Brandenburgischer Landespokal

Der Brandenburgische Landespokal ist ein seit 1991 ausgetragener Fußball-Pokalwettbewerb für brandenburgische Vereinsmannschaften. Er wird jährlich vom Fußball-Landesverband Brandenburg (FLB) veranstaltet. Er ist einer von derzeit 22 Verbandspokalwettbewerben. Rekordsieger und gegenwärtiger Titelträger (2021) ist der SV Babelsberg 03.

Brandenburgischer Landespokal
Vorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Logoformat
Voller Name AOK-Landespokal Brandenburg
VerbandFußball-Landesverband Brandenburg
Erstaustragung1991
Mannschaften66
SpielmodusK.-o.-System
TitelträgerSV Babelsberg 03 (10.)
RekordsiegerSV Babelsberg 03 (10)
Aktuelle Saison2021/22
WebsiteAOK-Landespokal
Qualifikation fürDFB-Pokal
KarteVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat
Kreispokale
Dahme/Fläming
Havelland
Niederlausitz
Oberhavel/Barnim
Ostbrandenburg
Prignitz/Ruppin
Südbrandenburg
Uckermark

Geschichte

In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung Deutschlands gab es keinen einheitlichen Landespokal. In der Spielzeit 1990/91 und 1991/92 wurde noch im „DDR-Modus“ um die jeweiligen Bezirkspokale für Cottbus, Frankfurt/Oder und Potsdam gespielt. Die Sieger ermittelten anschließend in einem Dreierturnier den Gewinner des Landespokals.

Aufgrund der Umstrukturierungen im Spielbetrieb des neugegründeten Fußball-Landesverband Brandenburg (Auflösung der Bezirksligen, Einführung der Landesligen usw.) erfolgte zur Saison 1992/93 die Einführung des bekannten K.-o.-Systems.

Mit Beginn der Saison 2006/07 wurde zwischenzeitlich ein weiterer Pokalwettbewerb, der sogenannte Bereichspokal, ins Leben gerufen. In diesem regional geteilten Wettbewerb (Nord und Süd) nahmen die Pokalsieger der Fußballkreise sowie die nicht für den Landespokal qualifizierten Landesklasse-Mannschaften der Vorsaison teil. Die jeweiligen Sieger konnten in der darauffolgenden Saison am Landespokal teilnehmen. Der Bereichspokal ist inzwischen wieder abgeschafft worden.

Regelwerk

Turnierform

Alle Spiele im Landespokal werden über eine reguläre Spielzeit von 2 × 45 Minuten ausgetragen. Der Sieger eines Spiels zieht in die nächste Runde ein. Steht es nach der regulären Spielzeit unentschieden, wird das Spiel um 2 × 15 Minuten verlängert. Steht es auch nach der Verlängerung noch Unentschieden, wird der Sieger in einem Elfmeterschießen ermittelt.

Teilnehmer

Das Teilnehmerfeld für den Landespokal setzt sich aus den brandenburgischen Mannschaften der 3-Liga, Regionalliga, Oberliga, Verbandsliga, Landesliga und den acht Kreispokalsiegern zusammen. Zur Saison 2010/2011 wurde der § 34 der Spielordnung des Landesverbandes Brandenburg geändert, wonach keine Zweitvertretungen mehr am Pokal teilnehmen dürfen.

Auslosung

Die Paarungen der ersten Hauptrunde werden aus zwei Lostöpfen gezogen. Der erste Lostopf enthält die 8 Kreispokalsieger und jeweils 12 Landesliga-Teams aus beiden Staffeln. Im zweiten Lostopf befinden sich die jeweils besten 3 Teams beider Landesligen aus der Vorsaison, 16 Teams aus der Brandenburgliga sowie die brandenburgischen Vertreter aus der 3-Liga, Regionalliga oder Oberliga. Mannschaften des ersten Lostopfs haben Heimrecht.

Endspielort

Der Endspielort wurde bis zur Saison 1998/99 im Losverfahren ausgewählt. Seither bekam derjenige Finalist Heimrecht, der in der niedrigeren Liga spielte. Bei gleicher Ligenzugehörigkeit der beiden Endspielteilnehmer entschied weiter das Losverfahren.

Ab der Saison 2019/20 wird der Endspielort durch den Fußball-Landesverband Brandenburg festgelegt.[1] Die erste derartig ausgewählte Endspielstätte ist das Werner-Seelenbinder-Stadion in Luckenwalde, in dem das Endspiel der Saison 2019/20 stattfand.[2]

Wettbewerbsname

Seit der Saison 2011/12 bis 2015/16 wurde der Landespokal, auf Grund einer Partnerschaft mit der Firma Krombacher, als Krombacher Pokal Brandenburg bezeichnet. Seit der Saison 2016/17 fungiert die AOK Nordost als Partner. Der Wettbewerb firmiert daher aktuell unter der Bezeichnung AOK-Landespokal Brandenburg.

Trophäe

Als erste Mannschaft gewann 1991 der ESV Lokomotive Cottbus den Landespokal, damals in einem Dreierturnier. Die noch heute als Wanderpokal an den Landespokalsieger überreichte Trophäe wird durch den jeweiligen Sponsor gestiftet.

Nationale Qualifikation

Der Gewinner des Landespokals darf in der folgenden Saison am DFB-Pokal teilnehmen. Der erfolgreichste Vertreter aus Brandenburg war bisher der FC Energie Cottbus mit dem Erreichen des DFB-Pokalfinales 1996/97 gegen den VfB Stuttgart (0:2).

Die Pokalendspiele im Überblick

Jahr Stadion Endspielort Sieger Ergebnis Finalist
1991 ESV Lokomotive Cottbus (VL) (Sieger Dreierturnier)
1992 Eisenhüttenstädter FC Stahl (OL) (Sieger Dreierturnier)
1993 Waldstadion Ludwigsfelde Eisenhüttenstädter FC Stahl (OL) 3:1 SV Empor Mühlberg (VL)
1994 Werner-Seelenbinder-Stadion Luckenwalde BSV Stahl Brandenburg (OL) 5:1 1. FC Schwedt (OL)
1995 Stadion der Freundschaft Königs Wusterhausen FC Energie Cottbus (RL) 2:1 FV Motor Eberswalde (OL)
1996 Oderbruchstadion Seelow FC Energie Cottbus (RL) 1:0 Frankfurter FC Viktoria (VL)
1997 Sportanlage am Baumschulenweg Guben FC Energie Cottbus (RL) 6:1 Eisenhüttenstädter FC Stahl II (VL)
1998 Stadion der Freundschaft Cottbus FC Energie Cottbus II (VL) 2:1 Eisenhüttenstädter FC Stahl (RL)
1999 Jahn-Sportplatz Schöneiche SV Babelsberg 03 (RL) 5:2 Eisenhüttenstädter FC Stahl (RL)
Jahr Stadion Endspielort Heimmannschaft Ergebnis Auswärtsmannschaft
2000 Stadion der Freundschaft Frankfurt (Oder) Frankfurter FC Viktoria (VL) 1:2 n. V. SV Babelsberg 03 (RL)
2001 Stadion der Freundschaft Cottbus SV Babelsberg 03 (RL) 1:3 FC Energie Cottbus II (OL)
2002 Stadion der Freundschaft Frankfurt (Oder) Frankfurter FC Viktoria (VL) 1:2 Eisenhüttenstädter FC Stahl (OL)
2003 Waldstadion Ludwigsfelde Ludwigsfelder FC (VL) 1:0 Brandenburger SC Süd 05 (OL)
2004 Jahn-Sportplatz Schöneiche SV Germania 90 Schöneiche (VL) 1:0 n. V. FSV Optik Rathenow (OL)
2005 Volksparkstadion Neuruppin Märkischer 1919 SV Neuruppin (OL) 2:1 n. V. SV Babelsberg 03 (OL)
2006 Karl-Liebknecht-Stadion Potsdam SV Babelsberg 03 (OL) 2:1 Märkischer 1919 SV Neuruppin (OL)
2007 Karl-Liebknecht-Stadion Potsdam SV Babelsberg 03 (OL) 3:2 Ludwigsfelder FC (OL)
2008 Sportplatz Leistikowstraße Falkensee SV Falkensee-Finkenkrug (VL) 0:1 SV Babelsberg 03 (RL)
2009 Jahn-Sportplatz Schöneiche SV Germania 90 Schöneiche (OL) 0:1 SV Babelsberg 03 (RL)
2010 Karl-Liebknecht-Stadion Potsdam SV Babelsberg 03 II (VL) 4:3 n. E. Brandenburger SC Süd 05 (OL)
2011 Sportgelände Bahnhofstraße Hohenleipisch VfB Hohenleipisch 1912 (LL) 0:3 SV Babelsberg 03 (3L)
2012 Sportplatz Leistikowstraße Falkensee SV Falkensee-Finkenkrug (VL) 2:1 SV Babelsberg 03 (3L)
2013 Sportanlage in der Gasse Altlüdersdorf SV Altlüdersdorf (OL) 3:4 n. E. FSV Optik Rathenow (RL)
2014 Stadion Vogelgesang Rathenow FSV Optik Rathenow (RL) 3:1 SV Babelsberg 03 (RL)
2015 Friedrich-Friesen-Stadion Fürstenwalde/Spree FSV Union Fürstenwalde (OL) 2:3 FC Energie Cottbus (3L)
2016 Werner-Seelenbinder-Stadion Luckenwalde FSV 63 Luckenwalde (RL) 1:3 SV Babelsberg 03 (RL)
2017 Stadion der Freundschaft Cottbus FC Energie Cottbus (RL) 2:0 FSV 63 Luckenwalde (RL)
2018 Karl-Liebknecht-Stadion Potsdam SV Babelsberg 03 (RL) 0:1 FC Energie Cottbus (RL)
2019 Stadion Vogelgesang Rathenow FSV Optik Rathenow (RL) 0:1 FC Energie Cottbus (3L)
Jahr Stadion Endspielort Sieger Ergebnis Finalist
2020 Werner-Seelenbinder-Stadion Luckenwalde FSV Union Fürstenwalde (RL) 2:1 SV Babelsberg 03 (RL)
2021 Werner-Seelenbinder-Stadion Luckenwalde SV Babelsberg 03 (RL) 2:0 FSV Union Fürstenwalde (RL)
2022 Werner-Seelenbinder-Stadion Luckenwalde  :
Abkürzungen: 3L – 3. Liga; RL – Regionalliga; OL – Oberliga; VL – Verbandsliga; LL – Landesliga; II – 2. Mannschaft/Amateurteam eines Profivereins

Ranglisten

Brandenburgischer Landespokal (Brandenburg)
 (10) 
 (10) 
 (3) 
 (2) 
 (1) 
 (1) 
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Titelträger des brandenburgischen Landespokals nach Städten
nach Titeln
RangVereinTitelFinalt.QuoteTriumphe
1 SV Babelsberg 03 Fn. 1101662 %1999200020062007200820092010201120162021
2 FC Energie Cottbus Fn. 199100 %199519961997199820012015201720182019
3 Eisenhüttenstädter FC Stahl Fn. 13650 %199219932002
4 FSV Optik Rathenow2450 %20132014
5 ESV Lokomotive Cottbus11100 %1991
BSV Stahl Brandenburg11100 %1994
Ludwigsfelder FC1250 %2003
SV Germania 90 Schöneiche1250 %2004
Märkischer SV 1919 Neuruppin1250 %2005
SV Falkensee-Finkenkrug1250 %2012
FSV Union Fürstenwalde1333 %2020
Fn. 1 einschließlich SV Babelsberg 03 II, FC Energie Cottbus II, Eisenhüttenstädter FC Stahl II
nach Fußballkreisen
FußballkreisTitelVereine
Havelland 14 SV Babelsberg 03 (10), BSV Stahl Brandenburg (1), FSV Optik Rathenow (2), SV Falkensee-Finkenkrug (1)
Niederlausitz 10 FC Energie Cottbus (9), ESV Lokomotive Cottbus (1)
Ostbrandenburg 5 Eisenhüttenstädter FC Stahl (3), SV Germania 90 Schöneiche (1), FSV Union Fürstenwalde (1)
Dahme / Fläming 1 Ludwigsfelder FC (1)
Prignitz / Ruppin 1 Märkischer SV 1919 Neuruppin (1)

Einzelnachweise

  1. Tobias Gutsche: Neuer Modus für das Finale. In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 18. Februar 2020, abgerufen am 23. März 2020.
  2. Brandenburger Landespokalfinale steigt in Luckenwalde. In: Rundfunk Berlin-Brandenburg. 19. Februar 2020, abgerufen am 23. März 2020.
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