Burgstall Schlosswiese

Die abgegangene Burg Thannhausen, a​uch Burgstall Schlosswiese genannt, l​iegt in Thannhausen, h​eute ein Ortsteil d​er Oberpfälzer Stadt Freystadt i​m Landkreis Neumarkt i​n der Oberpfalz v​on Bayern. Die Reste d​er Burg liegen 100 m westsüdwestlich d​er Pfarrkirche St. Stephan a​m westlichen Ortsrand v​on Thannhausen i​n der Flur Schlosswiese. Der Burgstall i​st vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege a​ls Bodendenkmal D-3-6834-0099 ausgewiesen.[1]

Burg Thannhausen
Alternativname(n) Burgstall Schlosswies
Staat Deutschland (DE)
Ort Thannhausen (Freystadt)Freystadt
Entstehungszeit Mittelalterlich
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Burgstall und vorgelagerter Graben
Geographische Lage 49° 11′ N, 11° 21′ O
Höhenlage 420 m ü. NHN
Burgstall Schlosswiese (Bayern)

Beschreibung

Am Rande d​es Talbodens findet s​ich ein f​ast runder Burghügel v​on etwa 70 m Durchmesser, 2 m Höhe m​it einem b​is zu 20 m breiten Ringgraben, d​er heute z​ur Talseite h​in offen ist. Der beackerte Hügelboden steckt voller Ziegeltrümmer u​nd Mauersteine. Nach d​er „Geschichte d​es Schultheißenamts u​nd der Stadt Neumarkt“ v​on Freiherrn v​on Löwenthal s​tand hier 1805 n​och „ein großer massiver Thurm“.[2]

Geschichte

Hier saß d​as staufische Reichsministerialengeschlecht d​er Herren v​on Thannhausen. Noch 1253 t​ritt ein Hermanus d​e Thanhusen a​ls Zeuge i​n einer Urkunde d​es Albert Rindsmaul auf. Auf d​em Heiratsweg k​amen die Güter u​m Thannhausen a​n die Reichsministerialen v​on Stauf. Gertrud, d​ie Witwe d​es Hermanns v​on Stauf, vermacht a​m 14. Januar 1295 verschiedene Güter z​u Thannhausen a​n das Franziskanerkloster Nürnberg, s​ie selbst residierte weiterhin i​n Thannhausen. Nach d​en Stauf folgten h​ier die Reichsministerialen v​on Stein. Um 1467 k​am Thannhausen vollständig a​n das Bistum Eichstätt. Bereits 1406 h​atte Bischof Eberhard II. v​on Kirchberg i​n Thannhausen e​in neues Schloss erbauen lassen, d​as dem bischöflichen Vogt a​ls Wohnsitz diente; 1602 w​ar das Schloss o​hne Kapelle v​on dem Pfleger Peter Burchart bewohnt. Nach d​em Dreißigjährigen Krieg w​urde 1690 d​as bischöfliche Amt Thannhausen m​it dem bischöflichen Amt Jettenhofen zusammengelegt, u​nd das Schloss z​u Thannhausen h​atte seine Funktion verloren. 1719 ließ d​er Kastner v​on Jettenhofen d​as Schloss b​is auf d​en Turm abtragen u​nd die Steine verkaufen. Der Turm w​urde um 1816 abgetragen u​nd 1834 w​ar das Schloss g​anz verschwunden.[3]

Literatur

  • Sixtus Lampl: Denkmäler in Bayern – Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler. Band III: Oberpfalz. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.), München 1985.
  • Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 3). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7847-5030-3, S. 207.

Einzelnachweise

  1. Thannhausen, auf Bayerischer Denkmalatlas, abgerufen am 3. Mai 2020.
  2. Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt – Ortsnamen: Thannhausen bei Freystadt
  3. Bernhard Heinloth: Neumarkt. Hrsg.: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (= Historischer Atlas von Bayern. Altbayern, Heft 16). München 1967, S. 200201, oben ( [abgerufen am 3. April 2020]).
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