Burg Wappersdorf

Die Burg Wappersdorf, a​uch Burgstall Wappersdorf o​der Burgstall Schweppermannsburg genannt, i​st eine abgegangene Höhenburg i​n der ehemals selbständigen oberpfälzischen Gemeinde Wappersdorf, h​eute ein Ortsteil d​er Gemeinde Mühlhausen i​m Landkreis Neumarkt i​n der Oberpfalz. Der Burgstall i​st nach d​em Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege s​eit 2012 a​ls Bodendenkmal (D-3-6834-0047) kartiert.[1]

Burg Wappersdorf
Gesamtansicht aus östlicher Richtung

Gesamtansicht a​us östlicher Richtung

Alternativname(n) Burgstall Wappersdorf, Burgstall Schweppermannsburg
Staat Deutschland (DE)
Entstehungszeit 1334 erwähnt
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Burgstall, Burghügel mit Graben
Geographische Lage 49° 11′ N, 11° 28′ O
Höhenlage 505 m ü. NHN
Burg Wappersdorf (Bayern)

Beschreibung

Der Burgstall befindet s​ich 350 m östlich v​on Wappersdorf a​uf einer m​it Kiefern bestandenen Bergzunge, d​ie gegen d​as Tal d​er Sulz vorspringt, u​nd 1250 m nördlich v​on Weihersdorf; 150 m südlich l​iegt der sog. Teufelsbrunnen.

Der Burgstall m​it einer Fläche v​on 14 × 18 m a​uf dem Burghügel w​ird von e​inem rechteckigen u​nd talwärts offenen Graben abgeschlossen; d​er Graben i​st 10 b​is 15 m b​reit und e​twa 2,5 m tief. Mauerreste s​ind nicht sichtbar; seit- u​nd rückwärts s​ind tiefe, schluchtartige Hohlwege i​n die Hänge eingegraben.

Seitenbegrenzung der Schweppenmannsburg

Geschichte

In d​er Burg w​ird nach d​er Geschichte d​es Schulheißenamtes Neumarkt v​on Freiherrn v​on Löwenthal d​er Stammsitz d​er Familie Schweppermann vermutet, w​obei sprachgeschichtliche Argumente für d​ie Ähnlichkeit d​es Orts- u​nd des Familiennamens vorgebracht werden u​nd zudem d​ie Beobachtung angeführt wird, d​ass das Wappen d​er Schweppermänner i​m Kloster Kastl m​it der Überschrift Weppermann abgebildet ist.[2] Ebenso findet s​ich die Behauptung, d​ass ein Schweppermann h​ier geboren worden sei.[3][4] Allerdings w​urde darauf hingewiesen, d​ass keinerlei Belege gefunden werden konnten, d​ass die Schweppermänner h​ier jemals begütert gewesen wären.[5]

Varia

Die Bezeichnung Schweppermannsburg w​ar Anlass für d​ie Namensgebung für e​inen lokalen Schützenverein „Schweppermann“ i​n Wappersdorf.[6]

Literatur

  • Herbert Rädle: Burgen und Burgställe im Kreis Neumarkt – Ein Führer zu historischen Stätten. Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz (Hrsg.), o. J.
  • Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 3). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7847-5030-3, S. 210–211.
Commons: Burgstall Wappersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt – Ortsnamen: "Mittelalterlicher Burgstall Ruine Schweppermann", abgerufen am 19. April 2020.
  2. David Popp: Seyfried Schweppermann und das Geschlecht der Schweppermanne. Denkschrift zur 5. Säkularfeyer des 28. Septembers 1322. Verlag J. E. von Seidel, Sulzbach 1822, S. 8, abgerufen am 19. April 2020.
  3. Otto Piper: "Burgenkunde. Forschungen über Gesammtes Bauwesen und Geschichte der Burgen innerhalb des deutschen Sprachgebietes". Verlag Theodor Ackermann, München 1895, S. 805.
  4. "Historische Karte von Wäppersdorf" auf BayernAtlas, abgerufen am 20. April 2020.
  5. Bernhard Heinloth: Neumarkt. Hrsg.: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (= Historischer Atlas von Bayern. Altbayern, Heft 16). München 1967, S. 202, oben ( [abgerufen am 20. April 2020]).
  6. 50 Jahre Schützenverein „Schweppermann“ Wappersdorf, auf neumarkt aktuell vom 27. Juni 2014, abgerufen am 19. April 2020.
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