Glattfelden
Glattfelden ist eine politische Gemeinde im Bezirk Bülach des Kantons Zürich in der Schweiz an der Staatsgrenze zu Deutschland.
Glattfelden | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Bülach |
BFS-Nr.: | 0058 |
Postleitzahl: | 8180 Bülach 8192 Glattfelden 8192 Zweidlen 8193 Eglisau |
UN/LOCODE: | CH GFN |
Koordinaten: | 679857 / 268362 |
Höhe: | 387 m ü. M. |
Höhenbereich: | 333–545 m ü. M.[1] |
Fläche: | 12,29 km²[2] |
Einwohner: | 5266 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 320 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 25,0 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Ernst Gassmann (FDP) |
Website: | www.glattfelden.ch |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Glattfelden liegt im Zürcher Unterland am letzten Teilstück des Flusses Glatt, der bei Rheinsfelden in den Rhein mündet. Der Ort umfasst neben dem Dorf Glattfelden die Siedlungen Schachen, Aarüti, Rheinsfelden und Zweidlen. Nachbargemeinden sind: Weiach, Hohentengen, Eglisau, Bülach, Hochfelden und Stadel. Zum Gemeindegebiet gehört auch die Exklave Neuhus, ein Einzelhof in der Rheinaue, wodurch Glattfelden auch mit Hüntwangen eine gemeinsame Grenze hat.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1634 | 593 |
1771 | 634 |
1836 | 1098 |
1850 | 1247 |
1880 | 1756 |
1900 | 1584 |
1950 | 2209 |
2000 | 3544 |
2007 | 3938 |
- Bevölkerungsdichte: 346.1 Einw./km2
- Konfessionszugehörigkeit: 40,0 % evangelisch-reformiert, 24,2 % römisch-katholisch, 35,8 % keine oder andere konfessionelle Zugehörigkeit (Stand: 2012)[6]
Politik
Gemeindepräsident ist Ernst Gassmann (FDP, Stand Oktober 2020).
Weitere Mitglieder des Gemeinderats sind Marco Dindo (SVP), Michèle Dünki-Bättig (SP), René Gasser (FDP), Adrian Rösti (SVP), Martina Schurter (parteilos) und Heini Maag (parteilos).
Wirtschaft
Verkehr
Glattfelden liegt an der Hauptstrasse Nr. 7 Basel–Winterthur, die das Dorf als kantonale Autobahn A50 umfährt. Seit 2012 wird im Zürcher Regierungsrat das Projekt "Autobahnzusammenschluss Bülach-Glattfelden" verfolgt. Die Schaffhauserstrasse durch den Hardwald soll auf vier Spuren ausgebaut werden um so die A50 mit der A51 zu verbinden. Die Bauarbeiten sollen nicht vor 2021 beginnen.[7]
Der Bahnhof Glattfelden liegt ausserhalb von Glattfelden auf dem Gemeindegebiet Bülach an der Bahnstrecke Bülach–Schaffhausen und wird von der S 9 Schaffhausen – Rafz – Zürich HB – Stettbach – Uster der S-Bahn Zürich bedient. Die Buslinie 540 des Zürcher Verkehrsverbunds verbindet den Bahnhof mit dem Dorf und weiter bis zum Bahnhof Zweidlen.
Zweidlen verfügt über einen eigenen Bahnhof, der bei Rheinsfelden an der Linie Winterthur-Koblenz liegt. Täglich bedient die Linie S 36 Bülach – Bad Zurzach – Waldshut den Bahnhof. Dieser wurde im Zuge von Sparmassnahmen im Personenverkehr 1995 geschlossen, nach Protesten fünf Jahre später wieder eröffnet.[8]
Sehenswürdigkeiten
- Gottfried-Keller-Zentrum mit Museum
- Gottfried Keller-Dichterweg von Glattfelden über den Laubberg (495 m) mit dem Aussichtspunkt «Paradisgärtli» und den «Heidenhöhlen» nach Kaiserstuhl
- Kraftwerk Eglisau-Glattfelden in Rheinsfelden
- Filmstudios Glattfelden, die grössten Filmstudios der Schweiz, ehemals Produktionsstätte von Lüthi und Blanc, im Jahr 2010 aber abgerissen
Bilder
- Reformierte Kirche
- Klingelehaus von 1526, Gottfried Keller Zentrum
- alte Mühle von 1675 gegenüber dem abgebrochenen Haus des Oheims von Gottfried Keller
- altes Haus von 1679
- Aussenansicht der ehemaligen Filmstudios Glattfelden
- Gottfried Keller-Brunnen
- Reformiertes Pfarrhaus
- Katholische Kirche
- Winkel
- Ehemalige Spinnerei
- Schulhaus Eichhölzli
- Schulhaus Hof
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Kaspar Hagenbuch (1700–1763), Theologe, Altertumsforscher und Hochschullehrer
- Paul Böhringer (1852–1929), Theologe
- Samuel R. Külling (1924–2003), Theologe und Hochschullehrer
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Berühmt ist der Ort durch die innige Beziehung, die der Schweizer Dichter und Zürcher Staatsschreiber Gottfried Keller zu ihm hatte. In seiner Jugend verbrachte er seine Sommerferien in Glattfelden.
- Der Pfarrer und Lexikograph Josua Maaler lebte und starb in Glattfelden. Er ist der Verfasser des ersten auf die deutsche Sprache fokussierten Wörterbuchs.
Literatur
- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 15). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1943. DNB 365803049.
- A. Näf: Geschichte der Kirchgemeinde Glattfelden. Bülach, 1863. Faksimile-Nachdruck: Verkehrs- und Verschönerungs-Verein Glattfelden. Glattfelden 1985.
- P. Gisin et al.: Glattfelden. Eine Gemeindechronik. (Hrsg. Gemeinde Glattfelden). Glattfelden 1993.
- Harry Nussbaumer: Geschichten zu Glattfeldens Geschichte. Selbstverlag, Glattfelden 2013. ISBN 978-3-03304136-3
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Das Wappen von Glattfelden
- Statistisches Amt des Kantons Zürich – Datenbank (Gemeindeporträts). abgerufen am 16. Januar 2014.
- Geplantes Strassenprojekt Bülach / Glattfelden. Abgerufen am 20. Januar 2021.
- Martin Huber: Nächster Halt: Niemandsland. In: Tages-Anzeiger.ch vom 18./19. Juli 2016, abgerufen am 19. Juli 2016.