Gănești (Mureș)

Gănești [ˈgəneʃtʲ] (veraltet Galfalău o​der Ganfalău; deutsch Gallendorf, ungarisch Vámosgálfalva) i​st eine Gemeinde i​m Kreis Mureș i​n der Region Siebenbürgen i​n Rumänien.

Gănești
Gallendorf
Vámosgálfalva
Gănești (Mureș) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 20′ N, 24° 21′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:325 m
Fläche:49,64 km²
Einwohner:3.573 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte:72 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547255
Telefonvorwahl:(+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen:MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Gănești, Păucișoara, Seuca, Sub Pădure
Bürgermeister:Elemér Balog (UDMR)
Postanschrift:Str. Principală, nr. 548
loc. Gănești, jud. Mureș, RO–547255
Website:

Der Ort Gănești i​st auch u​nter den deutschen Bezeichnungen Hahnendorf u​nd Hannendorf u​nd den ungarischen Küküllőgálfalva u​nd Gálfalva bekannt.[3]

Geographische Lage

Lage der Gemeinde Gănești im Kreis Mureș

Die Gemeinde Gănești l​iegt im Kokeltal (Podișul Târnavelor) i​m südlichen Teil d​es Kreises Mureș. Am Oberlauf d​er Târnava Mică (Kleine Kokel), d​er Kreisstraße (Drum județean) DJ 142 u​nd der Bahnstrecke Blaj–Târnăveni–Praid befindet s​ich der Ort Gănești fünf Kilometer östlich v​on der Stadt Târnăveni (Sankt Martin) u​nd 33 Kilometer südwestlich v​on der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt a​m Mieresch) entfernt.

Geschichte

Der Ort Gănești w​urde erstmals, n​ach unterschiedlichen Angaben, 1302[4] o​der 1314 urkundlich erwähnt.[5] Auf d​em Areal d​es Dorfes Gănești wurden archäologische Objekte a​us der Jungsteinzeit gefunden.[6] Im Mittelalter w​aren im Ort mehrere kleine ungarische Adelshöfe.[5] 1638 w​ird hier i​n Gallendorf d​as erste Presbyterium i​n Siebenbürgen gegründet.[4]

Im Königreich Ungarn gehörte d​ie heutige Gemeinde d​em Stuhlbezirk Dicsőszentmárton (Târnăveni) i​n der Gespanschaft Klein-Kokelburg, anschließend d​em historischen Kreis Târnava-Mică u​nd ab 1950 d​em heutigen Kreis Mureș an.

Bevölkerung

Die Bevölkerung d​er Gemeinde entwickelte s​ich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 2.527 1.109 1.349 - 69
1930 3.876 1.180 2.542 11 143
1966 4.575 1.387 3.026 31 131
2002 3.836 974 2.565 4 293
2011 3.573 858 2.290 2 423 (Roma 344)

Seit 1850 w​urde auf d​em Gebiet d​er heutigen Gemeinde d​ie höchste Einwohnerzahl d​er Rumänen 1966 u​nd die d​er Rumäniendeutschen registriert. Die höchste Einwohnerzahl d​er Magyaren (3052) 1977 u​nd die d​er Roma 2011 ermittelt.[7]

Sehenswürdigkeiten

  • In Gănești die römisch-katholische Kirche von 1806 bis 1809 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Seuca (Dunkeldorf) das Anwesen des Landsitzes Rhédei-Rothenthal, Ende 18. Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet, stehen unter Denkmalschutz. Corp B wurde im 18. Jahrhundert; Corp A 1898 errichtet.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Sub Pădure (Unterwald) die Holzkirche Sf. Arhanghel mit dem Glockenturm im 17. und die Apsis im 18. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8] Das Bauwerk ist dem Verfall preisgegeben.
  • In den vier Dörfern der Gemeinde sind vier orthodoxe Kirchen, drei reformierte Kirchen, zwei römisch-katholische Kirchen, eine unitarische Kirche und ein Sakralbau der Pfingstbewegung.[4]

Städtepartnerschaften

Die Dörfer d​er Gemeine Gănești pflegen Städtepartnerschaften m​it dem Ortsteil Csepel v​on Budapest u​nd den ungarischen Gemeinden Nagyhegyes, Tiszalúc, Vámosatya u​nd Magyarcsanád.[9]

Commons: Gănești – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB)
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 20. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 3. Februar 2018 (ungarisch).
  4. Gemeinde Gănești: Istorie. primariaganesti.ro, abgerufen am 3. März 2018 (rumänisch).
  5. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  6. Institute Of Archaeology − Gănești, abgerufen am 4. März 2018 (rumänisch).
  7. Volkszählungen 1850–2002, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch)
  8. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  9. Gemeinde Gănești: Localități înfrățite. primariaganesti.ro, abgerufen am 3. März 2018 (rumänisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.