Franz Jung (Bischof)

Franz Jung (* 4. Juni 1966 i​n Mannheim) i​st ein deutscher Geistlicher u​nd römisch-katholischer Bischof v​on Würzburg.

Franz Jung (2018)
Unterschrift von Franz Jung

Leben

Franz Jung w​uchs in Ludwigshafen a​m Rhein auf. Er t​rat als Priesteramtskandidat i​n das Herzogliche Georgianum i​n München e​in und studierte Philosophie u​nd Katholische Theologie a​n der v​on Jesuiten geleiteten Päpstlichen Universität Gregoriana i​n Rom, w​o er i​m ebenfalls jesuitischen Collegium Germanicum wohnte. Am 10. Oktober 1992 empfing e​r in Rom für d​as Bistum Speyer d​ie Priesterweihe d​urch den damaligen Bischof v​on Limburg, Franz Kamphaus. 1993 absolvierte e​r am Päpstlichen Bibelinstitut e​in Lizenziatsstudium i​n biblischer Theologie.[1]

Im Februar 1998 begann e​r seine Tätigkeit a​ls Kaplan i​n der Pfarrei St. Anton i​n Pirmasens.[2] Im Sommersemester 1996 amtierte e​r als Subregens i​m Herzoglichen Georgianum.[3] Im Fach Neues Testament w​urde er i​m akademischen Jahr 2000/01 a​n der Katholisch-Theologischen Fakultät d​er Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert, s​ein Doktorvater w​ar Joachim Gnilka, d​er Zweitgutachter Hans-Josef Klauck.[4]

Im August 2001 w​urde er z​um Kaplan i​n der Dompfarrei Speyer ernannt u​nd war Sekretär v​on Bischof Anton Schlembach.[2] Ein Jahr später w​urde Jung Leiter d​er Gemeindeseelsorge i​m Ordinariat i​n Speyer, 2007 übernahm e​r zudem a​ls Bischofsvikar[1] d​ie Leitung für d​ie Ordensgemeinschaften i​m Bistum Speyer.[5]

Am 28. November 2008 w​urde er z​um Domkapitular d​es Speyerer Doms gewählt. Am 16. Dezember 2008 erfolgte d​ie Ernennung z​um Generalvikar d​urch Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Amtsantritt w​ar am 1. Januar 2009. Sein Nachfolger i​n diesem Amt w​urde 2018 Andreas Sturm.[6]

2012 w​urde er v​on Pro-Großmeister Edwin Frederick O’Brien z​um Komtur d​es Ritterordens v​om Heiligen Grab z​u Jerusalem ernannt u​nd am 12. Mai 2012 i​n der Münchner Jesuitenkirche St. Michael d​urch Reinhard Kardinal Marx, Großprior d​er deutschen Statthalterei, investiert.[7] 2019 erfolgte d​ie Ernennung z​um Großoffizier d​es Päpstlichen Laienordens. Franz Jung i​st Mitglied d​es Deutschen Vereins v​om Heiligen Lande. Er i​st den Gemeinschaften v​on Jerusalem e​ng verbunden.

Papst Franziskus ernannte Franz Jung a​m 16. Februar 2018 z​um 89. Bischof v​on Würzburg.[1] Die Bischofsweihe spendete i​hm der Erzbischof v​on Bamberg, Ludwig Schick, a​m 10. Juni desselben Jahres i​m Würzburger Kiliansdom. Mitkonsekratoren w​aren der Bischof v​on Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, u​nd Jungs Amtsvorgänger Friedhelm Hofmann.

Wappen und Wahlspruch

Bischofswappen

Blasonierung: Der gevierte Wappenschild z​eigt oben v​orne und u​nten hinten d​en Frankenrechen (für d​as Bistum Würzburg) u​nd oben hinten u​nd unten v​orne auf blauem Grund e​inen silbernen Anker a​ls Symbol d​es Glaubens u​nd der Treue. Der Anker i​st entlehnt a​us dem Wappen v​on Jungs Heimatstadt Ludwigshafen, Blau u​nd Silber stehen für d​as Bistum Speyer. Hinter d​em Wappenschild d​as goldene Bischöfliche Kreuz. Darüber d​er grüne bischöfliche Prälatenhut m​it zwölf herabhängenden Quasten. Unter d​em Wappen i​m Spruchband d​er Wahlspruch d​es Bischofs: Spem ancoram animaeDie Hoffnung a​ls Anker d​er Seele a​ls verkürztes Zitat a​us dem Hebräerbrief (Hebr 6,18-20 ).[8][9]

Schriften

  • Sōtēr. Studien zur Rezeption eines hellenistischen Ehrentitels im Neuen Testament. Aschendorff, Münster 2002, ISBN 340204787X. Rezensionen (u. a.): Klaus Berger: Welt voller Retter. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Juli 2002, Nr. 157, S. 36 (online); Reinhard Feldmeier, in: Theologische Literaturzeitung 2003 (online).
  • „Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe“ (Joh 4,15). Die Samariterin am Jakobsbrunnen als Paradigma für „Katechese in veränderter Zeit“. In: Thomas Schmeller (Hrsg.): Neutestamentliche Exegese im 21. Jahrhundert. Grenzüberschreitungen. Für Joachim Gnilka. Herder, Freiburg 2008, ISBN 978-3-451-29933-9, S. 319–344.
  • Habt ihr ihn gesehen, der meine Seele liebt? (Hld 3,3). Das Hohelied Salomos und seine Auslegung in Geschichte und Gegenwart. In: Edith Düsing, Hans-Dieter Klein (Hrsg.): Geist, Eros und Agape. Untersuchungen zu Liebesdarstellungen in Philosophie, Religion und Kunst. Königshausen & Neumann, Würzburg 2009, S. 121–146, ISBN 978-3-8260-3923-2.
  • Hilarius von Arles, Leben des hl. Honoratus. Eine Textstudie zu Mönchtum und Bischofswesen im spätantiken Gallien mit lateinisch-deutschem Text des „Sermo“ sowie zweier Predigten über den hl. Honoratus von Faustus von Riez und Caesarius von Arles. Carthusianus-Verlag, Fohren-Linden 2013, ISBN 978-3-941862-13-5.

Einzelnachweise

  1. Nomina del Vescovo di Würzburg (Germania). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 16. Februar 2018, abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch).
  2. Lebenslauf von Dr. Franz Jung,. Abgerufen am 21. Februar 2020.
  3. Winfried Haunerland: Das Herzogliche Georgianum. Ein Haus der Priesterbildung am Beginn des 21. Jahrhunderts. In: Münchener Theologische Zeitschrift. Band 61, 2010, S. 352361, 355.
  4. Dissertationen im akademischen Jahr 2000/01. Abgerufen am 16. Februar 2018.
  5. Regina Einig: Gutes Ende einer kurzen Vakanz. Reaktionen auf die Ernennung von Franz Jung zum neuen Bischof von Würzburg. Die Tagespost, 16. Februar 2018, abgerufen am 27. Februar 2018.
  6. Speyer: Bischof beruft Andreas Sturm als Generalvikar. Die Rheinpfalz, 20. März 2018, abgerufen am 20. März 2018.
  7. Dr. Franz Jung, Generalvikar des Bistums Speyer und Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, wird neuer Bischof in Würzburg. oessh.net, 18. Februar 2018, abgerufen am 11. September 2019.
  8. Andrea Kammhuber: Bischofsweihe in Würzburg. Bayerischer Rundfunk, 10. Juni 2018, archiviert vom Original am 19. November 2018; abgerufen am 11. September 2019.
  9. Bischof Dr. Franz Jung. Wappen und Insignien. Bistum Würzburg, abgerufen am 22. Juni 2018.
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