Bösensell

Bösensell (plattdeutsch Baisensell) ist ein Ortsteil der Gemeinde Senden im Kreis Coesfeld und liegt 15 km westlich von Münster.

Bösensell
Gemeinde Senden
Höhe: 64 m ü. NN
Fläche: 21,55 km²
Einwohner: 2788 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 129 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 48308
Vorwahl: 02536
Dorfkern Bösensell (12. April 2014)
Dorfkern Bösensell (12. April 2014)

Geschichte

Karte mit der ersten Siedlungsstätte in Basinseli

Gesiedelt wurde in dieser Gegend schon um 5000 vor Christus. Im benachbarten, rund acht Kilometer entfernten Uphoven wurden Spuren gefunden, die belegen, dass bereits vor rund 7000 Jahren hier Menschen gelebt haben.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bösensell um das Jahr 890 in einer Urkunde der Abtei Werden, dort hieß der Ort noch Basinseli.

Von Basinseli nach Bösensell

Der Name Basinseli änderte sich im Laufe der Jahrhunderte über Baisensell und Buzenzele zu Bösensell.

Um 1148 war Bösensell Mittelpunkt des grundherrlichen domkapitularischen Amtes Bösensell.

Bis zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975, bei der Bösensell nach Senden eingemeindet wurde, gehörte der Ort zum Amt Roxel im Kreis Münster.[2] Deshalb gehören die evangelischen Christen Bösensells bis heute zur Evangelischen Kirchengemeinde Roxel und nicht zur Kirchengemeinde Senden.

Besondere Orte

  • Das Laerbrockkreuz an der Grenze zu den Nachbarorten Schapdetten und Havixbeck kennzeichnet die Stelle, an der die drei Gaue Dreingau, Stevergau und Scopinggau zusammentrafen und an der zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert Landtage abgehalten wurden.
  • Haus Ruhr aus dem 16./17. Jahrhundert wurde 1742 vom westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun umgestaltet.
  • Haus Alvinghof wurde von Johann Conrad Schlaun 1749 als Sommersitz für den bischöflichen Vizekanzler Christian Friedrich von und zur Mühlen gebaut.
Pfarrkirche St. Johannes Baptist

Eingemeindung

Am 1. Januar 1975 wurde Bösensell durch § 12 Münster/Hamm-Gesetz in die Gemeinde Senden eingegliedert.[3] Ein kleiner Gebietsteil kam zu Nottuln.

Bevölkerungsentwicklung

In Bösensell lebten am:

  • 06. Juni 1961: 000001423 Einwohner
  • 27. Mai 1970: 000001488 Einwohner
  • 30. Juni 1974: 000001701 Einwohner
  • 30. November 2004: 2529 Einwohner
  • 31. Dezember 2005: 2661 Einwohner
  • 31. Dezember 2006: 2727 Einwohner
  • 31. Dezember 2007: 2943 Einwohner
  • 31. Dezember 2012: 2853 Einwohner
  • 31. Dezember 2020: 2788 Einwohner

Gewerbe

Das Erscheinungsbild von Bösensell wird für Ortsfremde in erster Linie von dem am südlichen Ortsrand direkt an der L551 gelegenen Gewerbegebiet Südfeld geprägt. Des Weiteren existiert in direkter Nähe zur Autobahn A43 das Gewerbegebiet Am Dorn, in dem sich 2006 ein stark frequentierter Autohof mit Spielothek, Restaurant sowie Reise- und Fernfahrerservice angesiedelt hat. Inzwischen eröffneten in unmittelbarer Nähe weitere Gewerbeeinrichtungen. Diese Unternehmen, sowie die Gewerbetreibenden im Bereich des eigentlichen Ortskerns, sind im Gewerbeverein Bösensell organisiert.

Verkehrsanbindung

Bus und Bahn

Haltepunkt Senden-Bösensell

Die Station Senden-Bösensell[4] (1897 eingerichtet) liegt an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg. Hier hält halbstündlich der Niers-Haard-Express (RE 42) Essen–Münster. Stündlich kommt er aus Mönchengladbach–Krefeld–Duisburg. In den Nachtstunden hält der RE 2 in Bösensell.

Linie Verlauf Takt
RE 2 Rhein-Haard-Express:
Osnabrück Hbf Hasbergen Natrup-Hagen (zweistdl.) Lengerich (Westf) Kattenvenne (zweistdl.) Ostbevern Westbevern Münster (Westf) Hbf – (Münster-Albachten Senden-Bösensell Nottuln-Appelhülsen Buldern –)* Dülmen – (Sythen –)* Haltern am See – (Marl-Sinsen –)* Recklinghausen Hbf – (Recklinghausen Süd –)* Wanne-Eickel Hbf Gelsenkirchen Hbf Essen Hbf Mülheim (Ruhr) Hbf Duisburg Hbf Düsseldorf Flughafen Düsseldorf Hbf
* Halt nur einzelner Züge im Nachtverkehr
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2020
60 min
RE 42 Niers-Haard-Express:
Münster (Westf) Hbf Münster-Albachten (stündlich) Senden-Bösensell Nottuln-Appelhülsen Buldern Dülmen Sythen Haltern am See Marl-Sinsen Recklinghausen Hbf Recklinghausen Süd Wanne-Eickel Hbf Gelsenkirchen Hbf Essen Hbf Mülheim (Ruhr) Hbf Duisburg Hbf Rheinhausen Krefeld-Uerdingen Krefeld Hbf Viersen Mönchengladbach Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
30 min (Münster–Essen)
60 min (Essen–M’gladbach)

Am Park and Ride-Platz hält die S90 in Richtung Lüdinghausen Busbahnhof und Münster Bült.

Straße

  • Autobahn: Die A43 ist über die Anschlussstelle Senden erreichbar.
  • Bundes- und Landesstraßen: Die B235 beginnt an der Autobahnauffahrt zur A43 und geht nach Süden über Senden nach Witten. Die L551 (früher B51) verläuft parallel zur A43. Nach Norden gelangt man über die L550 nach Havixbeck.
  • Ein weit verzweigtes Wegenetz lädt zu Radtouren ein.
  • Rastplatz: Seit Mai 2006 hat Bösensell einen Autohof kurz vor der Autobahnauffahrt der A43.

Literatur

  • Helga Kraneburg: Geschichte der Pfarrei St. Johannes in Bösensell. In: Senden. Eine Geschichte der Gemeinde Senden mit Bösensell, Ottmarsbocholt, Venne. Gemeinde Senden, Senden 1992.
  • Gemeinde Senden (Hrsg.): Senden. Eine Geschichte der Gemeinde Senden mit Bösensell, Ottmarsbocholt, Venne., Senden 1992, ISBN 978-3-9802977-0-7.
Commons: Bösensell – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Senden | Einwohnerzahlen. Abgerufen am 17. September 2021.
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 314.
  4. Senden-Bösensell auf bahnhof.de
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