Himmelpforten
Himmelpforten (niederdeutsch Himmelpoorten) ist eine niedersächsische Gemeinde in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten im Landkreis Stade. Neben dem Hauptort Himmelpforten gehören auch die Orte Kuhla und Breitenwisch zur Gemeinde.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Stade | |
Samtgemeinde: | Oldendorf-Himmelpforten | |
Höhe: | 6 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,28 km2 | |
Einwohner: | 5540 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 303 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 21709 | |
Vorwahl: | 04144 | |
Kfz-Kennzeichen: | STD | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 59 025 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Mittelweg 2 21709 Himmelpforten | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Bernd Reimers (SPD) | |
Lage der Gemeinde Himmelpforten im Landkreis Stade | ||
Himmelpforten ist besonders in der Weihnachtszeit in aller Munde. Der Ort wird dann zum Christkinddorf.[2] Für zahlreiche Kinder in der ganzen Welt ist der Ort die Postadresse des Christkinds bzw. des Weihnachtsmannes.[3] Diese Tradition wird seit den 1960er Jahren gepflegt, siehe auch: Weihnachtspostamt
Geschichte
Im Jahre 1255 zog die Nonnenzisterze Conventus Porta Coeli vom Westerberg bei Rahden nahe Lamstedt nach dem Ort, der damals Eulsete hieß. Der Zug der Zisterzienserinnen wurde anlässlich des 750-jährigen Jubiläums 2005 nachgestellt.
Eulsete (plattdeutsch: Eylsede, etymologisch als [Wohn-]Sitz eines Eylos/Eilhards gedeutet) nahm im Laufe der Zeit die plattdeutsche Übersetzung des lateinischen Klosternamens Porta Coeli, Klooster to der Himilporten oder jünger tor Hemmelpoorten, an, der in hochdeutscher Lautung als Himmelpforten später amtlich wurde.[4]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Breitenwisch und Kuhla eingegliedert.[5]
Politik
Gemeinderat
Nach den vergangenen drei Wahlen zum Gemeinderat ergab sich jeweils folgende Sitzverteilung:
Jahr | SPD | CDU | Grüne | FWG |
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2006 | 6 | 7 | 1 | 1 |
2011 | 7 | 6 | 1 | 1 |
2016 | 9 | 6 | 1 | 1 |
Bei der Wahl zum Gemeinderat am 11. September 2016 wurden die einzelnen Listen mit folgenden Stimmenanteilen gewählt:[6]
SPD | CDU | Grüne | FWG | |
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49,32 % | 37,22 % | 5,62 % | 7,82 % |
Bürgermeister
1945 bis? | Johann Lünstedt |
1991–2001 | Hermann Bardenhagen (SPD) |
2001–2013 | Lothar Wille (SPD) |
seit 22. Mai 2013 | Bernd Reimers (SPD) |
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Himmelpforten zeigt auf blauem Untergrund ein goldenes, gotisches Tor, in dem eine silbern gekleidete Äbtissin mit goldenem Krummstab steht.
Das 1955 angenommene Wappen[7] beruht auf der ältesten überlieferten Version des Klostersiegels, wie es sich an der Verzichtserklärung des Klosters vom 17. März 1291 findet, womit es den Anspruch auf das ihm zugedachte in Stralsund zurückgehaltene persönliche Erbe des Dorpater Fürstbischofs Friedrich von Haseldorf aufgab.[8]
Die Farben der Gemeinde sind blau-gelb (quergestreift).
Gemeindepartnerschaft
Himmelpfortens Partnergemeinde ist Lorrez-le-Bocage-Préaux in der französischen Region Île-de-France.
Museen
In Himmelpforten gibt es ein Heimat- und Schulmuseum, in dem man auch einiges über die Entwicklung der Schule in den letzten Jahrhunderten aus der Umgebung erfahren kann.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
In Himmelpforten sind mehrere Gewerbe-, Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe ansässig. Zu den regional bzw. im Elbe-Weser-Dreieck bekannten Unternehmen gehören u. a.:
- das 1953 gegründete Familienunternehmen Brödenfeldt (Heiz- und Baustoffhandel, Transporte und Erdarbeiten).
- der Haushalts-, Heimwerker- und Gartenmarkt Wehbers Mühle mit einem angeschlossenen Restaurant im Mühlenturm und im ehemaligen Kornspeicher der Windmühle Himmelpforten, einer 1871 erbauten und 1985/86 vollständig restaurierten Holländerwindmühle, deren gesamtes Gebäudeensemble unter Denkmalschutz steht.
Der regelmäßig in der Vorweihnachtszeit veranstaltete Christkindmarkt Himmelpforten, bei dem der Ort zum Christkinddorf wird, ist über die Region hinaus bekannt. Der Weihnachtsmarkt wurde 2005 in Ergänzung des seit 1962 bestehenden Weihnachtspostamts Himmelpforten gegründet. Er findet rund um die Himmelpfortener Kultur- und Tagungsstätte Villa von Issendorff statt und umfasst inzwischen über 50 Kunsthandwerksstände.
Verkehr
Durch Himmelpforten führt die Bundesstraße 73, die den Ort mit Cuxhaven, Stade und Hamburg verbindet. Himmelpforten verfügt zudem über einen Bahnhof an der Strecke der Niederelbebahn zwischen Cuxhaven und Hamburg.
Seit Oktober 2007 wird das Raumordnungsverfahren für die geplante Bundesautobahn 22/20 durchgeführt, die durch den Ortsteil Breitenwisch verlaufen soll und den Ort unmittelbar am westlichen Ortsrand tangieren wird. Gegen die Autobahn kämpft eine Bürgerinitiative mit fast 400 Mitgliedern.[9]
Bildung
Himmelpforten verfügt neben der Porta-Coeli-Schule, einem Schulzentrum mit Klassen vom 5. bis zum 10. Schuljahr, über eine eigene Grundschule.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- August Elfers (1897–1959), Missionsdirektor der Hermannsburger Mission
- Udo Pollmer (* 1954), Lebensmittelchemiker, Ernährungsexperte und Buchautor
Personen, die mit Himmelpforten in Verbindung stehen
- Friedrich Eickenrodt (1808–1881), deutscher lutherischer Theologe
- Hermann Christian Ludwig Steinmetz (1831–1903), deutscher lutherischer Theologe und Kirchenfunktionär
- Adolf Goetze (1837–1920), deutscher Verwaltungsjurist
- Patrick Döring (* 1973), deutscher Politiker (FDP), Generalsekretär (2012–2013)
Literatur
- Horst Halbach: Post an den Weihnachtsmann – Das Postamt in Himmelpforten. In: Das Archiv – Magazin für Kommunikationsgeschichte, Herausgegeben von der DGPT in Zusammenarbeit mit der Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Heft 4/2011, S. 32–33, ISSN 1611-0838
Weblinks
- Webauftritt der Gemeinde Himmelpforten bzw. der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten
- Weihnachtsseiten der Gemeinde Himmelpforten
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Christkinddorf.de
- Himmelpforten. Deutschepost.de
- Silvia Schulz-Hauschildt: Himmelpforten – Eine Chronik. Gemeinde Himmelpforten (Hrsg.), Hansa-Druck Stelzer, Stade 1990, S. 23.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 245.
- Gesamtergebnis Gemeinderatswahl Himmelpforten 11.09.2016. KDO; abgerufen am 7. März 2019
- Silvia Schulz-Hauschildt: Himmelpforten – Eine Chronik, Gemeinde Himmelpforten (Hrsg.), Hansa-Druck Stelzer, Stade 1990, S. 5.
- Georg von Issendorff: Kloster und Amt Himmelpforten. Nach Akten und Urkunden dargestellt. Nachdruck der Ausgabe in: Stader Archiv, 1911/1913, erweitert durch Clemens Förster. Krause, Stade/Buxtehude 1979, S. 8.
- Bürgerinitiative gegen Westtrasse A 20