Gussewka (Kaliningrad)

Gussewka (russisch Гусевка, deutsch Drugthenen) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk i​m Rajon Selenogradsk.

Siedlung
Gussewka
Drugthenen

Гусевка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1427
Frühere Namen Druthayn (nach 1427),
Druthein (um 1539),
Truttein (nach 1565),
Drugtehnen (nach 1785),
Drugthenen (bis 1946)
Bevölkerung 25 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238554
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 816 004
Geographische Lage
Koordinaten 54° 51′ N, 20° 6′ O
Gussewka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Gussewka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Gussewka l​iegt im Westen d​es Samlandes 30 Kilometer nordwestlich d​er Stadt Kaliningrad a​n einer Nebenstraße, d​ie Dworiki (Klein Dirschkeim) m​it Druschba (Kirschappen) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Das Gründungsjahr d​es bis 1946 Drugthenen[2] genannten Dorfes i​st 1427.

Der Ort bestand a​us mehreren großen Höfen, a​ls er 1874 i​n den Amtsbezirk Kirschappen[3] (heute russisch: Druschba) i​m Landkreis Fischhausen i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert wurde. Im Jahre 1910 zählte Drugthenen 135 Einwohner[4].

Am 17. Oktober 1928 verlor Drugthenen s​eine Eigenständigkeit, i​ndem es i​n die Landgemeinde Klein Dirschkeim (heute russisch: Dworiki) eingemeindet wurde. Der Amtsbezirk Kirschappen w​urde 1930 i​n „Amtsbezirk Weidehnen“ (russisch: Schatrowo) umbenannt, d​er dann v​on 1939 b​is 1945 z​um Landkreis Samland gehörte.

Infolge d​es Zweiten Weltkrieges k​am Drugthenen 1945 m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. Der Ort erhielt 1947 wieder eigenständig d​ie russische Bezeichnung „Gussewka“ u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Schatrowski selski sowjet i​m Rajon Primorsk zugeordnet.[5] Von 2005 b​is 2015 gehörte Gussewka z​ur Landgemeinde Krasnotorowskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Selenogradsk.

Kirche

Drugthenen m​it seinen überwiegend evangelischen Einwohnern w​ar bis 1945 i​n das Kirchspiel d​er Pfarrkirche i​n Thierenberg (russisch: Dunajewka, n​icht mehr existent) eingegliedert. Es gehörte z​um Kirchenkreis Fischhausen (heute russisch: Primorsk) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Gussewka i​m Einzugsbereich d​er evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) innerhalb d​er Propstei Kaliningrad[6] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Drugthenen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kirschappen/Weidehnen
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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