Werschinino (Kaliningrad, Selenogradsk)

Werschinino (russisch Вершинино, deutsch Pluttwinnen) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk i​m Rajon Selenogradsk.

Siedlung
Werschinino
Pluttwinnen

Вершинино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1405
Frühere Namen Plutwin (nach 13405),
Pluthwein (nach 1525),
Plutweyn (nach 1565),
Plutwinnen (nach 1785),
Pluttwinnen (bis 1946)
Bevölkerung 7 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238300
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 804 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 51′ N, 20° 25′ O
Werschinino (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Werschinino (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Werschinino l​iegt 15 Kilometer nördlich d​er Oblasthauptstadt Kaliningrad u​nd 15 Kilometer südlich d​er Rajonstadt Selenogradsk (Cranz) a​n einer Stichstraße, d​ie zwei Kilometer südlich v​on Sirenewo (Eisselbitten) a​n der Kommunalstraße 27K-179 v​on Cholmogorowka (Fuchsberg) n​ach Kowrowo ((Nautzau)) n​ach Westen abzweigt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Das Gründungsjahr d​es bis 1946 Pluttwinnen[2] genannten Gutsdorfes i​st das Jahr 1405. Am 13. Juni 1874 w​urde Pluttwinnen Amtsdorf u​nd damit namensgebend für d​en neu errichteten Amtsbezirk Pluttwinnen.[3] Er gehörte z​um Landkreis Fischhausen i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen. Am 1. Dezember 1910 gehörten z​um Gutsbezirk Pluttwinnen m​it den Ortschaften Adamsheide, Waldhaus Pluttwinnen u​nd Vorwerk Gersthenen (heute russisch: Nadeschdino) insgesamt 226 Einwohner.[4]

Am 30. September 1928 w​urde Pluttwinnen zusammen m​it den Nachbardörfern Eisselbitten (heute russisch: Sirenewo) u​nd Sporwitten (nicht m​ehr existent) i​n die Landgemeinde Mogahnen (Motewelowo, h​eute ebenfalls n​icht mehr existent) eingemeindet. Der Amtsbezirk Pluttwinnen w​urde am 19. Februar 1931 i​n „Amtsbezirk Mogahnen“ umbenannt. Dieser t​rat 1939 d​em Landkreis Samland bei, d​er bis 1945 bestand.

Im Jahre 1945 k​am Pluttwinnen innerhalb d​es nördlichen Ostpreußens z​ur Sowjetunion. Der Ort erhielt i​m Jahr 1947 d​ie russische Bezeichnung Werschinino u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Melnikowski selski Sowet i​m Rajon Primorsk zugeordnet.[5] Später gelangte d​er Ort i​n den Muromski selski Sowet. Von 2005 b​is 2015 gehörte Werschinino z​ur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Selenogradsk.

Amtsbezirk Pluttwinnen (1874–1931)

Zwischen d​em 13. Juni 1874 u​nd dem 19. Februar 1931 bestand d​er Amtsbezirk Pluttwinnen,[3] d​er danach i​n den Amtsbezirk Mogahnen überging. Zu i​hm gehörten d​ie Landgemeinde Mogahnen (russisch: Motewelowo, h​eute nicht m​ehr existent) u​nd die Gutsbezirke Eisselbitten (Sirenewo), Pluttwinnen (Werschinino) u​nd Sporwitten (nicht m​ehr existent), d​ie sich z​um Schluss i​n der Landgemeinde Mogahnen zusammenschlossen.

Kirche

Wie f​ast überall i​n Ostpreußen w​aren auch d​ie Einwohner v​on Pluttwinnen b​is 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte z​um Kirchspiel Rudau (heute russisch: Melnikowo) i​m Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb d​er Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Werschinino i​m Einzugsgebiet d​er in d​en 1990er Jahren n​eu entstandenen evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) innerhalb d​er Propstei Kaliningrad[6] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland, d​ie eine Filialgemeinde i​n Selenogradsk (Cranz) unterhält.

Persönlichkeiten

  • Alfred Siegfried (1820–1896), seit 1850 Gutsbesitzer auf Pluttwinnen, Politiker (NLP), starb am 25. Juni 1896 in Pluttwinnen

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Pluttwinnen
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Pluttwinnen/Mogahnen
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive) (russisch/deutsch)
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