Ronshausen
Ronshausen ist eine Gemeinde im Nordosten von Hessen, im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg | |
Höhe: | 225 m ü. NHN | |
Fläche: | 37,63 km2 | |
Einwohner: | 2328 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36217 | |
Vorwahlen: | 06622, 06678 (Machtlos) | |
Kfz-Kennzeichen: | HEF, ROF | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 017 | |
Gemeindegliederung: | 2 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Eisenacher Straße 12a 36217 Ronshausen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Markus Becker (CDU) | |
Lage der Gemeinde Ronshausen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg | ||
Geographie
Geographische Lage
Die Kerngemeinde liegt im Tal der Ulfe, die in Bebra in die Fulda einmündet. Westlich von Ronshausen steigt das Gelände zum Seulingswald hin an. Der Ortsteil Machtlos liegt etwa 5,5 Kilometer nordöstlich im Tal des Schleifgrabens, im Richelsdorfer Gebirge.
Die nächsten größeren Städte sind Bad Hersfeld (etwa 15 km südwestlich), Bebra (etwa 6 km westlich), Rotenburg (etwa 12 km nordwestlich) und Eisenach (etwa 35 km östlich).
Nachbargemeinden
Ronshausen grenzt im Nordwesten an die Stadt Bebra (Ortsteil Weiterode), im Nordosten an die Gemeinde Nentershausen, im Osten an die Gemeinde Wildeck, im Süden an die Gemeinde Friedewald sowie im Westen an die Gemeinde Ludwigsau (alle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den beiden Ortsteilen Ronshausen und Machtlos. Innerhalb der Ortsgemarkung von Ronshausen liegt, das Landgut Faßdorf etwa 1 Kilometer südwestlich der Kerngemeinde, im Tal des Breitenbaches.
In der Gemarkung von Ronshausen befinden sich außerdem die Wüstungen Ziebach, Rode und Nausis in südlich in den Seulingswald führenden Bachtälern.
Geschichte
Das erste Mal wurde Runteshuson im Jahre 1061 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda erwähnt. Um 1250 lag das Patronatsrecht bei der Abtei Hersfeld.
Seit 1359 ist eine Zollstätte zu Ronshausen belegt, in der bis 1834 Straßenzoll für die Ulfestraße erhoben wurde. Bereits 1386 gehört Ronshausen den Landgrafen von Hessen. Der Ort gehörte zum Amt Rotenburg.
Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 und im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 wurde der Ort mehrmals verwüstet, jedoch schon 1780 wurde Ronshausen als großes Dorf mit 468 Einwohnern erwähnt.
Die Gemeinde war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts von landwirtschaftlichem Gewerbe geprägt. Erst mit dem Bau der Eisenbahn (Linie Bebra nach Eisenach) änderte sich das. Der Tourismus spielt seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine Rolle. Bis zum Jahr 2014 war der Ort ein anerkannter Luftkurort[2].
Eingemeindungen
Am 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Nachbargemeinde Machtlos eingegliedert.[3]
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[4] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[5][6][7]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 47,2 | 7 | 39,2 | 6 | 49,4 | 8 | 55,2 | 8 | 57,6 | 9 | |
WGR | Wählergemeinschaft Ronshausen | 14,8 | 2 | 21,1 | 3 | 22,6 | 3 | 15,8 | 2 | 22,3 | 3 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 32,5 | 5 | 33,1 | 5 | 21,5 | 3 | 19,3 | 3 | 20,1 | 3 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,4 | 1 | 6,7 | 1 | 6,5 | 1 | 9,7 | 2 | — | — | |
gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | ||
Wahlbeteiligung in % | 68,7 | 66,9 | 63,0 | 62,2 | 72,2 |
Bürgermeister
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[8]
Der amtierende Bürgermeister Markus Becker (* 1975) von der CDU wurde am 30. Oktober 2011 im ersten Wahlgang mit 70,5 % der abgegebenen Stimmen gewählt. Ab April 2012 hat er seinen Vorgänger Friedhold Zilch (SPD) im Bürgermeisteramt abgelöst, welcher nach 24-jähriger Amtszeit nicht mehr zur Wahl antrat.[8] Becker wurde am 24. September 2017 mit 85,4 % der Stimmen wiedergewählt.[9]
Gemeindepartnerschaften
- Genas (Département Rhône, Frankreich, seit 1976)
- Frauensee (Thüringen, seit 1990)
Verkehr
Die Gemeinde ist über die Landesstraße 3251 an das überregionale Verkehrsnetz angeschlossen. Etwa 5 Kilometer östlich erreicht man auf der Landstraße die Bundesautobahn 4 und 5 Kilometer westlich die Bundesstraße 27.
Ronshausen besitzt einen Haltepunkt an der Thüringer Bahn von Eisenach nach Bebra.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die etwa 800-jährige Kirche ist im Kern ein romanischer Sakralbau. Der Chorturm wird in das beginnende 13. Jahrhundert datiert und weist mit seinen rundbogigen Schallöffnungen romanische Stilelemente auf. Die Kirche war vor der Reformation der Heiligen Katharina geweiht. Das romanische Kirchenschiff wurde im Jahr 1715 umgebaut. Der Innenraum wurde mit einer dreiseitigen Empore ausgestattet und die Decke wurde mit einer Brettertonne versehen. Sie wurde 1719 von Joh. Kaufuld mit reicher bäuerlicher Barockmalerei verziert. Im Jahre 1716 wurde eine neue Orgel von Johann Eberhard Dauphin eingebaut, die heute noch als Denkmalorgel vorhanden ist. Die derzeitige Turmhaube erhielt der Turm im Jahr 1804. Der Chorraum mit Kreuzgratgewölbe, Apsis und Südfenster stammen aus dem Jahr 1900.[10]
- Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Ronshausen
Persönlichkeiten
- Karl Sebastian Cornelius (1819–1896), Physiker, geboren in Ronshausen
- Kurt Müller-Osten (1905–1980), Pfarrer in Ronshausen
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- 79. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 21. November 2012. In: Staatszeiger für das Land Hessen. Nr. 9, 2014, ISSN 0724-7885, S. 187.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 406.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- Bürgermeister-Direktwahlen in Ronshausen. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- Bürgermeisterwahl. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen am 25. März 2021.
- Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Hersfeld Rotenburg II, Seite 749 bis 759
Literatur
- Ellen Kemp: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Hersfeld Rotenburg II. Ludwigsau bis Wildeck. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Vieweg+Teubner, Braunschweig/Wiesbaden 1999, ISBN 978-3-528-06247-7.
Weblinks
- Offizielle Website
- Linkkatalog zum Thema Ronshausen bei curlie.org (ehemals DMOZ)