St. Johannes Baptist (Bösensell)
Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Bösensell, einem Ortsteil der Gemeinde Senden im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen.
Geschichte und Architektur
Die Gemeinde war schon 1148 Pfarrei. Von der mittelalterlichen Vorgängerkirche ist der wuchtige Westturm erhalten.
Die neugotische Stufenhalle mit einem Querhaus wurde von 1913 bis 1916 von Ludwig Becker in Ibbenbürener Sandstein errichtet. Die beiden Türme stehen im Chorwinkel, der Chor im 5/8 Schluss ist eingezogen. Im Innenraum ruhen Rabitzgewölbe auf achteckigen Pfeilern. Das Maßwerk in den Fenstern hat Ähnlichkeit mit Fischblasen. Die Farbverglasungen von 1915 sind mit Bernhard Kraus bezeichnet.
Ausstattung
- Der geschnitzte Hauptaltar zeigt Christus in der Mandorla.
- Die geschnitzten Seitenaltäre sind der hl. Maria und dem hl. Antonius Abt geweiht, sie stammen vermutlich aus der Werkstatt von Becker & Brockhinke.
- Das Chorgestühl mit Frührenaissancefüllungen und Faltwerk ist mit 1540 bezeichnet, es wurde 1924 in Teilen erweitert und verändert.
- Die geschnitzte Pietà stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
- Zwölf fast lebensgroße Sandsteinfiguren wurden um 1620 in der Werkstatt von Gerhard Gröninger angefertigt. Die Figuren stehen auf Engelkonsolen und standen vermutlich ursprünglich in der ehemaligen Minoritenkirche in Münster.
- Die Steinfigur des hl. Johannes d. T. wurde stark überarbeitet. Sie ist an der Konsole mit 1731 bezeichnet.
- Das Gemälde vom 18. Jahrhundert stellt das apokalyptische Weib mit dem Kind dar. Das Kind zersticht einer Schlange den Kopf. Am Rahmen ist ein Wappen derer von und zur Mühlen vom ehemaligen von C. J. Schlaun entworfenen Hochaltar angebracht.
Orgel
Die Orgel wurde 1977 von dem Orgelbauer Siegfried Sauer (Höxter) gebaut. Das Schleifladen-Instrument hat 23 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch.
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- Koppeln: II/I (Nr. 10), I/P (Nr. 26), II/P (Nr. 27)
Glocken
Das Geläut besteht aus insgesamt 6 Bronzeglocken. Die große Glocke mit dem Ton dis′ wurde 1504 von Wolter Westerhues gegossen. Glocke II im Ton e′ stammt von 1664. Glocke III wurde 1958 von Feldmann & Marschel in Münster gegossen. Die Glocken IV und V entstanden 1988 bei Petit & Edelbrock in Gescher. Die kleinste Glocke wurde 1964 von Monasterium Eijsbouts in Münster gegossen. Das Geläut erklingt in dis′-e′-fis′-gis′-h′-dis″.
Literatur
- Georg Dehio (Begründer): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen. Band 2: Dorothea Kluge, Wilfried Hansmann: Westfalen. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 1969
- Ursula Quednau (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band II: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2