis Hersfeld-Rotenburg eingegliedert.[3]
Im Vorfeld wurden Glaam am 1. September 1968 nach Ransbach eingemeindet, Soislieden wurde am 1. Januar 1970 und Oberbreitzbach am 1. Juli 1970 nach Mansbach eingemeindet.[3] Für die Ortsteile Ausbach, Glaam, Mansbach, Oberbreitzbach, Ransbach mit Soislieden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hohenroda 3201 Einwohner. Darunter waren 31 (1,0 %) Ausländer, von denen 16 aus dem EU-Ausland, 6 aus anderen Europäischen Ländern und 9 aus anderen Staaten kamen.[5] Die Einwohner lebten in 1404 Haushalten. Davon waren 373 Singlehaushalte, 369 Paare ohne Kinder und 515 Paare mit Kindern, sowie 124 Alleinerziehende und 23 Wohngemeinschaften.[6] 2513 Einwohner gehörten der evangelischen (87,5 %) und 335 Einwohner der katholischen (10,5 %) Konfession an.[7]
Einwohnerzahlen
Hohenroda: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1973 | 3.796 | |||
1975 | 3.742 | |||
1980 | 3.583 | |||
1985 | 3.512 | |||
1990 | 3.733 | |||
1995 | 3.652 | |||
2000 | 3.493 | |||
2005 | 3.379 | |||
2010 | 3.255 | |||
2011 | 3.201 | |||
2015 | 3.114 | |||
2020 | 3.063 | |||
Quellen: Hessisches Statistisches Informationssystem[8]; Zensus 2011[5] |
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[9] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[10][11][12]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 45,3 | 10 | 44,9 | 10 | 50,1 | 12 | 65,6 | 15 | 68,9 | 16 | |
FWH | Freie Wählergruppe Hohenroda | 31,5 | 7 | 31,3 | 7 | 21,5 | 5 | — | — | — | — | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 11,5 | 3 | 13,0 | 3 | 15,4 | 3 | 21,3 | 5 | 22,6 | 5 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 11,8 | 3 | 10,8 | 3 | 13,0 | 3 | 13,1 | 3 | 8,5 | 2 | |
gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | ||
Wahlbeteiligung in % | 58,2 | 58,7 | 58,1 | 55,2 | 66,6 |
Bürgermeister
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[13]
Seit dem 1. September 2013 ist Andre Stenda (unabhängig) Bürgermeister von Hohenroda. Er wurde bei der Bürgermeisterwahl vom 12. Mai 2013 mit einem Stimmenanteil von 70,7 % gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,3 %.[13] Er wurde am 10. März 2019 mit 90,1 % der Stimmen wiedergewählt.[14] Stenda war bei seinem Amtsantritt der jüngste Bürgermeister Hessens.
Wappen
Blasonierung: „In silbern und rot sechsfach balkenweise geständertem Schild, ein Sechsblatt in verwechselten Farben.“
Bedeutung: Die sechs Blätter symbolisieren den Zusammenschluss der sechs selbständigen Gemeinden zu einer Großgemeinde. Die Blätter gehören zu einem Apfelbaum und verweisen damit auf die Apfelsorte Ausbacher Rotapfel, die nach dem Ortsteil Ausbach benannt ist und der in der Umgebung noch oft auf Streuobstwiesen angebaut wird. Die Farben Silber und Rot leiten sich von den Wappen der Herren von Mansbach, dem Kurfürstentum Hessen und der Gemeinde Ransbach ab. Die Ständerung stammt wiederum aus dem Wappen derer von Mansbach.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Heimatstube im Fachwerkanbau des Geyso-Schlosses in Mansbach
- Heimatstube im Ortsteil Ausbach
- Museum in Ransbach
- Grenzdokumentationsstelle (zur Grenze der ehem. DDR)
Bauwerke
- Barocke Dorfkirche Mansbach (Chorraum um 1280, ehemalige Grabkapelle der Familie von Mansbach)
- Unterhof (Blaues Schloss) von 1569 (Wohnsitz der Familie von Mansbach)
- Schloss Geyso (1577–1578) in Mansbach
- Grasburg bei Mansbach (aus dem 8. Jahrhundert)
- Jüdischer Friedhof Mansbach
- Schloss Hohenroda
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 29. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 7, S. 286, Punkt 362, Abs. 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,1 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 396, 397 und 399.
- Hauptsatzung. (PDF; 78 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Hohenroda, abgerufen im November 2020.
- Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: Hohenroda. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im November 2020.
- Haushalte nach Familien: Hohenroda. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im November 2020.
- Religionszugehörigkeit: Hohenroda. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im November 2020.
- Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- Bürgermeister-Direktwahlen in Hohenroda. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- Bürgermeisterwahl. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen am 24. März 2021.
Weblinks
- Hohenroda, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Hohenroda nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie
- Linkkatalog zum Thema Hohenroda bei curlie.org (ehemals DMOZ)