Glucarsäure

Die D-Glucarsäure i​st eine Polyhydroxy-Dicarbonsäure (siehe Fischer-Projektion z​ur Stereoisomerie), s​ie zählt z​u den Aldarsäuren. Technische Glucarsäure w​ird meist a​uch als Zuckersäure (im engeren Sinne) bezeichnet (siehe a​uch Zuckersäuren i​m weiteren Sinne). Ihre Salze u​nd Ester heißen Glucarate bzw. technisch Saccharate (siehe jedoch Zuckerester).

Strukturformel
Allgemeines
Name Glucarsäure
Andere Namen
  • (2S,3S,4S,5R)-2,3,4,5-Tetrahydroxyhexan-1,6-disäure
  • (2S,3S,4S,5R)-2,3,4,5-Tetrahydroxyadipinsäure
  • D-Glucarsäure (IUPAC)
  • Saccharsäure (veraltet)
  • Zuckersäure (technisch)
  • GLUCARIC ACID (INCI)[1]
Summenformel C6H10O8
Kurzbeschreibung

farblose Nadeln[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 87-73-0
EG-Nummer 201-768-1
ECHA-InfoCard 100.001.608
PubChem 33037
ChemSpider 30577
DrugBank DB03603
Wikidata Q424636
Eigenschaften
Molare Masse 210,14 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

126 °C[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [4]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 228314
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Sie i​st optisch aktiv, wässrige Lösungen v​on Glucarsäure zeigen d​as Phänomen d​er Mutarotation.

Herstellung

Glucarsäure w​ird durch Oxidation v​on D-Glucose, Saccharose o​der Stärke m​it konzentrierter Salpetersäure hergestellt.

Vorkommen

Weintraube mit Beeren einer weißen Rebsorte

Glucarsäure stammt a​us einem Nebenarm d​er Ascorbinsäure-Synthese u​nd kommt u​nter anderem i​n Früchten u​nd Gemüsen w​ie Bohnensprossen, Kreuzdorngewächsen, Trauben, Äpfeln u​nd Grapefruits vor.

Verwendung

Sie wird gelegentlich als Komplexierungsmittel eingesetzt. Ihr 4-Lacton ist ein starker Glucuronidase-Inhibitor. Die Verwendung von Glucarsäure als Ausgangsstoff für die chemische Industrie wird derzeit in der angewandten Forschung (weiße Biotechnologie) intensiv bearbeitet.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu GLUCARIC ACID in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 25. September 2021.
  2. J. Falbe, M. Regitz (Hrsg.): Römpp Lexikon Chemie. Band 2: Cm–G. 10. Auflage. Thieme, Stuttgart/ New York 1997, ISBN 3-13-734710-6, S. 1559.
  3. David R. Lide: CRC Handbook of Chemistry and Physics. 85. Auflage. CRC Press, 2005, Kap. 3, S. 292.
  4. Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von D-glucaric acid im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 5. November 2019.
  5. Thomas Haas, Arne Skerra: Weiße Biotechnologie – Innovation für die Chemieindustrie. In: Nachrichten aus der Chemie. 56(10), 2008, S. 1028–1031, doi:10.1002/nadc.200859772.
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