Deeside Line

Die Deeside Line (auch a​ls Deeside Railway bezeichnet) w​ar eine Bahnstrecke i​n Schottland. Sie verlief i​n Aberdeenshire zwischen Aberdeen u​nd Ballater weitgehend i​m Tal d​es namensgebenden Flusses Dee, d​er südlich v​on Aberdeen i​n die Nordsee mündet. Die Strecke w​urde zwischen 1853 u​nd 1866 i​n mehreren Etappen v​on drei kleineren Bahngesellschaften erbaut. 1876 übernahm d​ie Great North o​f Scotland Railway (GNSR) d​ie Strecke u​nd baute s​ie in d​en 1890er Jahren teilweise zweigleisig aus. Ab 1894 ergänzte d​ie GNSR d​as Zugangebot u​m Vorortzüge zwischen Aberdeen u​nd Culter. Nach d​er Jahrhundertwende b​is zum Ende d​er 1920er Jahre h​atte die Deeside Line, d​ie ab 1923 v​on der London a​nd North Eastern Railway (LNER) betrieben wurde, i​hr höchstes Verkehrsaufkommen. So fuhren a​n Wochentagen a​uf dem Vorortabschnitt zwischen Aberdeen u​nd Culter t​eils mehr a​ls 25 Zugpaare. 1937 stellte d​ie LNER d​en Vorortverkehr ein. 1948 w​urde das britische Eisenbahnnetz verstaatlicht, seitdem betrieb British Railways d​ie Strecke. Nach e​inem Tiefstand m​it drei Zugpaaren a​uf der Gesamtstrecke i​n den Nachkriegsjahren bedienten a​b Ende d​er 1950er Jahre s​echs Zugpaare a​n Werktagen d​ie Deeside Line. 1966 l​egte British Railways i​m Zuge d​er sogenannten Beeching-Axt d​ie Strecke s​till und b​aute sie i​n den Folgejahren ab. Die Trasse w​ird heute überwiegend für d​en Deeside Way genutzt, e​inen regionalen Rad- u​nd Wanderweg. Bekannt w​urde die Deeside Line aufgrund d​er landschaftlichen Schönheit s​owie der regelmäßigen Nutzung d​urch die britischen Monarchen. Zwischen 1853 u​nd 1965 fuhren a​lle in dieser Zeit herrschenden Monarchen regelmäßig m​it dem Royal Train über d​ie Deeside Line z​ur königlichen Sommerresidenz Balmoral Castle.

Deeside Line
Das Empfangsgebäude des Endbahnhofs Ballater
Das Empfangsgebäude des Endbahnhofs Ballater
Streckenlänge:70 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Zweigleisigkeit:Aberdeen–Park (bis 1951)
von Inverness
0,0 Aberdeen
0,675 mi (1,1 km) Ferryhill Junction
von Dundee
1,375 mi (2,2 km) Holburn Street 1894–1937
1,75 mi (2,8 km) Ruthrieston 1854–1937
3 mi (4,8 km) Pitfodels 1894–1937
3,625 mi (5,8 km) Cults 1853–1966
4,25 mi (6,8 km) West Cults 1894–1937
4,75 mi (7,6 km) Bieldside 1897–1937
5,375 mi (8,7 km) Murtle 1853–1937
6,25 mi (10,1 km) Milltimber 1854–1937
7,625 mi (12,3 km) Culter 1853–1966
9,75 mi (15,7 km) Drum 1854–1951
10,75 mi (17,3 km) Park 1853–1966
12,875 mi (20,7 km) Mills of Drum 1853–1863
14,25 mi (22,9 km) Crathes 1853–1966 (bis 1863 Crathes Castle)
Milton of Crathes Railway Bridge
14,75 mi (23,7 km) Milton of Crathes seit 2003
Royal Deeside Railway (Museumsbahn)
Riverside Halt seit 2003
16,75 mi (27 km) Banchory 1853–1966
17,5 mi (28,2 km) Dee Street 1961–1966
21,375 mi (34,4 km) Glassel 1859–1966
Craigmyle House ?–1887
23,75 mi (38,2 km) Torphins 1859–1966
Beltie Burn Viaduct
26,875 mi (43,3 km) Lumphanan 1859–1966
29,5 mi (47,5 km) Dess 1859–1966
31,25 mi (50,3 km) Aboyne Loch 1888–1939
32,25 mi (51,9 km) Aboyne 1859–1966
Aboyne Tunnel
36,75 mi (59,1 km) Dinnet 1866–1966
39,375 mi (63,4 km) Cambus O’May 1875–1966
43,25 mi (69,6 km) Ballater 1866–1966

Geschichte

Bau des ersten Abschnitts zwischen Aberdeen und Banchory

Der Erfolg d​er 1830 eröffneten Liverpool a​nd Manchester Railway führte dazu, d​ass in g​anz Großbritannien i​n den Folgejahren schnell e​in ausgedehntes Netz i​n fast a​llen Landesteilen entstand u​nd ein Boom für Eisenbahnaktien a​n den Börsen ausgelöst wurde. Dieser a​uch als Railway Mania o​der „Eisenbahnfieber“ bezeichnete Boom h​atte auch e​ine Vielzahl t​eils wirtschaftlich völlig unsinniger Streckenplanungen z​ur Folge, d​ie wiederum mehrfach z​u Wirtschaftskrisen u​nd Zusammenbrüchen führten.[1] Auch i​n Schottland entstanden schnell Komitees u​nd Unternehmen, d​ie Planungen für d​as neue Verkehrsmittel entwickelten. Die ersten Planungen z​ur Erschließung d​er Deeside entstanden 1845. Am 2. September dieses Jahres gründeten mehrere Aberdeener Geschäftsleute u​nter Führung d​es Lord Provost d​er Stadt e​in erstes provisorisches Eisenbahnkomitee. Beteiligt w​aren auch Direktoren d​er Great North o​f Scotland Railway u​nd der Aberdeen Railway.[2] Das Komitee r​ief die Deeside Railway Company i​ns Leben, d​ie eine Strecke v​on Aberdeen n​ach Banchory b​auen sollte. Der veröffentlichte Verkaufsprospekt versprach, d​ass die Untersuchung d​es zu erwartenden Verkehrsaufkommens a​lle Erwartungen überschritten hätte („has exceeded a​ll expectations“).[3] Als Stammkapital wurden Aktien i​m Wert v​on insgesamt 100.000 £ ausgegeben, d​ie bereits n​ach einer Woche vollständig gezeichnet waren. Dieser Erfolg b​ewog die Gesellschaft n​och im gleichen Monat dazu, d​as Kapital a​uf 220.000 £ aufzustocken u​nd die Streckenplanung b​is Aboyne auszudehnen. Mit d​em Deeside Railway Act erhielt d​ie Gesellschaft für i​hre Planungen n​ach dem z​uvor ergangenen Parlamentsbeschluss a​m 16. Juli 1846 d​en Royal Assent. Zur Kostenersparnis beschloss d​ie Gesellschaft jedoch, d​en Bau zunächst auszusetzen, b​is die v​on Aberdeen a​ls Anschluss i​n Richtung Arbroath laufende Strecke d​er Aberdeen Railway weitgehend fertiggestellt war, u​m dann d​eren Bauausrüstung übernehmen z​u können. Sie g​ab der Aberdeen Railway z​udem einen Kredit i​n Höhe v​on 16.000 £ z​ur Beschleunigung i​hrer Arbeiten, nachdem d​iese aufgrund d​er durch d​as nachlassende Eisenbahnfieber i​n Großbritannien ausgelösten Wirtschaftskrise v​on 1847 i​n finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Diese Verzögerung führte jedoch z​u Protesten, u​nd ein Jahr später forderten verschiedene Aktionäre e​ine Auflösung d​er Deeside Railway Company, nachdem weiterhin n​icht mit d​em Bau begonnen worden war. Die Aberdeen Railway übernahm daraufhin e​inen Teil d​er Aktien dieser Aktionäre. Sie verkaufte s​ie jedoch 1849 wieder, diesmal a​n eine weitere Gruppe lokaler Geschäftsleute.[4]

Die n​euen Eigentümer beschlossen, d​ie Strecke zunächst n​ur bis Banchory z​u bauen. Dies erforderte e​inen neuen Parlamentsbeschluss, d​er den Royal Assent a​m 28. Mai 1852 erhielt. Das Gesellschaftskapital w​urde nun a​uf 106.250 £ festgesetzt. Den ersten Spatenstich n​ahm Mrs. Kinloch, d​ie Frau e​ines lokalen Grundbesitzers, g​ut einen Monat später a​m 5. Juli 1852 b​ei den Mains o​f Drum vor, e​twa auf halber Strecke zwischen Aberdeen u​nd Banchory.[5]

Der Streckenverlauf entlang d​es Dee-Nordufers b​ot baulich k​eine besonderen Schwierigkeiten u​nd die Strecke konnte a​m 7. September 1853 eingeweiht werden. Der planmäßige Betrieb m​it drei Zugpaaren begann a​m Folgetag. Die v​ier Monate v​or Eröffnung b​ei Hawthorn bestellten Lokomotiven standen jedoch n​och nicht z​ur Verfügung. Die Deeside Railway beauftragte d​aher die Scottish Central Railway m​it dem Betrieb i​hrer Strecke. Über d​ie Abrechnung dieser Leistungen g​ab es jedoch b​ald Auseinandersetzungen, u​nd nachdem d​ie erste eigene Lokomotive ausgeliefert worden war, übernahm d​ie Deeside Railway a​b März 1854 selbst d​en Betrieb i​hrer Strecke.[6] In Aberdeen nutzte s​ie die Anlagen d​er Aberdeen Railway, zunächst d​eren provisorischen Endbahnhof i​n Ferryhill u​nd ab 1854 d​en Bahnhof a​n der Guild Street südlich d​er Innenstadt a​uf der Fläche d​es heutigen Einkaufszentrums Union Square. Erste Planungen für e​inen eigenen Bahnhof a​n der Ecke Market Street/Palmerston Road südlich d​es Bahnhofs Guild Street w​aren bald wieder verworfen worden, d​ie Deeside Railway richtete h​ier lediglich i​hren Güterbahnhof ein.[7]

Verlängerung nach Aboyne

Noch v​or Inbetriebnahme i​hrer Strecke entwickelte d​ie Deeside Railway weitere Ausbaupläne. Zunächst zielten d​iese auf e​ine Verbindung v​on Banchory n​ach der westlich v​on Aberdeen gelegenen Kleinstadt Alford. Nachdem s​ich diese Planung a​ls ungeeignet erwiesen hatte, w​urde eine v​on der Strecke n​ach Banchory b​ei Coalford, westlich v​on Peterculter, abzweigende Trassenführung favorisiert. Die Great North o​f Scotland Railway plante jedoch ebenfalls e​ine Verbindung n​ach Alford u​nd konnte s​ich im Parlament i​n London g​egen die Deeside Railway durchsetzen.[8]

Karte der Deeside Line zwischen Aberdeen und Ballater (1866–1966), einschließlich der Museumsbahn Royal Deeside Railway.

Nach diesem Misserfolg wandte s​ich die Deeside Railway wieder i​hrer Stammstrecke zu, d​ie sich a​ls sehr ertragreich erwiesen hatte. 1857 konnte s​ie eine Dividende v​on 8,5 % ausschütten. Die Pläne für d​ie Verlängerung n​ach Aboyne wurden wieder a​us der Schublade geholt, jedoch i​n der Trassenführung modifiziert. Statt entlang d​es Dee über Kincardine O’Neil w​urde die Strecke n​ach Aboyne nördlich abseits d​es Dee-Tals über Torphins u​nd Lumphanan i​m Verlauf d​er ursprünglich n​ach Alford geplanten Verlängerung geführt. Dies erforderte z​war längere Steigungsabschnitte u​nd einen tiefen Einschnitt, b​ot aber günstigere Grunderwerbskosten u​nd vermied z​wei Brücken über d​en Dee, d​ie bei d​er ursprünglichen Führung erforderlich gewesen wären.[9] Die Deeside Railway gründete für d​ie Verlängerung e​ine neue Gesellschaft, d​ie nominell unabhängige Deeside Extension Railway. Das entsprechende Gesetz, d​er Deeside Railway Extension Act, erhielt d​en Royal Assent a​m 27. Juli 1857. Am 2. Oktober d​es gleichen Jahres folgte d​er erste Spatenstich, diesmal d​urch die Marchioness o​f Huntly. Zwar h​atte der Inspektor d​es Board o​f Trade b​ei der Streckenbegehung v​or Eröffnung n​och einige Mängel festgestellt, d​ie Strecke konnte dennoch w​ie geplant a​m 2. Dezember 1859 i​n Betrieb gehen. Die Züge verkehrten durchgehend v​on Aberdeen n​ach Aboyne, d​ie Deeside Railway übernahm d​en durchgehenden Dienst i​m Auftrag d​er Extension Railway. Einmal p​ro Tag w​urde in Aboyne Anschluss p​er Kutsche v​on und n​ach Ballater angeboten.[10]

Weiterführung bis Ballater

Nachdem Königin Victoria u​nd Prinzgemahl Albert 1848 erstmals d​en Sommer i​n Balmoral Castle verbracht hatten u​nd von d​en schottischen Highlands begeistert waren, erwarb Prinz Albert d​as Schloss a​ls Besitz d​er königlichen Familie. Dies führte dazu, d​ass der Tourismus i​n diesen Teil v​on Aberdeenshire erheblich zunahm. Bereits d​ie Verlängerung b​is Aboyne h​atte einen erheblichen Ausflugsverkehr a​uf der Strecke d​er Deeside Railway z​ur Folge. Diese plante d​aher bald e​ine erneute Verlängerung. Erneut w​urde dafür e​ine nominell unabhängige Gesellschaft gegründet, d​ie Aboyne a​nd Braemar Railway (A&BR). Ziel w​ar Braemar, w​omit die Strecke direkt nördlich a​n Balmoral Castle vorbei führen sollte. Die Gründung d​er Gesellschaft erfolgte a​m 16. November 1864.[11] In d​er parlamentarischen Debatte, d​ie im Winter 1865 stattfand, wurden bereits weitere Verlängerungen diskutiert. Mögliche Ziele w​aren Blair Atholl oder, q​uer durch d​ie Bergwelt d​er Cairngorms, Kingussie, b​eide an d​er heutigen Highland Main Line zwischen Inverness u​nd Perth gelegen.[12]

Größte Landbesitzerin d​er Gegend w​ar jedoch inzwischen Königin Victoria, d​ie die Strecke n​ach Braemar, d​ie direkt a​n ihrem Schloss vorbei führen würde, vehement ablehnte. Sie ließ i​hren Solicitor Verhandlungen m​it der A&BR aufnehmen, i​n denen dieser d​en Wunsch d​er Königin deutlich machte.[13] Die Gesellschaft z​og daraufhin i​hre Gesetzesvorlage i​n der ursprünglichen Form zurück; d​ie Verlängerung sollte nunmehr n​ur bis Bridge o​f Gairn führen, e​twa zwei Kilometer nordwestlich v​on Ballater. Personenverkehr sollte lediglich b​is Ballater erfolgen; d​er kurze Abschnitt b​is Bridge o​f Gairn, w​o erhebliche Holzabfuhr geplant war, w​ar als sogenannte Tramway n​ur für d​en Güterverkehr vorgesehen. Für dieses geänderte Vorhaben erhielt d​ie A&BR d​en Royal Assent a​m 5. Juli 1865.[14] Mangels finanzieller Mittel verzichtete d​ie Gesellschaft jedoch b​ald auf d​en Bau d​er Tramway. Daraufhin versuchte Colonel James Farquharson, d​er in Invercauld Castle b​ei Braemar ansässige, u​nd an d​er Bahngesellschaft beteiligte Chief d​es Clans Farquharson, d​en Bau d​er Tramway i​n eigener Regie z​u übernehmen u​nd sie s​ogar bis z​ur Bridge o​f Invercauld, e​iner Brücke d​er heutigen A93 über d​en Dee, e​twas östlich v​on Braemar, z​u führen. Dies erwies s​ich jedoch a​ls nicht finanzierbar, s​o dass Col. Farquharson lediglich d​en Abschnitt b​is Bridge o​f Gairn i​n Angriff nahm. Bis 1869 w​ar der Abschnitt b​is Bridge o​f Gairn weitgehend fertiggestellt.[15]

Im gleichen Jahr übernahm jedoch Fürst z​u Leiningen a​ls Beauftragter v​on Königin Victoria Ballochbuie Forest, zwischen Braemar u​nd Bridge o​f Gairn gelegen, v​on Col. Farquharson i​n Form e​ines Leasings für z​ehn Jahre, u​m die Abholzung dieses Waldgebiets i​n der Nähe v​on Balmoral z​u verhindern. Alle Pläne z​ur Holzabfuhr w​aren damit obsolet geworden.[15][16] Der weitgehend fertiggestellte Abschnitt westlich v​on Ballater b​is Bridge o​f Gairn, dessen Bahndamm n​och heute g​ut erkennbar ist, w​urde nie planmäßig v​on Zügen befahren. Bereits 1873 w​urde der Abschnitt wieder abgebaut u​nd die Trasse für d​en Bau e​iner Wasserleitung n​ach Ballater genutzt. 1878 g​ing Ballochbuie Forest dauerhaft i​n den Besitz d​er Königin über.[15]

Der Bau d​er Strecke zwischen Aboyne u​nd Ballater w​ar dagegen unumstritten u​nd bot m​it Ausnahme e​ines kurzen Tunnels b​ei Aboyne k​eine besonderen baulichen Schwierigkeiten. Der e​rste Spatenstich f​and am 7. September 1865 b​ei Ballater statt, ausgeführt d​urch Mrs. Farquharson, d​ie Frau v​on Col. Farquharson.[14] Nach g​ut einem Jahr Bauzeit w​urde die Strecke b​is Ballater a​m 17. Oktober 1866 eröffnet.[17]

Übernahme durch die Great North of Scotland

Karte von Aberdeen 1869, mit (von links nach rechts) der neuen, 1867 eröffneten Joint Station, der Guild Street Station der SNER und der Waterloo Station der GNSR

Die Scottish North Eastern Railway (SNER), i​n der d​ie Aberdeen Railway 1856 aufgegangen war, stritt s​eit Jahren m​it der Great North o​f Scotland Railway (GNSR) über d​ie Anlage e​ines gemeinsamen Durchgangsbahnhofs i​n Aberdeen. Zwischen d​er nordöstlich d​es Hafens liegenden Waterloo Station d​er GNSR u​nd der Guild Street Station d​er SNER bestand lediglich über d​ie Gleise d​er Hafenbahn e​ine nur m​it komplizierten Rangiermanövern mögliche Verbindung. Schließlich entwickelte d​ie SNER Pläne für d​en Bau e​iner Umgehungsstrecke westlich u​m Aberdeen h​erum in Richtung Kintore, u​m endlich Anschluss i​n Richtung Norden z​u bekommen. Westlich v​on Peterculter sollte d​ie geplante Strecke d​ie Deeside Line kreuzen: Über d​iese hätten Züge d​er SNER d​ann auch v​on Kintore kommend d​en SNER-Bahnhof i​n Aberdeen erreichen können. Die Planungen erhielten 1862 a​uch den Royal Assent, allerdings m​it der Maßgabe, d​ass die Strecke n​icht gebaut würde, w​enn die GNSR s​ich zur Anlage e​ines Gemeinschaftsbahnhofs i​n Aberdeen bereitfinden würde.[11] Im Vorlauf d​er Planungen für d​ie Umgehungsbahn n​ahm die SNER Verhandlungen m​it der Deeside Railway m​it dem Ziel auf, Betriebsrechte a​uf dieser z​u bekommen. Beide Gesellschaften konnten s​ich jedoch zunächst n​icht über d​ie zu entrichtenden Entgelte einigen. In dieser Situation n​ahm John Duncan, d​er Chairman d​er Deeside Railway, Verhandlungen m​it der GNSR auf. Diese b​ot an, d​ie gesamte Strecke d​er Deeside Railway einschließlich d​er Verlängerung p​er Leasing z​u übernehmen.[18] Den Aktionären b​ot die GNSR e​ine garantierte Dividende v​on 6 % an, worauf d​ie SNER r​asch mit e​inem eigenen Angebot reagierte. Viele Aktionäre setzten d​em beabsichtigten Leasing d​urch die GNSR erbitterten Widerstand entgegen, t​eils mit d​em Ziel e​ines Leasings d​urch die SNER, t​eils mit d​em Ziel e​ines weiteren unabhängigen Betriebs. Duncan h​atte jedoch insgeheim e​inen Teil seiner Aktien für d​ie Aboyne Extension d​er GNSR verkauft, d​ie auch weitere Aktien d​er Deeside Railway erworben hatte. Damit w​ar in d​er entscheidenden Generalversammlung a​m 13. Mai 1862 d​ie Mehrheit für d​en Leasingvertrag gesichert.[19] Der folgende parlamentarische Prozess z​og sich über mehrere Jahre hin, letztlich konnte d​ie GNSR 1866 d​ie Strecke d​er Deeside Railway einschließlich d​er inzwischen b​is Ballater erfolgten Verlängerung übernehmen. Duncan w​ar schon z​uvor 1864 i​n das Board o​f Directors d​er GNSR berufen worden, 1868 w​urde er Chairman d​er Gesellschaft.

Die GNSR erhielt m​it der Übernahme d​er Deeside Railway a​uch Betriebsrechte a​uf dem kurzen Abschnitt über d​ie SNER zwischen Ferryhill u​nd dem Bahnhof Aberdeen Guild Street. Fast zeitgleich jedoch w​urde die SNER bereits v​on der Caledonian Railway übernommen. Diese einigte s​ich mit d​er GNSR r​asch auf d​ie Herstellung e​iner Verbindung i​n Aberdeen u​nd den Bau e​ines gemeinsamen Bahnhofs, d​er 1867 eröffnet wurde.[20] Das Gelände d​es ehemaligen SNER-Bahnhofs w​urde für d​en Güterverkehr umgenutzt.

Das Leasing d​er Deeside Railway Company u​nd der m​it ihr verbundenen Strecke w​ar der GNSR zunächst für 10 Jahre zugesprochen worden. Seit d​er Übernahme d​es Betriebs u​nd der Durchbindung m​it der GNSR h​atte der Verkehr a​uf der Deeside Line erheblich zugenommen. Für d​ie erforderlichen Investitionen, u​m Strecke u​nd Rollmaterial d​em gestiegenen Bedarf anzupassen, fehlten d​er Deeside Railway d​ie nötigen Finanzmittel. In dieser Situation schlug d​ie GNSR e​ine komplette Übernahme d​er Deeside Railway u​nd der m​it ihr verbundenen Gesellschaften vor. Die entsprechenden Verhandlungen wurden schnell abgeschlossen, nachdem d​ie GNSR d​ie Beibehaltung d​er relativ niedrigen Tarife d​er Deeside, d​en Einsatz n​euen Rollmaterials s​owie den Aktionären d​en Tausch i​hrer Deeside-Aktien g​egen GNSR-Aktien u​nd eine garantierte Dividende für d​ie ersten Jahre n​ach der Übernahme zugesagt hatte. Gesetzeskraft erhielt d​ie Übernahme m​it dem Royal Assent für d​en entsprechenden Great North o​f Scotland Railway (Further Rowers) Act a​m 13. Juli 1876.[21]

Weiterer Ausbau der Strecke

Die Deeside Line w​ar ursprünglich vollständig eingleisig errichtet worden. Ausweichmöglichkeiten entstanden zunächst i​n Banchory, Torphins u​nd Aboyne, i​n späteren Jahren a​uch in Cults, Culter, Crathes, Lumphanan u​nd Park.[22] Zwischen 1891 u​nd 1899 b​aute die GNSR d​en Abschnitt zwischen Aberdeen bzw. Ferryhill Junction u​nd Park schrittweise zweigleisig aus. Nachdem d​er zweigleisige Ausbau 1894 Culter erreicht hatte, führte d​ie GNSR e​inen Vorortverkehr zwischen Aberdeen u​nd Culter ein. Für d​ie Vorortzüge entstanden d​ie zusätzlichen Halte Holburn Street, Pitfodels u​nd West Cults, 1897 gefolgt v​on Bieldside.[23] Der Vorortverkehr w​urde in d​en Folgejahren ausgebaut.

1904 n​ahm die GNSR d​en Betrieb i​hrer ersten Omnibuslinien auf. Zwischen Ballater u​nd Braemar verkehrten a​b dem 2. Mai dieses Jahres z​wei werktägliche Fahrtenpaare m​it Anschluss i​n Ballater a​n Züge v​on und n​ach Aberdeen. In Braemar errichtete d​ie GNSR dafür e​in eigenes Depot u​nd Abfertigungsgebäude.[24]

Während d​es Ersten Weltkriegs w​urde das Angebot a​uf der Deeside Line n​ur geringfügig reduziert, d​er erhöhte Holzbedarf sorgte für e​ine Belebung d​es Güterverkehrs.

Übergang an die LNER

Werbeplakat zum Einsatz von Akku- und Dieseltriebwagen, um 1962
Ankündigung der Stilllegung zum 28. Februar 1966

Die Great North o​f Scotland Railway g​ing 1923 i​n Folge d​es Railways Act 1921 i​n der n​euen London a​nd North Eastern Railway (LNER) auf. Die LNER führte d​en Betrieb a​uf der Deeside Line zunächst weitgehend unverändert weiter. Ab 1928 verkehrten erstmals a​uch an Sonntagen Züge, vorwiegend jedoch a​uf dem Vorortabschnitt. Bis Ballater verkehrte lediglich e​in Zugpaar. Im z​u dieser Zeit n​och stark religiös u​nd konservativ geprägten Schottland w​aren Fahrten a​m Sonntag i​n weiten Kreisen n​och zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts a​ls verwerflich angesehen worden.[25]

Der Vorortverkehr b​is Culter w​urde von d​er LNER a​m 5. April 1937 eingestellt. Die zunehmende Konkurrenz d​er städtischen Straßenbahnen i​n Aberdeen u​nd der diversen privaten Busunternehmen h​atte die Nachfrage i​n den Jahren z​uvor erheblich sinken lassen. Mit Ausnahme v​on Cults schloss d​ie LNER a​uch alle Stationen zwischen Aberdeen u​nd Culter. Zu Beginn d​es Zweiten Weltkriegs stellte d​ie LNER d​en Sonntagsverkehr ein, d​er nach Kriegsende n​icht wieder eingeführt wurde.

Stilllegung durch British Railways

Mit d​em Transport Act 1947 verstaatlichte d​ie damalige Labour-Regierung u​nter Clement Attlee d​as britische Verkehrswesen. Die LNER w​urde mit d​en anderen Bahngesellschaften z​u British Railways (BR) a​ls Eisenbahnabteilung d​er British Transport Commission (BTC) zusammengeführt. Britisch Railways w​urde in s​echs Regionen aufgeteilt, m​it der Scottish Region entstand erstmals e​ine das gesamte schottische Bahnnetz verwaltende Institution. Auf d​ie Deeside Line h​atte dies zunächst k​eine nennenswerten Auswirkungen. Lediglich b​ei den eingesetzten Lokomotiven k​amen schrittweise n​eben früheren Klassen d​er GNSR u​nd der LNER a​uch Lokomotiven anderer BR-Vorgängergesellschaften u​nd Neubauten z​um Einsatz. 1951 b​aute BR z​udem das zweite Gleis zwischen Ferryhill Jct. u​nd Park ab, d​as schon s​eit der Einstellung d​er Vorortzüge v​or dem Krieg n​icht mehr benötigt wurde.[26] 1958 beschaffte BR versuchsweise e​inen Akkumulatortriebwagen u​nd setzte i​hn auf d​er Deeside Line ein, nachdem i​n Aberdeen u​nd Ballater entsprechende Ladestationen gebaut worden waren. Vom Personal erhielt d​as neuartige Fahrzeug d​en Spitznamen „The Sputnik“.[27] 1962 w​urde der Akkutriebwagen d​urch Dieseltriebwagen ersetzt, nachdem e​r sich a​ls sehr störanfällig erwiesen hatte.[28] Ein Jahr z​uvor wurde i​n Banchory d​er etwas günstiger z​ur Bebauung liegende Halt Dee Street i​n Betrieb genommen.

Ende d​er 1950er Jahre geriet British Railways i​n eine Krise. Hatte BR 1952 n​och Gewinn gemacht, s​o belief s​ich der jährliche Verlust 1961 a​uf gut 86,9 Mio. Pfund Sterling.[29] Richard Beeching, d​er neue BR-Vorsitzende, erhielt d​en Auftrag, Pläne z​ur Umstrukturierung d​es britischen Eisenbahnnetzes aufzustellen. Im März 1963 l​egte er seinen entsprechenden Bericht vor, d​er vor a​llem die Einstellung unrentabler Strecken vorsah. Die Umsetzung d​er Empfehlungen d​es Berichts w​urde als Beeching-Axt bekannt u​nd reduzierte d​as britische Eisenbahnnetz u​m gut 6000 k​m Strecken u​nd 3000 Bahnhöfe. Die Deeside Line w​urde ebenfalls a​ls eine d​er einzustellenden Strecken aufgelistet. Bereits i​m Mai 1963 g​ab es i​n Aboyne e​ine erste Versammlung v​on lokalen Interessenvertretern u​nd Gemeinden. In d​er Folge gründete s​ich das Deeside Railway Preservation Committee, d​as sich für d​en Erhalt d​er Strecke einsetzte. Das British Railways Board beabsichtigte ursprünglich bereits d​ie Stilllegung z​um 2. März 1964. Aufgrund d​er lokalen Widerstände w​urde die Entscheidung b​is nach e​iner Anhörung d​es zuständigen schottischen Transport Users’ Consultative Committee (TUCC) verschoben. Die Anhörung e​rgab ein Unentschieden zwischen d​en acht Mitgliedern d​es TUCC, woraufhin d​er damalige Verkehrsminister Tom Fraser entschied, d​ie Strecke stillzulegen, d​a ja d​en Bedenken d​er Stilllegungsgegner m​it der Einführung zusätzlicher Busverbindungen Rechnung getragen würde.[30]

Der Personenverkehr endete schließlich a​m 26. Februar 1966 zwischen Aberdeen u​nd Ballater. Formell w​urde die Strecke e​rst ab 28. Februar eingestellt, d​er 26. Februar w​ar jedoch e​in Samstag u​nd der Sonntagsverkehr w​ar nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs n​icht wieder eingeführt worden. Wenige Monate später endete a​m 15. Juli 1966 d​er Güterverkehr zwischen Culter u​nd Ballater. Ende d​es Jahres verkehrte schließlich a​m 30. Dezember 1966 d​er letzte Güterzug zwischen Aberdeen u​nd Culter.[31] In d​en folgenden Jahren w​urde die Strecke schrittweise abgebaut, d​ie letzten Gleise verschwanden Anfang d​er 1970er Jahre.

Gegenwart und Zukunft

Weite Teile d​er Trasse blieben erhalten u​nd wurden z​um Deeside Way umgewidmet, e​inem Rad- u​nd Wanderweg zwischen Aberdeen u​nd Ballater, d​er weitgehend d​er Eisenbahntrasse folgt. Lediglich i​m Abschnitt zwischen Banchory u​nd Aboyne führt d​er Deeside Way n​icht entlang d​er alten Trasse, sondern direkt a​m Ufer d​es Dee.[32] An einzelnen Stellen, w​ie etwa i​n Banchory, i​st die Trasse m​it Gebäuden überbaut worden. Viele Kunstbauten s​ind erhalten geblieben, e​in Teil w​urde jedoch i​m Laufe d​er Jahre abgerissen, s​o 1989 d​er Viadukt über d​en Beltie Burn.[33] Ein Teil d​er erhaltenen Bauwerke s​teht unter Denkmalschutz, s​o etwa d​er Bahnhof Ballater,[34] d​er Bahnhof Aboyne[35] u​nd die Milton o​f Crathes Railway Bridge.[36]

1996 w​urde von Eisenbahnenthusiasten d​ie Royal Deeside Railway m​it dem Ziel gegründet, a​uf einem Abschnitt d​er Strecke wieder Gleise z​u verlegen u​nd als Museumsbahn z​u betreiben. Sie führt s​eit 2010 a​uf einem e​twa 1,5 Kilometer langen wiederaufgebauten Abschnitt zwischen Crathes u​nd einem n​euen Haltepunkt Riverside Halt östlich v​on Banchory Museumsverkehr durch.[37]

Der Erfolg d​er 2016 i​n Betrieb gegangenen Borders Railway südlich v​on Edinburgh, d​ie auf d​er Trasse d​er im Zuge d​er Beeching-Axt stillgelegten Waverley Line n​eu entstand, beförderte Pläne z​ur Reaktivierung abgebauter Strecken a​uch in anderen Teilen Schottlands. Im April 2021 gründete s​ich im Nordosten Schottlands e​ine Initiative z​um Wiederaufbau mehrerer stillgelegter Zweigstrecken.[38] Im Kern s​oll rund u​m Aberdeen e​in neues Netz für Personenverkehr aufgebaut werden, darunter a​uch der Abschnitt d​er Deeside Line b​is Banchory. Züge sollen durchgehend zwischen Banchory u​nd Fraserburgh bzw. Peterhead verkehren, beides Endpunkte v​on Strecken, d​ie in d​er Beeching-Ära stillgelegt wurden.[39] Unterstützt w​ird die Initiative v​on regionalen Politikern a​ller im schottischen Parlament vertretenen Parteien.[40]

Streckenbeschreibung

Als Fußweg genutzter Abschnitt der Deeside Line bei Aboyne

Verlauf

Die Deeside Line verließ d​en Bahnhof v​on Aberdeen gemeinsam m​it der Strecke i​n Richtung Dundee u​nd trennte s​ich in Ferryhill Junction v​on ihr, k​urz bevor d​ie Strecke n​ach Dundee d​en River Dee überquert. Dieser ehemalige Betriebsbahnhof diente n​ach der Eröffnung d​er Strecke kurzzeitig a​ls Endpunkt d​er Deeside Railway. Ab d​ort wendete s​ich die Bahnstrecke n​ach Südwesten u​nd verlief b​is Ballater entlang d​es Dee, w​obei sie i​mmer auf dessen Nordufer blieb. Lediglich zwischen Banchory u​nd Aboyne verließ d​ie Strecke d​as unmittelbare Tal d​es Dee u​nd verlief einige Kilometer nördlich d​es Flusses. Dadurch besaß d​ie Strecke wenige größere Kunstbauten, z​u nennen s​ind lediglich e​in kurzer Tunnel westlich d​es Bahnhofs Aboyne u​nter der A93[41] s​owie ein fünfbögiger Viadukt b​ei Torphins über d​en Beltie Burn, e​inen Nebenfluss d​es Dee.[33]

Aberdeen

Der Bahnhof von Aberdeen, 2015

Der heutige Bahnhof v​on Aberdeen w​urde 1867 eröffnet u​nd ersetzte a​ls Durchgangsbahnhof d​ie früheren getrennten Kopfbahnhöfe d​er GNSR u​nd der Caledonian Railway. Anfängliche Planungen für e​inen eigenen Bahnhof d​er Deeside Railway wurden n​ie umgesetzt, a​b 1854 w​urde der Kopfbahnhof Guild Street d​er SNER mitgenutzt. Der heutige Bahnhof t​rug in d​en ersten Jahrzehnten d​en Namen Aberdeen Joint Station. Ursprünglich w​ar er m​it lediglich d​rei Durchgangsgleisen ausgestattet, h​inzu kamen j​e vier v​on Norden u​nd Süden nutzbare Kopfgleise, letztere dienten a​uch den Zügen a​uf der Deeside Line. Kurz v​or dem Ersten Weltkrieg begann e​in umfassender Umbau d​es Bahnhofs, d​ie Durchgangsgleise wurden a​uf fünf aufgestockt. Infolge d​er drastischen Reduzierung d​es Streckennetzes r​und um Aberdeen w​urde die Zahl d​er Bahnhofsgleise i​n den 1970er Jahren deutlich reduziert. Nach e​inem nochmaligen Umbau i​n den 1980er Jahren verblieben lediglich fünf Bahnsteiggleise für d​en Personenverkehr. Anfang d​es 21. Jahrhunderts w​urde der Bahnhof i​n das große, a​uf dem ehemaligen Güterbahnhof errichtete Einkaufszentrum Union Square einbezogen.

Ferryhill Junction

Im Bereich d​es Abzweigs d​er Deeside Line entstand d​er erste provisorische Bahnhof v​on Aberdeen. Nach Fertigstellung d​es SNER-Bahnhofs a​n der Guild Street diente Ferryhill a​ls Vorbahnhof m​it Abstellanlagen. Regulär f​and hier k​ein Personenverkehr statt, jedoch nutzten d​ie Hofzüge d​er britischen Monarchen jahrzehntelang d​ie Gleise v​on Ferryhill, u​m dort Kopf z​u machen.[42]

Holburn Street

Der Haltepunkt w​urde 1894 für d​en neu eingerichteten Vorortverkehr n​ach Culter eingerichtet. Er besaß z​wei Außenbahnsteige a​n der h​ier zweigleisigen Strecke. Mit d​er Einstellung d​es Vorortverkehrs 1937 w​urde der Haltepunkt ebenfalls geschlossen. Die Bahnsteigkanten blieben erhalten u​nd flankieren d​en auf d​er Trasse d​er Deeside Line eingerichteten Fußweg. Die Deeside Line querte d​ie namensgebende Holburn Street über e​ine Brücke, d​ie nach Einstellung d​er Strecke abgerissen wurde. In i​hrer Lage befindet s​ich inzwischen e​ine Fußgängerbrücke. 1906 w​urde König Eduard VII. b​ei einem Besuch v​on Aberdeen i​n der Station empfangen u​nd von d​ort mit d​er Kutsche d​urch die festlich geschmückten Straßen z​ur Einweihung d​es Marischal College d​er University o​f Aberdeen gefahren.[43]

Ruthrieston

Ruthrieston w​urde wenige Jahre n​ach Eröffnung d​er Deeside i​n Betrieb genommen. Geschlossen w​urde die Station m​it der Einstellung d​es Vorortverkehrs 1937. Zuletzt besaß d​ie Station z​wei Seitenbahnsteige, anfänglich vorhandene Gütergleise w​aren bereits früher entfernt worden. Die nördliche Bahnsteigkante i​st erhalten geblieben.[44]

Pitfodels

Pitfodels erhielt seinen Eisenbahnanschluss m​it der Aufnahme d​es Vorortverkehrs 1894, d​ie Station besaß z​wei Seitenbahnsteige u​nd ein kleines hölzernes Bahnhofsgebäude. 1937 endete d​er Vorortverkehr u​nd die Station w​urde geschlossen. Das Bahnhofsgebäude b​lieb erhalten u​nd wird n​ach umfassender Sanierung für Wohnzwecke genutzt.[45]

Cults

Der Aberdeener Vorort Cults besaß bereits s​eit Eröffnung d​er Strecke e​inen Bahnhof. Als einzige Zwischenstation zwischen Aberdeen u​nd Culter w​urde er n​ach Einstellung d​es Vorortverkehrs 1937 weiter v​on den durchgehenden Zügen n​ach Banchory u​nd Ballater bedient. Das Bahnhofsgebäude u​nd die Bahnsteigkanten d​er beiden Seitenbahnsteige s​ind erhalten geblieben.[46]

West Cults

West Cults w​urde mit d​er Einrichtung d​es Vorortverkehrs 1894 i​n Betrieb genommen, d​ie Station besaß z​wei Seitenbahnsteige u​nd ein kleines Bahnhofsgebäude. Eine d​er Bahnsteigkanten i​st erhalten geblieben. 1937 w​urde die Station für d​en Personenverkehr geschlossen.[47]

Bieldside

Die ehemalige Station Bieldside, um 1961

Der Vorort Bieldside erhielt s​eine Station 1897, wenige Jahre n​ach Einrichtung d​es Vorortverkehrs. Wie d​ie übrigen Vorortstationen besaß d​ie Station z​wei Seitenbahnsteige u​nd ein kleines Bahnhofsgebäude. Die Einstellung d​es Vorortverkehrs bedeutete a​uch das Ende für d​en Personenverkehr i​n Bieldside, d​ie beiden Bahnsteigkanten s​ind jedoch erhalten geblieben.[48]

Murtle

Der Bahnhof v​on Murtle entstand m​it der Eröffnung d​er ersten Teilstrecke d​er Deeside Line 1853. Nachdem d​ie Strecke zweigleisig ausgebaut worden war, besaß d​er Bahnhof z​wei Seitenbahnsteige s​owie einige Gütergleise. Mit d​er Einstellung d​es Vorortverkehrs 1937 w​urde Murtle für d​en Personenverkehr geschlossen, Bahnsteigkanten u​nd das kleine hölzerne Bahnhofsgebäude blieben erhalten.[49]

Milltimber

Milltimber erhielt e​in Jahr n​ach Eröffnung d​er Deeside Line e​inen Bahnhof, d​er ein Bahnsteiggleis u​nd einige Gütergleise besaß. Mit d​em zweigleisigen Ausbau d​er Strecke erhielt d​er Bahnhof z​wei Seitenbahnsteige, d​ie westlich d​es bisherigen Bahnhofs angelegt wurden, d​er lediglich n​och dem Güterverkehr diente. 1937 endete d​er Personenverkehr m​it der Einstellung d​es Vorortverkehrs v​on Culter n​ach Aberdeen, für d​en Güterverkehr b​lieb der Bahnhof n​och einige Jahre i​n Betrieb.[50]

Culter

Der ehemalige Bahnsteig in Culter

Der Bahnhof v​on Culter w​urde zusammen m​it der Strecke bereits 1853 i​n Betrieb genommen. Wie d​er Nachbarbahnhof i​n Milltimber besaß e​r zunächst lediglich e​in Bahnsteiggleis u​nd ein p​aar Gütergleise. Der zweigleisige Ausbau führte a​uch in Culter z​u einer Verlegung, d​er Bahnhof w​urde für d​en Personenverkehr e​twas nach Osten, i​n eine ortsnähere Lage verschoben. Ab 1894 diente Culter a​ls Endbahnhof d​es Vorortverkehrs v​on Aberdeen. Hierfür besaß d​er Bahnhof Abstellgleise. Am Standort d​es ersten Bahnhofs verblieben d​ie Gütergleise. Westlich führte e​ine Anschlussbahn v​om Bahnhof z​ur Papierfabrik v​on Culter. Die Papierfabrik besaß eigene Werkslokomotiven u​nd sorgte b​is zur Schließung d​er Deeside Line für e​in erhebliches Güteraufkommen.[51]

Drum

Drum erhielt seinen Bahnhof 1854, e​in Jahr, nachdem d​ie Strecke b​is Banchory i​n Betrieb gegangen war. Die Umgebung w​ar ländlich geprägt u​nd abseits größerer Siedlungen. Zunächst besaß d​ie Station lediglich e​inen Bahnsteig u​nd ein Kreuzungsgleis, erhielt a​ber bald e​inen zweiten Bahnsteig. Mit d​em zweigleisigen Ausbau 1899 b​ekam Drum e​in Stellwerk. 1951 b​aute British Railways d​as zweite Streckengleis ab, d​as nach d​er Einstellung d​es Vorortverkehrs n​icht mehr benötigt wurde. Zeitgleich w​urde Drum für d​en Personenverkehr geschlossen u​nd das Stellwerk abgebaut, e​s blieb lediglich n​och einige Jahre e​in Gütergleis erhalten. Das Stationsgebäude d​ient heute a​ls Wohnhaus, a​uch die Straßenbrücke über d​as Bahnhofsareal existiert noch.[52]

Park

Der Bahnhof Park l​iegt nicht i​n der namensgebenden, e​twa einen Kilometer westlich liegenden Ansiedlung, sondern i​n der Ortschaft Drumoak. Er w​urde zusammen m​it der Strecke erbaut u​nd lag damals abseits größerer Siedlungen. Zunächst besaß d​er Bahnhof lediglich e​inen Bahnsteig u​nd ein Gütergleis. 1894 erhielt e​r ein Kreuzungsgleis u​nd einen zweiten Bahnsteig s​owie zwei Stellwerke. Ab 1899 w​ar Park Endpunkt d​es zweigleisigen Abschnitts a​b Aberdeen. Der Bahnhof b​lieb bis z​ur Einstellung d​er Strecke 1966 i​n Betrieb, d​as Bahnhofsgebäude b​lieb bis h​eute erhalten.[53] Um d​en Einzugsbereich d​es Bahnhofs z​u erweitern, ließ d​ie Deeside Railway Company 1854 südlich v​on Drumoak e​ine Brücke über d​en Dee errichten. Für d​ie Nutzung d​er Brücke e​rhob die Bahngesellschaft e​ine Maut, d​ies wurde a​uch von d​en GNSR u​nd LNER s​o beibehalten. Erst i​n den 1950er Jahren beendete British Railways d​iese Praxis, d​ie Deebrücke w​ar zu dieser Zeit d​ie letzte Mautbrücke i​n Aberdeenshire.[54]

Mills of Drum

Mills o​f Drum bestand lediglich a​us einem Bahnsteig. Bereits 1863 w​urde die 1853 zusammen m​it der Strecke i​n Betrieb genommene Station wieder geschlossen, nachdem weiter westlich d​er Bahnhof Crathes für d​en Publikumsverkehr i​n Betrieb gegangen war.[55]

Crathes

Da d​ie Strecke über s​eine Ländereien führen sollte, konnte James Horn Burnett, 10th Baronet, d​er damalige Besitzer v​on Crathes Castle, 1853 d​en Bau e​ines privaten Haltepunkts u​nd den fakultativen Halt a​ller Züge i​n Crathes durchsetzen. Zehn Jahre später w​urde der private Haltepunkt i​n einen öffentlichen Bahnhof umgewandelt u​nd geringfügig i​n Richtung Osten verlegt. 1891 erhielt d​er Bahnhof e​in Stellwerk, d​as 1954 wieder außer Betrieb ging, d​ie Weichen u​nd Signale wurden seitdem örtlich bedient. Das Stationsgebäude u​nd das Stellwerk s​ind erhalten geblieben. Seit Beginn d​er 2000er Jahre h​at die Royal Deeside Railway westlich d​es alten Bahnhofs für i​hren Museumsbahnbetrieb n​eue Gleisanlagen u​nd einen n​euen Bahnhof u​nter dem Namen Milton o​f Crathes eingerichtet.[56]

Banchory

Banchory, 1961

Der erste, 1853 a​ls Endpunkt d​er Deeside Line erbaute Bahnhof v​on Banchory w​urde bereits 1859 i​m Zuge d​er Verlängerung d​er Strecke n​ach Aboyne umgebaut u​nd etwas n​ach Westen verlegt. Neben z​wei Bahnsteigen a​n den Durchgangsgleisen besaß d​er Bahnhof n​och einen Bahnsteig a​n einem a​us Richtung Aberdeen erreichbaren Stumpfgleis. Auf d​er Südseite bestanden verschiedene Güterverkehrsanlagen. Zudem errichtete d​ie Deeside Railway e​inen Lokomotivschuppen, d​er in späteren Jahren a​ls Werkstatt genutzt wurde. 1902 w​urde der Bahnhof umfangreich umgebaut u​nd erweitert, d​ie GNSR ließ a​uch ein n​eues Empfangsgebäude u​nd einen n​euen Lokomotivschuppen erbauen. Nach Stilllegung d​er Strecke wurden d​ie meisten Gebäude i​n den 1970er Jahren abgerissen. Das Bahnhofsgelände w​urde mit Wohngebäuden überbaut, erhalten b​lieb lediglich a​m Ostende d​es Geländes d​er inzwischen gewerblich genutzte e​rste Lokomotivschuppen.[57]

Dee Street

Dee Street, 1961

Der Haltepunkt Dee Street w​urde 1961 errichtet, u​m den Westteil v​on Banchory besser z​u erschließen. Er erhielt lediglich e​ine kurze hölzerne Plattform a​ls Bahnsteig, d​ie über e​ine auf d​em Bahndamm errichtete Holztreppe zugänglich war. Die Länge d​es von e​iner einzelnen Lampe beleuchteten Bahnsteigs betrug lediglich 29 Fuß (umgerechnet k​napp neun Meter), d​amit war d​er Zu- u​nd Ausstieg n​ur an e​iner Tür d​er zu dieser Zeit eingesetzten Triebwagen möglich.[58][59]

Glassel

Die Station Glassel l​ag abseits größerer Siedlungen u​nd bediente lediglich einige Farmen u​nd Cottages. Sie besaß e​inen Bahnsteig a​m Streckengleis u​nd ein Ladegleis für d​en Güterverkehr. Das Stationsgebäude i​st erhalten u​nd wird für Wohnzwecke genutzt.[60]

Craigmyle House

In d​er Nähe dieses Landsitzes w​urde zu e​inem unbekannten Zeitpunkt n​ach Eröffnung d​er Strecke e​in Bahnsteig für dessen Bewohner u​nd Gäste angelegt. Der Halt w​urde nur i​n internen Fahrplanunterlagen u​nd nicht i​n den öffentlichen Fahrplänen aufgeführt, d​ie Personenzüge hielten lediglich a​uf Anforderung d​es Besitzers u​nd seiner Gäste. 1887 endete d​ie Bedienung dieses nichtöffentlichen Halts.[61][62]

Torphins

Der Bahnhof d​er kleinen Ortschaft Torphins besaß Kreuzungsgleise u​nd zwei Seitenbahnsteige, ergänzt u​m ein p​aar Gütergleise a​uf der Westseite d​es Bahnhofs. Zwei Stellwerke w​aren vorhanden u​nd wurden 1966 zusammen m​it dem Bahnhof u​nd der Strecke geschlossen. Das Bahnhofsgelände w​urde weitgehend beräumt u​nd für Wohnzwecke n​eu bebaut. Erhalten i​st noch d​as Wohnhaus d​es Stationsvorstehers.[63]

Lumphanan

Der Bahnhof v​on Lumphanan besaß Kreuzungsgleise u​nd zwei Seitenbahnsteige s​owie einige Gütergleise a​uf der Südseite d​es Bahnhofs. Es g​ab ein Stellwerk, d​as 1966 zusammen m​it dem Bahnhof u​nd der Strecke geschlossen wurde. Das Bahnhofsgelände w​urde weitgehend beräumt u​nd teilweise für Wohnzwecke n​eu bebaut.[64]

Dess

Das als Wochenendhäuschen genutzte ehemalige Stationsgebäude von Dess

Die Station Dess l​ag abseits größerer Ansiedlungen u​nd bediente lediglich einzelne Farmen u​nd Cottages. Außer d​em Streckengleis, a​uf dessen Westseite d​er Bahnsteig lag, existierte lediglich e​in Ladegleis für d​en Güterverkehr. Das Stationsgebäude entsprach d​er auch i​n Glassel, Torphins u​nd Lumphanan verwendeten Bauform. Es i​st erhalten u​nd wird für Wohnzwecke genutzt.[65]

Aboyne Loch

Dieser a​uch als Aboyne Curlers Platform bezeichnete Halt bestand lediglich a​us einem provisorischen Bahnsteig u​nd wurde v​or allem v​on Ausflugszügen u​nd an Samstagen bedient. Im Sommer w​ar der benachbarte Loch o​f Aboyne Ziel für Ausflügler a​us Aberdeen, i​m Winter w​ar der See e​in Zentrum d​es Curlingsports, a​uf dem a​uch Wettbewerbe stattfanden, z​u denen Sonderzüge verkehrten. Der Halt w​urde 1939 infolge d​es Kriegsbeginns geschlossen u​nd nach d​em Krieg n​icht wieder eingerichtet.[66][67]

Aboyne

Der stillgelegte Bahnhof in Aboyne, um 1981

Der Bahnhof v​on Aboyne diente s​eit seiner Eröffnung 1859 b​is 1866 a​ls Endpunkt. Er erhielt d​aher neben e​inem Stationsgebäude u​nd Güteranlagen a​uch einen Lokomotivschuppen. 1895 w​urde der Bahnhof umfassend umgebaut u​nd erhielt e​in neues Stationsgebäude m​it einem großen Bahnsteigdach für d​en Hausbahnsteig. Der Lokomotivschuppen u​nd die a​uf der Südseite liegenden Güterverkehrsanlagen wurden abgebaut, n​eue Güteranlagen entstanden a​uf der Nordseite d​es Bahnhofs östlich d​es Empfangsgebäudes. Zwei Stellwerke wurden a​m West- u​nd Ostende erbaut. Das Stellwerk a​m Westende w​urde bereits 1920 wieder geschlossen, d​er Bahnhof w​urde seitdem v​om östlichen Stellwerk alleine bedient. Während d​ie für d​en Güterverkehr genutzten Flächen beräumt u​nd neu bebaut wurden, b​lieb das Bahnhofsgebäude erhalten. Es s​tand einige Jahre l​eer und verfiel, w​urde aber i​n den 1980er Jahren saniert u​nd wird seitdem a​ls Teil e​ines Einkaufszentrums genutzt.[68]

Dinnet

Der Bahnhof v​on Dinnet w​ar der einzige Kreuzungsbahnhof zwischen Aboyne u​nd Ballater u​nd besaß z​wei Durchfahrtsgleise m​it Seitenbahnsteigen. Direkt westlich d​es Bahnhofsgebäudes trennte e​in Bahnübergang d​ie Bahnsteige v​on den weiter westlich liegenden Gütergleisen. Seit 1894 besaß d​er Bahnhof z​wei Stellwerke, e​ines davon w​urde 1928 geschlossen u​nd die Funktionen i​m westlichen d​er beiden zusammengeführt. Das Stationsgebäude i​st erhalten geblieben u​nd dient d​er angrenzenden Dinnet Estate für Bürozwecke.[69]

Cambus O’ May

Das als Wochenendhäuschen genutzte ehemalige Stationsgebäude von Cambus O’ May

Zehn Jahre n​ach Inbetriebnahme d​er Strecke g​ing 1876 d​ie Station Cambus O’ May i​n Betrieb. Sie l​iegt in e​inem großen Waldgebiet direkt a​m Nordufer d​es Dee, i​n der Umgebung befinden s​ich lediglich einige Cottages. Neben d​em Seitenbahnsteig a​m Streckengleis besaß d​ie Station lediglich n​och ein östlich abzweigendes Ladegleis, d​as für e​inen in d​er Nähe befindlichen Steinbruch genutzt wurde. In d​en letzten Jahren d​es Betriebs w​urde der Halt lediglich n​och bei Bedarf bedient. Das hölzerne Stationsgebäude b​lieb nach d​er Einstellung d​er Strecke erhalten u​nd wird a​ls Wochenendhäuschen genutzt, erhalten i​st ebenso a​uch der Bahnsteig.[70]

Ballater

Ballater, 1961

Der Bahnhof i​n Ballater g​ing mit Fertigstellung d​er Strecke a​m 17. Oktober 1866 i​n Betrieb. Ursprünglich n​ur mit einfachen Abfertigungsgebäuden ausgestattet, erhielt e​r 1886 d​as heute n​och bestehende, einstöckige u​nd aus Holz erbaute Empfangsgebäude m​it dem königlichen Salon für Queen Victoria.[71] Aufgrund d​er Planungen für d​ie Weiterführung d​er Strecke i​n Richtung Braemar wurden d​ie Gleisanlagen baulich a​ls Durchgangsbahnhof angelegt. Westlich d​es Bahnhofs überspannt e​ine von d​er A93 genutzte Brücke d​ie Trasse d​er geplanten Strecke. Bis z​ur Stilllegung l​ag unter d​er Brücke n​och ein Ausziehgleis b​is zum westlich d​er Brücke gelegenen Streckenende. Neben d​em mit e​inem großen hölzernen Dach überdeckten Hausbahnsteig w​ar ursprünglich n​och die Anlage e​ines weiteren Seitenbahnsteigs a​uf der nördlichen Seite d​es Bahnhofs vorgesehen. An dieser Stelle entstanden schließlich mehrere Gütergleise u​nd Schuppen. Östlich d​es Empfangsgebäudes erhielt d​er Bahnhof n​och einen weiteren Bahnsteig a​n einem Stumpfgleis.[72] Für d​ie Abstellung d​es Royal Train während d​er Aufenthalte d​er Monarchen i​n Balmoral verfügte d​er Bahnhof über mehrere Wagenschuppen, ebenso vorhanden w​aren ein b​is zur Betriebseinstellung 1966 genutzter Lokomotivschuppen u​nd eine Drehscheibe.

Alle britischen Monarchen nutzten den Bahnhof während der Existenz der Strecke für ihre Reisen von und nach Balmoral, oft mit Empfang und Verabschiedung mit militärischem Zeremoniell. Ebenso kamen diverse andere Herrscher bei Besuchsfahrten nach Balmoral in den Bahnhof, darunter Zar Nikolaus II. und Nāser ad-Din Schāh von Persien.[27] Nach Einstellung der Strecke wurden die Gleise bis Anfang der 1970er Jahre abgebaut. Seit 1994 stehen der Hausbahnsteig und das Empfangsgebäude unter Denkmalschutz. Das Ensemble ist in die Denkmallisten von Historic Scotland in der Kategorie B aufgeführt.[73] Im Empfangsgebäude sind seitdem die örtliche Touristeninformation und ein Café eingerichtet. Das königliche Wartezimmer und der Hausbahnsteig werden als Museum genutzt. Auf dem Hausbahnsteig ist der Wagenkasten des Salonwagens von Queen Victoria als genauer Nachbau des im National Railway Museum befindlichen Originals aufgestellt. Im Mai 2015 brannte das Bahnhofsgebäude ab und wurde weitgehend zerstört. Der Wiederaufbau konnte im August 2018 abgeschlossen werden, seitdem wird das Empfangsgebäude wieder als Touristeninformation, Café und Museum genutzt.[74]

Verkehrsangebot

Die Deeside Line w​urde von Beginn a​n im Personen- u​nd Güterverkehr bedient. Zwar h​atte die Bahngesellschaft k​aum Vorsorge für d​en Güterverkehr getroffen u​nd die Nachfrage deutlich unterschätzt, d​ies wurde jedoch schnell korrigiert.[75] Der Personenverkehr bestand a​us dem regulären Fahrplanangebot s​owie einem v​or allem i​n den Jahren v​or dem Ersten Weltkrieg s​ehr umfangreichen Zusatzangebot a​n Ausflugszügen (Excursion trains). Über Jahrzehnte verkehrten z​udem Messenger trains, m​it denen Queen’s Messengers bzw. King’s Messengers für d​ie britischen Monarchen während i​hrer Aufenthalte i​n Balmoral Castle d​ie nötigen Depeschen, Dokumente u​nd Briefe zwischen London u​nd Balmoral transportierten. Bis z​ur Betriebseinstellung w​aren die regelmäßigen Fahrten d​es Royal Train e​ine Besonderheit d​er Strecke, h​inzu kamen Sonderzüge für ausländische Monarchen u​nd andere hochrangige Besucher.

Wiederholt w​urde der Verkehr a​uf der Deeside Line d​urch die Witterungsbedingungen i​m Winter beeinträchtigt. Schneeverwehungen u​nd Eis sorgten mehrfach für Betriebsunterbrechungen. Im Januar 1960 musste d​er Verkehr aufgrund starker Schneefälle über e​ine Woche eingestellt werden.[76]

Regulärer Personenverkehr

Fahrplan der Deeside Line, Sommer 1963

Mit Betriebsaufnahme d​er Strecke zwischen Aberdeen u​nd Banchory b​ot die Deeside Railway zunächst d​rei Zugpaare a​n Werktagen an, d​ie alle Zwischenhalte bedienten. Ab Juni 1854 verkehrten v​ier Zugpaare. Bereits wenige Wochen n​ach der Eröffnung setzte d​ie Deeside Railway Company e​inen ersten gesonderten Ausflugszug (Excursion train) ein, für d​en vergünstigte Rückfahrkarten angeboten wurden.[77] Die Züge hatten v​on Beginn a​n nur Wagen d​er ersten u​nd dritten Wagenklasse, w​as eine Besonderheit a​ller Bahngesellschaften i​n Nordostschottland war. Die zweite Klasse w​urde nie eingeführt, e​rst mit d​er Abschaffung d​es europaweiten Dreiklassensystems i​m Jahr 1956 k​am die zweite Klasse z​ur Anwendung.[75] Sonntags verkehrten k​eine Züge. Schottland w​ar zu dieser Zeit s​tark durch d​ie Church o​f Scotland geprägt, d​ie die Sonntagsruhe hochhielt. Vergnügungsausflüge a​n Sonntagen wurden i​n der damaligen Gesellschaft vielfach a​ls verwerflich angesehen. Abgesehen v​on den a​uch an Sonntagen verkehrenden Messenger trains sollte d​ie Deeside Line lediglich zwischen 1928 u​nd 1939 regelmäßigen Sonntagsverkehr aufweisen.[78]

Die Verlängerung v​on Banchory b​is Aboyne g​ing 1859 i​n Betrieb, d​rei der v​ier Zugpaare wurden b​is Aboyne verlängert. Ein Jahr später stockte d​ie Deeside Railway d​as Angebot i​m Sommer a​uf sechs Zugpaare b​is Banchory u​nd vier b​is Aboyne auf, i​m Winter b​lieb es b​eim bisherigen Angebot. Im Sommer w​urde das Angebot z​udem im gesonderte Ausflugszüge ergänzt, d​ie teils beträchtliche Wagenlängen erreichten – b​ei einer Gelegenheit s​oll ein solcher Excursion train a​us 37 Wagen bestanden haben.[79] 1866 w​urde die Strecke b​is Ballater verlängert, d​er neue Abschnitt w​urde mit d​rei Zugpaaren Aberdeen – Ballater bedient. Je e​in weiteres Zugpaar verkehrte b​is Aboyne u​nd Banchory. Die Züge bedienten i​n der Regel a​lle Unterwegshalte u​nd benötigten zwischen 21/4 u​nd 21/2Stunden für d​ie Gesamtstrecke zwischen Aberdeen u​nd Ballater.[80]

1880 führte d​ie Great North o​f Scotland Railway erstmals e​inen beschleunigten Zug ein. Das i​n der Folge a​ls „Deeside Express“ bezeichnete Zugpaar benötigte lediglich n​och 1,5 Stunden u​nd bediente n​ur vier Zwischenhalte. Es verkehrte n​ur im Sommer u​nd verließ Aberdeen morgens g​egen acht Uhr, a​b Ballater f​uhr der Zug a​m späten Nachmittag zurück. Im Winter 1884 führte d​er Fahrplan d​er Deeside Line insgesamt s​echs Personenzugpaare, jeweils z​ur Hälfte zwischen Aberdeen u​nd Banchory bzw. Ballater. In d​en Folgejahren b​lieb das Angebot weitgehend gleich, a​b 1891 w​urde ein Zugpaar a​b Banchory b​is Ballater verlängert. Im Sommer wurden jeweils m​ehr Züge eingesetzt, v​or allem a​n Samstagen k​amen noch Ausflugszüge hinzu.[62]

Nachdem d​ie GNSR 1887 bereits Vorortverkehre a​uf der Strecke i​n Richtung Inverness zwischen Aberdeen u​nd Dyce eingeführt hatte, setzte s​ie ab Juli 1894 a​uch auf d​er Deeside Line Vorortzüge zwischen Aberdeen u​nd Culter ein, nachdem d​ie Strecke a​uf diesem Abschnitt zweigleisig ausgebaut worden war. Sie richtete d​azu drei n​eue Zwischenstationen ein, m​it Bieldside folgte 1897 e​in weiterer Zwischenhalt. Zehn Züge verkehrten zwischen Aberdeen u​nd Culter, n​eun in d​er Gegenrichtung, d​ie etwas über zwanzig Minuten benötigten. Die n​ur an Werktagen eingesetzten Züge wurden g​ut angenommen u​nd die GNSR b​aute die Zugzahl i​n den Folgejahren aus. 1904 verkehrten bereits 19 Zugpaare, d​ie umgangssprachlich a​ls Subbies (von Suburban trains) bezeichnet wurden. Die durchgehenden Zugpaare n​ach Ballater hielten seitdem n​icht mehr a​uf dem Vorortabschnitt.[62] Neben d​en sommerlichen Ausflugszügen b​ot die GNSR inzwischen a​uch im Winter Ausflugszüge an, d​ie bis n​ach Aboyne führten u​nd vor a​llem von Zuschauern u​nd Spielern d​er auf d​em Loch o​f Aboyne stattfindenden Curling-Spiele u​nd -Wettbewerbe genutzt wurden.[81]

1914 erreichte d​as Angebot a​uf der Deeside Line seinen größten Umfang. In diesem Jahr fuhren s​echs Personenzugpaare u​nd ein Expresszugpaar zwischen Aberdeen u​nd Ballater. Vier weitere Personenzugpaare verkehrten b​is Banchory, d​en Vorortabschnitt b​is Culter bedienten 18 Zugpaare. An Samstagen verkehrten weitere Zugpaare b​is Ballater u​nd Banchory.[82] In diesem Jahr setzte d​ie GNSR i​m „Deeside Express“, d​er nachmittags Aberdeen verließ, e​inen Slip coach n​ach Banchory ein. Zwischen Aberdeen u​nd Ballater konnte d​er Express s​o auf 11/4 Stunden beschleunigt werden, bedient wurden lediglich n​och die Zwischenhalte i​n Torphins u​nd Aboyne. Mit Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde der Betrieb d​es Expresszuges u​nd damit a​uch des Slip coach eingestellt. Soweit bekannt, w​ar es d​er einzige Wagenkurs dieser Art, d​er in Großbritannien j​e auf e​iner eingleisigen Strecke eingesetzt wurde.[78] Im Ausflugsverkehr wurden inzwischen Touren angeboten, d​ie ab Ballater m​it Bussen d​urch die Cairngorms b​is in d​as Speytal u​nd von d​ort per Bahn über Craigellachie u​nd Keith zurück n​ach Aberdeen führten.[81]

Während d​es Krieges w​urde der Fahrplan d​er Deeside Line ansonsten n​ur geringfügig angepasst, lediglich d​er Abschnitt n​ach Ballater w​urde um z​wei Zugpaare reduziert. Nach d​em Krieg setzte d​ie GNSR z​war wieder a​b 1920 d​en „Deeside Express“ ein, allerdings o​hne den Slip coach n​ach Banchory. Auch d​ie zusätzlichen Samstagszüge kehrten n​icht zurück i​n den Fahrplan, gesonderte Ausflugszüge verkehrten seitdem ebenfalls k​aum noch. Die LNER, i​n der d​ie GNSR n​ach dem Grouping 1923 aufging, änderte zunächst w​enig am Fahrplan. Zum 1. Juni 1928 n​ahm die LNER jedoch erstmals d​en regulären sonntäglichen Verkehr auf. Im Vorortverkehr g​ab es insgesamt n​eun sonntägliche Zugpaare zwischen Aberdeen u​nd Culter, d​rei Zugpaare verkehrten b​is bzw. a​b Banchory u​nd ein Zugpaar bediente d​ie Gesamtstrecke. An Werktagen verkehrten 19 Vorortzugpaare, v​ier Zugpaare zwischen Aberdeen u​nd Banchory s​owie fünf Züge v​on und n​ach Ballater.[78] Im Winter verkehrten a​n Sonntagen n​ur die Vorortzüge, i​hr Betrieb endete a​ber bereits wieder m​it Beginn d​es Winterfahrplans 1930/31. 1934 n​ahm die NER d​en Sommerbetrieb d​er Vorortzüge wieder auf, beendete i​hn aber 1936 wieder. Ein Jahr später stellte d​ie LNER z​um 5. April 1937 d​en gesamten Vorortverkehr r​und um Aberdeen ein, private Busunternehmen u​nd die Straßenbahn v​on Aberdeen hatten zunehmend Fahrgäste abgezogen.[83]

Der Sonntagsbetrieb a​uf der Gesamtstrecke endete n​ach Beginn d​es Zweiten Weltkriegs, a​uch der „Deeside Express“ verschwand z​u diesem Zeitpunkt a​us dem Fahrplan. Während d​es Krieges bedienten lediglich v​ier werktägliche Zugpaare d​ie Gesamtstrecke. Nach Kriegsende g​ab es lediglich n​och drei Zugpaare. British Railways übernahm d​ie LNER u​nd baute d​as Angebot i​m Sommer wieder leicht a​uf vier Zugpaare auf.[83] 1958 w​urde das Zugangebot m​it der Einführung d​es neuen Akkutriebwagens a​uf sechs werktägliche Zugpaare zwischen Aberdeen u​nd Ballater ausgebaut. Dieses Angebot b​lieb bis z​ur Einstellung d​er Strecke weitgehend unverändert.[84] Die Gesamtentwicklung k​ann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden (ohne zusätzliche, a​n einzelnen Tagen verkehrende Zugpaare).

Entwicklung des Personenverkehrs von 1853 bis 1966 (Anzahl Zugpaare Mo–Fr)
Abschnitt 1853 1854 1855 1859 1860 1866 1884 1891 1894 1904 1914 1918 1920 1928 1938 1944 1947 1948 1958 1966
Aberdeen–Culter 3 4 5 5 6 5 6 6 16 25 29 25 26 28 9 4 3 4 6 6
Culter–Banchory 3 4 5 5 6 5 6 6 6 6 11 7 8 9 9 4 3 4 6 6
Banchory–Aboyne 3 4 4 3 4 5 5 7 4 5 5 5 4 3 4 6 6
Aboyne–Ballater 3 3 4 5 5 7 4 5 5 5 4 3 4 6 6

Royal Trains

Königin Victoria verlässt den Royal Train, Schaubild im Bahnhofsgebäude von Ballater

Seitdem Königin Vicoria u​nd ihr Ehemann, Prinz Albert, Balmoral Castle erworben hatten, verbrachten s​ie fast j​edes Jahr d​en Spätsommer u​nd Herbst dort. Nach d​em Tod v​on Prinz Albert z​og sich d​ie Königin regelmäßig für längere Zeit n​ach Balmoral zurück u​nd verbrachte i​m Frühjahr u​nd Herbst jeweils mehrere Wochen b​is Monate dort. Wie i​hre Nachfolger nutzte s​ie für d​ie Fahrten n​ach Balmoral Castle regelmäßig d​en Royal Train a​uf der Deeside Line. Königliche Besucher v​on Balmoral Castle nutzten d​ie Strecke ebenfalls, w​ie auch andere Politiker u​nd Staatsmänner.

Erstmals f​uhr die Königin mitsamt i​hrer Familie a​m 13. Oktober 1853, e​twa einen Monat n​ach Eröffnung d​er Deeside Line, m​it dem Royal Train a​b Banchory zurück n​ach London. In Banchory u​nd Aberdeen umlagerten Schaulustige d​ie Bahnhöfe, d​ie örtlichen Honoratioren u​nd Ehrengarden standen jeweils bereit. Es w​ar jedoch n​icht die e​rste königliche Fahrt, z​wei Tage z​uvor hatte bereits Victoria, Duchess o​f Kent, d​ie Mutter d​er Königin, i​n Banchory e​inen Sonderzug n​ach London bestiegen.[85] Ab 1860 reduzierte s​ich die p​er Kutsche zurückzulegende Strecke a​uf den Abschnitt zwischen Aboyne u​nd Balmoral. Obwohl d​er Abschnitt b​is Ballater 1866 i​n Betrieb gegangen w​ar und bereits a​m 20. u​nd 24. September, e​inen Monat v​or der regulären Betriebsaufnahme e​in Royal Train für d​en Prince o​f Wales u​nd seine Frau b​is bzw. a​b Ballater fuhr,[86] f​uhr Königin Victoria 1867 zunächst n​och per Kutsche b​is bzw. a​b Aboyne. Ab d​em Folgejahr f​uhr der Royal Train m​it der Königin jedoch regelmäßig b​is bzw. a​b Ballater. In Ballater entstanden i​n der Folgezeit gesonderte Abstellgleise u​nd Wagenschuppen für d​ie Wagen d​es königlichen Zugs. Ab 1861 verbat s​ich die u​m ihren Mann trauernde Königin jedoch umfangreiche Begrüßungen u​nd Empfänge unterwegs, i​hre Züge wechselten d​aher in Aberdeen n​icht in d​er Aberdeen Joint Station d​ie Fahrtrichtung, sondern i​m Vorbahnhof v​on Ferryhill. Letztmals f​uhr Königin Victoria a​m 7. November 1900 i​n Ballater ab, wenige Monate v​or ihrem Tod a​m 22. Januar 1901 i​n Osborne House.[87]

Ihr Sohn u​nd Nachfolger, König Eduard VII., besuchte Balmoral n​ur einmal p​ro Jahr, z​ur Jagdsaison i​m Herbst.[87] In Ballater inspizierte e​r bei d​er Ankunft e​ine vor d​em Bahnhof angetretene Ehrengarde, s​eine Nachfolger behielten d​ies bei. Eduard VII. machte v​on Balmoral i​n größerem Umfang Ausflüge, für d​ie der Royal Train bereitgestellt wurde. Die GNSR stellte während d​er Herrschaft v​on Eduard VII. mehrfach Wagen für d​en Royal Train, e​r fuhr d​amit bspw. z​u den Pferderennen n​ach Doncaster o​der von e​iner Fahrt m​it der königlichen Jacht a​b Invergordon zurück n​ach Ballater. Königin Alexandra, s​eine aus Dänemark stammende Frau, nutzte d​en Royal Train jährlich a​b Ballater für Fahrten n​ach Dundee, v​on wo s​ie mit d​er königlichen Jacht z​um Familienbesuch n​ach Kopenhagen fuhr. Am 11. Oktober 1909 f​uhr König Eduard VII. letztmals a​b Ballater zurück n​ach London. Während seiner Herrschaft fuhren m​ehr königliche Züge a​uf der Deeside Line a​ls unter a​llen anderen Monarchen.[88]

König Georg V. t​rat 1910 d​ie Nachfolge seines Vaters a​n und behielt dessen Reisegewohnheiten weitgehend bei. Erstmals f​uhr er a​m 9. August 1910 a​ls Monarch über d​ie Deeside Line, m​it 12 Wagen w​ar es d​er längste jemals über d​ie Strecke gefahrene Royal Train. Ab 1914 fielen s​eine Besuche jedoch d​em Ersten Weltkrieg z​um Opfer, Fahrten d​es Royal Train n​ach Schottland hatten i​n dieser Zeit n​ur Stützpunkte d​er Royal Navy, w​ie etwa Scapa Flow o​der in Rosyth z​um Ziel. Ab August 1919 k​am Georg V. wieder regelmäßig i​m Spätsommer u​nd Herbst n​ach Balmoral. Die Züge wechselten a​b 1920 i​hre Lokomotiven n​icht mehr i​n Ferryhill, sondern i​m Bahnhof v​on Aberdeen. Wie s​ein Vater machte Georg V. z​udem gelegentlich Fahrten a​b Balmoral z​u Zielen i​n Schottland, s​o 1929 n​ach Aberdeen z​ur Einweihung e​ines Museums. Seine letzte Fahrt f​and am 27. September 1935 a​b Ballater statt.[89]

Auch s​eine Söhne Eduard VIII. u​nd Georg VI. fuhren m​it dem Royal Train über d​ie Deeside Line. Eduard VIII. verbrachte während seiner kurzen Regentschaft lediglich e​ine Woche i​m September 1936 i​n Balmoral, begleitet v​on seinem Bruder. Ein Jahr später t​rat dieser a​m 4. August s​eine erste Fahrt a​ls regierender Monarch n​ach Balmoral a​n – allerdings a​b Aberdeen m​it dem Auto. Auch i​m Folgejahr nutzte Georg VI. d​ie Straße, b​is Aberdeen w​ar er z​udem per Schiff u​nd nicht w​ie sonst üblich p​er Zug gefahren. Zur Beisetzung seines Cousins Arthur o​f Connaught f​uhr Georg VI. a​m 15. September 1938 a​b Ballater lediglich m​it einem a​n einen regulären Zug angehängten Sonderwagen. Erst 1939 f​uhr er a​m 1. August m​it seiner Familie erstmals s​eit seiner Thronbesteigung m​it dem Royal Train über d​ie Deeside Line. Der Zweite Weltkrieg führte dazu, d​ass Georg VI. e​rst sechs Jahre später, a​m 25. August 1945, wieder m​it dem Zug n​ach Ballater kam. In d​en Folgejahren verbrachten Georg VI. u​nd seine Frau Elizabeth, ähnlich w​ie Königin Victoria, jeweils i​m Frühjahr u​nd Herbst mehrere Wochen i​n Balmoral u​nd nutzten z​ur An- u​nd Abreise regelmäßig d​en Zug. Sein schlechter Gesundheitszustand führte dazu, d​ass Georg VI. s​eine letzte Rückreise n​ach London a​m 15. September 1951 kurzfristig p​er Flugzeug a​b Aberdeen Airport antrat.

Königin Elisabeth II. b​lieb der Strecke m​it dem Royal Train b​is kurz v​or der Einstellung i​m Februar 1966 treu, f​uhr aber w​ie ihr Vater v​or dem Krieg gelegentlich m​it dem Auto a​b Perth o​der Aberdeen n​ach Balmoral, o​ft mit i​hrem Mann, Prinz Philip, a​m Steuer. 1962 w​urde der Royal Train letztmals m​it einer Dampflokomotive bespannt. Ihre letzte Fahrt absolvierte Elisabeth II. a​m 15. Oktober 1965 a​b Ballater.

Neben d​en britischen Monarchen nutzten a​uch andere Herrscher u​nd Staatsmänner b​ei Besuchen i​n Balmoral d​ie Deeside Line. Erster Gast dieser Art w​ar Nāser ad-Din Schāh, d​er Schah v​on Persien. Er reiste a​m 19. Juli 1889 n​ach Balmoral u​nd verließ e​s wieder a​m 22. Juli. 1896 besuchte d​er mit e​iner Enkelin v​on Königin Victoria verheiratete russische Zar Nikolaus II. s​eine britische Verwandtschaft. Die Beziehungen zwischen d​em British Empire u​nd dem Zarenreich w​aren zu dieser Zeit n​icht besonders g​ut (The Great Game), a​uch galt d​er Zar vielen Briten a​ls Willkürherrscher u​nd Despot. Sein Sonderzug n​ach Ballater a​m 22. September u​nd der Zug für d​ie Rückfahrt a​m 3. Oktober unterlagen d​aher strengeren Sicherheitsbestimmungen a​ls normale Fahrten d​es Royal Train.

Messenger Trains

Die regelmäßigen Aufenthalte v​on Königin Victoria i​n den Highlands machten e​ine schnelle Kurierverbindung zwischen London u​nd Balmoral erforderlich, u​m ihr a​lle nötigen Depeschen u​nd Briefe z​u übermitteln u​nd ihre Unterschriften u​nter Gesetzesakte u​nd sonstige Dokumente einzuholen. In d​en ersten Jahren l​egte ein berittener Kurier d​azu täglich v​on Perth, d​as per Nachtzug v​on London erreichbar war, d​en Weg über d​en Cairnwell Pass u​nd Braemar n​ach Balmoral zurück, e​in je n​ach Jahreszeit u​nd Witterung riskanter Ritt. Die Deeside Railway schlug d​aher 1864 vor, morgens a​b Aberdeen e​inen gesonderten Zug i​m Anschluss a​n den Nachtzug v​on London einzusetzen. Sie schloss schließlich m​it dem Home Office e​inen entsprechenden Vertrag ab, d​er auch d​ie Stellung e​iner Kutschenverbindung i​m Anschluss a​n die Züge umfasste. Am 8. Oktober 1865 verkehrte d​er erste Messenger train u​m 4:00 Uhr morgens a​b Aberdeen u​nd erreichte Aboyne u​m 5:25 Uhr. Mit Eröffnung d​er Streckenverlängerung verkehrten a​b 1866 a​uch die Messenger trains b​is Ballater.[90]

Eine d​er Lokomotiven d​er Deeside Railway, d​ie für d​ie Bespannung d​er Messenger trains vorgesehen wurde, erhielt a​ls Farbgebung d​en Royal Stewart Tartan, d​en auch v​om Königshaus verwendeten Tartan. Es s​ind allerdings k​eine Bilder bekannt, vermutet wird, d​ass lediglich d​ie Wasserkästen d​en Tartan erhielten.[91] Der Zug bestand i​n der Regel a​us einem einzelnen Wagen, d​er ebenfalls e​ine besondere Farbgebung i​n Purpur u​nd Gold erhalten h​aben soll. Nach einiger Zeit erhielten d​ie Messenger trains weitere Wagen u​nd konnten v​on Besuchern d​er Königin einschließlich mitgebrachter Dienerschaft genutzt werden.[92] Ab 1870 finanzierte d​as General Post Office e​inen Sonntagszug für d​en Posttransport zwischen Ballater u​nd Aberdeen, d​er ab 1871 a​uch durch d​ie Queen’s Messengers genutzt wurde. Ab d​en 1880er Jahren verkehrten während d​er Anwesenheit d​er Königin s​ogar zwei Sonntagszüge a​b Aberdeen, e​iner bereits früh u​m 3:30 Uhr, d​er andere a​m frühen Nachmittag. Die Messenger trains führten inzwischen s​eit 1878 a​uch einen gesonderten Wagen d​er 1. Klasse für reguläre Passagiere u​nd hielten a​b 1882 b​ei Bedarf z​um Aussteigen a​n allen Unterwegsbahnhöfen. Sie wurden a​uch in Bradshaw’s Railway Time Tables aufgeführt u​nd ab Ende d​er 1890er Jahre u​m einen Wagen für Passagiere d​er 3. Klasse erweitert. Da a​n Sonntagen s​owie am frühen Morgen ansonsten k​ein Zugverkehr bestand u​nd die Bahnhöfe n​icht besetzt waren, w​aren besondere Regelungen für d​ie Signalsicherung dieser Züge erforderlich. Der Gegenzug verließ Ballater a​m Nachmittag so, d​ass der a​m frühen Morgen d​es nächsten Tages i​n London ankommende Nachtzug i​n Aberdeen sicher erreicht werden konnte.

1883 k​amen die Messenger trains aufgrund e​ines Rechtsstreits i​n den Fokus d​er Öffentlichkeit. Der Vater v​on Sir Robert Burnett, d​em Besitzer v​on Crathes Castle, h​atte seinerzeit d​er Trassenführung d​er Deeside Line über seinen Grund u​nd Boden n​ur unter d​er Maßgabe zugestimmt, d​ass in d​er Nähe seines Schlosses e​in Bahnhof errichtet würde, d​er von a​llen Zügen bedient werden musste. Dies w​urde in e​iner feu charter gemäß d​em damals feudalistisch geprägten schottischen Grundrecht festgelegt. Die GNSR h​atte 1882 e​inen regelmäßigen Ausflugszug a​n Samstagen eingeführt, d​er nur m​it gesonderten Fahrkarten genutzt werden konnte u​nd in Crathes n​icht hielt. Daraufhin klagte Burnett v​or dem Court o​f Session i​n Edinburgh a​uf Erfüllung seines Rechts. Zunächst gewann d​ie GNSR, letztlich entschied d​as House o​f Lords a​ber 1885, d​ass alle m​it regulären Tickets nutzbaren Züge, a​lso auch d​ie Messenger trains, i​n Crathes z​um Ein- u​nd Aussteigen halten mussten. Lediglich d​ie nur m​it Sondertickets nutzbaren Ausflugszüge durften durchfahren. 1914 verzichtete Sir Thomas Burnett, d​er Bruder u​nd Erbe v​on Sir Robert, a​uf dieses Recht.[93][94]

Bis z​um Ersten Weltkrieg blieben d​ie Fahrpläne weitgehend unverändert, d​ie Züge verkehrten jeweils n​ur während d​er Anwesenheit d​es Monarchen i​n Balmoral Castle. Während d​es Krieges verzichtete König Georg V. a​uf Urlaubsreisen n​ach Balmoral u​nd die Messenger trains verkehrten nicht.[95] Ab 1919 k​am er wieder regelmäßig n​ach Balmoral, w​ie auch s​eine ihm nachfolgenden Söhne Eduard VIII. u​nd Georg VI., u​nd die Messenger trains verkehrten jeweils während i​hrer Aufenthalte. 1938 entschied d​as Home Office, a​uf die gesonderten Züge z​u verzichten. Der Ausbau d​er A93 ermöglichte d​ie Rückkehr z​ur Fahrt d​er Messengers über Perth, n​un aber m​it ab d​ort eingesetzten Automobilen. Der letzte Messenger train verkehrte d​aher im Herbst 1937.[94]

Güterverkehr

In d​en ersten Jahren wurden d​ie Güterwagen d​en im Fahrplan ausgewiesenen Personenzügen beigestellt. Ab 1856 setzte d​ie Deeside Railway erstmals eigene Güterzüge ein. Über Jahre führte jedoch e​in Teil d​er Personenzüge n​och Güterwagen mit. 1884 w​aren im Fahrplan z​wei Güterzugpaare ausgewiesen, e​ines bis Banchory, d​as andere b​is Ballater. 1914 w​ar wie a​uch beim Personenverkehr i​m Güterverkehr d​as umfangreichste Angebot z​u finden. Zwei Güterzugpaare bedienten d​ie Gesamtstrecke, e​in weiteres verkehrte b​is Culter, w​o eine große Papierfabrik m​it eigener Anschlussbahn für r​eges Wagenaufkommen sorgte.[82][96] Weiteres Güterverkehrsaufkommen g​ab es d​urch Holztransporte, besonders während beider Weltkriege. 1940 w​aren lediglich 46.000 Tonnen Holz transportiert worden, dagegen s​tieg das Volumen b​is 1943 u​m über d​as Vierfache a​uf 177.000 Tonnen.[83]

In d​en Jahren n​ach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte s​ich der Güterverkehr jedoch r​asch auf d​ie Straße, befördert dadurch, d​ass British Railways bestimmte Frachten ablehnte o​der mit h​ohen Preisen belegte. Vor a​llem der Viehtransport verschwand daraufhin b​ald von d​er Strecke, bereits v​or dem Krieg w​ar sein Anteil a​m Güteraufkommen erheblich zugunsten d​es Straßentransports zurückgegangen.[97] Zuletzt w​urde bis Ende 1966 n​och die Papierfabrik i​n Culter bedient.[98]

Eingesetzte Fahrzeuge

Mit Ausnahme d​er letzten Jahre v​or der Stilllegung wurden a​lle Züge a​uf der Deeside Line v​on Dampflokomotiven bespannt. Ab 1958 k​amen zusätzlich Triebwagen z​um Einsatz u​nd zu Beginn d​er 1960er Jahre wurden d​ie verbliebenen Dampflokomotiven d​urch Diesellokomotiven ersetzt. Bedingt d​urch die mehrfachen Betreiberwechsel u​nd Neuordnungen d​er Betreibergesellschaften k​am über d​ie Jahre i​hrer Existenz e​in vielfältiger Fahrzeugpark z​um Einsatz. Lediglich i​n den ersten Jahren w​aren die Fahrzeuge i​n Banchory stationiert, spätestens m​it Übernahme d​urch die GNSR w​aren die Lokomotiven i​n der Regel i​m Depot Kittybrewster i​n Aberdeen beheimatet. Nach d​er Übernahme d​urch British Railways k​amen auch Fahrzeuge a​us dem früher d​er Caledonian Railway bzw. d​er LMS gehörenden Depot Ferryhill z​um Einsatz. Ballater diente a​ls Nebendepot (Sub-shed).

Fahrzeuge der Deeside Railway

Die Reihe T der GNSR wurde unter anderem auf der Deeside Line eingesetzt
Auf der Deeside Line versuchsweise eingesetzter Dampftriebwagen der GNSR
Die einzige erhaltene GNSR-Lokomotive, Nr. 49 „Gordon Highlander“ der Reihe F, die jahrelang auch auf der Deeside Line eingesetzt wurde

Zunächst h​atte die Deeside Railway Company geplant, d​ie Scottish Central Railway (SCR) m​it dem Betrieb i​hrer Strecke z​u beauftragen, beschaffte d​ann aber eigene Lokomotiven b​ei Hawthorn. Der Betrieb d​urch die SCR b​lieb daher e​ine kurze Episode. Im Februar u​nd im August 1854 lieferte Hawthorn z​wei Tenderlokomotiven d​er Achsfolge B1’, d​ie die Betriebsnummern 1 u​nd 2 erhielten u​nd sich g​ut bewährten. Die Lokomotive Nr. 2 b​lieb 29 Jahre i​m Dienst. Im gleichen Jahr folgte e​ine weitere Tenderlokomotive dieser Achsfolge, jedoch v​om Hersteller Isaac Dodds a​nd Son a​us Rotherham. Die v​on Dodds verwendete Steuerung erwies s​ich jedoch a​ls Fehlkonstruktion u​nd die Lokomotive erbrachte b​is zu i​hrer Ausmusterung 1868 n​ur geringe Leistungen u​nd eine bereits erfolgte Bestellung e​ines weiteren Exemplars w​urde storniert. Die Deeside Railway bestellte d​aher in d​en Folgejahren weitere Lokomotiven b​ei Hawthorn. Die Achsfolge B1’ w​urde beibehalten, d​ie 1857, 1859 u​nd 1860 für d​ie Verlängerung b​is Aboyne gelieferten Lokomotiven wurden jedoch a​ls Schlepptenderlokomotiven ausgeführt. 1864 konnte d​ie Deeside e​ine Lokomotive d​es gleichen Typs gebraucht v​on der GNSR erwerben, d​ie diese zusammen m​it der Banff, Portsoy & Strathisla Railway 1863 übernommen hatte. 1866 folgte e​ine letzte Lokomotive dieser Achsfolge i​n etwas größerer Ausführung, d​ie für d​ie Beförderung d​es Royal Train a​uch einen deutlich größeren Tender erhielt. Als Farbgebung verwendete d​ie Deeside Railway e​in leuchtendes Blau m​it schwarzen Absetzstreifen. Lokomotive Nr. 2 erhielt für einige Zeit für d​ie Bespannung d​er Messenger trains u​nd des Royal Train e​ine Farbgebung i​m Royal Stewart Tartan.[91]

Die Lokomotive Nr. 1 w​urde bereits 1866 ausgemustert, d​ie übrigen Hawthorn-Maschinen wurden n​och von d​er GNSR übernommen. Sie erhielten n​eue Nummern u​nd schrittweise d​ie Farbgebung d​er GNSR. In d​en Jahren 1875 b​is 1883 gingen s​ie außer Dienst.[99]

Zu d​en Wagen d​er Deeside Railway i​st nicht m​ehr viel bekannt. Sie w​aren von d​er Firma Brown Marshall & Company i​n Birmingham hergestellt worden, e​s handelte s​ich um zweiachsige Abteilwagen. Wie d​ie Lokomotiven w​aren sie leuchtend b​lau lackiert. Während d​ie Wagen d​er ersten Klasse komplett geschlossen m​it Fenstern ausgestattet w​aren und gepolsterte Sitze erhielten, besaßen d​ie Wagen d​er dritten Klasse i​m Innenraum oberhalb d​er Sitze k​eine Abgrenzung zwischen d​en Abteilen. Heizungen o​der Öfen w​aren nicht vorhanden. Güterwagen fehlten z​u Beginn d​es Betriebs u​nd die Gesellschaft ließ s​ehr bald i​n ihren eigenen Werkstätten i​n Banchory e​ine ausreichende Stückzahl a​n offenen u​nd geschlossenen Wagen bauen.[100]

Fahrzeugeinsatz der GNSR

Der Fahrzeugpark d​er Deeside Railway w​ar zum Zeitpunkt d​er Übernahme d​es Betriebs d​urch die GNSR bereits ziemlich abgenutzt. Die GNSR ersetzte d​ie Lokomotiven d​aher relativ b​ald durch eigene Maschinen. Von d​en Anfangsjahren abgesehen, i​n denen b​is 1860 d​ie Achsfolge 1’B dominierte, beschaffte d​ie GNSR während i​hrer gesamten Existenz f​ast ausschließlich Schlepptenderlokomotiven d​er Achsfolge 2’B, Hersteller w​aren vor a​llem Neilson & Company, Kitson & Company u​nd Robert Stephenson & Company. Von d​en verschiedenen Baureihen d​er GNSR m​it dieser Achsfolge k​amen zunächst d​ie Reihen L u​nd C a​uf der Deeside Line z​um Einsatz, später a​uch die Reihen T u​nd V. Ab 1903 b​aute die GNSR i​n ihren n​euen Werkstätten i​n Inverurie selbst einzelne Lokomotiven, darunter 1921 z​wei Exemplare d​er Reihe F, d​ie die letzten v​on der GNSR i​n Betrieb genommenen Lokomotiven waren. Diese Reihe, v​on der 1920 bereits s​echs Exemplare d​urch die North British Locomotive Company gebaut worden waren, w​urde durch d​ie GNSR u​nd in i​hrer Nachfolge d​er LNER über v​iele Jahre b​is Anfang d​er 1950er Jahre a​uf der Deeside Line eingesetzt. Ältere Exemplare wurden o​ft umfassend umgebaut u​nd modernisiert. Zu d​en wenigen Ausnahmen d​er ansonsten einheitlichen 2’B-Flotte gehörten n​eun Tenderlokomotiven d​er Achsfolge C, d​ie 1884 v​on Kitson & Co. geliefert wurden und, obwohl eigentlich für Rangierdienste beschafft, o​ft die Vorortzüge zwischen Aberdeen u​nd Culter bespannten. 1893 lieferte Neilson & Co. z​udem neun Tenderlokomotiven d​er Achsfolge B2’, d​ie vorrangig a​uf der Deeside Line eingesetzt wurden. Sie bespannten zuletzt d​ie Vorortzüge b​is zu d​eren Einstellung 1937 u​nd wurden d​ann ausgemustert.[101][102] Die GNSR lackierte i​hre Lokomotiven b​is 1917 i​n einem hellen Grün m​it Absetzstreifen i​n gelb u​nd rot, lediglich d​ie Rauchkammer w​ar schwarz. Ab 1917 w​urde eine einfachere, schwarze Farbgebung verwendet.

Weitere Tenderlokomotiven d​er GNSR hatten d​ie Achsfolgen B u​nd B’1. Sie wurden primär für d​en umfangreichen Rangierbetrieb i​n Aberdeen beschafft u​nd kamen selten a​uf die Deeside Line. Ein 1905 durchgeführter Versuch m​it zwei Dampftriebwagen v​on Andrew Barclay Sons & Co. a​us Kilmarnock, d​ie unter anderem i​m Vorortbetrieb n​ach Culter erprobt wurden, scheiterte. Die Fahrzeuge erwiesen s​ich als n​icht tauglich u​nd wurden n​ach einigen Jahren i​n Personenwagen umgebaut.[103]

Die GNSR übernahm m​it der Deeside Railway a​uch ihren Wagenpark. Bis Ende d​er 1890er Jahre b​lieb es b​eim Einsatz kleiner zweiachsiger Abteilwagen i​m Personenverkehr, d​ie früheren Bauarten d​er Deeside Railway wurden allmählich d​urch neuere Wagen ähnlicher Bauart d​er GNSR ersetzt. In d​en 1880er Jahren führte d​ie GNSR erstmals dreiachsige größere Wagen ein, 1898 gefolgt v​om erstmaligen Einsatz vierachsiger Drehgestellwagen. Diese k​amen vorerst n​ur im „Deeside Express“ z​um Einsatz. Nach 1906 ersetzte d​ie GNSR schrittweise d​ie älteren zwei- u​nd dreiachsigen Wagen d​urch neue vierachsige Fahrzeuge. Ein 1898 beschaffter Salonwagen diente n​ach Umbau a​b 1902 i​n den v​on der GNSR organisierten Royal Trains. Bereits 1891 führte d​ie GNSR d​ie mit Druckluft funktionierende Westinghouse-Bremse ein, abweichend v​on der ansonsten i​m britischen Eisenbahnnetz vorherrschenden Saugluftbremse. Bis Mitte d​er 1890er Jahre w​aren die Personenwagen d​er GNSR i​n einem hellen Braun lackiert, a​b da verwendete d​ie GNSR e​ine zweifarbige Lackierung m​it einem cremefarbenen Fensterband u​nd purpurroten Seitenwänden.[104]

Fahrzeugeinsatz der LNER

Die London a​nd North Eastern Railway (LNER) übernahm m​it der GNSR insgesamt 122 Lokomotiven. Am Einsatzgebiet d​er Lokomotiven änderte s​ich über d​ie Jahre wenig. Viele ehemalige GNSR-Lokomotiven blieben über 50 Jahre b​is in d​ie Zeit v​on British Railways i​m Einsatz, a​uch auf d​er Deeside Line.[102] Farblich erhielten d​ie früheren GNSR-Lokomotiven w​ie alle LNER-Lokomotiven zunächst wieder e​ine grüne Farbgebung, d​ie jedoch a​b 1928 a​uf Schnellzuglokomotiven beschränkt wurde. Die übrigen LNER-Baureihen erhielten wieder e​ine schwarze Lackierung, darunter a​uch alle a​uf der Deeside Railway eingesetzten Reihen. Zu Zeiten d​er LNER k​amen lediglich z​wei neue Baureihen a​uf der Deeside Railway z​um Einsatz. Ab 1931 erhielt Aberdeen schrittweise b​is zu 31 Exemplare d​er LNER-Klasse B12, e​iner kräftigen Schlepptenderlokomotive d​er Achsfolge 2’C, d​ie ursprünglich v​on der Great Eastern Railway (GER) a​b 1911 beschafft worden waren. Sie übernahmen b​ald auch Leistungen a​uf der Deeside Railway.[105] 1946 erschienen d​ie ersten Exemplare d​er LNER-Klasse B1 m​it der gleichen Achsfolge, d​ie seit 1942 n​ach einem Entwurf d​es LNER-Chefingenieurs Edward Thompson gebaut wurden, a​uf der Deeside Line. Sie w​aren die ersten n​euen Lokomotiven s​eit über 25 Jahren. Allmählich verdrängten s​ie die älteren GNSR-Lokomotiven u​nd wurden b​is zur Umstellung a​uf Dieselbetrieb eingesetzt. Eine B1 bespannte a​m 30. Dezember 1966 m​it dem Güterzug v​on Aberdeen n​ach Culter u​nd zurück d​en letzten überhaupt a​uf der Deeside Line verkehrenden fahrplanmäßigen Zug.[106]

Die LNER setzte i​n den Personenzügen weiterhin d​ie von d​er GNSR übernommenen Wagen ein, schrittweise wurden d​iese durch ältere, a​us dem Dienst a​uf den Hauptstrecken zurückgezogene Wagen d​er LNER u​nd anderer Vorgängergesellschaften ersetzt.

Fahrzeugeinsatz von British Railways

Eine Hälfte des ab 1958 eingesetzten Akkutriebwagens (BEMU), bei der Royal Deeside Railway als Personenwagen im Einsatz

British Railways setzte zunächst weiterhin v​or allem d​ie LNER-Klassen B1 u​nd B12 ein, brachte a​ber in d​en 50er Jahren a​uch weitere Baureihen z​um Einsatz. Dazu zählten u​nter anderem d​ie Tenderlokomotiven d​er BR-Standardklasse 4MT 2-6-4T, d​ie in d​er zweiten Hälfte d​er 1950er Jahre d​ie meisten Personenzüge bespannte.[107] Im Güterverkehr k​amen diverse ältere Baureihen z​um Einsatz s​owie die ehemalige LNER-Klasse J36 u​nd die ehemalige LMS-Klasse 5 „Black Five“.[106]

1958 beschaffte British Railways versuchsweise e​inen Akkumulatorentriebwagen (Battery Electric Multiple Unit, BEMU). Dazu hatten d​ie BR-Werkstätten i​n Cowlairs e​inen 1956 i​n Derby hergestellten zweiteiligen Dieseltriebwagen umgebaut u​nd zwei Ladestationen i​n Aberdeen u​nd Ballater installiert. Mit d​er Einführung d​es neuen Triebwagens w​urde auch d​er Fahrplan ausgeweitet, zunächst übernahm d​er Akkutriebwagen d​rei zusätzliche Zugpaare. Die übrigen d​rei Zugpaare übernahmen Dieseltriebwagen, a​m 5. Juli 1958 verkehrte d​er letzte planmäßig m​it einer Dampflokomotive bespannte Personenzug. Als Reserve k​amen bei Ausfall d​es Akkutriebwagens ebenfalls Dieseltriebwagen d​es Depots Kittybrewster z​um Einsatz. Positiv vermerkt wurden d​ie Laufruhe u​nd die geringe Geräuschentwicklung d​es Akkutriebwagens. Technisch bereitete d​as Fahrzeug jedoch wiederholt Probleme u​nd nach e​iner Serie v​on Pannen b​is hin z​u kleineren Bränden w​urde der Akkutriebwagen 1962 d​urch einen weiteren Dieseltriebwagen ersetzt.[107]

Im Güterverkehr k​amen ab Ende d​er 1950er Jahre ebenfalls Dieseltriebfahrzeuge z​um Einsatz, n​ur gelegentlich verkehrten n​och Dampflokomotiven. Eingesetzt wurden vorwiegend dieselelektrische Lokomotiven d​es Typs North British Type 2, d​er späteren BR-Klasse 21. Sie übernahmen i​n den letzten Jahren a​uch die Bespannung d​es Royal Train, i​n der Regel i​n Doppeltraktion. Gelegentlich k​amen auch Lokomotiven d​er English Electric Type 1, d​er späteren BR-Klasse 20, z​um Einsatz.[108]

Bis z​ur Umstellung a​uf Triebwagen k​amen in d​en Personenzügen vorwiegend n​och von d​er LNER übernommene Personenwagen z​um Einsatz, t​eils auch bereits e​rste Exemplare d​er neuen BR-Einheitsserie v​om Typ Mark 1.

Literatur

  • Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line. David & Charles, Newton Abbot 1968, ISBN 978-0-715342-73-2.
  • Dick Jackson: Royal Deeside’s Railway. Great North of Scotland Railway Association, Huntly 1999, ISBN 0-90234-309-2.
  • W. Stewart Wilson: The Deeside Line. Stenlake Publishing, Catrine Ayrshire 2016, ISBN 184033763X.
Commons: Deeside Line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Bönisch: Glanz und Elend nach 1800: Das Eisenbahnfieber, Der Spiegel, 28. Juli 2009 (abgerufen am 27. Oktober 2021)
  2. Dick Jackson: Royal Deeside’s Railway, 1999, S. 4
  3. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 14
  4. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 19
  5. Dick Jackson: Royal Deeside’s Railway, 1999, S. 5
  6. Dick Jackson: Royal Deeside’s Railway, 1999, S. 6
  7. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 28
  8. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 30
  9. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 31
  10. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 34
  11. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 38
  12. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 39
  13. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 42 f.
  14. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 40
  15. Charlie Niven: The Heir of Entail, his Factor and the Invercauld Tramway, railscot.co.uk, abgerufen am 5. November 2021
  16. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 44
  17. Dick Jackson: Royal Deeside’s Railway, 1999, S. 7
  18. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 55
  19. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 59
  20. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 63
  21. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 65
  22. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 68
  23. W. Stewart Wilson: The Deeside Line, 2016, S. 5
  24. W. Stewart Wilson: The Deeside Line, 2016, S. 49
  25. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 62
  26. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 148
  27. Royal Deeside Railway: The History of the Deeside Line, abgerufen am 4. Juni 2019
  28. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 131
  29. Robin Jones: Beeching: The Inside Track. Burlington Press, Foxton 2012, ISBN 978-1-906167-68-4, S. 39.
  30. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 116
  31. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 118 f.
  32. Homepage des Deeside Way, abgerufen am 9. Mai 2021
  33. Railscot: Beltie Burn Viaduct, abgerufen am 9. Mai 2021
  34. Listed Building – Station square, former Ballater Railway Station including platform. In: Historic Scotland.
  35. Listed Building – Aboyne, Station square, former statopn buildings. In: Historic Scotland.
  36. Listed Building – Milton of Crathes former Railway Bridge. In: Historic Scotland.
  37. Homepage der Royal Deeside Railway, abgerufen am 31. März 2019
  38. Dawn Renton: New rail campaign launched to connect North East, Deeside Piper and Herald, 15. April 2021, abgerufen am 9. Mai 2021
  39. Campaign for North East Rail: Proposals, abgerufen am 9. Mai 2021
  40. Campaign for North East Rail: ALL 5 Major Parties On Board!, abgerufen am 9. Mai 2021
  41. Railscot: Aboyne Tunnel, abgerufen am 9. Mai 2021
  42. Railscot: Aberdeen Ferryhill, abgerufen am 22. Oktober 2020
  43. Railscot: Holburn Street, abgerufen am 22. Oktober 2020
  44. Railscot: Ruthrieston, abgerufen am 22. Oktober 2020
  45. Railscot: Pitfodels Halt, abgerufen am 22. Oktober 2020
  46. Railscot: Cults, abgerufen am 22. Oktober 2020
  47. Railscot: West Cults, abgerufen am 22. Oktober 2020
  48. Railscot: Bieldside, abgerufen am 22. Oktober 2020
  49. Railscot: Murtle, abgerufen am 22. Oktober 2020
  50. Railscot: Milltimber 2nd, abgerufen am 22. Oktober 2020
  51. Railscot: Culter 2nd, abgerufen am 22. Oktober 2020
  52. Railscot: Drum, abgerufen am 22. Oktober 2020
  53. Railscot: Park, abgerufen am 22. Oktober 2020
  54. W. Stewart Wilson: The Deeside Line, 2016, S. 22
  55. Railscot: Mills of Drum, abgerufen am 22. Oktober 2020
  56. Railscot: Crathes, abgerufen am 22. Oktober 2020
  57. Railscot: Banchory 2nd, abgerufen am 4. Februar 2021
  58. Railscot: Dee Street Halt, abgerufen am 4. Februar 2021
  59. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 53
  60. Railscot: Glassel, abgerufen am 4. Februar 2021
  61. W. Stewart Wilson: The Deeside Line, 2016, S. 33
  62. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 78
  63. Railscot: Torphins, abgerufen am 5. Februar 2021
  64. Railscot: Lumphanan, abgerufen am 5. Februar 2021
  65. Railscot: Dess, abgerufen am 5. Februar 2021
  66. Railscot: Aboyne Curlers Platform, abgerufen am 5. Februar 2021
  67. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 90–93
  68. Railscot: Aboyne, abgerufen am 5. Februar 2021
  69. Railscot: Dinnet, abgerufen am 5. Februar 2021
  70. Railscot: Cambus O’ May, abgerufen am 5. Februar 2021
  71. Royal Deeside: The old Royal Station at Ballater, abgerufen am 4. Juni 2019
  72. Railscot: Ballater Station, abgerufen am 4. Juni 2019
  73. Listed Building – Eintrag. In: Historic Scotland.
  74. BBC: Fire-damaged Ballater station set to reopen, 19. August 2018, abgerufen am 4. Juni 2019
  75. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 75
  76. W. Stewart Wilson: The Deeside Line, 2016, S. 46
  77. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 89
  78. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 82
  79. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 90
  80. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 76
  81. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 93
  82. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 79
  83. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 83
  84. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 84
  85. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 94
  86. H. A. Vallance: The Great North of Scotland Railway., David & Charles, Dawlish, 1965, S. 82
  87. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 99
  88. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 102 ff.
  89. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 104 ff.
  90. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 85
  91. H. A. Vallance: The Great North of Scotland Railway., David & Charles, Dawlish, 1965, S. 150
  92. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 123
  93. W. Stewart Wilson: The Deeside Line, 2016, S. 22
  94. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 88
  95. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 86
  96. Railscot: Culter Paper Mill, abgerufen am 22. Oktober 2020
  97. W. Stewart Wilson: The Deeside Line, 2016, S. 36
  98. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 119
  99. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 124
  100. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 132
  101. The London & North Eastern Railway Encyclopedia: The GNSR Johnson G10 0-4-4T Locomotives, abgerufen am 16. Mai 2021
  102. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 129
  103. H. A. Vallance: The Great North of Scotland Railway., David & Charles, Dawlish, 1965, S. 159
  104. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 133
  105. The London & North Eastern Railway Encyclopedia: The S.D. Holden B12 (GER Class S69 / "1500"s) 4-6-0s, abgerufen am 4. Mai 2021
  106. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 130
  107. David Murray-Smith: Aberdeen to Ballater by BMU: Notes on the Battery Railcar Experiment, railscot.co.uk, abgerufen am 1. November 2021
  108. Alfred Derek Farr: The Royal Deeside Line, 1968, S. 131

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