Semiarides Klima
In einer Region mit semiaridem Klima (von lateinisch semi = halb und aridus = trocken, dürr) übersteigt in sechs bis neun Monaten pro Jahr die Verdunstung den Niederschlag. Semiarid ist also eine Bezeichnung für Räume und Klimate, die durch das Auftreten einer markanten Trockenzeit geprägt sind, jedoch im Jahresverlauf auch etwa drei bis fünf humide (dt. feuchte) Monate aufweisen. Während dieser kürzeren Zeit, in der die Niederschläge die Verdunstung übersteigen, sind Flüsse periodisch oder episodisch wasserführend.[1]
Auswirkungen
Im Gegensatz zum ariden Klima, in dem die Verdunstung fast das ganze Jahr über größer ist als die vorhandene Niederschlagsmenge, wechselt dieses für Tiere und Pflanzen gefährliche Missverhältnis saisonal mit einem niederschlagsreicheren Klima ab, in dem die Luftfeuchtigkeit höher ist. Es bilden sich Halbwüsten. Viele Lebewesen sind an den saisonalen Wechsel angepasst und können lange Trockenzeiten überdauern. Die Klimadiagramme nach der effektiven Klimaklassifikation von Wladimir Peter Köppen und Rudolf Geiger verdeutlichen jedes Klimagebiet in anschaulicher Weise.
Beispiel
Am Beispiel der im südlichen Zentrum Malis gelegenen Stadt Mopti lässt sich in einem Klimadiagramm die Zone des semiariden Klimas darstellen. Wichtigstes Merkmal ist das Verhältnis zwischen Temperatur und Niederschlag. Nach Köppen und Geiger ist das Klima der Stadt Mopti als Typ BSh klassifiziert. Die Niederschlagsmenge in Mopti liegt in drei Monaten, zwischen Juli und September, über der Verdunstung. In neun Monaten übersteigt die potentielle Verdunstung also den Niederschlag.
BSh-Klima nach Köppen und Geiger
- B = Trockenklimate
- S = Semiarid
- h = heiß
- k = kalt
Ein BSh/BSk-Klima findet man in Mittelafrika, Südostafrika, Pakistan, im abgeholzten Teil Mittelindiens und im nördlichen Australien. Das oft durch Wüstenbildung geförderte Klima lässt wegen der kurzen Vegetationsperiode keinen Ackerbau zu.
Weblinks
Einzelnachweise
- Nadja Podbregar, Karsten Schwanke, Harald Frater: Wetter, Klima, Klimawandel: Wissen für eine Welt im Umbruch, Springer, 2008, ISBN 3540792910, Seite 246.