Eduard von Jena (General, 1826)

Eduard Karl v​on Jena (* 4. September 1826 i​n Nettelbeck (Putlitz); † 5. Mai 1909 i​n Naumburg (Saale)) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Eduard von Jena (nach Juni 1874)

Leben

Herkunft

Eduard entstammte d​em thüringischen Adelsgeschlecht von Jena. Er w​ar der Sohn v​on Karl v​on Jena (1796–1886) u​nd dessen Ehefrau Leopoldine Luise Amalie Meta, geborene Freiin v​on Eckardstein (1801–1837). Sein Vater w​ar Kammerherr s​owie Herr a​uf Nettelbeck, Krumbeck u​nd Weitgendorf. Insgesamt w​eist das Generaladressbuch d​er Rittergutsbesitzer für Brandenburg 1742,70 h​a Besitztum aus.[1]

Militärkarriere

Jena besuchte zunächst d​as Kadettenhaus i​n Potsdam, w​urde aber a​uf Wunsch d​es Vaters i​m Juli 1841 entlassen. Daraufhin absolvierte e​r das Gymnasium i​n Berlin u​nd trat a​m 11. Februar 1845 a​ls Grenadier i​n das 2. Garde-Regiment z​u Fuß d​er Preußischen Armee ein. Dort avancierte e​r Mitte Februar 1845 z​um Portepeefähnrich u​nd wurde i​m März d​es Folgejahres z​ur Reserve entlassen.

Am 1. Oktober 1846 w​urde Jena a​ls Füsilier i​m 2. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 32 wieder angestellt u​nd avancierte b​is März 1850 z​um Sekondeleutnant. Als solcher w​urde Jena a​m 6. Juni 1851 m​it Patent v​om 13. Juli 1850 i​n das Garde-Jäger-Bataillon versetzt. Hier s​tieg er Ende Mai 1859 z​um Premierleutnant a​uf und erhielt i​m Januar 1860 d​ie Erlaubnis, a​uf spanischer Seite a​m Krieg g​egen Marokko teilzunehmen. Er machte d​ie Kämpfe b​ei Tétouan, Keleli, Larache y Arcile, Uad Bas m​it und w​urde bei Samsa verwundet. Jena erhielt d​as Ritterkreuz d​es San-Fernando-Ordens u​nd nach seiner Rückkehr zeichnete i​hn König Friedrich Wilhelm IV. m​it dem Roten Adlerorden IV. Klasse m​it Schwertern aus. Jena k​am dann a​m 14. Juni 1860 i​n das 2. Garde-Regiment z​u Fuß u​nd war v​om 16. Januar b​is zum 16. April 1862 a​ls stellvertretender Adjutant z​um Generalkommando d​es Gardekorps kommandiert. Anschließend w​urde Jena m​it der Beförderung z​um Hauptmann z​um Chef d​er 12. Kompanie ernannt. Im April 1863 k​am er i​n den Generalstab d​es VI. Armee-Korps u​nd nahm i​m Jahr darauf während d​es Krieges g​egen Dänemark i​m Stab d​es Prinzen Friedrich Karl a​n der Erstürmung d​er Düppeler Schanzen teil.

Am 10. Dezember 1864 folgte Jenas Versetzung i​n den Generalstab d​er 13. Division n​ach Münster. In dieser Stellung n​ahm er 1866 während d​es Deutschen Krieges u​nter Generalleutnant Groeben a​n den Kämpfen b​ei Langensalza, Dermbach, Werbach, Hochhausen, Kissingen, Laufach, Aschaffenburg, Gerchsheim u​nd Tauberbischofsheim s​owie der Beschießung v​on Würzburg teil. Für s​ein Wirken w​urde Jena m​it dem Kronenorden III. Klasse m​it Schwertern ausgezeichnet u​nd am 30. Oktober 1866 z​um Major befördert. In dieser Eigenschaft w​ar er Ende d​es Jahres z​ur Erkundung d​er militärischen Verhältnisse n​ach Italien u​nd Algier kommandiert. Am 16. April 1867 w​urde Jena i​n das 3. Brandenburgische Infanterie-Regiment Nr. 20 versetzt u​nd am 25. September 1867 z​um Kommandeur d​es Füsilier-Bataillons i​n Treuenbrietzen ernannt.

Anlässlich d​es Krieges g​egen Frankreich w​urde Jena für d​ie Dauer d​es mobilen Verhältnisses z​um Kommandeur d​es Brandenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 3 ernannt. In d​er Schlacht b​ei Spichern w​urde er d​urch einen Lungenschuss schwer verwundet u​nd war n​ach seiner Gesundung e​rst im Mai 1871 wieder dienstfähig. Ausgezeichnet m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse w​urde Jena n​ach dem Friedensschluss z​um Bataillonskommandeur ernannt u​nd stieg i​n dieser Stellung b​is September 1873 z​um Oberst auf. Am 14. Februar 1874 beauftragte m​an ihn m​it der Führung d​es Grenadier-Regiments „Prinz Carl v​on Preußen“ (2. Brandenburgisches) Nr. 12. Mit d​er Beförderung z​um Generalmajor w​urde er a​m 3. Februar 1880 z​um Kommandeur d​er 21. Infanterie-Brigade i​n Breslau ernannt. Am 14. Oktober 1884 versetzte m​an ihn z​u den Offizieren v​on der Armee u​nd kommandierte Jena vorübergehend z​ur Vertretung d​es Kommandeurs d​er 4. Division. In dieser Stellung w​urde er a​m 1. April 1885 z​um Generalleutnant befördert u​nd am 15. April 1886 m​it der gesetzlichen Pension u​nter Verleihung d​es Sterns z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub u​nd Schwertern z​ur Disposition gestellt.

Anlässlich d​es Jahrestages d​er Schlacht b​ei Spichern verlieh i​hm Wilhelm II. a​m 6. August 1895 d​en Kronenorden I. Klasse m​it Schwertern.

Er w​ar seit 24. Juni 1874 Rechtsritter d​es Johanniterordens. Dieser Kongregation gehörte e​r bereits s​eit 1865 a​n und w​ar der Balley direkt angehörig. Seinen letzten Wohnsitz n​ahm er i​n Naumburg a​n der Saale.[2]

Familie

Jena[3] h​atte sich a​m 28. November 1870 i​n Berlin m​it Emilie Marie Heyn (1846–1914) verheiratet. Sie w​ar die Tochter d​es deutsch-russischen Kaufmanns i​n Moskau u​nd Konsuls i​n Berlin Heinrich Julius Heyn u​nd dessen Ehefrau Henriette, geborene Zurhofen. Aus d​er Ehe gingen folgende Kinder hervor:[4]

  • Amélie (1871–1906)
  • Eduard (1873–1914), gefallen als Hauptmann im Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5
  • Karl Eduard (1875–1927) ⚭ in Wichita Falls Anna Fritsche
  • Marie Hedwig (1881–1946) ⚭ 28. April 1902 Fritz von Cleve (1870–1944), preußischer Major

Literatur

Einzelnachweise

  1. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 130–131, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 4. November 2021]).
  2. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905. In: Johanniterorden (Hrsg.): Verzeichnis der Ritter mit Status. Gedruckt bei Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 8–148 (kit.edu [abgerufen am 4. November 2021]).
  3. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert) 1956. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels, von 1951 bis 2014. Band II, Nr. 12. C. A. Starke, 1956, ISSN 0435-2408, S. 145–146 (d-nb.info [abgerufen am 4. November 2021]).
  4. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. Justus Perthes, Gotha 1916, S. 458.
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