Gornești

Gornești [gorˈneʃtʲ] (veraltet Gernesig; deutsch Kertzing, ungarisch Gernyeszeg) i​st eine Gemeinde i​m Kreis Mureș i​n der Region Siebenbürgen i​n Rumänien.

Gornești
Kertzing
Gernyeszeg
Gornești (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 40′ N, 24° 39′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:343 m
Fläche:85,17 km²
Einwohner:5.577 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte:65 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547280
Telefonvorwahl:(+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen:MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Gornești, Iara de Mureș, Ilioara, Mura Mare, Mura Mică, Pădureni, Periș, Petrilaca de Mureș, Teleac
Bürgermeister:Gyula Kolcsár (UDMR)
Postanschrift:Str. Pricipală nr. 429
loc. Gornești, jud. Mureș, RO–547280
Website:

Geographische Lage

Lage der Gemeinde Gornești im Kreis Mureș

Die Gemeinde Gornești l​iegt im Mureș-Tal i​m Siebenbürgischen Becken nördlich d​es Kokel-Hochlands (Podișul Târnavelor). Im Zentrum d​es Kreises Mureș a​m Mureș (Mieresch), d​er Nationalstraße DN 15 u​nd der d​er Bahnstrecke Târgu Mureș–Gheorgheni befindet s​ich der Ort Gornești 17 Kilometer nördlich v​on der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt a​m Mieresch) entfernt.

Geschichte

Der Ort Gornești, e​in mehrheitlich v​on Magyaren bewohnter Ort, w​urde 1319 erstmals urkundlich erwähnt.[3] Eine Besiedlung d​es Ortes w​ird nach archäologischen Grabungen d​er Jungsteinzeit zugeordnet. Zahlreiche archäologische Objekte werden v​on der Latènezeit b​is in d​ie Jungsteinzeit datiert.[4]

Im eingemeindeten Dorf Mura Mică (Klein-Sedresch) wurden 187 Münzen, v​on denen 132 thasitische Münzen waren, gefunden. Diese befinden s​ich seit 1903 i​n einem Budapester Museum.[5] Auch i​m eingemeindeten Dorf Pădureni (Scholten) wurden Funde v​on der Jungsteinzeit b​is in d​ie Eisenzeit zugeordnet.[6] Östlich d​es eingemeindeten Dorfes Petrilaca d​e Mureș (Petershausen; Petersdorf), a​uf dem Areal v​on den Einheimischen genannt Ciortos, w​ird im Verzeichnis historischer Denkmäler d​es Ministeriums für Kultur u​nd nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național) e​ine Besiedlung i​n die Bronzezeit d​er Wietenberg-Kultur zugeordnet.[7]

Zur Zeit d​es Königreichs Ungarn gehörte d​ie heutige Gemeinde d​em Stuhlbezirk Régen alsó („Unter-Regen“) i​n der Gespanschaft Maros-Torda anschließend d​em historischen Kreis Mureș u​nd ab 1950 d​em heutigen Kreis Mureș an.

Bevölkerung

Die Bevölkerung d​er heutigen Gemeinde Gornești entwickelte s​ich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 4.786 1.297 3.151 5 333
1930 6.719 1.909 4.413 8 389
1956 7.739 1.801 5.685 4 249
2002 5.885 1.122 4.437 2 324
2011 5.577 1.005 3.912 2 658

Seit 1850 w​urde auf d​em Gebiet d​er heutigen Gemeinde d​ie höchste Einwohnerzahl 1956 ermittelt. Die höchste Anzahl d​er Magyaren (5.695) w​urde 1941, d​ie der Rumänen 1930, d​er Roma (519) 2011 u​nd die d​er Rumäniendeutschen (21) w​urde 1910 registriert.[8]

Sehenswürdigkeiten

  • Im Gemeindezentrum das 1477 erstmals erwähnte und 1770 im Barockstil umgebaute Schloss Teleki[3] sowie dessen Park im 19. Jahrhundert angelegt, stehen unter Denkmalschutz.[7] Das Schloss hat 52 Räume und 365 Fenster. In dessen Park stehen klassizistische groteske Sandsteinfiguren.
  • Im Gemeindezentrum die reformierte Kirche im 15. Jahrhundert errichtet und mehrfach umgebaut[9] und die Krypta in der Kirche in der Mihály Teleki und seine Ehefrau Judit Weér beigesetzt sind,[10] stehen unter Denkmalschutz.[7]
  • Die orthodoxe Kirche Sf. Arhangheli Mihail și Gavril in Gornești, wurde an Stelle einer zerfallenen Holzkirche 1912 errichtet.[11]
  • Im eingemeindeten Dorf Mura Mare (Gross-Sedresch; Himbeerdorf) zwei Holzkirchen, beide im 17. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[7] Die Sf. Arhangheli Mihail și Gavril und Sf. Nicolae Kirche[12] ist in gutem Zustand, während die im Friedhof einst stehende Sf. Arhangheli Mihail și Gavril[13] im Winter 2008/09 einstürzte.
  • Im eingemeindeten Dorf Periș (Birnbaum) die reformierte Kirche im 14. Jahrhundert errichtet und mehrfach umgebaut,[14] steht unter Denkmalschutz.[7] Die Kirche war ursprünglich eine katholische dann eine evangelische und jetzt eine reformierte Kirche. Der hölzerne Glockenturm der Kirche der ebenfalls unter Denkmalschutz steht, wurde 1768 aus Petelea (Birk) hierhergebracht.[3]

Persönlichkeiten

Commons: Gornești – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB)
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 20. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  4. Institute Of Archaeology − Gornești, abgerufen am 24. September 2019 (rumänisch).
  5. Institute Of Archaeology − Mura Mică, abgerufen am 24. September 2019 (rumänisch).
  6. Institute Of Archaeology − Pădureni, abgerufen am 24. September 2019 (rumänisch).
  7. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  8. Volkszählungen 1850–2002, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  9. Angaben zur reformierten Kirche in Gornești bei biserici.org, abgerufen am 24. September 2018 (rumänisch).
  10. Teleki Mihály, Bestattungen. (PDF; 12,9 MB) Abgerufen am 24. September 2019 (ungarisch).
  11. Angaben zur orthodoxen Kirche in Gornești bei biserici.org, abgerufen am 24. September 2018 (rumänisch).
  12. Angaben zur Holzkirche in Mura Mare bei biserici.org, abgerufen am 24. September 2018 (rumänisch).
  13. Angaben zur eingestürzten Holzkirche in Mura Mare bei biserici.org, abgerufen am 24. September 2018 (rumänisch).
  14. Angaben zur Kirche in Periș bei biserici.org, abgerufen am 24. September 2018 (rumänisch).
  15. Angaben zu Sámuel Teleki, bei mek.oszk.hu abgerufen am 9. September 2019 (ungarisch).
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