COVID-19-Pandemie in Suriname
Die COVID-19-Pandemie in Suriname tritt als regionales Teilgeschehen des weltweiten Ausbruchs der Atemwegserkrankung COVID-19 auf und beruht auf Infektionen mit dem Ende 2019 neu aufgetretenen Virus SARS-CoV-2 aus der Familie der Coronaviren. Die COVID-19-Pandemie breitet sich seit Dezember 2019 von China ausgehend aus.[1] Ab dem 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Coronavirus als Pandemie ein.[2]
Verlauf und Maßnahmen
Bereits am 2. März 2020 wurde die sogenannte Backtrack-Route zwischen Guyana und Suriname geschlossen. Ursprünglich galt die Schließung eine Woche lang, wurde jedoch bis auf weiteres verlängert.[3][4]
Am 13. März 2020 wurde die erste COVID-19-Erkrankung in Suriname bestätigt. Es handelte sich um eine Person, die mehrere Tage vor dem positiven Test aus den Niederlanden angereist war. Infolgedessen kündigte das Land an, dass seine Grenzen und alle Flughäfen am 14. März um Mitternacht geschlossen werden.[5][6] Im WHO-Situationsbericht tauchte der erste Krankheitsfall erstmals am 16. März 2020 auf.[7]
Am 16. März wurden alle Schulen geschlossen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.[8]
Die Krankenhäuser des Landes verfügen nur über 30 Beatmungsgeräte.[9] Am 16. März beschwerten sich die Mitarbeiter des St. Vincentius Krankenhause über einen Mangel an medizinischer Ausrüstung, um COVID-19-Patienten angemessen behandeln zu können.[10]
Am 28. März verkündete Präsident Dési Bouterse Einschränkungen und eine teilweise Ausgangssperre zwischen 20:00 und 06:00 Uhr an.[11] Die Maßnahmen wurden von verschiedenen Völkern bzw. Ureinwohnern unterstützt.[12][13][14][15]
Der Minister für Handel, Industrie und Tourismus, Stephan Tsang, warnte Anfang April 2020 vor schwierigen Zeiten.[16] Das Land befand sich bereits vor der COVID-19-Pandemie in einer Finanzkrise, die durch ein Rating von Standard & Poor's noch verschlimmert wurde.[17]
Der erste COVID-19-bedingte Todesfall im Land ereignete sich am 3. April 2020.[18] Dieser Todesfall tauchte am 7. April 2020 erstmals im WHO-Situationsbericht auf.[7]
Am 6. April wurde im Wanica-Krankenhaus in Lelydorp eine spezialisierte Covid-19-Station eröffnet.
Am 8. April wurde von der Nationalversammlung ein Ausnahmezustand erklärt.[19] Der Ausnahmezustand sollte für drei Monate in Kraft treten, es sei denn, die Nationalversammlung verlängert die Dauer einmalig um weitere drei Monate.[20]
Bis zum 19. April 2020 wurden von der WHO zehn COVID-19-Erkrankungen und ein COVID-19-bedingter Todesfall in Suriname bestätigt.[7]
Am 3. Mai 2020 wurde der letzte aktive Fall von COVID-19 in Suriname wieder gesund, damit war es eines der vier Länder, neben Papua-Neuguinea, Belize und Mauritius, die zu diesem Zeitpunkt keinen aktiven Fall von COVID-19 aufwiesen.[21][Anm. 1]
Impfung
Suriname ist bei COVAX angeschlossen und hat die Zusage zur Lieferung von 79.200 AstraZeneca Impfstoffdosen in der ersten Jahreshälfte von 2021.[22] Im März erhielt Suriname die ersten 1000 von insgesamt zugesagten 50.000 Impfdosen aus Indien.[23] Das Gesundheitsministerium hat mit Experten berechnet, dass ca. 16 Millionen US-Dollar nötig sind um in zwei Jahren eine Bevölkerung von rund 400.000 Personen gegen Corona-19 zu impfen. Hierfür wurde ein Fonds eingerichtet.[24] Anfang Mai hat Suriname die Vereinigten Staaten und die Niederlande offiziell gebeten, ihre möglichen Überschüsse der AstraZeneca-Impfstoffe "zu einem angemessenen Preis" zu überlassen.[25] Mitte Mai 2021 machte die Niederlande an Suriname die Zusage zur Lieferung von 700.000 COVID-19-Imfdosen. Diese Anzahl reicht aus um alle Erwachsenen in Suriname impfen zu können.[26]
Statistik
Die Fallzahlen entwickelten sich während der COVID-19-Pandemie in Suriname wie folgt:
Infektionen
Todesfälle
Anmerkungen
- In den Ländern Mauretanien, Saint Lucia und Jemen waren zwischenzeitlich auch keine aktiven Infektionen gemeldet, dort kam es aber zu Neuinfektionen.
- Hier sind Fälle aufgelistet, die der WHO von nationalen Behörden mitgeteilt wurden. Da es sich um eine sehr dynamische Situation handelt, kann es zu Abweichungen bzw. zeitlichen Verzögerungen zwischen den Fällen der WHO und den Daten nationaler Behörden sowie den Angaben anderer Stellen, etwa der Johns Hopkins University (CSSE), kommen.
Weblinks
- Weltgesundheitsorganisation (WHO): Coronavirus disease (COVID-2019) situation reports auf der Website www.who.int (englisch)
- Johns Hopkins CSSE: Coronavirus COVID-19 Global Cases. (englisch)
- Webseite World of Meters: Echtzeit-Daten der Corona-Virus-Pandemie (englisch)
Einzelnachweise
- Lungenärzte im Netz: Covid-19: Ursachen. Online unter www.lungenaerzte-im-netz.de. Abgerufen am 14. April 2020.
- „Tief besorgt“: WHO spricht von Corona-Pandemie. In: tagesschau.de. Abgerufen am 14. April 2020.
- Travel between Guyana and Suriname via backtrack closed for one week due to Corona virus. In: Suriname News. Abgerufen am 7. April 2020.
- Backtrack route with Guyana closed until further orders. In: Suriname Herald. Abgerufen am 7. April 2020.
- Suriname confirms first coronavirus case, authorities will close borders. In: reuters.com. 13. März 2020, abgerufen am 13. März 2020.
- Suriname closes its borders for travelers (in Dutch). In: Suriname Herald. Abgerufen am 4. April 2020.
- Weltgesundheitsorganisation (WHO): Situation reports. In: who.int. Abgerufen am 19. April 2020 (englisch).
- All school closed from Monday due to coronavirus (in Dutch). In: Suriname Herald. Abgerufen am 4. April 2020.
- If 100 people get ill, many will die (in Dutch). In: Dagblad Suriname. Abgerufen am 4. April 2020.
- Health works not protected enough against Covid 19 (in Dutch). In: Suriname Nieuws. Abgerufen am 6. April 2020.
- Government guarantees medical aid, food and order with partial lock-down (in Dutch). In: Suriname Herald. Abgerufen am 4. April 2020.
- Paramount Chief Ndyuka takes action against Covid 19 (in Dutch). In: Suriname Herald. Abgerufen am 5. April 2020.
- Granman Saamaka alerts tribes on measures again Covid-19 (in Dutch). In: Suriname Herald. Abgerufen am 5. April 2020.
- Wayana barricade airstrip due to Covid 19 (in Dutch). In: Suriname Herald. Abgerufen am 5. April 2020.
- Measures of indigenous villages against Covid-19 (in Dutch). In: Vereniging van Inheemse Dorpshoofden in Suriname (vids.sr). Abgerufen am 8. April 2020.
- Suriname was to embrace for economical hit after Covid 19 (in Dutch). In: United News. Abgerufen am 5. April 2020.
- Rating Suriname once again lower, now CCC+ (in Dutch). In: Star Nieuws. Abgerufen am 5. April 2020.
- Suriname confirms first death. In: Covid Suriname. Abgerufen am 4. April 2020.
- Law Exceptional Condition Covid 19 has been approved (in Dutch). In: Suriname Herald. Abgerufen am 8. April 2020.
- Law Exceptional Condition (pdf in Dutch). In: Foundation for Law in Suriname (SRiS). Abgerufen am 8. April 2020.
- Suriname vrij van COVID-19 positieven; Grenssituatie vereist alertheid. In: covid-19.sr, abgerufen am 4. Mai 2020 (niederländisch).
- Starnieuws vom 2. Februar 2021: Geen Pfizer maar AstraZeneca vaccin voor Suriname, niederländisch, abgerufen am 22. Mai 2021.
- Dagblad Suriname vom 2. März 2021: Eerste-1-000-vaccins-uit-india-overhandigd/ Eerste 1.000 vaccins uit India overhandigd, niederländisch, abgerufen am 22. Mai 2021.
- Starnieuws vom 11. April 2021: SRD 16 miljoen nodig voor vaccinaties; fonds ingesteld, niederländisch, abgerufen am 22. Mai 2021.
- De Ware Tijd vom 1. Mai 2021: Rotary Suriname ondersteunt Covid-19-vaccinatiecampagne, niederländisch, abgerufen am 22. Mai 2021.
- Starnieuws vom 15. Mai 2021:Suriname krijgt 700.000 Covid-19-vaccins van Nederland, niederländisch, abgerufen am 22. Mai 2021.