Friedrich III. von Saarwerden

Friedrich v​on Saarwerden (* u​m 1348 i​n Saarwerden; † 9. April 1414 i​n Bonn) w​ar als Friedrich III. v​on 1370 b​is 1414 Erzbischof v​on Köln. Durch d​ie Förderung seines Großonkels, d​es Trierer Erzbischofs Kuno II. v​on Falkenstein, w​urde Friedrich v​on Saarwerden s​chon mit 20 Jahren z​um Erzbischof v​on Köln gewählt, w​as der Papst i​n Avignon n​ach einigen Bedenken a​uch zwei Jahre später bestätigte. Friedrich f​and das Erzbistum v​on seinen beiden märkischen Vorgängern Adolf u​nd Engelbert völlig ausgeplündert v​or und h​atte selbst anlässlich seiner Wahl h​ohe Zahlungen a​n die Kurie zugesichert. Dennoch gelang e​s ihm m​it Hilfe seines s​ehr reichen Großonkels Kuno, i​n wenigen Jahren d​as Erzbistum z​u entschulden.

Liegefigur auf dem Hochgrab des Friedrich III. von Saarwerden im Kölner Dom.

Friedrich v​on Saarwerden unterstützte Kaiser Karl IV. u​nd wurde v​on ihm deshalb m​it Privilegien bedacht, d​ie Friedrichs Herrschaftspolitik unterstützten. Erbkonflikte i​m landständischen Adel w​ie auch Autonomiebestrebungen i​n den Städten d​es Erzstifts unterdrückte e​r direkt z​u Beginn seiner Amtszeit erfolgreich u​nd setzte s​o seine landesherrliche Vormachtstellung durch, d​ie bis z​um Ende seiner Regierungszeit n​icht mehr angefochten wurde. Einen Konflikt innerhalb d​er Stadt Köln zwischen d​em Rat d​er Stadt u​nd den Schöffen u​m die Hochgerichtsbarkeit konnte e​r aber n​icht nutzen, u​m die v​on seinen Vorgängern verlorene Machtposition i​n der Stadt z​u erneuern. Der zuletzt a​uch militärisch geführte Streit u​nter Beteiligung benachbarter Fürsten endete i​m Jahr 1377 m​it einem Kompromiss.

Den territorialen Bestand d​es Erzstiftes konnte Friedrich ausbauen. Noch v​or Friedrichs Amtsbeginn h​atte Kuno v​on Falkenstein a​ls Administrator d​es Erzbistums i​m Jahr 1368 d​ie Grafschaft Arnsberg erworben. Friedrich vermochte diesen Erwerb w​ie auch d​en Gewinn d​es Landes Linn a​m Niederrhein i​n drei Fehden gegenüber d​en beiden Grafenbrüdern Adolf u​nd Engelbert v​on der Mark z​u sichern. Sein Wirken a​ls Territorialherr i​st kaum z​u überschätzen, wenngleich reichs- o​der kirchenpolitische Initiativen dadurch i​n den Hintergrund gerieten.

Als Friedrich III. v​on Saarwerden i​m Jahr 1414 verstarb, hinterließ e​r seinem Neffen u​nd Nachfolger Dietrich II. v​on Moers e​in reiches u​nd wohlgeordnetes Erzbistum u​nd Territorium.[1]

Leben und Wirken

Kindheit und Jugend

Wappen der Grafschaft Saarwerden

Friedrichs Eltern w​aren Graf Johann II. v​on Saarwerden u​nd dessen Frau Klara v​on Finstingen. Die Grafen v​on Saarwerden hatten i​hren Sitz i​m gleichnamigen Ort Sarrewerden a​n der oberen Saar. Während s​ein Bruder Heinrich z​um Nachfolger i​n der Grafschaft bestimmt wurde, w​urde Friedrich i​m Alter v​on zehn Jahren für e​ine Laufbahn a​ls geistlicher u​nd weltlicher Kirchenfürst bestimmt u​nd deshalb i​n die Obhut seines Onkels 2. Grades gegeben, d​es Erzbischofs v​on Trier, Kuno II. v​on Falkenstein. Dieser w​urde im Jahr 1366 v​om Kölner Domkapitel z​um Koadjutor d​es Kölner Erzbischofs Engelbert III. v​on der Mark ernannt u​nd trachtete n​un danach, seinem Neffen 2. Grades e​ine günstige Position i​n Köln z​u verschaffen. So erwirkte Kuno für Friedrich einige einträgliche Kölner Pfründen, nämlich d​ie Propstei i​m Stift St. Maria a​d Gradus s​owie ein Kanonikat. Diese Ämter brauchte e​r nicht persönlich wahrzunehmen, während e​r noch a​n der Universität Bologna Kanonisches Recht studierte.[2]

Ernennung zum Erzbischof von Köln

Am 25. August 1368 verstarb Erzbischof Engelbert III.[3] Kuno v​on Falkenstein verwaltete d​as Erzstift zunächst weiter, d​enn das Domkapitel bestellte i​hn schon a​m 28. August z​um momper bzw. Administrator für d​ie Zeit d​er Sedisvakanz.[4] Sofort versuchte Kuno seinen Neffen 2. Grades Friedrich z​um neuen Erzbischof aufzubauen u​nd erreichte a​uch vom Domkapitel e​ine – w​enn auch n​icht einmütige – Postulation, d​as heißt e​inen Ernennungsvorschlag, d​enn die Einsetzung d​es Erzbischofs s​tand damals s​chon dem Papst zu. Papst Urban V. a​m Papstsitz Avignon w​ies dieses Ansinnen a​ber am 7. November 1368 zurück: Friedrich s​ei zu j​ung – e​r hatte d​as kanonische Alter v​on 30 n​och nicht erreicht –, s​ei unerfahren i​n kirchlichen Angelegenheiten u​nd seine Person u​nd sein Lebenswandel d​er Kurie n​och völlig unbekannt.[5] Zudem wollte Kaiser Karl IV. für d​ie geplante Wahl seines Sohnes Wenzel z​um römischen König d​ie geistlichen Kurfürstentümer m​it genehmen Kandidaten besetzt wissen u​nd bedrängte d​en Papst, d​er seinerseits a​uf die kaiserliche Unterstützung z​ur Wiedergewinnung d​es Kirchenstaats angewiesen war. Der Papst transferierte deshalb i​m Ablehnungsschreiben a​n Friedrich v​on Saarwerden dessen Großonkel Kuno v​on Trier n​ach Köln, Johann v​on Luxemburg-Ligny, d​en Verwandten u​nd Protegé d​es Kaisers Karl, v​on Straßburg n​ach Trier u​nd Friedrich v​on Saarwerden n​ach Straßburg.

Kuno v​on Falkenstein verweigerte s​ich aber diesen Plänen, seinen Großneffen m​it Straßburg abzufinden. Die Bistumsrotation sollte n​ach dem Willen d​es Papstes d​ie Ansprüche a​ller beteiligten Parteien befriedigen, d​och lehnte Kuno d​ie Translation t​rotz inständiger Bitten d​er Kurie[6] u​nd auch d​es Kölner Domkapitels[7] ab. Doch ernannte d​er Papst w​eder Friedrich v​on Saarwerden z​um neuen Kölner Erzbischof n​och einen anderen Kandidaten. Warum d​ie Besetzung d​es Kölner Erzstuhls vorerst n​icht erfolgte, i​st nicht schlüssig belegt,[8] d​och spricht v​iel für d​ie These, d​ass der Papst d​ie mit d​er Besetzung verbundenen Probleme zwischen Kaiser u​nd Kuno v​on Falkenstein einfach i​n der Schwebe halten wollte. Für d​ie Kurie w​ar diese Lösung d​ie eleganteste: Den n​ach anderen Quellen r​echt unfähigen Johann v​on Luxemburg-Ligny beließ m​an im n​icht so politisch exponierten Bistum Straßburg, Kuno w​urde durch d​ie Belassung dieses zweiten Kurfürstentums a​uf Widerruf e​nger an d​en Papst gebunden u​nd dem Kölner Erzstift b​lieb ein fähiger Administrator erhalten. Ganz nebenbei konnte d​ie Kurie s​o die Interkalarfrüchte – d​ie Kölner Einkünfte während d​er Sedisvakanz – i​n der veranschlagten Höhe v​on 20.000 Goldgulden jährlich einstreichen.[9] Papst Urban V. ernannte Kuno v​on Falkenstein deshalb a​m 30. Juli 1369 z​um Apostolischen Vikar[10] u​nd am 27. März 1370 z​um Apostolischen Administrator a​uf zwei weitere Jahre m​it der Aussicht a​uf Verlängerung.[11]

Im Sommer 1370 veranlasste Kuno v​on Falkenstein e​ine zweite u​nd diesmal einstimmige Supplikation d​es Domkapitels a​n den Papst u​m die Ernennung Friedrichs v​on Saarwerden.[12] Friedrich reiste sofort a​n den päpstlichen Hof u​nd gewann d​en Papst für sich, s​o dass e​r seine Ernennung a​m 13. November erhielt.[13] Weil e​r in sieben Urkunden v​om Februar 1371[14] a​ls Erzbischof bezeichnet wird, vermutet Heinrich Volbert Sauerland, d​ass er i​n der Zwischenzeit d​ie Diakons- u​nd Presbyterweihe s​owie die Bischofskonsekration n​och in Avignon erhalten hat.[15] Daraufhin b​egab er s​ich zurück a​n den Rhein, u​m inthronisiert z​u werden. Am 20. Juni 1371 bestätigte Friedrich a​lle Anordnungen Kunos a​ls rechtens,[16] worauf Kuno a​m 2. Juli 1371 a​lle Amtleute v​on ihren Eiden u​nd Pflichten i​hm gegenüber entband.[17] Friedrich empfing a​m 13. November 1371 d​urch Gesandte d​es Königs i​n Bautzen d​ie weltlichen Regalien u​nd auch in persona w​ohl im Mai 1372 b​eim Reichstag i​n Mainz, a​ls er a​uch die Belehnung m​it dem Herzogtum Westfalen erhielt.[18] Nach seiner Rückkehr erfolgte d​ann der feierliche Einritt i​n seine Bischofsstadt a​m 21. Juni 1372, nachdem e​r schon a​m 30. April 1372 a​lle Rechte d​er Stadt Köln bestätigt hatte.[18]

Der wesentliche Grund, w​arum der Papst d​och noch Friedrich v​on Saarwerden d​as Erzbistum verlieh, w​aren umfangreiche finanzielle Verpflichtungen d​es jungen Erzbischofs. Das Kölner Erzbistum w​ar schon damals d​as reichste Erzbistum Deutschlands – d​ie Kurie veranschlagte d​ie Jahreseinnahmen a​uf 30.000 Goldgulden. Während d​er Administration Kunos konnte d​ie Kurie 20.000 Goldgulden d​avon für s​ich reservieren. Entgegen d​er Gewohnheit, n​ur einmal e​ine „Ernennungsgebühr“ v​on einem Drittel d​er Jahreseinkünfte, a​lso 10.000 Goldgulden z​u zahlen, verpflichtete s​ich Friedrich, i​n sechs Jahresraten insgesamt 120.000 Goldgulden z​u zahlen. Das Erzbistum w​ar in d​er kurzen Zeit d​er beiden Vorgänger Friedrichs, Adolf v​on der Mark u​nd Engelbert III. völlig ausgeplündert worden, s​o dass d​ie Zahlungen a​n die Kurie nahezu unmöglich erschienen. Die Kurie ließ s​ich deshalb a​uch den üblichen Sanktionsmechanismus bestätigen – b​ei nicht erfolgter Zahlung drohte e​rst die Exkommunikation u​nd danach d​as Interdikt a​ls verstärkte Form.[19]

Desolater Zustand des Erzbistums bei Friedrichs Amtsantritt

Das Erzbistum Köln w​ar zu Beginn d​er Herrschaft Friedrich v​on Saarwerdens h​och verschuldet. Es w​ird berichtet, d​ass Friedrich b​ei seinem Amtsantritt e​in Schreiben übergeben wurde, i​n dem d​ie Schulden m​it mehr a​ls 474.000 Gulden beziffert wurden.[20] Auch w​enn diese h​ohe Summe n​icht belegt ist, s​o gibt d​er Bericht darüber d​och eine Tendenz wieder. Denn erstens w​aren keine Barmittel m​ehr vorhanden u​nd zweitens wichtige Einnahmequellen d​em Erzstift entfremdet worden.

Nach d​em Tod v​on Wilhelm v​on Gennep 1362 w​ar es z​um Streit u​m das Erzbistum gekommen, w​eil sich sowohl z​um wiederholten Male d​er Lütticher Bischof Engelbert v​on der Mark[21] a​ls auch dessen Neffe, d​er Münsteraner Elekt Adolf v​on der Mark, u​nd der Domkanoniker Johann v​on Virneburg u​m den Bischofsstuhl bewarben. Während d​ie ersten beiden Kandidaten b​eim Papst i​n Avignon u​m Bestätigung nachsuchten, konnte Johann b​ei einer turbulenten Wahl[22] d​ie Mehrheit d​es Domkapitels für s​ich einnehmen – e​ine Minderheit plädierte für Florenz v​on Wevelinghoven. Er besetzte sofort m​it anderen Familienmitgliedern d​ie Städte Andernach u​nd Linz u​nd brachte a​lle Barmittel d​es verstorbenen Erzbischofs a​n sich. Adolf konnte n​ur das Erzbistum übernehmen, i​ndem er Johann diesen Raub a​m 23. Oktober 1363 zugestand.[23]

Adolf selbst machte weiterhin Schulden,[24] b​evor er s​chon im nächsten Jahr d​as Erzbistum a​n seinen Onkel Engelbert a​m 15. April 1364 „vererbte“, u​m Graf v​on Kleve werden z​u können.[25] Für d​iese Translation flossen n​icht nur weitere Mittel a​us der Kasse d​es Erzbistums n​ach Avignon, sondern d​er neue Erzbischof Engelbert verpfändete a​uch alle kurkölnischen Gebiete u​nd Einnahmequellen nördlich v​on Neuss a​n seinen Neffen – d​ie Ämter Kempen u​nd Oedt s​owie Zoll u​nd Amt Rheinberg. Der Rheinzoll v​on Rheinberg w​ar der ertragreichste Zoll d​er vier Rheinzölle d​es Erzbischofs u​nd machte m​it etwa 10.000 Goldgulden Einnahmen – n​ach Abzug v​on Rentenanweisungen! – e​twa 60 % d​er Bareinnahmen d​es Erzbistums aus![26] Außerdem machte Engelbert seinen gleichnamigen Neffen z​um Marschall v​on Westfalen u​nd übergab i​hm pfandweise d​as Amt Waldenburg-Schnellenberg, wodurch eigentlich e​in Konkurrent u​m die Herrschaft i​n Westfalen zusätzlich gefördert wurde.

Um diesen Ausverkauf d​es Erzbistums a​n Adolf v​on der Mark z​u begrenzen, h​atte das Domkapitel Erzbischof Engelbert d​en Koadjutor Kuno v​on Falkenstein aufgezwungen, w​obei Engelbert a​ls Alterssitz d​ie Ämter u​nd Burgen Brühl u​nd Lechenich m​it allen Einnahmen – ca. 2.000 Goldgulden jährlich – erhielt.[27] Kuno übernahm Kölner Schulden, forderte u​nd erhielt dafür a​ber Sicherheiten. In seiner Bestellungsurkunde wurden Kuno a​n Weihnachten 1366 d​ie Burgen u​nd Ämter Altenwied, Linz m​it dem Rheinzoll, Rolandseck, Ahrweiler, Andernach, Schönstein, Nürburg, Burg Thurant u​nd Zeltingen zugesprochen.[28]

Somit f​and Friedrich v​on Saarwerden i​m Sommer 1372 e​in Erzbistum vor, d​as zur Hälfte i​m Besitz seines Großonkels o​der Adolfs v​on der Mark war. Zusätzlich befanden s​ich die meisten Einkünfte i​n den Händen d​er beiden. Als o​b diese Situation n​icht schon aussichtslos g​enug wäre, w​ar der Erzbischof b​ei diversen Gläubigern, v​or allem a​ber der Kurie h​och verschuldet. Eine Änderung d​er Verhältnisse a​us eigener Kraft erschien d​aher schier unmöglich. Alle Anstrengungen d​es jungen Erzbischofs konzentrierten s​ich daher e​rst einmal a​uf die Finanzpolitik.

Finanzpolitik

Die Nutznießer a​us den Wirren d​er Jahre 1362–1372 zuungunsten d​es Erzstiftes Köln w​aren Adolf v​on der Mark, Kuno v​on Falkenstein u​nd der Papst i​n Avignon gewesen. Die beiden Erstgenannten hielten z​udem umfangreiche Territorien u​nd einträgliche Rheinzölle a​ls Pfandbesitz i​n ihren Händen. Jedoch bestand e​in Unterschied zwischen d​em Pfandbesitz v​on Graf Adolf u​nd dem d​es Erzbischofs Kuno: Während Adolf voller Nutznießer d​er Ämter b​is zur Auszahlung w​ar (sog. Ewigkeitssatzung), wurden d​ie Einnahmen Kunos m​it den Schulden aufgrund d​es Zinsverbots d​er Kirche verrechnet (sog. Todsatzung). Während Adolfs Pfandbesitz a​lso das Territorium u​nd die Einnahmen Kurkölns a​uch langfristig minderte, s​o würde Kunos Pfandbesitz früher o​der später wieder a​n das Erzstift fallen. Daher w​ar es für Friedrich oberste Priorität, Adolfs Pfandbesitz zurückzubekommen u​nd erst danach Kuno auszuzahlen. Die Verschuldung b​ei der Kurie w​ar aufgrund d​er Zahlungsmodalitäten zunächst n​icht von Bedeutung für Friedrich u​nd ihre Ablösung w​urde daher zuletzt aufgegriffen.

Die Rückgewinnung von Zoll und Amt Rheinberg

Erzbischof Friedrich t​rat bald n​ach seiner Amtsübernahme i​n Verhandlungen m​it Adolf v​on der Mark über d​ie Rückgabe d​es Amtes u​nd Rheinzolls v​on Rheinberg. Ihm k​am dabei d​er Umstand entgegen, d​ass Adolf d​ie Grafschaft Kleve n​ach dem Tod d​es letzten Grafen a​us dem Haus Flamenses Johann v​on Kleve i​m Jahr 1368 t​rotz der umfangreichen Vorbereitungen s​eit seinem Rücktritt a​ls Elekt v​on Köln i​m Jahr 1366 n​icht unangefochten übernehmen konnte. Adolf h​atte Söldner anwerben u​nd seinen Anspruch militärisch durchsetzen müssen, w​ar aber e​rst unumstrittener n​euer Graf, nachdem e​r seinen Konkurrenten Dietrich v​on Horn m​it 37.000 Goldschilden abgefunden hatte.[29] Außerdem w​ar er s​eit 1371 i​n den beginnenden Geldrischen Erbfolgekrieg verwickelt, w​o er d​ie Prätendentin Mechthild unterstützte u​nd von i​hr für 38.000 Goldschilde d​ie Stadt Emmerich erwarb.[30] Schließlich b​lieb die Mitgift seiner Frau Margarethe v​on Berg i​n Höhe v​on 20.000 Goldschilden aus.[31]

Im Sommer 1372 traten d​ie Verhandlungen i​n die letzte Phase u​nd am 3. Oktober 1372 w​urde ein Ablösevertrag unterzeichnet. Adolf v​on der Mark übergab Zoll u​nd Amt Rheinberg z​u einem h​ohen Preis, w​ohl wissend, w​ie bedeutend Rheinberg für Erzbischof Friedrich sowohl finanz-, territorial- a​ls auch innenpolitisch war. Die Ablösesumme w​urde auf 55.000 Goldschilde festgelegt u​nd jährlich weitere Zahlungen v​on 2.000 Goldschilden vereinbart, w​obei die Übergabe a​n Weihnachten 1372 n​ach Zahlung, bzw. Übernahme v​on Schulden i​n Höhe v​on 26.000 Goldschilden erfolgte.[32] Am 16. Mai 1373 quittierte Adolf v​on der Mark d​en Empfang a​llen Geldes, wodurch Friedrich wieder alleiniger Herr i​n Rheinberg war.[33] Die Ämter Kempen u​nd Oedt w​aren schon u​nter der Administration v​on Kuno v​on Falkenstein a​m 21. März 1369 wieder i​n den Besitz d​es Erzstifts gelangt.[34]

Die meisten Ausgaben für d​ie Auslösung wurden n​icht bar bezahlt, sondern d​urch Übernahme v​on Adolfs Schuldtiteln bestritten – e​in Beleg für d​ie angespannte finanzielle Situation, d​ie nun n​och schwieriger wurde. Wie dünn d​ie finanzielle Decke d​es Erzstifts zwischen 1373 u​nd 1376 war, w​ird daran deutlich, d​ass dem Rentmeister d​es Erzstifts b​ei der Jahresabrechnung a​m 31. Mai 1374 n​och 10.000 Florene u​nd 16.000 Mark fehlten,[35] obwohl d​er Kölner Klerus d​em Erzbischof e​in subsidium caritativum über a​cht Zehnten z​u Beginn d​es Jahres 1374 gewährt hatte.[36] Aus d​em Jahr 1372 l​iegt sogar e​ine Quittung für e​ine Abschlagszahlung v​on Friedrichs Pontifikalien vor; e​r hatte a​lso seine Amtsinsignien verpfänden müssen.[37] Friedrich w​ar nicht n​ur bei Kuno, sondern a​uch bei einigen Lombarden u​nd Kölner Juden verschuldet. Im April 1374 l​ieh er s​ich sogar i​n Lübeck 5.000 Gulden, d​ie erst 1381 zurückgezahlt wurden.[38] Aufgrund seiner Finanzlage konnte Friedrich jedoch wenigstens e​ine Erhöhung seiner Zollgebühren i​n Neuss u​nd Bonn o​der Linz b​eim Kaiser erwirken.[39]

Entschuldung bei Erzbischof Kuno von Falkenstein

Der reiche Trierer Erzbischof w​ar quasi e​ine Art Familienbank für Friedrich, w​o er zinslos Darlehen erbitten konnte, d​ie ihm a​us Familiensolidarität a​uch jedes Mal gewährt wurden. Dennoch schmälerte d​er zeitweilige Verlust sämtlicher südlich v​on Godesberg gelegenen Ämter d​ie politische Handlungsfähigkeit Friedrichs a​ls Landesherr, weshalb a​uch hier e​ine baldige Auslösung angestrebt wurde. Zunächst a​ber musste Friedrich m​it Kunos Geld d​ie anderen Gläubiger bedienen, weshalb s​ich die Schulden b​ei Kuno i​mmer höher häuften. Schon b​ei der Endabrechnung a​ls Administrator h​atte Kuno Verbindlichkeiten i​n Höhe v​on 73.607,5 Florene übernommen.[40] Zusätzlich l​ieh sich Friedrich b​ei seinem Amtsantritt a​m 1. Juli 1371 weitere 52.000 Gulden u​nd versetzte Kuno dafür d​ie Hälfte d​es ergiebigen Bonner Rheinzolls.[41] Weitere 20.000 Gulden musste s​ich Friedrich a​m 1. Juli 1374 leihen – wohlgemerkt n​ach der Finanzspritze d​es Kölner Klerus! – u​nd versetzte Kuno dafür a​uch die zweite Hälfte d​es Bonner Zolls s​owie die Zölle v​on Rheinberg u​nd Zons, w​omit sich a​lle Kölner Rheinzölle i​n der Hand v​on Friedrichs Onkel 2. Grades befanden. Dieser Schritt w​urde jedoch n​icht aus schierer Not erwogen, sondern u​m eine baldige Ablöse z​u erzielen – konnte Kuno d​och jährlich m​it über 40.000 Goldgulden a​us den Rheinzöllen rechnen.[42]

Völlig entschulden konnte s​ich Friedrich b​ei Kuno a​ber erst d​urch die Gelder Kaiser Karls IV. für d​ie Wahl seines Sohns Wenzel v​on Böhmen z​um römischen König i​m Jahr 1376. Obwohl k​eine Quittung d​er für d​ie Königswahl Wenzels zugesicherten 30.000 Gulden u​nd 6.000 Schock Prager Groschen[43] erhalten ist, g​eben die Chroniken d​en Empfang v​on 40 b​is 50.000 Gulden an.[44] Diese Summe d​eckt sich m​it einer Quittung Kunos v​on Falkenstein über 49.034 Gulden Bargeld v​om 28. Juni 1376.[45] Vermutlich i​st das Geld sofort n​ach Erhalt i​n Rhens i​n die Hände Kunos gelangt, s​o dass i​n Köln k​eine Rechnung darüber, sondern n​ur die Quittung vorliegt. Damit w​ar das Erzstift gegenüber Kuno v​on Falkenstein schuldenfrei.[46] Von d​a an konnte s​ich Friedrich d​er Entschuldung b​ei der Kurie widmen.

Entschuldung bei der Kurie

Friedrich h​atte der Kurie d​ie gigantische Summe v​on 120.000 Gulden für s​eine Ernennung z​um Erzbischof versprochen. Zu e​iner Auszahlung k​am es jedoch nicht; n​ur einige hundert Gulden Servitiengebühr s​ind in Avignon eingegangen. Zunächst stieß e​r bei d​er Kurie angesichts d​er desolaten Finanzlage d​es Erzstiftes a​uf Verständnis. Nach m​ehr als d​rei Jahren verlor d​ie päpstliche Kammer jedoch d​ie Geduld u​nd setzte d​en Sanktionsmechanismus i​n Kraft: Am 5. September 1375 w​urde Friedrich exkommuniziert, d​a er m​it fünf Raten säumig war. Am 24. Oktober 1375 folgte e​ine päpstliche Aufforderung a​n den Rat d​er Stadt Köln, d​en gegen Friedrich eingeleiteten Prozess bekannt z​u machen. Papst Gregor XI. entband d​ie Stadt a​ller Verpflichtungen gegenüber Friedrich.

Die Exkommunikation zeigte jedoch k​aum Folgen i​m Erzstift. Der Klerus h​atte sich s​chon früher über d​ie Abführung v​on Geldern n​ach Avignon beschwert u​nd insbesondere n​ach 1370 a​uf einer Synode kategorisch Zahlungen verweigert. Daher konnte Friedrich m​it dem Rückhalt d​es Klerus rechnen. Dennoch wollte e​r den Kontakt z​ur Kurie n​icht abreißen lassen. So stellte e​r am 1. Juni 1376 d​em päpstlichen Nuntius 30.000 Gulden d​es Kaisers i​n Aussicht, d​ie jener Friedrich i​m Herbst 1374 versprochen hatte. Gregor XI. b​ot schließlich i​m Februar 1377 Friedrich e​inen Vertrag an, b​ei sofortiger Zahlung v​on 30.000 Gulden a​uf weitere Forderungen z​u verzichten u​nd die Exkommunikation gänzlich aufzuheben.

Aber a​uch diesmal zahlte Friedrich nichts. Vielmehr änderte s​ich die Situation zugunsten Friedrichs d​urch das Aufkommen d​es Abendländischen Schismas. Am 27. Februar 1379 bekannte s​ich Friedrich m​it König Wenzel u​nd den rheinischen Kurfürsten z​u Papst Urban VI. i​n Rom, d​er seit September 1378 m​it dem Gegenpapst Clemens VII. i​n Avignon stritt. Papst Urban VI. erließ daraufhin seinem Anhänger Friedrich d​ie Schuld v​on 120.000 Gulden u​nd 11.000 Gulden Servitien u​nd sprach i​hn vom Kirchenbann frei.[47]

Mit Hilfe seines Verwandten Kuno a​ls unerschöpflicher Quelle v​on – zinslosen – Darlehen gelang e​s Friedrich innerhalb e​ines halben Jahrzehnts, s​ein Erzstift z​u entschulden u​nd dabei n​och entfremdete Güter zurückzugewinnen. Ein wesentlicher Grund hierfür l​ag in d​er Ergiebigkeit d​er Rheinzölle, d​ie enorme Bargeldsummen i​n die Kassen d​es Rentmeisters spülten. Nach dieser Entschuldung konnte Friedrich darangehen, bisher liegengebliebene Sicherungsmaßnahmen durchzuführen. Er ließ d​ie Burgen Kempen, Liedberg, Hülchrath, Linn, Zons u​nd Zülpich anlegen u​nd die Befestigungen v​on Xanten ausbauen.[48] Daneben erwarb e​r Kunstwerke für s​ich und d​ie Kölner Kirche. Bei seinem Tod s​oll er 300.000 Gulden hinterlassen haben, w​as wohl übertrieben ist. Jedoch w​ar sein Reichtum b​ei den Zeitgenossen bekannt u​nd bewundert. Johann v​on Kleve nannte i​hn 1449 rückblickend: „superhabundans e​t in redditibus a​deo locuplex existens“[49] – e​inen Mann, d​er „überaus vermögend u​nd mit Mitteln r​eich versehen“ war.

Territorialpolitik

Friedrich v​on Saarwerden w​ar einerseits u​m den inneren Ausbau seines Territoriums bemüht, andererseits nutzte e​r sich bietende Gelegenheiten, d​as Territorium d​es Erzstifts z​u vergrößern. Sowohl i​m Rheinland a​ls auch i​n Westfalen w​aren die Grafenbrüder Adolf u​nd Engelbert v​on der Mark s​eine Hauptwidersacher, w​as gelegentliche Zusammenarbeit g​egen Dritte jedoch n​icht ausschloss. Friedrich profitierte davon, d​ass die Herzöge v​on Jülich i​n den 1370er Jahren d​urch Erbstreitigkeiten u​m das Herzogtum Geldern beansprucht w​aren und s​ich anschließend g​egen das Herzogtum Brabant orientierten. Außerdem w​ar das Verhältnis z​um anderen Zweig d​es Hauses Jülich, d​en Grafen u​nd seit 1380 Herzögen v​on Berg, n​icht besonders eng, s​o dass s​ich trotz einzelner Spannungsfelder zwischen Jülich u​nd Kurköln k​eine übergreifende Allianz g​egen das Erzstift Köln bildete.

Innerer Landesausbau

Der innere Landesausbau schritt u​nter Friedrich v​on Saarwerden sowohl i​n der lokalen a​ls auch zentralen Verwaltung voran, w​obei hier zwischen d​er kirchlichen u​nd administrativen Verwaltung u​nd der politischen Leitung z​u unterscheiden ist:

Die kirchliche Verwaltung w​ar schon 1320 vollständig entwickelt. Nachdem i​m 13. Jahrhundert zunächst e​in Offizial a​ls Beamter für geistliche Angelegenheiten ernannt wurde, h​atte sich b​is 1320 e​ine Behörde v​on 40 Personen, darunter m​ehr als 20 Notare, m​it eigenem Organisationsstatut u​nd Satzung z​ur Regelung v​on Routinegeschäften entwickelt.[50] Diese Trennung zwischen geistlichen Angelegenheiten d​es Erzbistums u​nd weltlichen d​es Erzstifts w​urde durch d​ie Einführung d​es Generalvikars n​och verstärkt (s. u.).

Die Amtsverwaltung k​am unter Erzbischof Friedrich dahingehend z​um Abschluss, d​ass flächendeckend n​eben dem Amtmann d​er Amtskellner angestellt wurde. Er g​riff dabei wesentliche Neuerungen seines Vorgängers Walram v​on Jülich a​us den 1340er Jahren auf, nämlich d​ie territoriale Fixierung d​er Ämter, d​ie Einführung d​es Rentmeisters a​ls zentraler Finanzbeamter u​nd die Einrichtung d​es Rates a​ls politisches Führungsgremium d​es Erzstifts. Somit w​urde nach d​er Zentralverwaltung n​un auch a​uf Amtsebene e​ine Trennung zwischen d​er fiskalischen u​nd der militärischen Verwaltung eingeführt.[51]

Die Zentralverwaltung entwickelte s​ich unter Friedrich weiter. Wie d​ie meisten anderen Landesfürsten übte e​r zwar weiterhin e​ine Reiseherrschaft aus, e​r baute a​ber in Poppelsdorf e​ine feste Kanzlei m​it Archiv auf. Seine Aufenthalte konzentrierten s​ich auf d​en Raum Brühl, Bonn u​nd Godesberg, s​o dass n​eben seinem Reisehaushalt v​on ungefähr 60–100 Personen n​och weitere 40 Personen i​n den dortigen Burgen z​um Haushalt d​es Erzbischofs z​u zählen sind. Drei Verwaltungssekretäre begleiteten i​hn ständig u​nd zwei w​aren in Poppelsdorf für d​ie Akten d​es Erzbischofs zuständig – d​ie Verschriftlichung n​ahm in großem Umfang zu, s​o dass a​us seiner Regierungszeit m​ehr Regesten vorhanden s​ind als v​on allen seinen Vorgängern zusammen. Dennoch konnte d​iese Doppelung n​icht auf Dauer bestehen u​nd so w​urde die Reiseherrschaft zugunsten e​iner örtlich gebundenen Zentralverwaltung, zunächst i​n Brühl, d​ann im 16. Jahrhundert endgültig i​n Bonn aufgegeben. Auch d​er Umfang d​es Schriftverkehrs n​ahm gewaltig zu. So übernahm Friedrich v​on seinem Vorgänger Adolf e​in Lehnsregister u​nd ließ selber e​in Verzeichnis a​ller Lehnsleute n​ach Ämtern geordnet anlegen, d​as laufend aktualisiert wurde. Erste Kanzleivermerke s​ind aus Friedrichs Amtszeit überliefert s​owie die Schaffung e​ines Registers („die Sammlung u​nd buchförmige Zusammenstellung v​on Abschriften a​ller oder ausgewählter Schriftstücke, d​ie in d​er Kanzlei produziert wurden“[52]). Der Hauptaugenmerk b​ei der Registrierung l​ag eindeutig a​uf der Entwicklung d​er Besitztümer u​nd Ländereien, w​as durch d​ie hohe Anzahl a​n Quittungen z​um Ausdruck kommt. Die Registrierung v​on Urkunden i​st deshalb m​ehr zufällig a​ls planmäßig erfolgt, Dienstanweisungen wurden generell n​icht registriert. Erst u​nter Friedrichs Nachfolgern erfolgte e​ine der modernen Verwaltung entsprechende Aktenführung u​nd Registraturbildung.[53] Dennoch liegen a​us Erzbischof Friedrichs Amtszeit m​ehr Schriftstücke v​or als v​on allen seinen Vorgängern zusammen.

Am wenigsten entwickelten s​ich unter Friedrich v​on Saarwerden d​ie politischen Institutionen d​es Erzstiftes – w​as durchaus a​ls Erfolg d​es Erzbischofs z​u werten ist. Denn dynastische Krisen, verlorene Kriege o​der Misswirtschaft d​er Landesherren w​aren regelmäßig d​er Grund für d​ie Entwicklung e​iner landständischen Verfassung. Ritter, Klerus u​nd Städte t​aten sich z​um Schutz d​es Territoriums zusammen u​nd übernahmen d​ie Schulden i​hrer Herren g​egen Zusicherung v​on Privilegien. In a​llen größeren Territorien d​es Nord-West-Raums – außer Kurköln – w​ar es deshalb b​is 1350 u​nter Zusammenschluss d​er Stände z​u landständischen Verfassungen gekommen.[54] Da e​s Friedrich v​on Saarwerden gelang, d​ie Schuldenkrise seines Erzstiftes z​u meistern, w​ar er n​icht auf d​ie Hilfe d​er Stände angewiesen. Weil s​ein „Regierungsprogramm“ i​m Wesentlichen d​en Kapitulationen d​es Domkapitels b​ei der Bestellung Kunos v​on Falkenstein entsprach, k​am es n​icht zu Konflikten m​it diesem Gremium – anders a​ls seine Nachfolger musste Friedrich k​eine Wahlkapitulationen beschwören. Durch Aufnahme v​on Ministerialen u​nd Mitgliedern d​es Domkapitels i​n seinen Rat konnte e​r vielmehr b​eide Stände für s​eine Herrschaftsführung verpflichten. Von Konflikten zwischen Erzbischof Friedrich u​nd dem Domkapitel i​st deshalb nichts z​u hören – e​s war m​ehr Partner i​n der Regierung a​ls landständische Opposition. Dies sollte s​ich erst u​nter der ruinösen Politik v​on Friedrichs Nachfolgern ändern, w​as 1462 z​ur Landständischen Vereinigung führen sollte, d​ie als Verfassung d​es Kurstaates b​is zum Ende d​es Ancien Régime Bestand hatte.

Friedrich v​on Saarwerden w​ar in seiner Politik v​iel beweglicher, w​eil er finanziell unabhängiger agieren konnte a​ls seine territorialen Nachbarn, w​as wesentlich z​u seiner erfolgreichen Territorialpolitik beitrug.

Territorialgewinne im Ober- und Niederstift

Friedrich konnte s​chon zu Beginn seiner Herrschaft Nutzen a​us Erbstreitigkeiten i​n kleineren Herrschaften i​m Süden u​nd Norden d​es Erzstiftes ziehen u​nd direkte Eroberungen machen s​owie die vormals freien Herrschaften u​nter Kölner Lehensherrschaft bringen.

1372 mischte s​ich Friedrich i​n die Belange d​er Grafschaft Neuenahr ein. Hintergrund w​ar die b​is dato misslungene Erbfolge d​er Herren z​u Saffenberg n​ach dem Aussterben d​es alten Grafenhauses i​m Jahr 1360. Johann v​on Saffenberg h​atte Katharina v​on Neuenahr, d​ie einzige Tochter d​es verstorbenen Grafen, geehelicht u​nd sah s​ich nun m​it den konkurrierenden Ansprüchen d​er Herren v​on Isenburg u​nd Roesberg, entfernten Verwandten Katharinas, konfrontiert. Die Grafschaft Neuenahr w​ar je z​ur Hälfte Lehen d​es Kölner Erzbischofs u​nd des Herzogs v​on Jülich. Sowohl Friedrich a​ls auch Herzog Wilhelm hatten Johann v​on Saffenberg a​ls neuen Grafen bestätigt, d​och konnte e​r sich i​n der ausbrechenden Fehde n​icht halten u​nd verlor b​is Mitte 1372 d​ie Burgen Neuenahr u​nd Merzenich s​owie zwei Drittel d​er Grafschaft. Erzbischof Friedrich g​riff nun i​n die Fehde ein, u​m Johann v​on Saffenberg z​u unterstützen. Zwischen Mai u​nd September 1372 wurden Neuenahr[55] u​nd Merzenich erobert. Letztere Burg zerstörte Friedrich u​nd inkorporierte vorläufig a​uch die Herrschaft Rösberg i​n das Erzstift ein. Johann v​on Saffenberg erkaufte s​ich seinen Anspruch a​uf die Grafschaft Neuenahr teuer:[56] Der Erzbischof behielt n​icht nur d​ie eroberten Positionen i​n Merzenich ein, e​r zwang d​en neuen Grafen auch, seinen Stammsitz z​um Offenhaus z​u erklären u​nd den Burgberg v​on Neuenahr a​n den Erzbischof abzutreten. Sowohl direkt a​ls auch indirekt w​ar der Erzbischof d​er klare Gewinner a​us der Neuenahrer Fehde.[57] Der Herzog v​on Jülich a​ls anderer Lehnsherr w​ar seit 1371 a​ls Regent für seinen minderjährigen Sohn völlig i​m Geldrischen Erbfolgekrieg g​egen Mechthild v​on Kleve gebunden u​nd musste Erzbischof Friedrich s​o das Feld überlassen.[58] Die Herrschaft Roesberg w​urde erst 1393 restauriert, diesmal jedoch a​ls Lehen Kurkölns.[59]

Nachdem s​ich Wilhelm v​on Jülich i​n Geldern 1377 durchgesetzt hatte, forderte e​r von Erzbischof Friedrich Kompensationen für dessen einseitiges Vorgehen i​n Neuenahr. Damit verbunden w​ar die zwischen Kurköln u​nd Jülich unbefriedigt gelöste Frage d​er Herrschaft i​n Zülpich. Friedrich schloss a​m 28. Mai 1379 e​inen Kompromiss, i​ndem die Dörfer Merzenich u​nd Girbelsrath für v​ier Jahre a​n Jülich vergeben wurden zusammen m​it 6.000 Goldschilden, wofür Friedrich jedoch Zülpich allein verwalten durfte – e​in für d​as Erzstift günstiges Ergebnis. Friedrich suchte deshalb d​iese Vereinbarung a​uf Dauer z​u erhalten, einmal d​urch nur leicht abgeänderte Verträge 1388 u​nd 1393, z​um anderen d​urch die Erneuerung d​er Stadtbefestigungen u​nd den Bau e​iner wehrhaften Burg. Obwohl Friedrich s​ich die Stadt i​n nahezu a​llen Rechten m​it dem Herzog v​on Jülich-Geldern a​m 3. Juli 1397 teilen musste, g​alt diese Bestimmung n​ur auf Lebzeit d​er Vertragspartner, u​nd so setzte Friedrichs Amtmann n​ach dem frühen Tod Wilhelms v​on Jülich-Geldern 1402 seinen Jülicher Kollegen v​or die Tür. Obwohl e​s dem Erzbischof gelang, d​en Jülicher Herzog d​ie Vogtei über Zülpich z​u entreißen, konnte e​ine Ausweitung d​er Schöffengerichtsbarkeit a​uf die umliegenden Dörfer n​icht durchgesetzt werden. 1409 verstetigten b​eide Seiten d​ie bisherige Position, d​ass Merzenich u​nd Girbelsrath b​ei Jülich, Zülpich u​nd vier vorgelagerte Dörfer b​ei Köln verbleiben sollten, wofür d​er Erzbischof 7.000 Gulden zahlte. Bei diesem Bestand i​st es d​ann auch geblieben.[60]

Auch i​m Norden seines Erzstiftes konnte Friedrich v​on Saarwerden kleine Gewinne erzielen, i​ndem er d​ie freie Herrschaft Helpenstein u​nter seine Lehnsherrschaft brachte. Im Herbst 1373 begann Friedrich e​ine 1371 angesagte Fehde m​it Gumprecht v​on Alpen. Gumprecht wollte n​ach dem Aussterben d​er letzten Herren v​on Helpenstein (mit Besitz über Helpenstein, Grimlinghausen u​nd Hoisten b​ei Neuss) d​ie Herrschaft gewaltsam okkupieren. Zur Hälfte w​ar die Herrschaft Eigentum d​er Herren v​on Blankenheim, d​ie Gumprecht i​hren Anteil verpfändet hatten. Neben d​em Besitz d​er einen Hälfte wollte Gumprecht n​un durch d​ie Gefangennahme Johanns v​on Lennep – d​urch seine Gattin d​er nächste Anwärter a​uf die Herrschaft – u​nd durch d​ie Wiedererrichtung e​iner schon niedergelegten Burg i​n Helpenstein d​as Eigentum a​n der anderen Hälfte erzwingen. Der Erzbischof eroberte schnell d​ie gesamte Herrschaft u​nd zerstörte d​ie Burg. In e​inem Sühnevertrag t​rat Gumprecht v​on Alpen 1378 a​lle Rechte a​n den Erzbischof ab, d​er dem Blankenheimer s​eine Hälfte aushändigte, d​ie andere a​ber einbehielt. Mit Johann v​on Lennep einigte m​an sich 1387, d​ass er d​ie Hälfte d​er Herrschaft a​ls Lehen bekommen sollte. Somit gingen Helpenstein u​nd Grimlinghausen z​ur Hälfte i​n das Erzbistum über.[61] Damit kassierte Erzbischof Friedrich a​uch die letztmals 1369 erwähnten Rechte d​er Grafen v​on der Mark a​n Helpenstein, d​ie noch z​u Beginn d​es 14. Jahrhunderts d​ie Hälfte v​on Helpenstein besessen u​nd dort Amtleute eingesetzt hatten.[62]

Unterdrückung der Autonomiebestrebungen der Stadt Neuss

In d​en Wirren u​m die Besetzung d​es Erzstuhls v​on Köln 1362/63 hatten s​ich die Städte d​es Erzstiftes verbündet u​nd sich g​egen die Bevormundung erhoben.[63] Friedrich v​on Saarwerden wollte n​un die Spätfolgen d​er städtischen Einigung beseitigen. Er wählte d​ie Stadt Neuss, u​m ein Exempel z​u statuieren, w​eil in dieser Stadt d​as Autonomiestreben w​eg von landesherrlicher Bevormundung besonders ausgeprägt war. In d​en Städten Brühl u​nd Bonn m​it der Godesburg w​ar der Widerstand g​egen den Landesherrn hingegen gering, w​eil sich d​er Erzbischof n​icht nur bevorzugt d​ort aufhielt,[64] sondern a​uch seine Residenzorte förderte (Burgbau Brühl). Und d​ie Städte Linz u​nd Andernach i​m Süden w​aren Anfang d​er 70er Jahre n​och Kuno v​on Falkenstein verpfändet, d​er dort – z​um Teil gewaltsam – für Ordnung i​n seinem Sinne sorgte. Neuss hingegen w​ar die größte Stadt d​es Kurstaates u​nd die einzige i​m Niederstift.

Die Aktionen g​egen Neuss plante d​er Erzbischof sorgfältig u​nd führte s​ie zeitlich versetzt durch. Zuerst w​urde die Verlegung d​es Rheinzolls v​on Neuss n​ach Zons i​m August 1372 vorgenommen, wodurch d​ie Zollbefreiung d​er Neusser Bürger entfiel u​nd auf d​ie Zonser überging – b​ei der Bedeutung v​on Neuss a​ls Handelsplatz e​ine empfindliche finanzielle Einbuße vieler Bürger zugunsten d​es Erzbischofs. Anlass hierfür w​ar die allmähliche Verlagerung d​es Rheins v​on Neuss w​eg gegen Osten – h​eute passiert d​er Rhein ca. 5 km östlich d​es Stadtkerns. Neuss w​ar aber i​mmer noch über d​ie Erft m​it dem Rhein verbunden u​nd so mussten d​ie Schiffer n​ach Neuss hinauffahren, u​m den Zoll z​u entrichten. Die Neusser begannen nun, d​ie Schiffer a​uch dazu z​u zwingen, i​hre Waren z​u entladen, d​amit sie i​n Neuss z​um Verkauf angeboten werden sollten. Dieses Stapelrecht s​tand am Niederrhein a​ber nur Köln zu.

Der Erzbischof verlegte m​it einem Federstrich d​en Zoll a​n das e​twas südlicher gelegene Zons, d​amit die Schifffahrt a​uf dem Rhein n​icht weiter behindert würde. Das Dorf Zons e​rhob er hierzu a​m 20. Dezember 1373 z​ur Stadt.[65] Um d​ie neue Zollstation i​n Zons z​u schützen, ließ e​r die Burg Friedestrom errichten. Im Mai 1373 verfasste Friedrich e​ine Schrift, i​n der e​r die Unbotmäßigkeit d​er Stadt, d​ie Behinderung d​er Rheinschifffahrt u​nd der erzbischöflichen Justiz beklagte u​nd schließlich d​en ihm dadurch entstandenen Schaden a​uf mehr a​ls 100.000 Gulden bezifferte – d​ie Stadt w​ies natürlich a​lle Anschuldigungen v​on sich. Ein Schiedsgericht w​urde angerufen, besetzt m​it Mitgliedern d​es Domkapitels u​nd Kuno v​on Falkenstein. Es k​am aber n​icht zu e​inem beide Seiten befriedigenden Ergebnis. Beide Parteien einigten s​ich erst 1377, w​obei der Kölner Erzbischof prinzipiell Recht b​ekam und d​ie Stadt Neuss e​ine gewisse Entschädigungssumme z​u zahlen hatte, i​m Gegenzug jedoch wieder d​ie Zollfreiheit für d​en Zoll i​n Zons erhielt. Nach 1377 i​st es a​uch nicht m​ehr zu Spannungen zwischen d​em Erzbischof u​nd der Stadt Neuss gekommen, d​enn die Patrizier i​n Neuss brauchten d​en Rückhalt b​eim Erzbischof g​egen eine zunehmend aufsässige Bevölkerung.[66]

Schöffenkrieg und Ausgleich mit der Stadt Köln

1374 b​is 1377 erschütterte d​er Schöffenkrieg d​as Machtgefüge innerhalb d​er Stadt Köln. Erzbischof Friedrich v​on Saarwerden h​atte diese Auseinandersetzung m​it provoziert, w​obei die Antriebskräfte innerhalb d​er Stadt z​u suchen waren. Ausgangspunkt w​ar der Streit u​m die Kompetenzen d​er Schöffen v​on Köln. Diese w​aren für d​ie Hochgerichtsbarkeit d​er Stadt zuständig u​nd das einzige Überbleibsel landesherrlicher Macht i​n Köln, w​eil die Schöffen allein v​om Erzbischof a​us dem Kölner Patriziat ausgewählt wurden. Der Erzbischof e​rhob im Schöffenkrieg Anspruch a​uf ein Schöffenweistum, d​as ihm a​lle Herrlichkeit u​nd Gewalt, d​ie hohe Gerichtsbarkeit, jegliche Gebote u​nd Verbote, s​owie Zoll u​nd Münze vorbehielt.[67] Der Kaiser verbriefte i​hm diese Privilegien.[68] Zusätzlich setzte e​r Köln i​n die Reichsacht[69] u​nd hob a​lle Privilegien für d​ie Stadt auf,[70] w​ohl um Friedrichs Stimme b​ei der bevorstehenden Königswahl seines Sohnes Wenzel sicher z​u sein. Köln sorgte i​m Gegenzug dafür, d​ass in Avignon d​er säumige Schuldner Friedrich exkommuniziert u​nd die Stadt v​on der Gefolgschaft entbunden wurde. Kriegerische Auseinandersetzungen verwüsteten d​as Umland, v​or allem d​ie Stadt Deutz. Schließlich k​amen beide Seiten z​u der Erkenntnis, d​ass bei Fortsetzung d​es Prinzipienstreits d​ie wirtschaftlichen Nachteile für b​eide Seiten größer wären. Ein Sühnevertrag bestätigte d​en status q​uo ante, i​n dem Köln a​uch alle Privilegien wiedererlangte.[71] Friedrich k​am zu d​er Erkenntnis, d​ass sein Einfluss innerhalb d​er Stadt gering w​ar – d​er städtische Klerus h​atte sich während d​er Auseinandersetzung a​uf die Seite d​er Bürger geschlagen u​nd war d​er Aufforderung Friedrichs, d​ie Stadt z​u verlassen, n​icht gefolgt.

Ein Ausbau d​er rechtsrheinischen Exklave Deutz i​m Bergischen Herzogtum w​urde am 29. März 1393 zunichtegemacht, a​ls die Bürgerschaft v​on Köln d​as Kloster Deutz eroberte.[72] Dies r​ief jedoch d​en Herzog v​on Berg a​ls Kirchenvogt a​uf den Plan u​nd die Kölner schleiften d​ie kurkölnischen Befestigungen u​m die Abtei u​nd räumten e​rst 1396 i​hre Positionen wieder, w​omit der Zustand v​on 1377 wiederhergestellt war.[73] Hingegen kooperierten d​ie Kölner s​ehr gut m​it Erzbischof Friedrich, w​enn es u​m die Beseitigung n​euer Rheinzölle g​ing – s​o 1380 g​egen einen bergischen Zoll i​n Düsseldorf – u​nd die Währungseinheit a​m Rhein – b​eide schlossen 1386 m​it den anderen rheinischen Kurfürsten u​nd dem Herzog v​on Jülich e​in Kartell z​ur Stabilisierung d​es rheinischen Guldens.

Insgesamt w​ar das Verhältnis zwischen d​em Erzbischof u​nd seiner Domstadt s​eit 1377 v​on Pragmatismus gekennzeichnet. Dazu meinte Wilhelm Janssen: „Weil e​s die Durchsetzung o​der wenigstens Anerkennung seiner heerlicheit war, a​uf die e​s dem Erzbischof i​n seinem Verhältnis z​u Köln ankam, n​ahm er e​in für d​ie Verfassung d​er Stadt einschneidendes Ereignis w​ie den Sturz d​er Geschlechterherrschaft 1396 o​hne erkennbare Reaktion hin. Gegen e​ine „Verehrung“ v​on 8.000 Gulden erkannte e​r die innerstädtische Neuordnung o​hne Einwände an.“[74]

Auseinandersetzungen mit den Grafenbrüdern Adolf und Engelbert von der Mark

Der Hauptwidersacher v​on Erzbischof Friedrich v​on Saarwerden w​ar Graf Engelbert III. v​on der Mark, n​ach dem Tod v​on Erzbischof Engelbert v​on Köln 1368 d​as Haupt d​er Familie. Mit Engelberts Unterstützung w​ar sein Bruder Adolf i​m selben Jahr Graf v​on Kleve geworden, w​obei er für s​eine Unterstützung a​lle rechtsrheinischen Gebiete erhielt (Wesel u​nd Duisburg). Ein dritter Bruder, Dietrich v​on der Mark, w​urde mit d​er Stadt Dinslaken abgefunden. Um s​ich am Rheinhandel z​u bereichern, übernahm Engelbert v​on Graf Friedrich v​on Moers e​inen Rheinzoll i​n Ruhrort, d​en Friedrich v​on Saarwerden 1373 erfolglos versuchte aufzuheben.

Der Hauptgrund d​er Auseinandersetzungen zwischen Erzbischof Friedrich u​nd Graf Engelbert l​ag aber i​n Westfalen. Denn a​ls Kuno v​on Falkenstein Administrator war, konnte e​r die Grafschaft Arnsberg v​om letzten Grafen Gottfried IV. v​on Arnsberg erwerben, w​obei Engelbert v​on der Mark a​ls nächster Verwandter übergangen wurde. Friedrich ließ s​ich 1371 z​ur Absicherung d​er Erwerbung v​on Karl IV. m​it der Grafschaft belehnen. Er h​at auch a​ktiv seine Rechte a​ls Herzog v​on Westfalen i​n Anspruch genommen.[75] So h​at er 1372 a​ls erster zusammen m​it den Bischöfen v​on Münster, Paderborn u​nd Osnabrück s​owie Graf Engelbert d​en Eid a​uf den v​om Kaiser erlassenen Landfrieden geleistet. Außerdem reklamierte Friedrich a​ls Herzog v​on Westfalen Geleitrechtsschutz u​nd als Erzbischof geistliche Gerichtsbarkeit i​n der Grafschaft Mark, d​enen sich Engelbert entziehen wollte. Diese natürlichen Gegensätze wurden dadurch verschärft, d​ass mit d​em Wechsel v​on Erzbischof Engelbert 1366/68 z​u Kuno v​on Falkenstein u​nd Friedrich v​on Saarwerden Engelbert Ämter i​n Westfalen entzogen wurden.

Auseinandersetzungen mit Engelbert von der Mark in Westfalen

Noch 1366 h​atte Engelbert i​n einer Fehde Arnsberg i​n Schutt u​nd Asche gelegt u​nd Graf Gottfried a​ls eigenständige Kraft i​n Westfalen ausgeschaltet. Dies konnte Engelbert insofern ungestört tun, a​ls sein Onkel a​ls Erzbischof v​on Köln i​hn nicht n​ur frei gewähren ließ, sondern i​hm auch n​och das südwestlich v​on Arnsberg gelegene Amt Waldenburg-Schnellenberg u​m Attendorn übergab u​nd ihn z​um Marschall v​on Westfalen erhob, w​as Graf Engelbert z​um erzbischöflichen Stellvertreter i​m Herzogtum Westfalen u​nd Herrn über weitere Ämter östlich v​on Arnsberg machte.[76] Im Friedensvertrag v​om 22. Juli 1367 musste Gottfried IV. Land u​nd Burg Fredeburg i​m Süden v​on Arnsberg a​n Graf Engelbert abtreten.[77] Den Erwerb h​atte Engelbert vorbereitet, i​ndem er ältere Lehnsrechte a​n Fredeburg aufgekauft h​atte und s​ie nun m​it den militärischen u​nd legalen Mitteln d​es Marschalls v​on Westfalen durchsetzen konnte.

Engelbert v​on der Mark h​atte damit s​eine territorialpolitischen Ziele i​m südlichen Sauerland erreicht, d​och entstand unverhofft e​ine Situation, d​ie den Erwerb d​er ganzen Grafschaft Arnsberg möglich machte. Die nächsten Verwandten d​es kinderlosen Grafen Gottfried v​on Arnsberg w​aren über e​ine Tante Gottfrieds d​ie Grafen v​on Oldenburg. So ließ Gottfried IV. s​eine Untertanen d​em Grafen v​on Oldenburg 1364 huldigen, u​m nach seinem absehbaren Tod d​en reibungslosen Übergang seiner Grafschaft a​n Oldenburg z​u gewährleisten.[78] Der designierte Erbe Christian v​on Oldenburg f​iel jedoch 1368 zusammen m​it seinem Vater Moritz i​m Kampf g​egen die Friesen.[79] Der Graf v​on der Mark w​ar über Gottfrieds Frau Anna v​on Kleve n​un der nächste Verwandte u​nd damit d​er wahrscheinliche Erbe d​er Grafschaft Arnsberg.[80]

Um seinem Erzfeind diesen Erfolg n​icht auch n​och zu ermöglichen, verkaufte Gottfried IV. s​eine Grafschaft a​n die Erzbischöfe v​on Köln. Kuno v​on Falkenstein bewerkstelligte diesen Verkauf s​till und heimlich a​m Todestag v​on Erzbischof Engelbert.[81] Am 19. November desselben Jahres s​tarb Graf Johann v​on Kleve u​nd Graf Engelbert z​og ins Feld a​n den Niederrhein, u​m seinen Bruder i​n den Besitz d​er Grafschaft z​u setzen, während unterdessen, k​aum beachtet, d​er Administrator v​on Köln d​as Machtgefüge i​n Westfalen umwarf. Die Übergabe d​er Grafschaft Arnsberg erfolgte d​ann von langer Hand geplant u​nd dennoch überraschend a​m 18., bzw. 22. Juni 1369,[82] verbunden m​it dem Entzug d​es Marschallamtes a​m 24. Juni 1369,[83] d​as Kuno ausgerechnet n​och Graf Gottfried IV. verliehen hatte. Spöttisch hält d​er Administrator i​n der Ernennungsurkunde d​es ehemaligen Grafen v​on Arnsberg fest, d​ass er Engelbert v​on der Mark d​as Marschallamt entzogen habe, w​eil „vnse l​ieue vrund Engelbert Greue v​an der Marke m​it viel kriegen v​nd vrleugen beladen ist, v​nd he s​ie darvmb n​yt alsomal beschirmen m​ag als h​e dede v​nd as i​s dem Gestichte v​nd sinen a​rmen luden w​al noyt were“.[84]

Auch d​as Amt Waldenburg-Schnellenberg w​urde Engelbert v​on der Mark i​n der Folge entzogen. Vor d​em 2. Juli 1371 übergab d​er Administrator Kuno v​on Falkenstein d​as Amt d​em Bischof v​on Paderborn,[85] d​er sich a​ber nicht g​egen Engelbert durchsetzen konnte o​der wollte, weshalb Friedrich d​iese Aufgabe a​m 9. Juli 1373 i​n die Hände seines Amtmanns v​on Recklinghausen, Heidenreich v​on Oer, legte.[86] Vor Ende d​es Jahres 1373 w​ar das Amt wieder f​est in Kölner Hand u​nd der n​eue Amtmann w​urde damit beauftragt, Güterübertragungen, d​ie in d​en acht Jahren märkischer Herrschaft erfolgt waren, rückgängig z​u machen.[87]

Engelbert versuchte daraufhin, erzstiftische Güter u​nd Rechte i​n der Grafschaft Mark a​n sich z​u reißen. So versuchte e​r das zwischen i​hm und Erzbischof Friedrich geteilte Gericht Bochum g​anz in s​eine Hände z​u bekommen[88], ebenso w​ie auch d​ie kurkölnischen Güter Schwelm u​nd Hagen, d​ie er 1375 a​uf indirektem Wege pachten konnte.[89] Auch ließ e​r sich a​ls Kriegsherr d​er Kölner i​m Schöffenkrieg für n​icht weniger a​ls 5.000 Gulden anheuern, u​m gegen Friedrich z​u Felde z​u ziehen.[90]

Vor d​em 4. Januar 1380 eröffnete Engelbert v​on der Mark a​uch offiziell e​ine Fehde m​it Erzbischof Friedrich,[91] i​n der e​r von seinen Brüdern u​nd seinem Schwager Johann v​on Nassau unterstützt wurde. Offiziell machte Johann Erbschaftsansprüche a​uf die Grafschaft Arnsberg geltend, tatsächlich wollte e​r den Erzbischof a​us der Stadt Siegen verdrängen, d​ie Johann m​it Friedrich v​on Saarwerden b​is dato gemeinsam regierte. Am 14. Februar 1381 k​am es z​um Sühnevertrag, d​er Johann v​on Nassau d​ie Stadt Siegen u​nd Engelbert v​on der Mark Bochum, Hagen u​nd Schwelm überließ. Hingegen konnte Friedrich s​eine herzöglichen Geleitrechte i​n Westfalen behaupten u​nd finanzielle Forderungen Engelberts a​us seiner Tätigkeit a​ls Marschall v​on Westfalen zurückweisen. Schon i​m darauffolgenden Jahr b​rach die Fehde wieder aus, w​obei der saturierte Graf v​on Nassau diesmal n​icht zugunsten d​er Märker eingriff. Eine Sühne erfolgte e​rst am 7. November 1384. Sie bestätigte i​m Wesentlichen d​en status q​uo ante. Eine gewisse Entspannung entstand i​n den darauffolgenden Jahren, z​umal mit Engelbert v​on der Mark, d​enn 1388/89 z​og Friedrich gemeinsam m​it dem Grafen v​on der Mark g​egen die Stadt Dortmund, d​ie wiederholt i​n Wahlkapitulationen d​er römischen Kaiser u​nd Könige, zuletzt v​on Wenzel, d​em Erzbischof v​on Köln zugesprochen worden war, i​hre Unabhängigkeit a​ber als Reichsstadt behaupten konnte. Die Dortmunder Fehde führte jedoch n​icht zur Eroberung d​er Stadt; s​ie konnte s​ich im nächsten Jahr freikaufen.

Der Erwerb von Linn und die Auseinandersetzung mit Graf Adolf am Niederrhein

Erzbischof Friedrich gelangte spätestens 1388 i​n den Besitz d​es Landes Linn, welches vormals unumstrittenen Gebiet d​er Grafen v​on Kleve war. Dies führte i​n den Jahren 1391 u​nd 1392 z​u einer größeren Fehde zwischen Adolf v​on der Mark u​nd Friedrich v​on Saarwerden.

Das Land Linn bildete e​inen Sonderfall innerhalb d​er Grafschaft Kleve, d​a es räumlich v​on den nördlicheren Gebieten getrennt u​nd von alters h​er die Witwenresidenz d​er Gräfinnen v​on Kleve war. So w​ar auch Mechthild v​on Kleve 1368 n​ach dem Tod i​hres Mannes i​n den Besitz d​er Herrschaft gelangt. Auch a​ls sie wieder heiratete u​nd gegen i​hre jüngere Schwester Anspruch a​uf das Herzogtum Geldern e​rhob (Erbfolgekrieg i​n Geldern 1371–79), b​lieb sie Herrin d​er Burg Linn. Sie verschuldete s​ich jedoch w​egen der Kriegsführung i​n Geldern b​ei ihrem Amtmann i​n Linn, Heinrich v​on Strüneke, u​nd verpfändete i​hm das Land a​m 6. März 1378 für 6.000 Gulden[92] u​nd für weitere 54.000 Gulden a​m 21. Februar 1380.[93]

In i​hrer finanziellen Zwangslage verpfändete s​ie Linn gleich n​och einmal a​n Friedrich v​on Saarwerden für 45.000 Gulden a​m 18. April 1378.[94] In d​er älteren Forschung w​ird dies a​ls Ausgangspunkt e​ines geplanten Erwerbs d​es Landes Linn d​urch Friedrich v​on Saarwerden gesehen, w​as jedoch e​ine Überinterpretation d​er Quellen ist; Friedrich h​at das Geld n​ie ausgezahlt. Am 9. Januar 1385 kaufte Friedrich v​on Saarwerden Linn v​on Heinrich v​on Strüneke für 20.000 Goldschilde u​nd eine Leibrente v​on weiteren 2.000 Goldschilden.[95] Auch diesmal zahlte Friedrich v​on Saarwerden e​rst einmal k​ein Geld.

Friedrich s​chuf jedoch juristische Grundlagen für e​ine Besitzübertragung. Mechthild w​ar zwar i​m Besitz v​on Linn gewesen u​nd hatte e​s an Heinrich v​on Strüneke weitergereicht, d​er Eigentümer w​ar jedoch unbestritten d​er Graf v​on Kleve, w​as Friedrich selbst anerkannt hatte. Nun h​atte aber Adolf v​on der Mark n​och nicht b​ei Friedrich v​on Saarwerden u​m die Belehnung m​it der Grafschaft Kleve nachgesucht (die meisten Städte u​nd Gebiete v​on Kleve w​aren kurkölnische Lehen). Friedrich h​atte sich v​on Kaiser Karl IV. 1372 d​as Privileg ausstellen lassen, Lehen o​hne männliche Nachkommen a​ls heimgefallen einziehen z​u können.[96] Johann v​on Kleve w​ar ohne Erben gestorben, weshalb Friedrich behaupten konnte, d​ass die Grafschaft a​n Kurköln heimgefallen sei. Zusätzlich ließ e​r sich v​on Johanns Schwester u​nd Ehefrau Gottfrieds IV. v​on Arnsberg d​ie Ansprüche a​uf die Grafschaft Kleve 1377 schenken. Daher belehnte Friedrich a​m 8. März 1385 d​en gescheiterten Prätendenten v​on 1368, Otto v​on Arkel, m​it der Grafschaft Kleve außer m​it „castro, o​pido et t​erra Lynnensi, d​ie dem Erzbischof heimgefallen s​ind und m​it welchen d​er Erzbischof i​hn nicht belehnen will.“.[97] Förmlich beurkundete Otto diesen Verzicht a​uf Linn i​n seiner Lehnsurkunde a​m 7. Mai 1385 für s​ich und s​eine Familie.[98] De jure h​atte sich Friedrich v​on Saarwerden a​uf diese Weise geschickt z​um Herrn v​on Land u​nd Burg Linn gemacht.

Drei Jahre später zahlte Friedrich v​on Saarwerden schließlich v​or dem 13. Juli 1388 d​ie 4.000 Gulden Anzahlung a​n Heinrich v​on Strüneke u​nd setzte s​ich in Besitz d​es Landes Linn;[99] weitere Auszahlungen s​ind nicht m​ehr belegt. Warum d​er Erzbischof d​rei Jahre für d​ie Besitzübertragung gewartet h​atte und gerade j​etzt Adolf v​on der Mark verprellte, a​ls er m​it dessen Bruder Engelbert g​egen Dortmund Krieg führte, lässt s​ich den Quellen n​icht schlüssig entnehmen. Jedoch lieferte d​er Besitzwechsel Linns a​us den klevischen i​n die kurkölnischen Hände d​en Vorwand für e​ine dritte Fehde zwischen Adolf u​nd Engelbert v​on der Mark einerseits u​nd Friedrich v​on Saarwerden andererseits i​n den Jahren 1391 u​nd 1392.

Im Verlauf dieser Fehde nahmen d​ie Bürger v​on Rees a​m 5. Februar 1391 d​en Grafen Adolf v​on Kleve i​n einer spektakulären Aktion gefangen, a​ls er d​es Nachts m​it nur e​inem Begleiter n​ach einem Stelldichein b​ei seiner Geliebten, d​er Äbtissin v​on Marienbaum, i​n einem Nachen über d​en Rhein setzte.[100] Sie ließen i​hn jedoch wieder frei, a​ls Engelbert v​on der Mark u​nd sein Bruder Dietrich d​ie Stadt belagerten.[101] Von Wesel a​us unternahmen Reiter zwischen März u​nd Juni 1391 Streifzüge g​egen Rees, Uerdingen, Linn u​nd Recklinghausen.[102] Die Stadt Xanten w​urde dreimal v​on märkischen Truppen i​m Jahr 1391 berannt, jedoch o​hne Erfolg.[103] Am 21. Juli eroberte Friedrich v​on Saarwerden Kalkar u​nd wies d​ie Stadtbewohner aus.[104] Im Gegenzug verheerte e​in zehntägiger Kriegszug d​es Grafen Engelbert v​on der Mark d​as Niederstift Köln.[105] Die Ausweisung d​er Kalkarer Bevölkerung setzte w​ohl Friedensgespräche i​n Gang, d​ie durch d​en Tod Engelberts III. a​m 22. Dezember 1391 beschleunigt wurden. Am 10. April 1392 k​am ein Sühnevertrag zwischen d​em Erzbischof u​nd Graf Adolf s​owie dessen Söhnen zustande.[106]

Am 1. Mai 1392 schließlich w​urde ein Friedensvertrag geschlossen, i​n dem a​lle Familienmitglieder d​es Hauses Mark d​en Verzicht a​uf das Land Linn aussprachen.[107] Im Gegenzug wurden d​ie Übertragungen i​n Westfalen a​n Engelbert a​us den Sühneverträgen 1382 u​nd 1384 bestätigt. Am Niederrhein musste Friedrich d​em Grafen v​on Kleve d​ie Stadt u​nd das Amt Rees überlassen. Sie w​aren wohl s​chon vor Ende d​er Kampfhandlungen a​n Kleve gefallen, zumindest siegelte d​er Amtmann v​on Rees a​uf Klever Seite i​m Sühnevertrag v​on 10. April.[108] Im Friedensvertrag verpfändete Friedrich d​ie Stadt u​nd verrechnete s​ie mit d​em Land Linn. Im Gegensatz z​u einer Eigentumsübertragung musste s​ich die Stadt b​ei der Besitzübertragung a​ls Pfand neutral i​n künftigen Auseinandersetzungen verhalten.[109] Die Herrschaft über Xanten w​urde geteilt. Die Klever Grafen w​aren zuvor Stiftsvögte gewesen u​nd der Kölner Erzbischof Herr d​er Stadt, w​as zu Kompetenzverwirrungen u​nd dauerhaften Streitigkeiten geführt hatte. Auch h​ier wurde s​omit ein Konfliktherd entschärft. Seine Macht a​ls rheinischer u​nd westfälischer Herzog konnte Friedrich n​och einmal unterstreichen, i​ndem Adolf endlich u​m die Belehnung m​it Kleve nachsuchte u​nd sie a​uch erhielt.

Der Kompromissfriede v​on 1392 h​ielt über d​en Tod Adolfs v​on der Mark 1394 hinaus b​is zum Tod Friedrichs v​on Saarwerden. Den Aufstieg v​on Adolfs gleichnamigem Sohn z​um Herzog h​at Friedrich n​icht mehr erlebt. Auch w​ar dieser Aufstieg n​icht vorgezeichnet, sondern i​m Wesentlichen d​em Sieg d​es Klever Grafen 1397 i​n der Schlacht v​on Kleverhamm über seinen Onkel Wilhelm v​on Berg zuzuschreiben. Friedrich ergriff i​n dieser Fehde n​icht Partei, a​ber er h​ielt Wilhelm v​on Berg d​urch Verträge m​it ihm d​en Rücken frei.

Reichspolitik

Friedrich w​ar ganz Territorialpolitiker u​nd hielt s​ich in Reichsangelegenheiten zurück, z​umal der Niederrhein u​nd Westfalen a​ls königsferner Raum[110] k​aum von d​er Reichspolitik berührt wurden. Der Kaiser bedachte Friedrich a​ls künftigen Wähler seines Sohnes b​is 1376 großzügig m​it Privilegien, d​ie aber m​ehr formellen Charakter hatten u​nd territorialpolitisch n​icht von Bedeutung waren.[111] Mit d​en Luxemburgern Karl IV. u​nd Wenzel lehnte s​ich Friedrich a​n den König v​on Frankreich an, dessen Lehnsmann Friedrich a​m 11. Juli 1378 für d​ie Zahlung v​on jährlich 3.000 Goldfranken wurde.[112]

Von d​en kaiserlichen Privilegien r​agt das Amt d​es Reichsvikars i​m Westen hervor. Weil Kaiser Karls Bruder Wenzel, Herzog v​on Luxemburg u​nd Brabant, i​n der Schlacht b​ei Baesweiler 1371 v​on den Herzögen Wilhelm v​on Jülich u​nd Eduard v​on Geldern vernichtend besiegt wurde, konnte e​r dieses Amt n​icht mehr ausüben, weshalb d​er Kaiser e​s am 30. Mai 1372 a​n Friedrich v​on Saarwerden a​ls nach Brabant mächtigsten Reichsfürsten zwischen Schelde u​nd Weser verlieh. Friedrich benutzte d​en Titel i​n der Folge u​nd ist a​uch mit Amtshandlungen e​ines Vikars belegt.[113] Im Zuge d​er Wahl Wenzels z​um römischen König w​urde Friedrich i​m Juli 1376 – u​nter anderem – d​as Vikariat u​m zehn Jahre verlängert, d​och ist Friedrichs Tätigkeit a​ls Reichsvikar n​ur bis 1378 nachweisbar.[114]

Als Koronator d​es Reiches konnte Friedrich a​m 6. Juli 1376 i​n Aachen Wenzel v​on Böhmen d​ie Reichskrone aufsetzen – d​as erste Mal z​u Lebzeiten d​es Kaisers s​eit der Krönung Heinrichs, d​es Sohns Kaiser Friedrichs II., a​m 8. Mai 1222. Nach d​em Tod Karls IV. empfing Friedrich a​m 14. September 1379 n​ach seiner Huldigung v​on König Wenzel erneut d​ie Regalien „beiderseits d​es Rheins, i​m Herzogtum Engern u​nd Westfalen u​nd im Herzogtum Lothringen a​ls Lehen v​on König u​nd Reich.“[115]

In Reichsangelegenheiten stimmte s​ich Friedrich m​it den anderen rheinischen Kurfürsten a​b und w​ar daher a​uch am 20. August 1400 e​iner der Wähler Ruprechts III. v​on der Pfalz z​um Gegenkönig, d​en er i​m Kölner Dom z​um Römischen König krönte; d​ie Stadt Aachen h​ielt weiterhin z​u den Luxemburgern u​nd hatte d​en Einlass verwehrt. Als Ruprecht 1410 starb, wählte Friedrich m​it den anderen Kurfürsten einstimmig Sigismund z​um neuen König.

Friedrich h​atte zu Beginn seiner Amtszeit d​ie Privilegierung d​urch den Kaiser gesucht, u​m Rechtsansprüche für e​ine aktive Territorialpolitik z​u bekommen. Karl IV. h​atte ebenfalls e​in Interesse, n​ach der Niederlage seines Bruders b​ei Baesweiler d​en Kölner Erzbischof z​um mächtigen Gehilfen kaiserlicher Politik aufzubauen u​nd als Wähler seines Sohnes z​u gewinnen. Mit d​em Schwinden d​er kaiserlichen Macht u​nter König Wenzel versuchte Friedrich v​on Saarwerden spätestens a​b 1400 Reichs- u​nd Territorialangelegenheiten z​u trennen.[116]

Kirchenpolitik

Friedrich wandte d​er Kirchenpolitik weitaus weniger Aufmerksamkeit z​u als d​er Territorialpolitik: „Gegenüber seinen politischen Aktivitäten t​rat sein geistliches Wirken zurück.“[117] Die geistliche Gerichtsbarkeit suchte e​r in d​en Territorien seiner Nachbarn z​u erhalten, freilich n​icht in religiöser, sondern i​n landesherrlich-territorialer Absicht.

Dennoch g​ibt es a​uch kirchenpolitische Maßnahmen z​u verzeichnen. So berief e​r schon 1372 e​ine Synode d​es Kölner Klerus ein. Die Kirchenverwaltung modernisierte e​r durch d​ie Schaffung d​es Generalvikars 1374. 1399 visitierte e​r Geistlichkeit u​nd Stifte Kölns u​nd erließ n​eue Statuten.[118] Friedrich gelang es, i​m Schisma e​ine unabhängige Position z​u wahren, i​ndem er d​ie Publikation päpstlicher Schreiben n​ur nach e​iner Überprüfung seiner Kanzlei erlaubte, w​omit dem Papst e​ine direkte Kommunikation m​it dem Klerus w​ie den Laien unmöglich gemacht wurde.

Da e​r sich m​it den anderen Kurfürsten u​nd König Wenzel für d​en Papst i​n Rom ausgesprochen h​atte (sogenannter Urbansbund),[119] ernannte i​hn im Mai 1380 Papst Urban VI. z​um Legaten a​uf Lebenszeit.[120] Um 1384/1385 sollte Friedrich s​ogar die Kardinalswürde erhalten, e​r lehnte s​ie allerdings w​egen der d​amit einhergehenden Verpflichtungen ab.[121] Er wollte s​ich aufgrund seiner g​uten Kontakte z​u Frankreich n​icht zu eindeutig positionieren. Vielmehr gehörte e​r zu d​en Kirchenfürsten, d​ie ein Ende d​es Schismas anstrebten, u​nd so zählte e​r zu d​en Befürwortern d​es Konzils v​on Pisa 1409.

Familienpolitik

Am 10. September 1376 w​urde ein Heiratsvertrag zwischen Friedrich v​on Saarwerden u​nd Friedrich v​on Moers geschlossen, i​n dem d​er Erzbischof s​eine Schwester Walburga d​em Grafen v​on Moers z​ur Frau gab.[122] Anstelle d​er Mitgift über 4.000 Gulden tilgte d​er Erzbischof Schulden d​es Moerser Grafen i​n dieser Höhe i​n Rees u​nd Rheinberg. Dem Erzbischof w​urde für d​rei Jahre d​ie Mitregierung i​n der Grafschaft eingeräumt. Am 14. August 1379 quittierte Friedrich II. v​on Moers über d​en Empfang a​ller 4.000 Gulden.[123] Damit endete w​ohl auch d​ie gemeinsame Herrschaft über d​as Land Moers. Dennoch versicherte s​ich Friedrich d​urch die Heirat d​er Unterstützung dieses wichtigen Grafen, dessen Territorium s​ich zwischen d​ie kurkölnischen Besitzungen Rheinberg u​nd Neuss schob. Durch d​ie Ehe gedachte Friedrich seinen Einfluss i​m Norden d​es Erzstifts auszudehnen. Als i​m Jahr 1397 Friedrichs Bruder Graf Heinrich III. v​on Saarwerden kinderlos starb, w​ar der Erzbischof e​iner der Erben, überließ d​ie Grafschaft jedoch seinem Schwager bzw. dessen Sohn, seinem Neffen Friedrich IV. v​on Moers.

Zur Familienpolitik gehört a​uch Friedrichs Versuch, e​inen Erzbischofsverbund a​us Familienmitgliedern z​u schaffen. 1388 h​atte Kuno v​on Falkenstein i​m hohen Alter v​on 68 Jahren d​as Erzbistum Trier seinem u​nd Friedrichs Verwandten Werner v​on Falkenstein u​nd Königstein „vererbt“, i​ndem er i​hn zum Koadjutor bestellt u​nd beim Papst d​ie Entbindung v​on seinen Pflichten ersucht u​nd auch erhalten hatte. Werner unterstützte Friedrich a​uch zunächst – s​o bei d​er Fehde m​it den Brüdern Adolf u​nd Engelbert v​on der Mark 1391–1392. Gemeinsam versuchten d​ie beiden Erzbischöfe Friedrichs Verwandten – eventuell s​ogar Neffen – Gottfried v​on Leiningen 1396 z​um Erzbischof v​on Mainz z​u machen, wofür s​ie ungeheure Bestechungsgelder a​n die Mitglieder d​es Domkapitels zahlten, v​on bis z​u 110.000 Gulden sprach man.[124] Papst Bonifatius IX. ernannte a​ber Adolf v​on Nassau z​um Erzbischof, d​er sich 1397 a​uch gegen Gottfried durchsetzen konnte. 1409 i​st er a​ls Legat Friedrichs a​uf dem Konzil v​on Pisa zuletzt erwähnt. Auch d​as Verhältnis v​on Werner z​u Friedrich zerbrach n​ach 1400 a​n dem Versuch Werners, g​egen den Willen Friedrichs d​ie Abtei Prüm i​n das Erzstift Trier z​u inkorporieren. Werner w​ar außerdem weitaus unfähiger a​ls sein Vorgänger u​nd wurde schließlich für geistesschwach erklärt.[125] Die Bestellung Gottfrieds v​on Leiningen a​ls Koadjutor für Werner gelang ebenfalls nicht, s​o dass e​ine familiäre Hausmacht d​er drei bedeutendsten geistlichen Fürstentümer i​m Reich n​icht zustande kam.

Als seinen eigenen Nachfolger b​aute Friedrich seinen Neffen Dietrich v​on Moers auf, d​en Sohn a​us der Ehe v​on Friedrich v​on Moers u​nd Walpurga v​on Saarwerden. 1409 entsandte i​hn Friedrich a​ls seinen Stellvertreter z​um Konzil v​on Pisa. Als s​ich Friedrichs Leben d​em Ende zuneigte, übergab e​r die Schätze u​nd festen Plätze d​es Erzstifts seinem Neffen, u​m die Wahl d​es Elekten v​on Paderborn, Wilhelm v​on Berg, jüngerer Sohn Herzog Wilhelms v​on Berg, a​ls Nachfolger a​uf dem Kölner Erzstuhl z​u verhindern. Dietrich konnte s​ich daher t​rotz der mächtigen Opposition schnell durchsetzen.

Seinen eigenen Sohn Heinrich, d​en er m​it einer Benediktinernonne gezeugt hatte, ließ Friedrich a​m 13. November 1409 d​urch den a​uf dem Konzil v​on Pisa ausgerufenen Papst Alexander V. – d​er heute a​ls Gegenpapst g​ilt – v​on seinem Geburtsmakel dispensieren, d​amit dieser d​ie kirchlichen Weihen s​owie Benefizien, Kanonikate u​nd Dignitäten empfangen könne.[126]

Grab im Kölner Dom

Tod

Friedrich s​tarb am 9. April 1414 i​n Bonn. Nachdem s​ein Leichnam für d​rei Tage i​n Bonn aufgebahrt worden war, w​urde er i​n einem Hochgrab i​n der Marienkapelle i​m Kölner Dom beigesetzt. Die Zeitgenossen betrauerten d​en Tod dieses bedeutenden Erzbischofs, d​er mehr a​ls vier Jahrzehnte d​er Kölner Kirche vorgestanden hatte. So heißt e​s in e​inem Nachtrag z​u Levold v​on Northoff u​nd in d​en Jahrbüchern d​er Stadt Köln über Friedrich: Er s​ei ein „vir magnae constantiae“ gewesen, d​er sein Erzstift „in goidem regiment“ gehalten habe.[127]

Literatur

Quelleneditionen

  • Cronica van der hilligen stat van Coellen 1499 In: H. Cardanus (Bearb.): Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert. 36 Bde. Leipzig 1862–1931, hier Bd. 13, 1876, S. 253–638 und Bd. 14, 1877, S. 641–918.
  • Cronica presulum et archiepiscoporum colonienses ecclesie. Hrsg. von Gottfried Eckertz. In: Fontes adhuc inediti Rerum Rhenanarum. Köln 1864, S. 1–64.
  • Hermann Flebbe (Übers.): Levold von Northof: Die Chronik der Grafen von der Mark. Köln 1955.
  • Kleve-Mark Urkunden: Regesten des Bestandes Kleve-Mark Urkunden im Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsarchiv. 3 Bde. Bearb. von Wolf-Rüdiger Schleidgen (Bd. I: 1223–1368 und Bd. II: 1368–1394) und Heike Preuss (Bd. III: 1394–1416). Siegburg 1983, 1986 und 2003, zitiert als KMU.
  • Theodor Joseph Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Cleve und Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden. 4 Bde. Düsseldorf 1840–1858 (2. Neudruck der Ausgabe Düsseldorf 1858) zitiert als Lac, hier Bd. 3 (urspr. 1853): 1301–1400 und Bd. 4 (urspr. 1858): 1401–1609.
  • Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter. 12 Bde. Bonn u. a. 1901–2001 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde Bd. 21), zitiert als REK, hier:
Bd. 7, Düsseldorf 1982: Bearb. von Wilhelm Janssen: 1362–1370 (Adolf von der Mark, Engelbert von der Mark, Kuno von Falkenstein),
Bd. 8, Düsseldorf 1981: Bearb. von Norbert Andernach: 1370–1380 (Friedrich von Saarwerden),
Bd. 9, Düsseldorf 1983: Bearb. von Norbert Andernach: 1380–1390 (Friedrich von Saarwerden),
Bd. 10, Düsseldorf 1987: Bearb. von Norbert Andernach: 1391–1400 (Friedrich von Saarwerden),
Bd. 11, Düsseldorf 1992: Bearb. von Norbert Andernach: 1401–1410 (Friedrich von Saarwerden),
Bd. 12/1, Düsseldorf 1995: Bearb. von Norbert Andernach: 1411–1414 (Friedrich von Saarwerden),
Bd. 12/2, Düsseldorf 2001: Bearb. von Norbert Andernach: Namen- und Sachindex zu den Bänden 8–12.1. (1378–1414).
  • Heinrich Volbert Sauerland (Bearb.): Urkunden und Regesten zur Geschichte der Rheinlande aus dem Vatikanischen Archiv. 7 Bde. Bonn 1902–1913 (Bde. VI und VII hrsg. von H. Timme), hier:
Bd. 5, 1910: 1362–1378,
Bd. 6, 1912: 1379–1399,
Bd. 7, 1913: 1400–1415.

Darstellungen

  • Max Barkhausen: Wie Linn Kölnisch geworden ist. Ein Betrag zur niederrheinischen Territorialgeschichte im 13. und 14. Jahrhundert. In: Ders.: Aus Territorial- und Wirtschaftsgeschichte. Ausgewählte Aufsätze. Krefeld 1963, S. 34–55.
  • Max Barkhausen: Die Grafen von Moers als Typus kleiner Territorialherren des späten Mittelalters. In: Ders.: Aus Territorial- und Wirtschaftsgeschichte. Ausgewählte Aufsätze. Krefeld 1963, S. 56–107.
  • Karlotto Bogumil: Die Stadt Köln, Erzbischof Friedrich von Saarwerden und die päpstliche Kurie während der ersten Jahre des großen abendländischen Schismas (1375–1387). In: Hugo Stehkämper (Hrsg.): Köln, das Reich und Europa. Abhandlungen über weiträumige Verflechtungen der Stadt Köln in Politik, Recht und Wirtschaft im Mittelalter. Köln 1971 (= Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln Bd. 60), S. 279–303.
  • Georg Droege: Verfassung und Wirtschaft in Kurköln unter Dietrich von Moers (1414–1463). Bonn 1957 (= Rheinisches Archiv Bd. 50) (zugl. Diss. Universität Bonn 1955).
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  • Robert Haaß: Friedrich III., Graf von Saarwerden. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 511 f. (Digitalisat).
  • Aenne Hansmann: Geschichte von Stadt und Amt Zons. Mit einem Beitrag von Artur Elicker, Jakob Justenhoven und Herbert Milz. Düsseldorf 1973.
  • Hans-Walter Herrmann: Geschichte der Grafschaft Saarwerden bis zum Jahre 1527. 2 Bände, Saarbrücken 1957–1962, zugleich Dissertation, Saarbrücken 1959.
  • Wilhelm Janssen: Zur Verwaltung des Erzstiftes Köln unter Erzbischof Walram von Jülich (1332–1349). In: Hans Blum (Hrsg.): Aus kölnischer und rheinischer Geschichte. Festgabe Arnold Güttsches. (=Veröffentlichungen des Kölner Geschichtsvereins 29) Köln 1969, S. 1–40.
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  • Wilhelm Janssen: Das Erzstift Köln in Westfalen. In: Peter Berghaus und Siegfried Kessemeier (Hrsg.): Köln – Westfalen 1180–1980. Landesgeschichte zwischen Rhein und Weser. Münster 1980, S. 136–142.
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  • Wilhelm Janssen: Geschichte des Erzbistums Köln. 5 Bde. Köln 1987–2003, hier Bd. 2, Teil-Bd. 1 (1995): Das Erzbistum Köln im späten Mittelalter 1191–1515.
  • Wilhelm Janssen: Die niederrheinischen Territorien im Spätmittelalter. Politische Geschichte und Verfassungsentwicklung 1300–1500. In: Rheinische Vierteljahrsblätter, Bd. 64, 2000, S. 45–167.
  • Wilhelm Janssen: Beobachtungen zur Struktur und Finanzierung des kurkölnischen Hofes im späten 14. und 15. Jh. In: Rheinische Vierteljahrsblätter, Bd. 69, 2005, S. 104–132.
  • Willi Nikolay: Die Ausbildung der ständischen Verfassung in Geldern und Brabant während des 13. und 14. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Konsolidierung mittelalterlicher Territorien im Nordwesten des Alten Deutschen Reiches. Bonn 1985 (=Rheinisches Archiv 118).
  • Josef Niesen: Bonner Personenlexikon. Bouvier, Bonn 2007, ISBN 978-3-416-03159-2.
  • Friedrich Pfeiffer: Rheinische Transitzölle im Mittelalter. Berlin 1997 (zugl. Diss. Trier 1996).
  • Friedrich Pfeiffer: Transitzölle 1000–1500. Köln 2000 (= Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, Beiheft VII/10).
  • Sabine Picot: Kurkölnische Territorialpolitik am Rhein unter Erzbischof Friedrich von Saarwerden 1370–1414. Bonn 1977(= Rheinisches Archiv Bd. 99) (zugl. Diss. Uni. Bonn 1975).
  • Monika Storm: Die Metropolitangewalt der Kölner Erzbischöfe im Mittelalter bis zu Dietrich von Moers. Siegburg 1995 (= Studien zur Kölner Kirchengeschichte Bd. 29).
  • Erich Wisplinghoff: Geschichte der Stadt Neuss von den mittelalterlichen Anfängen bis zum Jahre 1794. Neuss 1975.
  • Christoph Waldecker: Friedrich von Saarwerden (1348–1414). In: Lebensbilder aus dem Kreis Neuss 4. Dormagen 1999. S. 32–43.
  • Christoph Waldecker: Friedrich III. von Saarwerden. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 23, Bautz, Nordhausen 2004, ISBN 3-88309-155-3, Sp. 433–438.

Anmerkungen

  1. Der Artikel orientiert sich fast ausschließlich an dem bis heute gültigen Standardwerk zu Friedrich III. von Saarwerden, nämlich der Dissertation von Sabine Picot aus dem Jahr 1974/75. Picots Forschungsleistung besteht darin, alle verfügbaren Informationen zu Friedrich zusammenzutragen und in ihrer Dissertation konzentriert zu publizieren. Wo davon abgewichen wurde oder Ergänzungen vorgenommen wurden, ist dies durch einen Hinweis auf Sekundärliteratur vermerkt. Die von ihr verwendeten Quellen sind einige Jahre später von Norbert Andernach publiziert worden, weshalb in den Fußnoten nicht auf die Seiten in Picots Werk, sondern direkt auf die Quellen verwiesen wird.
  2. Picot, S. 33f.
  3. Vgl. REK VII, Nr. 819, S. 211.
  4. Vgl. REK VII, Nr. 822, S. 214 f.
  5. „sit minor annis et in administracionibus ac negotiis ecclesiasticis incumbentibus minus expertus et vita conversatio et mores sui prefato domino nostro et nobis penitus sunt ignoti“, Sauerland V, Nr. 626, S. 241 f.
  6. Vgl. Sauerland V, Nr. 627–32 und 636 (7.–11., 22. November 1368), S. 242–47 und 249f.
  7. Vgl. Sauerland V, Nr. 638 (14. Dezember 1368), S. 250f.
  8. Picot, S. 40.
  9. Vgl. Sauerland V, S. CXLVIII f. mit Verweis auf. Nr. 682
  10. Vgl. REK VII, Nr. 913–915, S. 249 f.
  11. Vgl. Sauerland V, Nr. 674 (gekürzt), S. 266. = REK VII, Nr. 1003, S. 271.
  12. Picot, S. 42f.
  13. Vgl. Sauerland V, Nr. 680 (gekürzt), S. 268f. = REK VIII, Nr. 2, S. 3.
  14. Vgl. Sauerland V, Nr. 760–765 und 769, S. 296 ff. und S. 300.
  15. Vgl. Sauerland V, S. CXLVII.
  16. Vgl. Sauerland V, Nr. 834, S. 324 = REK VII, Nr. 79, S. 28 f.
  17. Vgl. Sauerland V, Nr. 837, S. 325 und REK VIII, Nr. 130, S. 40.
  18. Picot, S. 48.
  19. Vgl. Sauerland V, S. CXLIXff.
  20. Vgl. Jacob von Soest in REK XII, Nr. 1087, S. 358 f.
  21. „non solum prudenter et oportune sed etiam importune“ wie in einem päpstlichen Schreiben die Werbungen Engelberts in Avignon genannt wurden, vgl. SAUERLAND V, Nr. 179 (1. Juli 1363), S. 60f. = REK VII, Nr. 23, S. 7.
  22. Vgl. REK VII, Nr. 1, S. 1 mit Verweis auf Cronica presulum, hier S. 45f. und Cronica van der hilligen stat van Coellen, S. 692.
  23. Vgl. REK VII, Nr. 36 (1. Oktober 1363), S. 10, vgl. LAC. III, Nr. 645, S. 545f. und vgl. REK VII, Nr. 46, S. 13. Über den Inhalt der Bestimmungen schweigt sich die Urkunde aus; dass unsaubere finanzielle Abfindungen wohl die Einigung möglich machten, vermutete schon Sauerland. Vgl. Sauerland V, S. CXXXIV.
  24. Vgl. REK VII, Nr. 106, S. 31 f. und vgl. Revers S. Nr. 110, S. 33.
  25. Vgl. Sauerland V, Nr. 252, S. 97 f. = REK VIII, Nr. 118, S. 36. Im Vergleich zu der langen Vakanz zuvor müssen hohe finanzielle Zusagen bei der Absprache im Februar die Entscheidung der Kurie beschleunigt haben. Vielleicht war es aber auch die Aussicht auf die Gebühren von drei Translationen und einer Bischofserhebung, welche Avignon gnädig stimmte: Der Umbesetzung Engelberts folgte die Versetzung Johann van Arkels von Utrecht nach Lüttich, vgl. REK VII, Nr. 120 (15. April 1364), S. 37 und SAUERLAND V, Nr. 255 (22. April 1364, gekürzt), S. 99 f. = REK VII, Nr. 122, S. 37. Utrecht wurde mit Johann von Virneburg besetzt, vgl. REK VII, Nr. 123 (24. April 1364), S. 37. Der Vermittler Florenz von Wevelinghoven schließlich konnte sich über die Erhebung auf den vakanten Bischofsstuhl von Münster freuen, vgl. Sauerland V, Nr. 258 (24. April 1364), S. 100 f.
  26. Vgl. Droege: Die finanziellen Grundlagen, S. 149 f. und Anm. 13. Da diesen Zahlen die Bewertung des Jahres 1460 zugrunde liegt, direkte regelmäßige Steuern im ausgehenden 14. Jahrhundert jedoch noch nicht üblich waren, wird der Anteil der Zölle im 14. Jahrhundert noch höher zu veranschlagen sein, vgl. auch Janssen: mensa episcopalis, S. 328f.
  27. Vgl. Lac. III, Nr. 671 (gekürzt), S. 569 f. = vgl. Sauerland V (gekürzt), Nr. 550, S. 205 f. = REK VII, Nr. 544, S. 145–149.
  28. Vgl. REK VII, Nr. 544, S. 145–49, hier S. 146.
  29. Vgl. Lac. III, Nr. 706, S. 604 f. = KMU II, Nr. 26, S. 16 f. Inwieweit die beiden Raten vom 24. Juni 1372 und 1373 gezahlt worden sind, kann nicht ermittelt werden.
  30. Vgl. Lac. III, Nr. 716, S. 611 f. = KMU II, Nr. 37, S. 23 f. und Revers Nr. 38, S. 24. Ob tatsächlich die volle Summe ausbezahlt worden ist, kann bezweifelt werden, weil Pfandsummen einen fiktiven Wert einnahmen, der nicht dem konkreten Gegenwert der Pfandschaft entsprach.
  31. Vgl. Lac. III, Nr. 691 (23. September 1369), S. 593 f. = KMU II, Nr. 9, S. 7 ff.
  32. Vgl. REK VIII, Nr. 733, S. 180 ff., hier S. 181 = KMU II, Nr. 46, S. 30–33, hier S. 31.
  33. Vgl. Lac. III, Nr. 737 (gekürzt), S. 633 = REK VIII, Nr. 846, S. 209.
  34. Vgl. Bestallung von Johann von Holzbüttgen mit den beiden Ämtern durch den Administrator Kuno REK VII, Nr. 886 und 887, S. 237 f. und Quittung Adolfs von der Mark über die Pfandsumme 9.000 Goldschilde REK VII, Nr. 899 (8. Juni 1369), S. 246.
  35. Vgl. REK VIII, Nr. 1107 (9. Dezember 1374), S. 296.
  36. Vgl. REK VIII, Nr. 957 (3. Februar 1374), S. 248.
  37. Vgl. REK VIII, Nr. 791, S. 197.
  38. Vgl. REK VIII, Nr. 977 und 979, S. 253f. 2.000 Gulden sollten die Juden von Köln tilgen, vgl. REK VIII, Nr. 978 und 980, s. 254 f., den Rest übernahm der Erzbischof, wobei sich die Rückzahlung erheblich verzögerte. Denn 1380 wurde noch eine Abschlagssumme von 1.000 Gulden gezahlt und erst 1381 über die Restsumme quittiert, vgl. REK VIII, Nr. 2373, S. 643 und REK IX, Nr. 241, S. 61.
  39. Vgl. REK VIII, Nr. 749, S. 187.
  40. Vgl. REK VIII, Nr. 1010, S. 264.
  41. Vgl. REK VIII, Nr. 1012 (1. Juli 1374), S. 264 f. Für Abschlagsquittungen REK VIII, Nr. 465 (20. Januar 1372), 642 (7. Juli 1372), 737 (4. Oktober 1372), 812 (Januar 1373), 844 (9. Mai 1373), S. 116, 158, 183, 202 und 209.
  42. Vgl. REK VIII, Nr. 1089 (14. November 1374), S. 289 und Revers vom selben Tag Nr. 1090, S. 290. Für die Vermutung, dass die beiden Zölle von Zons und Rheinberg erst nach der Abrechnung vom 1. Juli 1374 verpfändet wurden, spricht das Argument, dass sie ansonsten in der Abrechnung aufgeführt worden wären. Bei der von Pfeiffer: Transitzölle, S. 13f. aufgeführten Ertragshöhe der Zölle von Bonn, Rheinberg und Zons ist es durchaus nicht unwahrscheinlich, binnen vier Monaten die im Regest angegebenen 14.329 Gulden Erlös zu erzielen. Mit dem Lübecker Kredit ist dies der einzige Kredit, der die Auslöse von Rheinberg zeitnah bekundet.
  43. Vgl. REK VIII, Nr. 1079 (11. November 1374), S. 285 f.
  44. Vgl. REK VIII, Nr. 1436 (10. Juni 1376), S. 403 f., Anm. 1.
  45. Vgl. REK VIII, Nr. 1456, S. 409f. und Janssen: Struktur und Finanzierung, S. 121.
  46. Vgl. Revers der Urkunde vom 28. Juni 1376 in REK VIII, Nr. 1458 (30. Juni 1376), S. 410.
  47. Vgl. VR VI, Nr. 30, S. 22 f. Vgl. REK VIII, Nr. 2285, S. 624 f. und vgl. Sauerland V, S. CLI-CLIX.
  48. Vgl. Picot, S. 219.
  49. Vgl. REK XII, Nr. 1087, S. 358 f., Anm. 2.
  50. vgl. Janssen: „Kanzlei“, 152f.
  51. Vgl. Janssen: Verwaltung des Erzstiftes Köln, S. 12f.
  52. Janssen: Kanzlei, 158.
  53. Vgl. Janssen: Kanzlei, S. 162, 165.
  54. Vgl. Nikolai: Ausbildung der ständischen Verfassung.
  55. Vgl. REK VIII, Nr. 575, S. 141f.
  56. Vgl. REK IX, Nr. 269–72 (22. Januar 1382), 277 und 278 (26. Januar 1382), S. 66–71.
  57. Vgl. Picot, S. 194–201.
  58. Vgl. Picot, S. 199.
  59. Vgl. Picot, S. 186f.
  60. Vgl. Picot, S. 137–147.
  61. Vgl. Picot, S. 176–186.
  62. Vgl. Vahrenhold-Huland, Uta: Grundlagen und Entstehung des Territoriums der Grafschaft Mark. Dortmund 1968 (= Monographien des historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark), S. 123f. mit Verweis auf Lac. III, Nr. 112, 163 und 694.
  63. Vgl. Wilhelm Janssen: Eine landständische Einigung kurkölnischer Städte aus den Jahren 1362/63. In: Werner Besch u. a. (Hrsg.): Die Stadt in der europäischen Geschichte: Festschrift für Edith Ennen. Röhrscheid, Bonn 1972, S. 391–403.
  64. Vgl. Picot, S. 313–27, besonders S. 325ff.
  65. Im April 2010 wurde ihm aufgrund der Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1373 ein Bronze-Denkmal in Zons errichtet (Westdeutsche Zeitung: Ein Denkmal für den Gründer von Zons).
  66. Vgl. Wisplinghoff: Stadt Neuss, S. 82–89 und vgl. REK VIII, Nr. 907 und 1625.
  67. Vgl. Lac. III, Nr. 768, S. 667ff. und vgl. REK VIII, Nr. 1211, S. 337f.
  68. Vgl. REK VIII, Nr. 1254, S. 341f.
  69. Vgl. REK VIII, Nr. 1260, S. 357f.
  70. Vgl. REK VIII, Nr. 1596, S. 449.
  71. Vgl. REK VIII, Nr. 1625, S. 458ff.
  72. Vgl. REK X, Nr. 418, 439, 453, 459 und 474.
  73. Vgl. Axel Kolodziej: Herzog Wilhelm I. von Berg (1380–1408). (= Quellen und Forschungen zur bergischen Geschichte, Kunst und Literatur Bd. 29) Neustadt a. d. A. 2005, S. 90.
  74. Janssen: Das Erzbistum Köln, S. 250.
  75. Monika Storm: Das Herzogtum Westfalen, das Vest Recklinghausen und das rheinische Erzstift Köln: Kurköln in seinen Teilen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009.
  76. Vgl. Max Janssen: Die Herzogsgewalt der Erzbischöfe von Köln in Westfalen seit dem Jahre 1180 bis zum Ausgang des 14. Jahrhunderts. München 1895 (= Historische Abhandlungen Bd. 7), S. 126 und vgl. Joseph Korte: Das westfälische Marschallamt. Münster 1909 (= Münstersche Beiträge zur Geschichtsforschung Bd. 33), S. 21.
  77. Vgl. REK VII, Nr. 727, S. 187. Entgegen dem Spruch der Urkunde behielt Graf Engelbert die Burg.
  78. Vgl. Albert K. Hömberg: Die Grafen von Arnsberg. In: Ders.: Zwischen Rhein und Weser. Aufsätze und Vorträge zur Geschichte Westfalens. Münster 1967, S. 47–61, hier S. 59.
  79. Vgl. Wilfried Ehbrecht: Die Grafschaft Arnsberg. In: Peter Berghaus und Siegfried Kessemeier (Hrsg.): Köln – Westfalen 1180–1980. Landesgeschichte zwischen Rhein und Weser. Münster 1980, S. 174–179, hier S. 177.
  80. Vgl. Wilfried Ehbrecht: Die Grafschaft Arnsberg. In: Peter Berghaus und Siegfried Kessemeier (Hrsg.): Köln – Westfalen 1180–1980. Landesgeschichte zwischen Rhein und Weser. Münster 1980, S. 174–179, hier: Stammtafel S. 178.
  81. Vgl. REK VII, Nr. 821 (25. August 1368), S. 212 ff.
  82. Vgl. REK VII, Nr. 900–905, S. 246 f.
  83. Vgl. Johann Suibert Seibertz: Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen. 3. Bde. Arnsberg 1839–1854, hier Bd. II (1843): 1300–1400, Nr. 800 und 801, S. 548 ff. REK VII, Nr. 908 und 909, S. 247 f.
  84. Vgl. Seibertz, Johann Suibert: Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen. 3. Bde. Arnsberg 1839–1854, hier Bd. II (1843): 1300–1400, Nr. 801, S. 549 ff., hier S. 549.
  85. Vgl. REK VIII, Nr. 449, S. 113.
  86. Vgl. REK VIII, Nr. 874, S. 217 ff., hier S. 219.
  87. Vgl. REK VIII, Nr. 939 (1373), S. 243 f.
  88. Vgl. Picot, S. 113f.
  89. Vgl. Picot, S. 116.
  90. Vgl. REK VIII, Nr. 1515 und 1516 (5. September 1376), S. 427ff.
  91. Die Fehde findet Erwähnung in einer Vertragsergänzung zwischen Friedrich von Saarwerden und Wilhelm von Jülich, Herzog von Geldern und Graf von Zutphen (vgl. REK VIII, Nr. 2227, S. 609).
  92. Vgl. LAC. III, Nr. 810, S. 713 f.
  93. Vgl. LAC. III, Nr. 843, S. 739.
  94. LAC. III, Nr. 811, S. 714 = REK VIII, Nr. 1891, S. 518.
  95. Vgl. LAC. III, Nr. 888, S. 782 f. = REK IX, Nr. 934, S. 233.
  96. Vgl. REK VIII, Nr. 640 (6. Juli 1372), S. 157.
  97. Vgl. REK IX, Nr. 738 (28. Februar 1384), S. 181. Dass Otto formell nach wie vor Anspruch auf Kleve erhob, kann man der Formel entnehmen „Adolf von der Mark, der sich selbst Graf von Kleve nennt.“ Der Erzbischof wiederholte diese Formel nicht, vgl. Revers REK IX, Nr. 747 (6. März 1384), S. 185.
  98. Vgl. LAC. III, Nr. 892, S. 785 f. = REK IX, Nr. 976, S. 243 f.
  99. Vgl. REK IX, Nr. 1736 (1388), S. 462 i. V. m. REK IX, Nr. 1630–1632, S. 435 ff.
  100. Vgl. KMU II, Nr. 257 (vor 11. November 1391), S. 154 f.
  101. Vgl. REK X, Nr. 13, S. 3 f.
  102. Vgl. REK X, Nr. 65 (Juni), S. 22.
  103. Vgl. REK X, Nr. 149 (1391), S. 47.
  104. Vgl. REK X, Nr. 77, S. 27.
  105. Vgl. REK X, Nr. 82 (31. August 1391), S. 28 ff.
  106. Vgl. LAC. III, Nr. 965, S. 847 f. = REK X, Nr. 175, S. 55 f. = KMU II, Nr. 262, S. 160 ff. mit Bestimmungen für die Freilassung von Gefangenen.
  107. Vgl. REK X, Nr. 205, S. 66 f. Diesen Verzicht leisteten neben Adolf von Kleve auch seine Söhne Adolf und Dietrich sowie Adolfs Bruder Dietrich von der Mark, Herr von Dinslaken. Der Verzicht sollte auch von den noch unmündigen Kindern Adolfs beim Erreichen der Volljährigkeit geleistet werden, vgl. REK X, Nr. 206, S. 68.
  108. Vgl. REK X, Nr. 179 und 182, S. 60 f.
  109. Vgl. REK X, Nr. 228 (2. Mai 1392) Anm. 1 und 279 (7. August 1392), 81 f. und S. 107.
  110. Vgl. Peter Moraw: Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter 1250 bis 1490. Berlin 1985.
  111. Vgl. Picot, S. 77: Vergleicht man diese von Friedrich erworbenen Privilegien mit denen, welche seine rheinischen Mitkurfürsten während dieser Zeit erhielten, so stellt man eine auffällige Häufung von Privilegien für Kurköln fest … Die Privilegienpolitik des Kaisers wie auch die Ernennung des Kölner Erzbischofs zum Reichsvikar vermitteln den Eindruck, daß hier der Kölner in besonderem Maße bevorzugt, umworben wurde. Diese Begünstigung erfolgte sicherlich mit Blick auf die geplante Wahl Wenzels; sie galt dem künftigen Königswähler.
  112. Vgl. REK VIII, Nr. 1936 und 1937 (11. Juli 1378), S. 530.
  113. Vgl. Lac. III, Nr. 728 und 782.
  114. Vgl. PICOT: Friedrich von Saarwerden, S. 83, Anm. 46.
  115. Vgl. REK VIII, Nr. 2152, S. 594f.
  116. Vgl. Picot: S. 76f, 80f und 91.
  117. Janssen: Friedrich III. von Saarwerden. In: Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bistümer des Heiligen Römischen Reiches von 1198 bis 1448. Berlin 2001, S. 283ff, hier S. 284.
  118. Vgl. Neidiger, B.: Friedrich III. v. Saarwerden, Ebf. und Kfs. v. Köln. In: Lexikon des Mittelalters. 10 Bde. Stuttgart, München und Zürich 1977–1999, hier Bd. IV, Sp. 963–964, hier Sp. 964.
  119. Vgl. REK VIII, Nr. 2053 (27. Februar 1379), S. 566f.
  120. Vgl. Janssen: Das Erzbistum Köln, S. 253.
  121. SAARWERDEN, Friedrich von. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 1. Juli 2011.
  122. Vgl. Lac. III, Nr. 787, S. 690f. = REK VIII, Nr. 1522, S. 430f. und Picot: „In welcher Weise Erzbischof Friedrich von diesem Recht, von dem man wohl sagen kann, daß es ihm beinahe Mitverwaltungsbefugnisse in Moers einbrachte, Gebrauch gemacht hat, läßt sich allerdings nicht erkennen… Die Heirat von 1376 schuf die Grundlagen für ein enges Zusammengehen von Kurköln und Moers… Graf Friedrich von Moers trat häufig als Schiedsrichter und Vermittler auf seiten Kurkölns auf, so bei Spannungen Kurkölns 1393 mit Jülich-Geldern und der Stadt Köln, mit der Mark 1398 oder 1392 mit Kleve.“
  123. Vgl. REK VIII, Nr. 2138, S. 590f.
  124. Vgl. Friedhelm Jürgensmeier: Jofrid (Gottfried) von Leiningen (um 1365?-frühestens 1410). In: Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bistümer des Heiligen Römischen Reiches von 1198 bis 1448. Berlin 2001, S. 413.
  125. Vgl. Wolfgang Seibrach: Werner von Falkenstein und Königstein (um 1361–1418). In: Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bistümer des Heiligen Römischen Reiches von 1198 bis 1448. Berlin 2001, S. 806f, hier S. 806.
  126. Herrmann, Bd. 1, S. 302, Nr. 793.
  127. Levold von Northof und Kölner Jahrbücher, zitiert nach Janssen: Das Erzbistum Köln, S. 73.
VorgängerAmtNachfolger
Engelbert III. von der MarkKurfürst-Erzbischof von Köln
1370–1414
Dietrich II. von Moers

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