Fête de la Musique
Die Fête de la Musique (französisch für „[das] Fest der Musik“) ist eine Veranstaltung, bei der Amateur- und Berufsmusiker, Performer im Bereich Musik, DJs usw. im öffentlichen Raum honorarfrei auftreten (zum Beispiel auf öffentlichen bzw. öffentlich zugänglichen Plätzen, Fußwegen/Wegen, in Parks/Gärten/Vorgärten/Höfen, vor bzw. in Cafés/Bars/Kneipen/Restaurants, Museen/Galerien, Kirchen, Kiosken/Geschäften usw.). Es wird kein Eintrittsgeld verlangt.
Die Fête de la Musique findet jedes Jahr am 21. Juni, dem kalendarischen Sommeranfang, statt – in mehr als 540 Städten weltweit, davon über 300 Städte in Europa. Deutschlandweit beteiligen sich mittlerweile mehr als 50 Städte an dem Fest. In den deutschen Städten, in denen die Fête de la Musique stattfindet, gibt es zum Teil lokale Ansprechpartner, die die Aktivitäten koordinieren, vermitteln, Kontakt mit den städtischen Behörden aufnehmen und die Veranstaltung fördern sowie promoten usw. Seit 2018 gibt es einen deutschlandweiten, seit 2019 einen europaweiten Singalong, bei dem als Flashmob in den teilnehmenden Ländern (Belgien, Griechenland, Tschechien, Italien, Frankreich, Ungarn, Polen, Slowenien, Schweiz, Österreich und Deutschland) in der Landessprache die Ode an die Freude gesungen wird.
Geschichte
Das Fest geht auf eine Initiative von Jack Lang im Jahr 1981 zurück, als er französischer Kulturminister war. Die erste offizielle Fête de la Musique fand am 21. Juni 1982 in Paris statt. Das Fest wird seitdem landesweit begangen und ist im Laufe der Jahrzehnte immer populärer geworden.
Fête de la Musique in München
Im Jahr 1985 nahm München als erste deutsche Stadt die Idee der Fête de la Musique auf. Allerdings ist es die Intention gewesen, nicht nur an einem Tag zu musizieren und zu feiern, wodurch die „Europa-Tage der Musik“ entstanden sind. Inzwischen ist diese Veranstaltung nicht mehr auf München beschränkt, sondern findet in ganz Bayern statt. Die eigentliche Fête de la Musique wird in München seit 2007 mit Unterstützung des Münchner Institut français gefeiert.
Fête de la Musique in Berlin
Seit dem Jahr 1995 wird die Fête de la Musique in Berlin[1] – besonders in den Stadtteilen Kreuzberg und Friedrichshain aber auch in allen anderen Bezirken – gefeiert. In Friedrichshain versammeln sich zum Beispiel eine Vielzahl von Künstlern und Straßenmusikern auf der Warschauer Brücke und auf dem RAW-Gelände. Bei der "FETEBerlin" im Juni 2019 gab es über 600 offizielle Einzel-Veranstaltungen an mehr als 160 Standorten. Die Fête de la Musique Berlin wurde von 1995 bis 2017 durch Simone Hofmann als Geschäftsführerin organisiert von der „Fête Company“, die Mitglied des Kooperationsnetzwerkes der Berliner Musikwirtschaft Berlin Music Commission ist. Seit 2018 ist das Musicboard Berlin unter Leitung von Katja Lucker mit der Durchführung der Veranstaltung betraut. Björn Döring ist seitdem der Kurator der FETEBerlin. Seit 2018 stellt die FETE Berlin einen Bezirk in den besonderen Blickpunkt ihres Musikfestes. 2018 machte Lichtenberg den Anfang der Fokus-Bezirk-Idee, 2019 folgt Treptow-Köpenick.
Fête de la Musique in weiteren deutschen Städten
In folgenden Städten wird ebenfalls die „Fête de la Musique“ gefeiert:
- 2001 erstmals in Kamenz
- 2002 erstmals in Görlitz
- 2003 erstmals in Dresden und Magdeburg
- 2004 erstmals in Potsdam und Kassel
- 2005 erstmals in Stuttgart und Weingarten
- 2006 erstmals in Saarbrücken und Weimar
- 2007 erstmals in Greifswald, Halle an der Saale, Leipzig und Saarbrücken
- 2008 erstmals in Darmstadt, Essen, Hannover, Lübeck und Meiningen
- 2009 erstmals in Hanau, Quedlinburg, Rostock und Wolfenbüttel
- 2010 erstmals in Erfurt
- 2011 erstmals in Aachen, Annaberg-Buchholz, Erlangen, Löbau und Recklinghausen
- 2012 erstmals in Bamberg, Bremen, Rathenow, Weilburg und Wolfsburg
- 2013 erstmals in Aschersleben, Bühl, Burg, Dessau, Frankfurt am Main, Hennigsdorf, Homburg, Hoyerswerda, Jena, Karlsruhe, Köln, Landau in der Pfalz, Plaue, Salzwedel und Sangerhausen
- 2014 erstmals in Gera, Lychen und Falkensee
- 2015 erstmals in Chemnitz[2] und Friedberg (Bayern)
- 2018 erstmals in Pulsnitz
- 2018 erstmals in Mühlhausen/Thüringen[3]
- 2019 erstmals in Hohen Neuendorf, Pößneck, Apolda, Gehrden, Otterndorf, Wittstock und Zwönitz
Grundgedanke
Die Grundidee des Festes ist:
- Motivierung der regionalen Musikszene an diesem Tag im öffentlichen Raum honorarfrei aufzutreten
- kostenfreier Zugang zu allen Konzerten
- musikalische Vielfalt
- Spontanität
- die Stadt soll an diesem Tag voller Musik und Klänge sein, um den Sommeranfang zu begehen
Phänomenologie
Das Fest hat sich in französischen Städten zu einer Manifestation der „Event-Kultur“ und damit zu einer Art „Selbstläufer“ entwickelt. Die sommerliche Abendstimmung hat großen Anteil an der Atmosphäre des Festes. Kritisiert wird zum Teil mittlerweile allerdings, dass Kioske, ambulante Verkäufer usw. die Fête de la Musique zu einer „Fête de la Bière“ (Bierfest, Oktoberfest) bzw. „Fête de la Bouffe“ (wörtlich: „Fressfest“) machen, wodurch der unkommerzielle und rein musikalische Grundgedanke der Fête in manchen Städten ins Hintertreffen gerät.
Siehe auch
Weblinks
- http://www.fetedelamusique.de/ – offizielle Webseite der Berliner Fête de la Musique
- http://www.fetedelamusique-dresden.de/ – offizielle Webseite der Organisatoren der „Fête de la Musique“ Dresden
- http://www.fetedelamusique.info/ – offizielle Webseite der Veranstalterstädte in Deutschland
- http://fetedelamusique.culture.fr/ – offizielle französische Webseite
- http://www.europeanmusicday.eu/ – offizielle europäische Webseite
- https://www.innsbruck.gv.at/page.cfm?vpath=bildung--kultur/kulturprojekte/innsbruck-singt/ – Innsbruck singt mit "Fête de la Musique"
Einzelbelege
- Fête de la Musique: In Berlin – abgerufen am 6. Dezember 2019.
- Fete de la Musique in Chemnitz. In: Fete de la Musique Chemnitz. Abgerufen am 20. April 2016 (deutsch).
- Fête de la Musique – Mühlhausen. Abgerufen am 21. November 2018.