Bahnhof Marl-Sinsen
Der Bahnhof Marl-Sinsen ist der einzige Bahnhof unter den drei Bahnstationen der Stadt Marl in Nordrhein-Westfalen. Der Bahnhof wird der Bahnhofskategorie 5 zugeordnet und untersteht dem Bahnhofsmanagement Münster. Das Betriebsstellenkürzel lautet EMSI (ehemalige Bundesbahndirektion Essen, Bahnhof Marl-Sinsen), die internationale Bahnhofsnummer ist 8003891.
Marl-Sinsen | |
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Blick auf Mittelbahnsteig, 2014 | |
Daten | |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | EMSI |
IBNR | 8003891 |
Preisklasse | 5 |
Eröffnung | 1880/86 |
Profil auf Bahnhof.de | Marl-Sinsen-1028174 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Marl |
Ort/Ortsteil | Sinsen-Lenkerbeck |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 40′ 4″ N, 7° 10′ 24″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Lage
Der Bahnhof befindet sich an der Bahnhofstraße (der Verlängerung der Berg-/Victoriastraße), direkt an der Kreuzung mit der Gräwenkolkstraße, im Marler Stadtteil Sinsen-Lenkerbeck.
An der VzG-Strecke 2200 (Wanne-Eickel Hbf – Hamburg Hbf), auch als Rollbahn bezeichnet, befindet sich der Bahnhof bei Kilometer 17,056.
Geschichte
Er wurde zwischen 1880 und 1886 an der Rollbahn als Haltestelle für die Bauerschaft Sinsen eingerichtet. Erst rund 25 Jahre nach dessen Eingemeindung nach Marl im Jahre 1926 wurde der Bahnhof Anfang der 1950er Jahre in Marl-Sinsen umbenannt.[2]
Zwischen 1914 und 1977 bestand am Bahnhof eine Umsteigemöglichkeit zu den Straßenbahnen der Vestischen Kleinbahnen bzw. Vestischen Straßenbahnen.[3][4]
Zum Zugunglück 1973 siehe Marl#Zugunglück am Bahnhof Marl-Sinsen.
Verkehr
Personenverkehr
Der Bahnhof wird lediglich vom Regionalverkehr bedient. Hier hält halbstündlich der RE 42 (Münster (Westf) Hbf – Mönchengladbach Hbf), der von DB Regio im Rahmen des Rhein-Haard-Netzes gefahren wird. In den Abend- und Nachtstunden, wenn der RE 42 nicht verkehrt, hält der RE 2 (Düsseldorf–Münster) in Marl-Sinsen.
Ein Empfangsgebäude existiert nicht, der Zugang zum einzigen vorhandenen Bahnsteig erfolgt über eine Treppe bzw. einen Aufzug von der Straßenunterführung. Momentan ist der Bahnsteig 38 Zentimeter hoch und somit zu niedrig für einen barrierefreien Einstieg in die hier verkehrenden Züge. Im Rahmen der von Bund und Land mitfinanzierten Modernisierungsoffensive 3 (MOF 3) gab der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bekannt, dass geplant sei, den Bahnsteig bis spätestens 2023 auf 76 Zentimeter zu erhöhen und die Ausstattung zu modernisieren.[5]
Güterverkehr
Im Güterverkehr hat der Bahnhof größere Bedeutung, da hier die Anschlussbahn zur Zeche Auguste Victoria beginnt, von der aus auch der benachbarte Chemiepark Marl erreicht werden kann. Bis zur Schließung des Bergwerks im Jahre 2015 war Marl-Sinsen der Übergabebahnhof für Kohlezüge, die mit Lokomotiven der Zechenbahn bis in den Bahnhof Sinsen befördert wurden und dort auf die Gleise der DB übergingen. Hierfür existieren weitläufige Gleisanlagen westlich der Bahnsteige, sowohl im Norden (Übergabebahnhof der Zechenbahn) als auch im Süden (Güterbahnhof der DB).
Ebenso erfolgt von Marl-Sinsen aus die Bedienung des Quarzwerkes bei Sythen durch die Deutsche Bahn.
Weblinks
- Gleise in Serviceeinrichtungen (EMSI), DB Netz AG (PDF)
NRWbahnarchiv von André Joost:
Einzelnachweise
- Abfrage der Kursbuchstrecke 425 bei der Deutschen Bahn.
- André Joost: BetriebsstellenArchiv Marl-Sinsen. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 22. Februar 2016.
- Ralph Bernatz: Der Weg zur Vestischen. In: Die Vestische. Legendäre Straßenbahn zwischen Lippe und Emscher 1901–1982. Straßenbahn Magazin Special Nr. 25. GeraMond, München 2013, ISBN 978-3-86245-255-2, S. 16–27.
- Klaus Oehlert-Schellberg: Die Vestischen Straßenbahnen. Verlag Kenning, Nordhorn 1995, ISBN 3-927587-49-4, S. 56–62.
- MOF 3: 21 Bahnhöfe im Verbundraum werden saniert. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, 18. Februar 2016, abgerufen am 22. Februar 2016.