Höchheim

Höchheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Rhön-Grabfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Bad Königshofen im Grabfeld
Höhe: 296 m ü. NHN
Fläche: 25,26 km2
Einwohner: 1072 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97633
Vorwahl: 09764
Kfz-Kennzeichen: NES, KÖN, MET
Gemeindeschlüssel: 09 6 73 134
Gemeindegliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Josef-Sperl-Str. 3
97631 Bad Königshofen i.Grabfeld
Website: hoechheim.rhoen-saale.net
Erster Bürgermeister: Michael Hey
Lage der Gemeinde Höchheim im Landkreis Rhön-Grabfeld
Karte

Geografie

Die Gemeinde liegt in der Region Main-Rhön und wird von einem Abschnitt der Milz (Zufluss der Fränkischen Saale) durchflossen.

Gemeindegliederung

Es gibt fünf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Gollmuthhausen, Höchheim, Irmelshausen und Rothausen.

Geschichte

Alter Meilenstein in der Rothäuser Straße

Bis zur Gemeindegründung

Höchheim war Bestandteil des Rittergutes Irmelshausen der Freiherren von Bibra, das zum Fränkischen Ritterkreis gehörte. Höchheim wurde unter dem Freiherrn von Bibra um 1530 evangelisch. Um 1540 wurde von dem Freiherrn von Bibra in Irmelshausen die Reformation eingeführt. Danach wurde das benachbarte Aubstadt Filiale der evangelischen Pfarrei Höchheim. Ab 1650 waren Höchheim und Aubstadt eine kombinierte Pfarrei. 1699 ging der offizielle Pfarrsitz von Höchheim auf Aubstadt über.

Als Teil des Besitzes der Freiherren von Bibra fiel Höchheim gemeinsam mit Irmelshausen und Aubstadt nach der Mediatisierung (1806) zusammen mit dem Großherzogtum Würzburg 1814 an Bayern. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.

20. Jahrhundert

Die Synagoge der ehemaligen Jüdischen Gemeinde, die sich am Standort des heutigen Kindergartens befand, wurde beim Novemberpogrom 1938 zerstört, woran eine Gedenktafel am Rathaus erinnert.[4]

Die Gemeinde liegt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, was sich auch auf das Wirtschaftsleben auswirkte und teilweise heute noch auswirkt.

Religionen

Die evangelische Gemeinde im Ort gehört zur Pfarrei Irmelshausen im Evangelisch-Lutherischen Dekanat Bad Neustadt an der Saale.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1975 die Gemeinden Gollmuthhausen und Rothausen eingegliedert. Irmelshausen kam am 1. Januar 1978 hinzu.[5]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 1477 Einwohner[5]
  • 1970: 1451 Einwohner[5]
  • 1987: 1269 Einwohner
  • 1991: 1316 Einwohner
  • 1995: 1390 Einwohner
  • 2000: 1345 Einwohner
  • 2005: 1266 Einwohner
  • 2010: 1184 Einwohner
  • 2011: 1195 Einwohner
  • 2012: 1179 Einwohner
  • 2013: 1160 Einwohner
  • 2014: 1137 Einwohner
  • 2015: 1136 Einwohner

Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1255 auf 1067 um 188 Einwohner bzw. um 15 %. 1999 hatte die Gemeinde 1345 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Politik und Öffentliche Verwaltung

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen im Grabfeld.

Bürgermeister und Gemeinderat

Erster Bürgermeister ist Michael Hey.[6][7] Der Gemeinderat hat zwölf Mitglieder.

Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2020[8] 2014[9]
% Sitze % Sitze
CSU 19,30 2 22,38 3
Freie Wählergemeinschaft Irmelshausen 24,43 3 20,11 2
Unabhängige Wählergemeinschaft Höchheim 31,85 4 26,45 3
Unabhängige Wählergemeinschaft Rothausen 12,22 2 14,86 2
Unabhängige Wählergemeinschaft Gollmuthhausen 12,20 1 16,20 2
Gesamt 100 12 100 12

Wappen

Wappen der Gemeinde Höchheim
Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin drei silberne gekürzte Spitzen, gespalten; vorne fünfmal geteilt von Schwarz und Gold, belegt mit einem schrägen, gebogenen grünen Rautenkranz, hinten in Gold ein rot gezungter, steigender schwarzer Biber.“[10]

Dieses Wappen wird seit 1987 geführt.

Wappenbegründung: Die Gemeinde besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Gollmuthhausen, Höchheim, Irmelshausen und Rothhausen. Das Wappen erinnert an die zwei Landesherren im Gemeindegebiet. Die drei silbernen Spitzen in rotem Feld, der so genannte fränkische Rechen, ist dem Würzburger Hochstiftswappen entnommen. In der vorderen Schildhälfte steht das Wappen der Herzöge von Sachsen-Coburg. Der Biber entstammt dem Wappen der Herren von Bibra, das im gesamten Gemeindegebiet Güter und Einkünfte innehatte. Sie erwarben 1376 das Wasserschloss in Irmelshausen, das sich bis heute in ihrem Besitz befindet. 1352 sind die Bibra als Teilinhaber des Zehnts in Gollmuthhausen belegt, 1478 erhielten sie das Vogteirecht über Irmelshausen und 1511 das Patronatsrecht über die Pfarrkirche von Höchheim.

Kommunale Allianz

Die Gemeinde ist Mitglied in der Kommunalen Allianz Fränkischer Grabfeldgau.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Burggut Höchheim
  • Dorfbrunnen Höchheim
  • Badesee Irmelshausen
  • Die Gemeinde wird auf gleicher Trasse durchquert von den Europäischen Fernwanderwegen E3 und E6.
  • Durch die Gemeinde Höchheim verläuft der Fernradweg Meiningen-Haßfurt.

Bau- und Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 520 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 93 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 677. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 39 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 932 ha, davon waren 618 ha Ackerfläche und 313 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2017):

  • Evangelisch-Luth. Kindergarten mit Kinderhort „Unterm Regenbogen“ in Höchheim
Commons: Höchheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Höchheim – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Höchheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 8. April 2021.
  3. Gemeinde Höchheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  4. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 147
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 740.
  6. Bürgermeister. Gemeinde Höchheim, abgerufen am 18. August 2020.
  7. Wahl des ersten Bürgermeisters – Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Höchheim – Gesamtergebnis. Abgerufen am 23. November 2020.
  8. Wahl des Gemeinderats – Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Höchheim – Gesamtergebnis. Abgerufen am 23. November 2020.
  9. Gemeinderatswahl Höchheim 2014. Abgerufen am 23. November 2020.
  10. Eintrag zum Wappen von Höchheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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