Bourail
Bourail ist eine Kommune in der Südprovinz von Neukaledonien und ist somit eines der Französischen Überseegebiete im Pazifik. Die Kommune liegt an dem Fluss Néra und hat eine Landfläche von 797,6 km² und eine feste Bevölkerung von 4779 Einwohnern. Bourail ist 162 km von Nouméa, der Hauptstadt Neukaledoniens, entfernt. Bourail ist auch der Name des Hauptortes der Kommune. Weitere Orte sind: Azareu, Bouirou, Gouaro, Nandaï, Néméara, Nessadiou, Ny, Oua-Oué, Potê.
Bourail | |
---|---|
Staat | Frankreich |
Provinz | Südprovinz |
Aire coutumière | Ajië-Aro |
Koordinaten | 21° 34′ S, 165° 30′ O |
Höhe | 0–1091 m |
Fläche | 789,61 km² |
Einwohner | 5.531 (1. Januar 2019) |
Bevölkerungsdichte | 7 Einw./km² |
Postleitzahl | 98870 |
INSEE-Code | 98803 |
Website | mairie-bourail.nc |
Kirche in Bourail |
Die höchste Erhebung ist der Mont Adéo mit 1091 m.
Landschaftsbild
Bourails Landschaft wird zum Teil von Küsten geprägt, aber die Kommune hat zum Teil auch eine sehr gebirgige Landschaft. Die Strände sind z. T. durch den Menschen stark verändert worden, um sie für Touristen attraktiver zu machen. Zu einem großen Teil sind sie jedoch sehr wild.
Geschichte
In der Ebene, in der heute Bourail liegt, wurde 1868 ein Militärstützpunkt eingerichtet. 1870 gründete man hier ebenfalls eine Zuckerfabrik und eine Farm, auf der entlassene Strafgefangene in den Grundzügen der Landwirtschaft unterwiesen wurden. Der Ort Bourail wurde 1886 gegründet. Durch ein Hochwasser der Néra entstanden 1996 ausgedehnte Schäden.
Turtle Bay / Baie des Tortues | |
Bevölkerung
Bourail ist mit sechs Personen pro Quadratkilometer für die Verhältnisse in Neukaledonien dicht besiedelt. Die Bevölkerung ist recht jung, da mehr als die Hälfte der Einwohner unter 30 Jahre alt sind. Allerdings leidet die Kommune an einer hohen Auswanderungswelle. Um diesen Trend zu stoppen, wurden neue Schulen gebaut, es gibt jedoch nur in Nouméa eine Universität.
|
|
Landwirtschaft
Hauptanbauprodukte sind Mais (300 ha Anbaufläche) und Kartoffeln (200 ha Anbaufläche). Als Nutztiere werden Rinder und Schweine gehalten. Außerdem werden Honigbienen gezüchtet. Im Ort Téné findet seit 1977 jeden August die älteste Agrarmesse Neukaledoniens statt. Auf der dreitägigen Veranstaltung führen Viehzüchter der Umgebung, die hier „Stockmen“ genannt werden, ihre Fähigkeiten bei einem Rodeo vor, das jährlich rund 25.000 Besucher anzieht.[2]
Sehenswürdigkeiten
- Die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt ist das Museum, das 1986 in einem 1870 für das Militär errichteten Gebäude gegründet wurde. Vorher diente das Bauwerk ab 1938 als Käsefabrik. 1980 wurde es als historisches Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Im Museum sind hauptsächlich Kunst- und Gebrauchsgegenstände der Melanesier ausgestellt, aber auch einige Werkzeuge und Möbel der ersten französischen Siedler. Eine Abteilung erinnert an die Anwesenheit neuseeländischer Soldaten während des Zweiten Weltkrieges. Eine besondere Attraktion ist die Guillotine, mit der insgesamt 80 Menschen exekutiert wurden.[3]
- Das Rathaus (Mairie) wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut. Auch die Polizeistation (Gendarmerie) und das Postamt sind in renovierten historischen Gebäuden – beide aus dem 19. Jahrhundert – untergebracht. In der Hauptstraße sind noch einige Wohnhäuser aus dem 19. Jahrhundert erhalten.
- Die Kirche mit einem Holzgewölbe im Innern wurde 1877 errichtet.[4]
- Unweit der Stadt dehnen sich viel besuchte Strände mit Felsformationen aus, von denen der markante und weithin sichtbare Monolith Bonhomme aus Quarz der bekannteste ist. Nicht weit davon befindet sich die Bucht Baie des Tortues, an der Schildkröten zu beobachten sind. An einigen der Strände, z. B. an der Plage de Poé, sind vielfältige Arten von Wassersport möglich.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- Données locales isee.nc, abgerufen am 5. Februar 2022 (französisch)
- La foire de Bourail nouvellecaledonie.travel, abgerufen am 31. Dezember 2021 (französisch)
- Pierre Grundmann: Nouvelle Calédonie, S. 120. Paris 2012
- Pierre Grundmann: Nouvelle Calédonie, S. 119. Paris 2012
- Pierre Grundmann: Nouvelle Calédonie, S. 121. Paris 2012