Caldas da Rainha

Caldas da Rainha ist eine portugiesische Stadt, die in der Região Centro in der Unterregion Oeste liegt und zur historischen Provinz Estremadura gehört.

Caldas da Rainha
Wappen Karte
Caldas da Rainha (Portugal)
Basisdaten
Region: Centro
Unterregion: Oeste
Distrikt: Leiria
Concelho: Caldas da Rainha
Koordinaten: 39° 24′ N,  8′ W
Einwohner: 51.729 (Stand: 30. Juni 2011)[1]
Fläche: 255,69 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 202 Einwohner pro km²
Kreis Caldas da Rainha
Flagge Karte
Einwohner: 51.729 (Stand: 30. Juni 2011)[1]
Fläche: 255,69 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 202 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 12
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal das Caldas da Rainha
Praça 25 de Abril
2500-110 Caldas da Rainha
Präsident der Câmara Municipal: Dr. Fernando José da Costa (PSD)[3]
Website: www.cm-caldas-rainha.pt




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Die im Alltag oft nur Caldas genannte Stadt ist für ihre Thermalbäder und für ihre Keramik bekannt. Die landesweit verbreitete Keramikfigur des Zé Povinho stammt von hier.

Geschichte

historisches Gebäude des Thermalbades im Park von Caldas da Rainha
Aktie der Fábrica de Faianças das Caldas da Rainha vom 30. Juni 1884[4]

Königin D.Leonor soll 1484, von Óbidos kommend, sich auf Anraten der lokalen Bevölkerung in den übelriechenden warmen Heilquellen gebadet haben. Von der Heilkraft der Wasser fortan überzeugt, verkaufte sie persönlichen Schmuck und einigen Landbesitz, um 1503 hier ein Hospital zu errichten. Drumherum entstand der heutige Ort, der seinen Namen dieser Entstehungsgeschichte verdankt.[5] (Caldas da Rainha, port. für: Thermalbäder der Königin). Die königliche Familie nutzte das Thermalbad danach sehr häufig, und der Ort nahm einigen Aufschwung. 1511 erhob König D.Manuel I. Caldas da Rainha zur (Vila) (Kleinstadt mit Verwaltungsrechten).

1821 wurde der Ort Sitz eines eigenständigen Kreises. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden die Thermalquellen ein zunehmend beliebtes Ziel der zu Wohlstand kommenden Bürgerfamilien. Zudem begünstigten die hiesigen Tonvorkommen die Ansiedlung von Keramikfabriken. Zu nennen sind hier insbesondere die Kreationen von Rafael Bordalo Pinheiro in der Fábrica de Faianças das Caldas da Rainha zwischen 1884 und 1907. Mit der zunehmenden Ansiedlung von Industriebetrieben wuchs auch die Einwohnerzahl. Caldas da Rainha wurde 1927 zur Stadt (Cidade) erhoben.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Museu Hospital Termal

Neben dem Thermalbad, den Stränden (etwa in Foz do Arelho), und dem Stadtwald Mata Rainha D. Leonor, auch Mata da Rainha (dt.: Wald der Königin) genannt, sind auch die vielen Jugendstilfassaden der Stadt Ziel für Besucher. Caldas da Rainha gehört dennoch nicht zu den touristisch stark frequentierten Orten, auch wenn der Fremdenverkehr an Bedeutung gewonnen hat. Die Stierkampfarena, einige Herrenhäuser und Bürgerhäuser, der tägliche Markt auf der zentralen Praça da República, und einige Sakralbauten sind weitere Anziehungspunkte.

Zu den Museen der Stadt zählen einige Kunstmuseen, teils ehemaliger Söhne der Stadt, so das Museu José Malhoa. Zu nennen sind zudem das 1985 eröffnete Atelier-Museu António Duarte, das Atelier-Museu João Fragoso von 1994, und das 2004 von Staatspräsident Jorge Sampaio eingeweihte Museu Barata Feyo. Diese und weitere, teils als Freilicht-Ausstellungen funktionierende Einrichtungen, sind in das Centro de Artes eingegliedert, einem als Museumspark oder Kunstviertel konzipiertem Komplex. Dazu verfügt die Stadt seit 2006 mit dem Centro Cultural e de Congressos de Caldas da Rainha über ein modernes Kultur- und Kongresszentrum. Seit 1997 veranstalten die Studenten der Kunst- und Designhochschule Escola Superior de Artes e Design das Caldas da Rainha, die zur Fachhochschule Instituto Politécnico de Leiria gehört, die Caldas Late Night, bei der verschiedenste Ausstellungen und Veranstaltungen in den Straßen der Stadt stattfinden.

Weitere bekannte Museen sind das Fahrradmuseum Museu do Ciclismo, das Museu Hospital Termal, und das am Stadtpark Dom Carlos gelegene Keramikmuseum Museu da Cerâmica, indem u. a. eine Sammlung Azulejos des 16. Jahrhunderts und Jugendstilkeramik zu sehen sind.

Der Hauptsitz des portugiesischen Badmintonverbandes in Caldas da Rainha

Sport

Die Stadt ist ein Schwerpunkt des Badmintons in Portugal. So hat hier der portugiesische Badmintonverband Federação Portuguesa de Badminton seinen Sitz, und das portugiesische Leistungszentrum (Centro de Alto Rendimento, CAR) für Badminton liegt hier. Eine Vielzahl nationale und internationale Wettbewerbe fanden und finden hier statt, etwa die Portugiesische Badmintonmeisterschaft 2013, der Helvetia-Cup 2003, die Portugal International 2013, oder auch das letzte Turnier des Plume d’Or 1994 und vom 21.–28. September 2014 die Europameisterschaften der Senioren.

Die erste Profifußball-Herrenmannschaft des 1916 gegründeten Fußball- und Futsal-Vereins Caldas SC spielte zwischenzeitlich in der Zweiten Portugiesischen Liga. In der Saison 2013/14 tritt sie in der Série F der dritten Liga an, dem Campeonato Nacional de Seniores. Ihre Heimspiele trägt sie im 13.000 Zuschauer fassenden Campo da Mata aus.[7]

Vom 24. bis zum 27. Oktober fanden hier die Jugend-Orientierungslauf-Europameisterschaften 2013 statt.

Verwaltung

Kreis

Caldas da Rainha ist Sitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho) im Distrikt Leiria. Am 30. Juni 2011 hatte der Kreis 51.729 Einwohner auf einer Fläche von 255,7 km²[1].

Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Alcobaça, Rio Maior, Cadaval, Bombarral, Óbidos sowie der Atlantische Ozean.

Die Stadtverwaltung (Câmara Municipal) von Caldas da Rainha

Bereits im Vorfeld der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Stadtgemeinden zusammengefasst, bevor im Zuge der Gebietsreform dann zwei weitere Kreisgemeinden zusammengefasst wurden. Die Zahl verringerte sich damit von zuvor 16 auf zwölf Gemeinden im Kreis.[8]

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Caldas da Rainha:

Kreis Caldas da Rainha
Gemeinde Einwohner
(2011)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
A dos Francos 1.701 18,93 90 100601
Alvorninha 2.987 37,60 79 100602
Caldas da Rainha — Nossa Senhora do Pópulo, Coto e São Gregório 18.417 31,69 581 100617
Caldas da Rainha — Santo Onofre e Serra do Bouro 11.926 27,51 434 100618
Carvalhal Benfeito 1.279 13,95 92 100604
Foz do Arelho 1.339 9,62 139 100606
Landal 1.051 10,21 103 100607
Nadadouro 1.904 10,60 180 100608
Salir de Matos 2.583 24,59 105 100609
Santa Catarina 3.029 19,98 152 100611
União das Freguesias de Tornada e Salir do Porto 4.358 29,53 148 100619
Vidais 1.155 21,48 54 100615
Kreis Caldas da Rainha 51.729 255,69 202 1006

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerzahl im Kreis Caldas da Rainha (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
1470 8486 20.971 29.207 37.430 41.018 43.205 48.846 51.729

Kommunaler Feiertag

  • 15. Mai

Städtepartnerschaften

Zudem sind folgende Städtepartnerschaften in Anbahnung:

Der Bahnhof von Caldas da Rainha

Verkehr

Fernverkehr

Der Bahnhof von Caldas da Rainha liegt an der Eisenbahnstrecke Linha do Oeste. Die Stadt verfügt über mehrere Anschlussstellen zur Autobahn A8.

Die Stadt ist in das landesweite Busnetz der Rede Expressos eingebunden.

Nahverkehr

Wochentags von 7:30 bis 19:30, am Samstag von 8:00 bis 13:30, zirkulieren etwa im Viertelstundentakt die Minibusse der städtischen TOMA-Buslinien. Es existieren drei farblich unterschiedene Linien (azul/blau, verde/grün und laranja/orange), eine Fahrt kostet 1,10 Euro, auch verschiedene Abonnements, Mehrfachtickets und Zeitkarten sind erhältlich. Das Projekt soll später weiter ausgebaut werden und zielt auf eine stärkere Entlastung und Beruhigung der Innenstadt durch Öffentlichen Personennahverkehr.[10]

Weitere regionale Busverbindungen bietet u. a. die private Rodoviária do Tejo-Verkehrsgesellschaft an.

Seit 2009 existiert in der Stadt das Fahrradverleihsystem Rainhas Bike Sharing mit aktuell (Sommer 2013) 16 Stationen zur Leihe und Rückgabe.[11]

José Malhoa (Foto von 1889)

Söhne und Töchter der Stadt

  • José Malhoa (1855–1933), Maler
  • Raul Proença (1884–1941), Bibliothekar, Schriftsteller, Journalist und Intellektueller
  • Mario Saa (1893–1971), Schriftsteller, Lyriker und exzentrischer Literat
  • António Montês (1896–1967), Schriftsteller und Journalist
  • António Duarte (1912–1998), Bildhauer
  • João Fragoso (1913–2000), Bildhauer
  • Cremilda Gil (* 1927), Schauspielerin
  • José da Cruz Policarpo (1936–2014), Kardinal, Patriarch von Lissabon
  • Armando Correia (1936–2008), Keramikkünstler
  • João Nuno da Silva Cardoso Lucas (* 1979), Fußballspieler
  • Ana Sofia Reboleira (* 1980), Biologin und Speläologin
  • Ricardo António da Silva Ferreira (* 1982), Strandfußballspieler
  • Gomo, Popmusiker
  • Mário Vieira (* 1988), Fußballspieler
  • Gastão Elias (* 1990), Tennisspieler
  • Frederico Ferreira Silva (* 1995), Tennisspieler
  • João Almeida (* 1998), Radrennfahrer
Commons: Caldas da Rainha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. Presidente da Câmara (Memento des Originals vom 12. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cm-caldas-rainha.pt
  4. Galerie Sevogel: Historische Wertpapiere Volume 3. NZZ Verlag, 1984, S. 54f (ISBN 3-85823-108-8)
  5. João Fonseca: Dicionário do Nome das Terras. 2. Auflage, Casa das Letras, Cruz Quebrada 2007, S. 64 (ISBN 978-9724617305)
  6. www.verportugal.net, abgerufen am 2. Oktober 2013
  7. Das Stadion auf www.fussballzz.de, abgerufen am 2. Oktober 2013
  8. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014
  9. Seite der Städtepartnerschaften auf der Website der Stadtverwaltung (Memento vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive), abgerufen am 2. Oktober 2013
  10. Seite der TOMA-Buslinien auf der Website der Stadtverwaltung (Memento vom 21. April 2014 im Internet Archive), abgerufen am 2. Oktober 2013
  11. Website des Rainha Bike Sharing, abgerufen am 2. Oktober 2013
 Vorhergehender Ort: Mafra  Jakobsweg „Camino Portugués“ Nächster Ort: Batalha
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