Flüelapass
Der Flüelapass (Flüela ist Diminutiv zu Fluh, schweizerdeutsch Flueh für felsiges Gebiet[1]) ist ein 2383 m ü. M. hoher Gebirgspass im Schweizer Kanton Graubünden zwischen Davos im Landwassertal und Susch im Unterengadin. Er liegt zwischen dem Schwarzhorn (3147 m) und dem Flüela Wisshorn (3085 m). Über ihn verläuft die Europäische Hauptwasserscheide, welche hier von den Albula-Alpen (südwest) in die Silvretta (nordost) übergeht.
Flüelapass | |||
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Flüelapasshöhe von der Davoser Seite aus gesehen | |||
Himmelsrichtung | Westen | Osten | |
Passhöhe | 2383 m ü. M. | ||
Kanton | Kanton Graubünden | ||
Wasserscheide | Flüelabach → Landwasser → Albula → Hinterrhein → Rhein | Susasca → Inn → Donau | |
Talorte | Davos | Susch | |
Ausbau | Strasse | ||
Erbaut | 1866–1867 | ||
Wintersperre | November–Mai | ||
Gebirge | Silvretta (N) / Albula-Alpen (S) | ||
Profil | |||
Ø-Steigung | 6,3 % (822 m / 13 km) | 7,5 % (958 m / 12,80 km) | |
Max. Steigung | 12 % | 10 % | |
Karte | |||
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Koordinaten | 791651 / 180710 |
Geschichte
Der 1867 erstellte Flüelapass bildet die kürzeste Strassenstrecke zwischen dem Rheintal und dem Unterengadin. Während des Zweiten Weltkriegs sollte der Pass wie der Splügen, Julier und Albula nachhaltig bis zum Aufmarsch der Armee gesperrt werden können. Das Büro für Befestigungsbauten (BBB) erstellte ab Mai 1938 die Sperrstelle Flüelapass mit der Sperre an der Brücke Chanta Sura, dem Hauptwerk Flüela rechts (A 7701) und dem Gegenwerk Flüela links (A 7702).
Verkehr
Der Pass ist nicht wintersicher, die Strecke verläuft durch lawinengefährdetes Gebiet. Seit der 1999 erfolgten Eröffnung der nahegelegenen Vereinalinie wird er daher über die Wintermonate gesperrt. Im Sommer verkehren auf der Flüelapassstrasse Postautokurse (Bergpoststrasse) zwischen Davos und dem Engadin. Eine historische Postkutsche fährt in der Sommersaison jeden Dienstag vom Bahnhof Davos Platz 6-spännig bis zum Flüela Hospiz und zurück. Es besteht die Möglichkeit, die Strecke hin und zurück mitzufahren oder nur eine Teilstrecke zu buchen. Aufgrund der Zusammenarbeit mit Postauto Graubünden ist die Fahrkarte am Reisetag auch auf der Postautolinie auf der Flüelastrecke gültig.
Tourismus
Der Flüelapass ist Endpunkt der Bündner Hauteroute, eines am Julierpass beginnenden Fernwanderwegs, der durch die Hochgebirgslandschaft im Norden des Engadins verläuft.
Nutzung im Winter
Der Verein Pro Flüela setzt sich seit der Eröffnung der Vereinalinie für eine Offenhaltung des Passes auch über die Wintermonate ein. Seit 2004 wird der Winterdienst der Passstrasse auf dem Gebiet der Landschaft Davos wieder durchgeführt und die Strasse von BMW für Testfahrten genutzt.
Panorama
Galerie
- Flüelapass, historisches Luftbild von Werner Friedli (1954)
- Flüela-Hospiz um 1900
- Flüela-Hospiz 2006
- Hinweisschild auf dem Flüela-Hospiz
- Flüela-Pferdepost wie einst
- Ein Postauto unterwegs auf dem Flüelapass
- Flüelapass Ende Mai auf der Unterengadiner Seite
- Passstrasse südlich des Hospiz
- Ansicht im Juli
Literatur
- Jürg Simonett: Flüelapass. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 28. Oktober 2005.
Weblinks
Einzelnachweise
- Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 87.