56. Infanterie-Division (Wehrmacht)
Die 56. Infanterie-Division war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
56. Infanterie-Division | |
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Aktiv | 26. August 1939 bis 4. April 1945 |
Staat | Deutsches Reich |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Infanterie |
Typ | Infanterie-Division |
Aufstellungsort | Dresden |
Spitzname | Gekreuzte Säbel |
Divisionsgeschichte
26. August 1939 | 10. September 1944 |
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Infanterie-Regiment 171 | Grenadier-Regiment 171 |
Infanterie-Regiment 192 | Grenadier-Regiment 192 |
Infanterie-Regiment 234 | Grenadier-Regiment 234 |
– | Füsilier-Bataillon 156 |
Artillerie-Regiment 156 | |
Divisionseinheiten 156 |
Die 56. Infanterie-Division (ID) wurde am 26. August 1939 als Division der 2. Aufstellungswelle im Wehrkreis IV (Dresden) aufgestellt.[1] Nach dem Überfall auf Polen wurde sie in Geldern stationiert und nahm 1940 am Westfeldzug zur Eroberung Belgiens teil.[1] Der Stab des Infanterie-Regiments 234 wurde zusammen mit dem jeweils ersten Bataillon der Infanterie-Regimenter 171, 192 und 234 am 25. Oktober 1940 an die 304. ID abgegeben.[1]
Beim Angriff auf die Sowjetunion war die 56. Infanterie-Division Teil der Heeresgruppe Süd und dem XVII. Armeekorps unterstellt. Sie war in der Folge an der Schlacht um Kiew im August und September 1941 beteiligt.[1] Danach wurde sie der Heeresgruppe Mitte unterstellt und erhielt Sicherungsaufgaben im rückwärtigen Gebiet der 2. Armee. Schon in dieser frühen Phase des Feldzuges im Osten war die Einheit in Kriegsverbrechen verstrickt, so löschten Teile der Division als Sühnemaßnahme im November 1941 ein Dorf nahe Brjansk aus (128 Personen) und verübten anschließend die als "Kindermord von Chozum" bekannte gewordene Erschießung von 60 Kindern, die man „sich nicht selbst überlassen“ wollte. Mit seinem Verhalten stehe das verantwortliche Artillerie-Regiment 156 "am Anfang eines Prozesses der partiellen Verhaltensangleichung des Heeres an Waffen-SS und Einsatzgruppen", urteilt das Bundesarchiv.[2]
Im Juli 1943 wurde die 56. Infanterie-Division aufgrund hoher Verluste zurückgezogen und bei Jelnja aufgefrischt. Bereits im Oktober 1943 musste die Division nach erneut schweren Verlusten aufgelöst werden.[1] Der Divisionsstab bildete mit Überlebenden der 56. ID die Korps-Abteilung D, bis es am 10. September 1944 zu einer erneuten Aufstellung der 56. ID kam.[1] Im März 1945 wurde der Großteil der Division im Kessel von Heiligenbeil in Ostpreußen vernichtet, am 4. April 1945 galt die Division als aufgelöst.[1] Die restlichen Truppenteile einschließlich des ehemaligen Kommandeurs Edmund Blaurock wurden zur Aufstellung der Infanterie-Division Ulrich von Hutten herangezogen.
Personen
Kommandeure
Von | Bis | Grad | Kommandant |
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1. September 1939 | 1. August 1940 | General der Infanterie | Karl Kriebel |
1. August 1940 | 14. November 1940 | Generalleutnant | Paul von Hase |
15. November 1940 | 28. Januar 1943 | General der Infanterie | Karl von Oven |
28. Januar 1943 | 1. September 1943 | Generalleutnant | Otto-Joachim Lüdecke |
1. September 1943 | Oktober 1943 | Generalleutnant | Vincenz Müller |
Reformation | |||
10. September 1944 | 24. März 1945 | Generalleutnant | Edmund Blaurock |
Sonstige Offiziere
- Oberstarzt Erwin Angermayer, Divisionsarzt
Literatur
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Fünfter Band. Die Landstreitkräfte 31–70. Verlag Mittler & Sohn, Frankfurt am Main [1965], S. 203–209.
Einzelnachweise
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Fünfter Band. Die Landstreitkräfte 31–70. Verlag Mittler & Sohn, Frankfurt am Main [1965], S. 204.
- Bundesarchiv: Der Kindermord von Chozum - Deutsche Soldaten im Abgrund. Abgerufen am 10. Januar 2019.