Flughafen Lublin-Świdnik

Der Flughafen Lublin i​st der Verkehrsflughafen v​on Lublin, d​er Hauptstadt d​er gleichnamigen Woiwodschaft i​m Osten Polens. Im November 2008 begannen d​ie Vorarbeiten für d​en Bau d​es Flughafens u​nter anderem m​it den Abrissarbeiten a​n einigen Gebäuden u​nd der Verlegung e​ines Soldatenfriedhofs; e​r ging a​m 17. Dezember 2012 i​n Betrieb.[5]

Flughafen Lublin
Port Lotniczy Lublin
Kenndaten
ICAO-Code EPLB[1]
IATA-Code LUZ
Koordinaten

51° 14′ 10″ N, 22° 42′ 55″ O

Höhe über MSL 203 m  (666 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 10 km östlich von Lublin
Straße
Nahverkehr Bus/POLREGIO PS
Basisdaten
Eröffnung 17. Dezember 2012
Betreiber Port Lotniczy Lublin SA
Fläche 146 ha
Terminals 1[2]
Passagiere 455.188[3] (2018)
Luftfracht 0,014 t[4] (2017)
Flug-
bewegungen
5.283[3] (2018)
Start- und Landebahn
07/25 2520 m × 45 m Asphalt

i1 i3


i7 i10 i12 i14

Lage und Verkehrsanbindung

Der Flughafen l​iegt zehn Kilometer östlich d​es Stadtzentrums v​on Lublin. Er befindet s​ich auf d​em Gebiet d​er Orte Świdnik u​nd Wólka.

Eine teilweise neu errichtete Eisenbahnstrecke verbindet den Hauptbahnhof Lublin mit dem Flughafen Lublin mit einem Halt in Swidnik in einer Fahrzeit von 16 Minuten. Zusätzlich wurde der Flughafen im Jahre 2014 über die neu errichtete Schnellstraße S17 an das Schnellstraßennetz angebunden.[6]

Geschichte

Bau der Hangars 1934/35

Erste Pläne zum Bau eines Flughafens können auf das Jahr 1934 datiert werden. Im Jahr 1935 wurde mit dem Bau des Flughafens auf einem 146 ha großen Areal begonnen. Zwei Jahre später wurden zwei zusätzliche Hangars, weitere Wirtschaftsgebäude sowie ein Kraftstofftank errichtet. Im Jahr 1938 wurde eine Pilotenschule gegründet. Die offizielle Eröffnung wird auf den 4. Juni 1939 datiert. Nach dreimonatiger militärischer Nutzung des Flughafens während des Zweiten Weltkriegs wurde der Flughafen von der deutschen Luftwaffe übernommen. Die Militärschule wurde indes von der deutschen Luftwaffe bombardiert.[7] Die Luftwaffe der Wehrmacht errichtete zwischen 1941 und 1944 eine Fliegerhorstkommandantur und betrieb ab 1942 die Fliegerwaffentechnische Schule 1 auf dem Platz. Bei Beginn des Überfalls auf die Sowjetunion im Jahre 1941 lag das Kampfgeschwader 54 mit seinen zweimotorigen Bombern vom Typ Junkers Ju 88A einige Wochen hier. Erst Anfang 1944 erfolgte eine erneute Belegung mit fliegenden Verbänden, als Teile der Kampfgeschwader 51 und 3 hier stationiert waren. Im Juli flogen noch Jagdflugzeuge vom Typ Messerschmitt Bf 109G und Focke-Wulf Fw 190A der Jagdgeschwader 51 und 54 von hier aus gegen die nahe Ostfront, bevor der Flugplatz am 24. Juli von Verbänden der sowjetischen 2. Panzerarmee erobert wurde.[8] Dabei wurde das Flughafenareal komplett zerstört.

Nach d​em Krieg h​at sich 1951 d​as Hubschrauberwerk PZL Świdnik PZL Świdnik a​m Flughafenareal angesiedelt.[9]

Neubau 2008–2012

Die alte Startbahn und alle Gebäude wurden abgerissen. Ein kompletter Neubau wurde errichtet. Ein Terminal, eine Startbahn mit 2520 m Länge, einer Breite von 45 m + 2 × 7,5 m und die benötigten Nebengebäude entstanden. Das Terminal hat in der ersten Ausbaustufe eine Kapazität von einer Million Passagiere, in einer späteren optionalen Ausbaustufe sollen es 3,2 Millionen sein. Am 17. Dezember 2012 landete um 12:20 UTC als erstes Linienflugzeug eine Boeing 737 der Ryanair (EI-DLK) von London-Stansted kommend mit Flugnummer FR9524 auf dem Flughafen von Lublin[10]. Der Rückflug nach London-Stansted mit der Flugnummer FR9525 erfolgte um 13:05 UTC. Wizz Air betrieb auf dem Flughafen bis Juni 2018 eine Basis mit einem einzelnen Airbus A320-200.[11]

Eigentümerstruktur

Flughafen Bahnhof

Die Eigentümergesellschaft i​st als Aktiengesellschaft organisiert. Die Anteile verteilen s​ich wie folgt:

Umwelt

Auf d​em Gelände d​es Flughafens g​ab es s​eit 30 Jahren e​ine Kolonie Perlziesel. Zum Schutz u​nd zur Umsiedlung d​er Tiere w​urde eine Stiftung gegründet.[12][13]

Verkehrszahlen

Quelle: Lublin Airport[3]
Quelle: Lublin Airport[3]
Flughafen Lublin-Świdnik – Verkehrszahlen 2012–2018[3][4]
JahrFluggastaufkommenLuftfracht (Tonnen)Flugbewegungen
2018455.1885.283
2017430.3460,0144.980
2016377.6061,0074.234
2015265.11114,9683.732
2014187.5950,6563.254
2013189.76212,0002.286
20125.702-50

Bildergalerie

Commons: Flughafen Lublin-Świdnik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lotnisko Lublin (LUZ)
  2. Passenger Terminal. Airport.Lublin.pl, abgerufen am 15. Dezember 2018 (englisch).
  3. Figures and Statistics. Airport.Lublin.pl, abgerufen am 3. Februar 2019 (englisch).
  4. Statistics - freight on board. ULC.GOV.pl, abgerufen am 15. Dezember 2018 (englisch).
  5. Nachricht auf thenews.pl, abgerufen am 2. Februar 2012
  6. W 15 minut na lotnisko. Krok bliżej do budowy torów (polnisch)
  7. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.historia.swidnik.net/node/865 Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.historia.swidnik.net[http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.historia.swidnik.net/node/865 Świdnik na kartach historii – Geschichte des Flughafens vor dem Krieg (polnisch)]
  8. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Poland. (PDF; 3,3 MB) Juni 2014, S. 30–31, abgerufen am 16. Dezember 2019 (englisch).
  9. Entstehungsgeschichte des Flughafens Lublin "lotyzlublina.pl"-Plattform, abgerufen am 30. Juni 2014.
  10. Gesehen bei http://www.flightradar24.com/RYR9524
  11. Wizz Air to close Lublin base, expand in Ukraine. ch-aviation.com, 29. November 2017, abgerufen am 15. Dezember 2018 (englisch).
  12. Zieselschutz am Flughafen Lublin. Internetauftritt des Flughafens Lublin. Abgerufen am 30. Juni 2014.
  13. Hilfe bei der Wiederverbreitung Perlziesel seitens der Flughafens Lublin. Internetauftritt ulicaekologiczna.pl Abgerufen am 30. Juni 2014.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.