Ukyō Katayama

Ukyō Katayama (jap. 片山 右京, Katayama Ukyō; * 29. Mai 1963 in Tokio) ist ein ehemaliger japanischer Formel-1-Fahrer sowie Manager des 2001 gegründeten Motor- und seit 2012 Radsportteams Team Ukyo.

Ukyō Katayama
Nation: Japan Japan
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Südafrika 1992
Letzter Start: Großer Preis von Europa 1997
Konstrukteure
1992 Larrousse · 1993–1996 Tyrrell · 1997 Minardi
Statistik
WM-Bilanz: WM-17. (1994)
Starts Siege Poles SR
95
WM-Punkte: 5
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Karriere

Katayama debütierte 1992 beim Venturi-Larrousse-Rennstall, bevor er 1993 für vier Saisons zu Tyrrell wechselte, wo er bis Ende 1996 blieb. Seine Formel-1-Karriere beendete Katayama 1997 bei Minardi-Hart, wo er bereits zur Saison-Mitte seinen Rücktritt bekannt gab, um so einem drohenden Karriereende wegen mangelnden Interesses an seiner Person zuvorzukommen.

Als Höhepunkt von Katayamas Fahrerkarriere galt die Saison 1994: Zwar konnte er hier lediglich 5 WM-Punkte erzielen, beeindruckte jedoch durch beständige Leistungen in den Qualifikationen und lag in anderen Rennen auf aussichtsreichen Positionen, ehe er durch Defekte oder zumeist unverschuldete Unfälle ausschied. Die australische Formel-1-Webseite f1rejects.com, die sich mit den Biografien „gescheiterter“ Fahrer und Teams beschäftigt, resümierte in einem Artikel über Katayama in diesem Jahr, er habe gute Chancen gehabt, 25 Fahrerpunkte und damit den 5. Platz der Fahrer-WM zu erreichen. Der britische TV-Kommentator Murray Walker nannte Katayama am Ende der Saison gar den besten Fahrer, den die Formel 1 je hervorgebracht habe.[1]

Im Folgejahr konnte Katayama allerdings nicht an diese Leistungen anknüpfen, sowohl aus technischen als auch aus gesundheitlichen Gründen: Ende 1994 war bei ihm ein Tumor im Rücken diagnostiziert worden, der zwar gutartig war, jedoch starke Schmerzen verursachte. Schließlich hatte Katayama beim Großen Preis von Portugal in Estoril einen schweren Unfall in einem Tyrrell und musste das darauffolgende Rennen absagen.

Ukyō Katayama pflegte noch dazu einen untypischen Fahrstil. Er lenkte während der Kurvendurchfahrt mehrfach neu ein, so dass er quasi mehrere Kurven in einer zu bewältigen hatte. Dieser unorthodoxe Fahrstil sorgte in Fahrerkreisen oftmals für ungläubiges Gelächter, da sich die restlichen Superlizenz-Inhaber nicht vorstellen konnten, dass man mit einem solchen Fahrstil schnelle Rundenzeiten fahren kann.

Katayama fiel durch seine extreme Halsmuskulatur auf, wodurch er stets sonderangefertigte T-Shirts tragen musste.

Ein Ziel des Japaners war es immer, einen einzigen Grand Prix zu gewinnen. Da er dieses Ziel nie erreichen konnte, setzte er sich im Anschluss an seine Karriere ein neues, nämlich die Besteigung des Mount Everest, und zwar ohne Sauerstoffgeräte.

Er nahm an der Speedcar-Series-Saison 2007/08 teil.

Im Dezember 2009 geriet Katayama bei einer Besteigung des Fuji in einen heftigen Schneesturm. Auf einer Höhe von 2200 Metern wurde er von einem Rettungshubschrauber gerettet, während seine zwei Mitstreiter nur noch tot geborgen werden konnten.

Statistik

Gesamtübersicht

  • Zielankunft (beste): 5.
  • Zielankunft (schlechteste): 18.
  • Startposition (beste): 5.
  • Startposition (schlechteste): 26.
Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.

Runden

Punkte WM-Pos.
1992 Larrousse Venturi LC92 Lamborghini 3.5 V12 14 25.
1993 Tyrrell Tyrrell 020C Tyrrell 021 Yamaha OX10A 3.5 V10 16 28.
1994 Tyrrell Tyrrell 022 Yamaha 3.5 V10 16 5 17.
1995 Tyrrell Tyrrell 023 Yamaha 3.0 V10 16 20.
1996 Tyrrell Tyrrell 024 Yamaha 3.0 V10 16 17.
1997 Minardi Minardi M197 Hart 3.0 V8 17 20.
Gesamt 95 5

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1988 Frankreich Courage Compétition Cougar C22 Frankreich François Migault Frankreich Paul Belmondo Ausfall Unfall
1992 Vereinigtes Konigreich Toyota Team Tom’s Toyota TS010 Vereinigtes Konigreich Geoff Lees Australien David Brabham Ausfall Motorschaden
1998 Japan Toyota Motorsports Toyota GT-One Japan Toshio Suzuki Japan Keiichi Tsuchiya Rang 9
1999 Japan Toyota Motorsports Toyota GT-One Japan Toshio Suzuki Japan Keiichi Tsuchiya Rang 2 und Klassensieg
2002 Frankreich Pescarolo Sport Courage C60 Monaco Stéphane Ortelli Frankreich Éric Hélary Ausfall Motorschaden
2003 Japan Kondō Racing Dome S101 Japan Masahiko Kondō Japan Ryō Fukuda Rang 13
Commons: Ukyō Katayama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. f1rejects.com: The Rising Son - Ukyo Katayama's 1994 (Memento vom 21. Januar 2013 im Internet Archive), abgerufen am 21. Januar 2013
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