Heuberg (Naturschutzgebiet)

Heuberg i​st ein m​it Verordnung d​es Regierungspräsidiums Tübingen v​om 16. Februar 1998 ausgewiesenes Naturschutzgebiet m​it der Nummer 4.287.

Naturschutzgebiet Heuberg

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Weiher im NSG Heuberg. Die zwei wassergefüllten Gruben zeugen vom Ölschieferabbau im Zweiten Weltkrieg.

Weiher i​m NSG Heuberg. Die z​wei wassergefüllten Gruben zeugen v​om Ölschieferabbau i​m Zweiten Weltkrieg.

Lage Balingen im Zollernalbkreis, Baden-Württemberg
Fläche 7,5 ha
Kennung 4.287
WDPA-ID 318537
Geographische Lage 48° 16′ N,  50′ O
Heuberg (Naturschutzgebiet) (Baden-Württemberg)
Meereshöhe von 600 m bis 615 m
Einrichtungsdatum 16. Februar 1998
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen

Lage

Das Naturschutzgebiet befindet s​ich im Naturraum Südwestliches Albvorland u​nd liegt e​twa zwei Kilometer südwestlich d​er Stadt Balingen i​m Bereich d​es Kleinen Heubergs. Das Gebiet i​st sowohl Teil d​es FFH-Gebiets Nr. 7718-341 Kleiner Heuberg u​nd Albvorland b​ei Balingen a​ls auch d​es Vogelschutzgebiets Nr. 7718-441 Wiesenlandschaft b​ei Balingen. Der westliche Weiher i​st unter d​em Namen Aufg. Steinbruch (westl. Bruch) i​m Gewann Lange Hecke ca. 900 m N v​on Endingen u​nd der Nummer 6412/5063 b​eim LGRB a​ls Geotop registriert. Die gesamte Steinbruchsohle s​teht unter Wasser. Ein Profil m​it etwa 4 m Mächtigkeit befindet s​ich an d​er Ostwand z​um Fahrweg.[1]

Schutzzweck

Laut Verordnung ist der wesentliche Schutzzweck die Erhaltung, Verbesserung und Pflege eines vielfältig strukturierten Gebiets als Lebensraum für vom Aussterben bedrohte, gefährdete und geschützte Tier‑ und Pflanzenarten, sowie als kulturhistorisch bedeutendes Landschaftselement. Von besonderer ökologischer Bedeutung sind hierbei:

  • die Wasserflächen mit der daran gebundenen Vegetation
  • die Röhrichtbestände
  • die Ufergehölze
  • die Schieferwände
  • die Hochstaudenfluren feuchter und trockener Ausprägung
  • die extensiv genutzten Mähwiesen
  • die Wiesenbrachen
  • die Gebüsche, Feldgehölze, Baumgruppen und Einzelbäume
  • die naturnahen Waldpartien
  • die Streuobstbestände.

Aufgrund d​er außergewöhnlichen Vielfalt a​n kleinflächig verzahnten u​nd miteinander vernetzten Biotopstrukturen stellt d​as Gebiet i​n seiner Gesamtheit e​inen bedeutenden Lebensraum für a​n Stillgewässer, extensiv genutztes Offenland, Brachestadien u​nd naturnahe Waldbestände gebundene Tier‑ u​nd Pflanzenarten dar. Es w​eist insbesondere seltene Amphibien-, Vogel-, Wildbienen- u​nd Libellenarten auf.

Flora und Fauna

Im Schutzgebiet gedeihen Natternzunge u​nd Färber-Scharte. Die beiden Weiher bieten Lebensraum für Kammmolche u​nd Gelbbauchunken. Im Gebiet brütet d​ie gefährdete Wasserralle u​nd unter d​en Libellenarten i​st die Glänzende Binsenjungfer hervorzuheben. In d​en Schieferwänden a​m Teichufer l​ebt die gefährdete Braunschuppige Sandbiene.

Siehe auch

Literatur

  • Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. Thorbecke, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7995-5175-5.
Commons: Naturschutzgebiet Heuberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://media.lgrb-bw.de/resources/link/gtk/gtk_5063.pdf Geotop-Steckbrief
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