Burgruine Helfenberg (Oberpfalz)
Die Burgruine Helfenberg (auch als Helfenburg bezeichnet) befindet sich bei Velburg in der Oberpfalz.
Burgruine Helfenberg | ||
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Schloss Helfenberg | ||
Alternativname(n) | Helfenburg, Schloss Helfenberg | |
Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Velburg | |
Entstehungszeit | 1230 erstmals erwähnt | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Ständische Stellung | Ministeriale | |
Geographische Lage | 49° 14′ N, 11° 38′ O | |
Höhenlage | 612,8 m ü. NN | |
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Geographische Lage
Die Ruine der Höhenburg steht auf dem Helfenberg, einem 613 Meter hohen Berg im Oberpfälzer Jura, östlich des Velburger Ortsteils Lengenfeld, unmittelbar an der Bundesautobahn 3. An der Verbindungsstraße zwischen Lengenfeld und Velburg befindet sich ein Parkplatz mit einer Plankarte. Von dort aus kann die öffentlich zugängliche Ruine in etwa 15 bis 20 Minuten erreicht werden.
Geschichte
Bronzezeitliche Grabanlagen um den Berg geben zur Vermutung Anlass, dass sich auf dem Berg schon in vorgeschichtlicher Zeit ein befestigter Ringwall befand. H. Rädle vermutet aufgrund des Walls auf dem Plateau 25 m unterhalb der Burgruine einen älteren Ringwall aus dem 10. oder 11. Jahrhundert.[1]
Eine erste schriftliche Erwähnung erfolgte in einer undatierten Urkunde aus den Jahren 1198–1217, in der Graf Ulrich von Velburg die Burg dem Hochstift Regensburg überschrieb.[2] Der erste Verwalter der Burg war der bischöflich regensburgische Dienstmann Wirnt von Plankenstein, der sich etwa von 1196 bis 1224 nachweisen lässt.[3] Von dort ging sie 1232 als Lehen an die Hohenfelser, ein Ministerialengeschlecht der Regensburger Bischöfe, das nach einem misslungenen Mordanschlag Konrads von Hohenfels auf den römisch-deutschen König Konrad IV. den Namen wechselte und sich nach einer ihrer Burgen Ehrenfelser nannte. Nach 1370 erwarb Pfalzgraf Ruprecht I. von der Pfalz die Burg. Im Landshuter Erbfolgekrieg wurde sie niedergebrannt. Im Dreißigjährigen Krieg fiel die Burg wie der gesamte pfälzische Besitz in der Oberpfalz 1628 an den bayerischen Herzog Maximilian, der Burg und Herrschaft 1632 seinem Feldherrn Johann t’Serclaes Graf von Tilly schenkte. 1699–1707 baute Graf Ferdinand Lorenz Xaver Tilly die Burg in ein Barockschloss um. An der Ausmalung der Innenräume war der Münchner Maler Hans Georg Asam, Vater der Gebrüder Asam, beteiligt.
Der repräsentative Schlossbau stand nur rund hundert Jahre. Nach dem Erlöschen der Familie Tilly fiel das Schloss an den bayerischen Kurfürsten, der einen Pfleger einsetzte. 1796 plünderten französische Revolutionstruppen das Schloss, das seitdem verlassen stand. 1807 wurde es für 200 Gulden auf Abbruch verkauft; Zug um Zug wurden Teile abgebrochen. Die Steine dienten als Material für Bauten in der Umgebung.[4]
Beschreibung
Vom ehemaligen Schloss sind nur noch die Fundamente und Reste der Außenmauern erhalten. Die Ruine ist vom Wald überwachsen. Es sind keinerlei Maßnahmen zur Sicherung der Baureste getroffen. Einige wenige Teile des Mobiliars sind erhalten geblieben und im Gasthof Winkler in Lengenfeld zu besichtigen. Das Altarbild der ehemaligen Schlosskirche, das von Georg Asam stammt, befindet sich in der Kirche von Lengenfeld.
Literatur
- Günter Moser, Bernhard Setzwein, Mathias Conrad: Oberpfälzer Burgen - Eine Reise zu den Zeugen der Vergangenheit. Buch und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2004, ISBN 3-935719-25-6, S. 104–105.
- Herbert Rädle: Burgen und Burgställe im Kreis Neumarkt – Ein Führer zu historischen Stätten. Herausgegeben von Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, Neumarkt o. J., ISBN 3-920142-14-4, S. 45–47.
Einzelnachweise
- Rädle, Burgen und Burgställe, S. 45 f.
- B. Schneider, Die Grafen von Velburg und ihr verwandtschaftliches Umfeld, Neumarkter Historische Beiträge 16, Neumarkt/Opf. 2019, S. 76 f.
- M. Jehle, Historischer Atlas von Bayern: Parsberg, München 1981, S. 45 f.
- Den Niedergang des Schlosses hat W. Steiner ausführlich beschrieben in W. R. Steiner, Wanderungen in Landschaft und Geschichte, Neumarkter Historische Beiträge 15, Neumarkt 2016, S. 110–118.