COVID-19-Pandemie im Senegal
Die COVID-19-Pandemie im Senegal tritt als regionales Teilgeschehen des weltweiten Ausbruchs der Atemwegserkrankung COVID-19 auf und beruht auf Infektionen mit dem Ende 2019 neu aufgetretenen Virus SARS-CoV-2 aus der Familie der Coronaviren. Die COVID-19-Pandemie breitet sich seit Dezember 2019 von China ausgehend aus.[1] Ab dem 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Coronavirus als Pandemie ein.[2]
Verlauf
Am 2. März 2020 wurden im Senegal als dem vierten Land Afrikas zwei aus Frankreich eingeschleppte COVID-19-Infektionen vom Institut Pasteur Dakar bestätigt. 15 Kontaktpersonen kamen in häusliche Quarantäne.[3] In der Pilgermetropole Touba wurden Imame und Koranlehrer über vorbeugende Maßnahmen gegen die Verbreitung der Krankheit orientiert. Traditionelle Heiler wurden in der Erkennung und in vorbeugenden Maßnahmen geschult.[4]
Am 14. März 2020 kündigte Präsident Macky Sall die Schließung von Schulen, ein Verbot öffentlicher Demonstrationen und die Absage von Demonstrationen an, die für den 4. April 2020 anlässlich des 60. Jahrestags der Unabhängigkeit des Landes geplant waren. Der Präsident appellierte an die religiösen Führer, „die Regierung bei der Umsetzung der Empfehlungen des Staates zu begleiten“. Die Behörden verfolgen weiterhin aufmerksam die Entwicklung des Ausbruchs in Touba, wo schon elf Kontaktfälle gemeldet wurden.[5]
Im Kampf gegen die Pandemie sagte Air Senegal ab 15. März 2020 für einen Monat alle internationalen Flüge mit den Destinationen Nouakchott, Casablanca, Barcelona, Marseille und Paris ab.[6] Am 20. März 2020 hat die Regierung alle internationalen Flüge für vier Wochen ausgesetzt. Für den 27. und 29. März 2020 plante Air Senegal zwei Sonderfüge nach Frankreich für Rückreisende, die im Land festsaßen.[7]
In der Metropolregion Dakar hat die Regierung am 19. März 2020 alle Moscheen bis auf Weiteres geschlossen. Am 23. März 2020 rief Präsident Macky Sall für das ganze Land den Ausnahmezustand aus, der auch eine nächtliche Ausgangssperre sowie Einschränkungen der Versammlungs- und Bewegungsfreiheit umfasst. Das Militär wurde mit der Überwachung der Beschränkungen beauftragt.[8]
Entgegen Gerüchten in sozialen Medien ab dem 20. April 2020 wurden nicht sieben Kinder durch COVID-19-Impfungen im Senegal getötet.[9]
Erstes und zugleich prominentes Todesopfer der Pandemie im Land war der Fußballfunktionär Pape Diouf, der am 31. März 2020 in Dakar verstarb.
Statistik
Die folgenden COVID-19-Fallzahlen (Infektionen, Geheilte und Todesfälle) ergaben sich in Senegal:
Infektionen
Todesfälle
Siehe auch
Weblinks
- Weltgesundheitsorganisation (WHO): Coronavirus disease (COVID-2019) situation reports auf der Website www.who.int (englisch)
- Johns Hopkins CSSE: Coronavirus COVID-19 Global Cases. (englisch)
- Webseite World of Meters: Echtzeit-Daten der Corona-Virus-Pandemie (englisch)
Einzelnachweise
- Lungenärzte im Netz: Covid-19: Ursachen. Online unter www.lungenaerzte-im-netz.de. Abgerufen am 14. April 2020.
- Tagesschau: "Tief besorgt". WHO spricht von Corona-Pandemie. 11. März 2020. Online unter www.tagesschau.de. Abgerufen am 14. April 2020.
- Senegal reports first COVID-19 case (englisch)
- COVID-19 WHO African Region External Situation Report 4 S.6, Seite 6 der PDF-Datei 1,49 MB (englisch)
- Radio France Internationale, 15. März 2020: Coronavirus: manifestations publiques interdites et écoles fermées au Sénégal
- Air Senegal, 16. März 2020: Air Sénégal suspend ses vols à destination et au départ de la France, l’Espagne, le Maroc et la Mauritanie.
- pressafrik.com, 27. März 2020: Covid-19: Air Sénégal annonce deux vols spéciaux de rapatriement vers la France à partir de ce vendredi
- U.S. Embassy Dakar, abgerufen am 2. April 2020: COVID-19 Information
- Faktencheck auf Snopes (englisch)
- WHO Coronavirus Disease (COVID-19) Dashboard; oben rechts auf der Seite ist ein Link zum Download der Daten im CSV-Format