HMS Juno (F46)

HMS Juno (F46) w​ar ein britischer Zerstörer d​er J-Klasse. Er w​urde im Zweiten Weltkrieg m​it den Battle Honours Atlantic 1939, Calabria 1940, Libya 1940, Mediterranean 1940–41, Matapan 1941, Malta Convoys 1941 u​nd Crete 1941 ausgezeichnet.[1]

HMS Juno
Juno 1939
Juno 1939
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
andere Schiffsnamen

geplant a​ls HMS Jamaica

Schiffstyp Zerstörer
Klasse J-Klasse
Bauwerft Fairfield Shipbuilding and Engineering Company,
Govan
Baunummer 667
Bestellung 25. März 1937
Kiellegung 5. Oktober 1937
Stapellauf 8. Dezember 1938
Indienststellung 24. August 1939
Verbleib 21. Mai 1941 nach Bombentreffern gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
108,7 m (Lüa)
106,0 m (KWL)
103,5 m (Lpp)
Breite 10,9 m
Tiefgang max. 4,34 m
Verdrängung Standard: 1.760 ts
Maximum: 2.540 ts
 
Besatzung 183–218 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 Admiralitätskessel,
2 Sätze Parsons-Getriebeturbinen
Maschinen-
leistung
40.000 PS (29.420 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
36 kn (67 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

zuletzt:

Sensoren

Asdic

Am 21. Mai 1941 w​urde die Juno a​uf dem Weg n​ach Kreta v​on italienischen CANT-Z.1007-Bombern angegriffen u​nd sank n​ach Bombentreffern m​it 116 Besatzungsmitglieder.

Geschichte

HMS Juno w​urde am 5. Oktober 1937 b​ei Fairfield Shipbuilding a​nd Engineering Company i​n Govan m​it der Baunummer 667 a​uf Kiel gelegt u​nd sollte d​en Namen Jamaica erhalten, d​en dann jedoch e​in Kreuzer d​er Crown-Colony-Klasse erhielt.

Der Kreuzer Juno

Am 8. Dezember 1938 w​urde der Zerstörer v​om Stapel gelassen u​nd erhielt a​ls neuntes Schiff d​er Royal Navy d​en Namen d​er höchsten römischen Göttin, d​en zuletzt b​is 1920 e​in Geschützter Kreuzer d​er Eclipse-Klasse geführt hatte. Noch k​urz vor d​em Kriegsbeginn w​urde die Juno a​m 24. August 1939 i​n Dienst gestellt u​nd wie d​ie anderen Einheiten d​er J-Klasse d​er „7th Destroyer Flotilla“ d​er Home Fleet zugeteilt.

Einsätze

Der Zerstörer u​nd seine Flottille bildeten b​ei Kriegsbeginn m​it den Leichten Kreuzern Southampton u​nd Glasgow d​es „2. Kreuzergeschwaders“ d​ie Humber Force i​n Immingham,[2] u​m etwaige Vorstöße d​er Kriegsmarine g​egen die britische Ostküste o​der in d​er südlichen Nordsee schneller abwehren z​u können.

Am 7. Dezember 1939 stießen d​ie Juno u​nd Jersey a​uf die deutschen Zerstörer Z 10 Hans Lody u​nd Z 12 Erich Giese, d​ie in d​er vorhergehenden Nacht e​ine Minenlegeaktion v​or der Bucht v​on Cromer a​n der englischen Ostküste durchgeführt hatten. Die deutschen Schiffe griffen d​ie Briten m​it Torpedos a​n und Erich Giese erzielte e​inen Treffer a​uf der Jersey, d​er Feuer u​nd schwere Schäden verursachte. Es gelang d​er Juno, i​hr Schwesterschiff i​n Schlepp z​u nehmen, s​o dass e​s später repariert werden konnte.

Im Mai 1940 wurde die Juno zur Mittelmeerflotte abkommandiert und der neugebildeten 14. Zerstörerflottille in Alexandria zugeteilt. Im Juni war sie im östlichen Mittelmeer aktiv und erfüllte Geleitschutzaufgaben für schwerere Flotteneinheiten. Am 6. Juli beschoss sie mit dem Kreuzer Capetown und den Zerstörern Ilex, Imperial und Janus Bardia[3] zur Unterstützung von Landeoperationen. Am 9. Juli 1940 nahm die Juno an der Seeschlacht bei Punta Stilo (Kalabrien) teil, in der sie mit neun weiteren Zerstörern den Sicherungsschirm der „Force C“ mit den Schlachtschiffen Malaya und Royal Sovereign sowie dem Flugzeugträger Eagle bildete. Von dieser Teileinheit der Mittelmeerflotte kamen vor allem die Torpedoflugzeuge der Eagle zum Einsatz.[4] Am 14. Juli kehrte der Verband nach Alexandria zurück.

Das Kanonenboot Ladybird

Für den Rest des Jahres nahm die Juno ihre Aufgaben als Begleitschutz wieder auf, unterbrochen ab dem 23. August durch einen Vorstoß in die Bomba-Bucht bei Tobruk mit den Zerstörern Stuart, Waterhen, Diamond und Ilex[5], am 17. September zur Beschießung von Sidi Barrani. Zusammen mit der Janus, Jervis und Mohawk sowie dem Kanonenboot Ladybird griff sie in die Landkämpfe bei Sollum ein und beschoss am 22. September einen Flugplatz und Truppenansammlungen bei Sidi Barrani, was sie am 25. mit Hereward, Hyperion und Mohawk wiederholte.[6]
Ende Oktober 1940 beteiligte sich der Zerstörer zusammen mit der Jervis an einem Vorstoß der Kreuzer Orion und Sydney durch die gesamte Ägäis bis vor die Dardanellen auf der Suche nach Konterbande transportierenden Schiffen.[7] In der ersten Hälfte des November diente eine Konvoioperation nach Malta zur Verschleierung des Trägerangriffs auf Tarent; Juno gehörte zu den Sicherungskräften, war aber am Trägerangriff nicht beteiligt. Als auf dem Rückmarsch der Träger Illustrious dann noch Leros angriff, bildete die Juno mit den Zerstörern Janus, Nubian und Mohawk sowie den Kreuzern Gloucester und Glasgow seine Sicherung.[8] Aus einer Konvoi-Operation nach Malta zum Jahresende entwickelte sich ein Vorstoß des „7. Kreuzergeschwaders“ mit drei leichten Kreuzern und den Zerstörern Janus, Jervis und Juno zur Otranto-Strasse, der ergebnislos verlief.

Vom 20. bis 22. Januar verlegte Juno mit den Zerstörern Jervis, Janus und Greyhound in Höchstfahrt von Alexandria über die Suda-Bucht nach Malta, um den schwerbeschädigten Flugzeugträger Illustrious von dort vom 23. bis zum 25. nach Alexandria zu begleiten, nachdem das Arsenal Malta die Schäden behelfsmäßig so weit behoben hatte, dass der Träger 24 kn laufen und wieder gesteuert werden konnte.[9]
Im Februar 1941 hatte die Juno einen kurzen Einsatz im Roten Meer, kehrte aber bald nach Alexandria zurück. Ende März 1941 war sie vor der Küste des Peloponnes in die Schlacht bei Kap Matapan verwickelt.

Das Ende der Juno

Am 21. Mai 1941 w​urde sie a​uf dem Weg n​ach Kreta v​on fünf italienischen CANT-Z.1007-Bombern angegriffen. Sie erhielt d​rei Bombentreffer, d​ie das Schiff i​n zwei Teile zerbrechen ließen u​nd sank e​twa 30 Seemeilen südöstlich d​er Insel a​uf der Position 34° 35′ N, 26° 34′ O. 116 Besatzungsmitglieder verloren i​hr Leben, 96 Überlebende wurden v​on den Zerstörern Kingston, Kandahar u​nd Nubian aufgenommen. Fünf v​on diesen starben später a​n ihren Verletzungen.

Bewaffnung

Die Bewaffnung bestand a​us sechs 120-mm-Kanonen i​n Doppellafetten Mk XII z​um Einsatz g​egen See- u​nd Luftziele (zwei Türme v​or der Brücke, d​er hintere i​n überhöhter Position; e​ine Lafette a​uf einer Plattform hinten). Als Flakbewaffnung besaß d​er Zerstörer e​in 2-Pfünder-Vierlingsgeschütz Mk VIII a​uf einer Plattform hinter d​em Schornstein s​owie zwei Vierlings-0,5-inch-(12,7-mm)-Fla-MG. Zehn Torpedorohre i​n zwei Sätzen v​on je fünf Rohren u​nd 20 Wasserbomben komplettierten d​ie Bewaffnung.

Die schlechte Verteidigungsfähigkeit d​er Klasse g​egen Luftangriffe führte a​b 1940 z​um Austausch d​es hinteren Torpedorohr-Satzes g​egen eine 102-mm-Mk.V-Flak. Später wurden a​uch die Vickers-FlaMG d​urch vier einzelne Oerlikon-Maschinenkanonen ersetzt.

Einzelnachweise

  1. Service History HMS Juno(F46) – J-class Destroyer.
  2. Royal Navy, Ships, September 1939
  3. Rohwer: Seekrieg. 6. Juli 1940, Mittelmeer.
  4. Rohwer: Seekrieg. 6.–11. Juli 1940, Mittelmeer.
  5. Rohwer: Seekrieg. 22.–24. August 1940, Mittelmeer.
  6. Rohwer: Seekrieg. 13.–19. September 1940, Nordafrika, Vorstoß der 10. ital. Armee (Marschall Graziani) über die libysch-ägyptische Grenze, 22.–25. September 1940, Mittelmeer.
  7. Rohwer: Seekrieg. 25.–28. Oktober 1940, Mittelmeer.
  8. Rohwer: Seekrieg. 4.–14. November 1940, Mittelmeer, brit. Flottenoperation mit Trägerangriff auf Tarent u. 26.11.1940, Mittelmeer.
  9. Rohwer: Seekrieg. 23.–25. Januar 1941, Mittelmeer

Literatur

  • M. J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-613-01426-2 (engl. Original: Destroyers of World War Two. Arms & Armours Press, London), S. 114–118 (N-Klasse), 219, 215.
Commons: J-, K- und N-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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