Coimbatore (Distrikt)
Der Distrikt Coimbatore (Tamil: கோயம்புத்தூர் மாவட்டம்) ist ein Distrikt des indischen Bundesstaates Tamil Nadu. Verwaltungszentrum ist das namensgebende Coimbatore, die zweitgrößte Stadt Tamil Nadus. Der Distrikt Coimbatore hat eine Fläche von 4.732 Quadratkilometern und rund 3,5 Millionen Einwohner (Volkszählung 2011).
Distrikt Coimbatore கோயம்புத்தூர் மாவட்டம் | |
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Bundesstaat | Tamil Nadu |
Verwaltungssitz: | Coimbatore |
Fläche: | 4.732 km² |
Einwohner: | 3.458.045 (2011) |
Bevölkerungsdichte: | 731 Ew./km² |
Website: | coimbatore.tn.nic.in |
Geografie
Der Distrikt Coimbatore liegt im Westen Tamil Nadus an der Grenze zum Bundesstaat Kerala. Historisch wird das Gebiet zur Region Kongu Nadu gezählt. Nachbardistrikte sind Nilgiris im Norden, Erode im Nordosten, Tiruppur im Osten (alle Tamil Nadu) sowie in Kerala Idukki im Süden, Thrissur im Südwesten und Palakkad im Westen.
Die Fläche des Distrikts Coimbatore beträgt 4.732 Quadratkilometer.[1] Das Distriktgebiet stellt ein größtenteils flaches Plateau dar. Im Norden reicht das Distriktgebiet bis an den Fuß der Nilgiri-Berge heran, im Westen und Süden stellen die Westghats die natürliche Grenze zu Kerala dar. In den Bergen im Süden des Distrikts Coimbatore befindet sich ein Teil des Indira-Gandhi-Nationalparks. Zwischen Coimbatore und der in Kerala gelegenen Stadt Palakkad (Palghat) ist die Bergkette der Westghats auf einer Länge von 25 Kilometern unterbrochen. Diese sogenannte „Palakkad-Lücke“ (Palghat Gap) ist der einzige Korridor zwischen Tamil Nadu und Kerala und stellt daher eine wichtige Verbindung zwischen den beiden Bundesstaaten dar.
Im Distrikt Coimbatore herrscht ein heißes semiarides Klima vor. Die Jahresmitteltemperatur in Coimbatore beträgt 26,3 °C, das Jahresmittel des Niederschlages liegt bei 618 mm. Durch die Lage im Binnenland Tamil Nadus empfängt der Distrikt Coimbatore während des Nordostmonsuns verhältnismäßig wenig Regenfälle; gleichzeitig schrimen die Westghats ihn gegen den Südwestmonsun ab. Daher ist das Klima trockener als in den meisten anderen Teilen Tamil Nadus. Die meisten Niederschläge fallen während des Nordostmonsuns im Oktober und November.[2]
Verwaltungsgliederung
Taluks
Der Distrikt Coimbatore ist in sechs Taluks unterteilt:
- Coimbatore North
- Coimbatore South
- Mettupalayam
- Pollachi
- Sulur
- Valparai
Municipal Corporations und Municipalities
Im Distrikt gibt es eine Municipal Corporation: Coimbatore.
Ferner gibt es drei Municipalities im Distrikt:[3]
- Mettupalayam
- Pollachi
- Valparai
Geschichte
Im Laufe seiner frühen Geschichte stand das Gebiet des heutigen Distrikts unter der Herrschaft wechselnder Dynastien: Im 9. Jahrhundert wurde die Gegend von Coimbatore von den Cholas erobert, ehe es im 11. Jahrhundert zum Hoysala-Reich kam. Im 14. Jahrhundert wurden die Hoysalas vom Reich Vijayanagar verdrängt, welches seinerseits 1565 unterging und in zahlreiche Nachfolgestaaten zersplittert wurde (vgl. Nayak-Dynastien). Coimbatore geriet kurzfristig unter die Herrschaft der Nayaks von Seringapatam und wenig später derer von Madurai. Im 17. Jahrhundert eroberte das Königreich Mysore in zahlreichen Kämpfen mit den Nayaks nach und nach das Gebiet von Coimbatore. Nach Ende der Mysore-Kriege kam der Distrikt unter britische Herrschaft.
Nachdem das Gebiet in Britisch-Indien eingegliedert worden war, wurde 1804 der Distrikt Coimbatore gegründet und der Provinz Madras unterstellt. Ursprünglich umfasste der Distrikt ein weitaus größeres Gebiet als heute, das sich mehrmals durch Abspaltungen von neuen Distrikten verkleinerte. 1868 wurde der Distrikt Nilgiris aus Teilen des Distrikts Coimbatore gegründet. Als die Grenzen der indischen Bundesstaaten 1956 durch den States Reorganisation Act nach den Sprachgrenzen neu gezogen wurden, schlug man den zuvor zum Distrikt Coimbatore gehörige Taluk Kollegal, in dem Kannada die vorherrschende Sprache ist, dem Bundesstaat Mysore (heute Karnataka) zu. Der verbliebene Distrikt kam in den neuformierten Bundesstaat Madras, der nunmehr die tamilischsprachigen Gebiete umfasste und 1969 in Tamil Nadu umbenannt wurde. 1979 wurde aus den nordöstlichen Teilen des Distrikts Coimbatore der Distrikt Erode gebildet. Im Jahr 2009 schließlich entstand der Distrikt Tiruppur aus Teilen der Distrikte Coimbatore und Erode.
Bevölkerung
Nach der indischen Volkszählung 2011 hat der Distrikt Coimbatore 3.458.045 Einwohner. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 731 Einwohnern pro Quadratkilometer über dem Durchschnitt des Bundesstaates (555 Einwohner pro Quadratkilometer). Mit der Millionenstadt Coimbatore gehört die zweitgrößte Stadt Tamil Nadus zum Distrikt Coimbatore. Daher gehört auch der Urbanisierungsgrad zu den höchsten des Bundesstaates: 76 Prozent der Einwohner des Distrikts leben in Städten (der Mittelwert Tamil Nadus beträgt 48 Prozent).[4] Die Alphabetisierungsquote liegt mit 84 Prozent über dem Durchschnitt Tamil Nadus (80 Prozent).[5]
Die Mehrheit der Einwohner des Distrikts Coimbatore sind Hindus. Nach der Volkszählung 2011 sind 88,0 Prozent der Einwohner des Distrikts Coimbatore Hindus. Außerdem gibt es Minderheiten von Muslimen (6,1 Prozent) und Christen (5,5 Prozent).[6]
Die Hauptsprache im Distrikt Coimbatore ist wie in ganz Tamil Nadu das Tamil. Nach der Volkszählung 2001 wird es von 76,9 Prozent der Einwohner des Distrikts als Muttersprache gesprochen. Daneben gibt es eine größere Minderheit von Sprechern des Telugu (13,1 Prozent). 5,5 Prozent sprechen Kannada und 3,2 Prozent Malayalam, die Sprache des Nachbarbundesstaates Kerala.[7]
Nach der Volkszählung 2011 sind 15,5 Prozent der Einwohner des Distrikts Angehörige niederer Kasten (Scheduled Castes) und 0,8 Prozent Angehörige der Stammesbevölkerung (Scheduled Tribes)[8].
Städte
Im Distrikt Coimbatore gibt es 255 Dörfer und folgende 51 Städte:[9]
Stadt | Einwohner (2011)[10] |
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Alanthurai | 7.221 |
Anaimalai | 17.208 |
Annur | 20.079 |
Chettipalayam | 10.366 |
Chinnavedampatti | 20.122 |
Coimbatore | 1.050.721 |
Dhaliyur | 11.500 |
Ettimadai | 9.352 |
Goundampalayam | 83.908 |
Gudalur | 38.859 |
Idikarai | 8.686 |
Irugur | 25.691 |
Kalapatti | 39.586 |
Kannampalayam | 15.868 |
Karamadai | 35.166 |
Karumathampatti | 35.062 |
Kinathukadavu | 8.653 |
Kottur | 26.627 |
Kuniyamuthur | 95.924 |
Kurichi | 123.667 |
Madukkarai | 30.357 |
Mettupalayam | 69.213 |
Mopperipalayam | 10.923 |
Narasimhanaickenpalayam | 17.858 |
Odaiyakulam | 13.370 |
Othakalmandapam | 12.207 |
Pallapalayam | 11.910 |
Periyanaickenpalayam | 25.930 |
Periya Negamam | 7.098 |
Perur | 8.004 |
Pollachi | 90.180 |
Pooluvapatti | 12.853 |
Samathur | 5.762 |
Saravanampatti | 32.920 |
Sarcarsamakulam | 10.289 |
Sirumugai | 18.223 |
Suleeswaranpatti | 20.104 |
Sulur | 27.909 |
Thenkarai | 7.349 |
Thirumalayampalayam | 12.164 |
Thondamuthur | 11.492 |
Thudiyalur | 33.924 |
Vadavalli | 39.873 |
Valparai | 70.859 |
Vedapatti | 11.658 |
Veerakeralam | 23.841 |
Veerapandi | 16.953 |
Vellakinar | 15.998 |
Vellalur | 24.872 |
Vettaikaranpudur | 17.392 |
Zamin Uthukuli | 16.354 |
Literatur
- The Imperial Gazetteer of India. Band 10: Central Provinces to Coompta. New edition. Clarendon Press, Oxford 1908, S. 356–371, Stichwort: Coimbatore District.
Weblinks
Einzelnachweise
- Census of India 2011: Primary Census Abstract – Tamil Nadu. (PDF; 873 kB)
- Klimadaten nach climate-data.org.
- tnmaps.tn.nic.in
- Census of India 2011: Primary Census Data Highlights - Tamil Nadu. Chapter - I Population, Size and Decadal Change.
- Census of India 2011: Primary Census Data Highlights - Tamil Nadu. Chapter - III Literates and Literacy Rate.
- Census of India 2011: C-1 Population By Religious Community. Tamil Nadu.
- Hochrechnung für die Taluks des heutigen Distrikts Coimbatore nach Census of India 2001: C-15 : Population by Mother Tongue (Tamil Nadu), abgerufen unter Tabulations Plan of Census Year - 2001.
- Census of India 2011: Primary Census Data Highlights - Tamil Nadu. Chapter - II Scheduled Castes and Scheduled Tribes Population.
- Abfrage unter Census of India 2011: Villages/Towns Directory - 2011.
- Abfrage unter Census of India 2011: Search PCA Data by District/SubDistrict/Town/Village Name.