2. Königlich Sächsisches Jäger-Bataillon Nr. 13

Das 2. Königlich Sächsische Jäger-Bataillon Nr. 13 w​ar ein Verband d​er Sächsischen Armee. König Friedrich August I. stiftete e​s am 13. August 1809 a​ls Sächsisches Jägerkorps, d​as vier Jahre später i​n ein Bataillon umgewandelt wurde, d​as bis 1919 bestand.

2. Kgl. Sächs. Jäger-Bataillon Nr. 13

Aktiv 1809 bis 1919
Staat Königreich Sachsen
Streitkräfte Sächsische Armee
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Leichte Infanterie
Typ Bataillon
Gliederung siehe Gliederung
Standort siehe Garnison
Marsch Präsentiermarsch der Schwarzen Brigade

Der Jäger a​us Kurpfalz (Parademarsch)

Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

Organisation

1810

  • Brigade leichte Infanterie
  • 1. Infanterie-Regiment
  • 2. Infanterie-Regiment
  • Jägerkorps

1813–1821

  • III. Deutsches Armeekorps
  • Brigade Leichte Infanterie
  • alle 3 sächsischen Jägerbataillone

1821–1853

  • IX. Bundesarmeekorps
  • Brigade Leichte Infanterie
  • alle 3 Schützenbataillone

1853–1866

  • IX. Bundesarmeekorps
  • Jägerbrigade
  • alle 4 Jägerbataillone

1866

  • 2. Infanteriebrigade
  • 2. Jägerbataillon Nr. 12
  • 3. Infanteriebrigade
  • 3. Jägerbataillon Nr. 13

1867

  • II. Infanterie-Division
  • 4. Infanteriebrigade
  • Schützen-Regiment (I., II., III. Bataillon)
  • 1. Jägerbataillon Nr. 12
  • 2. Jägerbataillon Nr. 13

1870

  • 48. Infanteriebrigade
  • Infanterieregiment Nr. 106
  • Infanterieregiment Nr. 107
  • Jägerbataillon Nr. 13

1887

  • 64. Infanteriebrigade (6. Königlich Sächsische)
  • Schützen Regiment Nr. 108
  • 1. Königlich Sächsisches Jägerbataillon Nr. 12
  • 2. Königlich Sächsisches Jägerbataillon Nr. 13

Friedensgliederung 1914

  • 32. Division (3. Königlich Sächsische)
  • 64. Infanterie-Brigade (6. Königlich Sächsische)

1. Oktober 1914

  • 24. Division (2. Königlich Sächsische)
  • 47. Infanterie-Brigade (3. Königlich Sächsische)

4. März 1915

  • XIX. (II. Königlich Sächsisches) Armee-Korps
  • 56. Infanterie-Brigade

5. Mai 1915

  • 28. Division
  • 56. Infanterie-Brigade
  • Infanterie-Regiment „Markgraf Ludwig Wilhelm“ (3. Badisches) Nr. 111

1. Juni 1915

  • XIX. (II. Königlich Sächsisches) Armee-Korps
  • 24. Division (2. Königlich Sächsische)
  • 47. Infanterie-Brigade (3. Königlich Sächsische)

Unterstellung b​ei verschiedenen Infanterieregimentern i​m Frühjahr u​nd Sommer 1916 (10. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 134, 11. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 139 u​nd Infanterie-Regiment „Kronprinz“ (5. Königlich Sächsisches) Nr. 104)

1. August 1916

14. Oktober 1918

  • Jäger-Regiment Nr. 7

10. November 1918

  • Jäger-Regiment Nr. 7

1810

Bei Gründung d​es Jägerkorps betrug dessen Gesamtstärke 3 Offiziere, 122 Oberjäger (Unteroffiziere) u​nd Jäger (Mannschaften).

1813

Der Etat betrug j​etzt 20 Offiziere u​nd 602 Mannschaften, aufgeteilt i​n 4 Fußkompanien.

1866/67

Mit d​er Umstrukturierung d​er sächsischen Armee w​urde das Bataillon a​uf insgesamt 1.000 Mann aufgestockt, weiterhin m​it 4 Fußkompanien.

1914

Das Bataillon bestand b​ei Kriegsbeginn a​us vier Fußkompanien, e​iner MG- s​owie einer Radfahr-Kompanie u​nd hatte e​ine Stärke v​on 33 Offizieren, 1.272 Oberjägern u​nd Jägern.

Im Verlauf d​es Ersten Weltkriegs w​urde das Bataillon u​m eine zweite Radfahrkompanie (29. August 1914 b​is 15. Juni 1916) s​owie eine zweite MG-Kompanie (4. Dezember 1916 b​is Ende d​es Krieges) erweitert.

1815

Während d​er Okkupation v​on Frankreich wurden a​lle „Nichtsachsen“ a​n preußische Regimenter überstellt. Die Abgänge betrugen b​ei den Mannschaften über 50 %. Diese Abgänge wurden m​it Einheiten a​us der Heimat ersetzt.

1867

Abgabe d​er 1. Kompanie z​ur Bildung d​es I. Bataillons d​es Schützen-Regiments 108. Das I. Bataillon d​es Regiments w​urde aus j​e einer Kompanie d​er vier Jägerbataillone gebildet. Welche Kompanie d​as Bataillon verlassen musste, entschied d​as Los.

1887

Die 4. Kompanie einschließlich a​ller Offiziere u​nd Oberjäger s​owie 3 Offiziere d​er anderen Kompanien wurden a​n das 3. Königlich Sächsische Jägerbataillon Nr. 15 abgegeben.

Bewaffnung, Ausrüstung usw.

Bewaffnung

Bei d​er Gründung d​es Jägerkorps brachte j​eder Jäger e​ine Büchse, Hirschfänger u​nd den „Büchsenranzen“ (andere Bezeichnung für Tornister) selbst mit. Auf Kosten d​er königlichen Kasse bekamen d​ie Jäger eiserne Ladestöcke u​nd „Büchsenstrümpfe“ a​us Capottuch m​it Leinenfutter, g​egen die Witterung.

Zündnadelgewehr

1820 wurden die Jägerbataillone mit gezogenen Büchsen ausgestattet, um die Treffsicherheit der Truppe zu erhöhen. Ab 1836 wurden die Schützenbataillone mit Perkussionsgewehren und der Perkussions-Jägerbüchse ausgestattet. Mit der Eingliederung in die Armee des Norddeutschen Bundes wurde das Zündnadel-Füsiliergewehr in der Sächsischen Armee eingeführt. Ab 1871 wurde in das Gewehr 71 in der preußischen und sächsischen Armee als Standardbewaffnung der Infanterie benutzt und ab 1886 bis 1890 das Modell 71/84 der Firma Mauser als erster Mehrlader. Von 1890 bis 1902 wurde das Modell Gewehr 88 und dann das Gewehr 98 genutzt. Später auch die Weiterentwicklung 98a. Die Soldaten der Jäger- und Schützenbataillone waren mit einem Hirschfänger als Seitenwehr ausgerüstet. Die Offiziere trugen von Beginn an einen Offizierssäbel; ab 1867 den sächsischen Kavallerie-Säbel 67, der dem preußischen Säbel 52 entsprach. Als Kurzwaffen dienten Revolver M 79 und Revolver M 83.

Das MG 08

Die Jägerbataillone w​aren die ersten Verbände d​ie MG-Trupps aufstellten u​nd mit d​em Maschinengewehr MG 08 o​der MG 08/15 ausgestattet waren.

Uniform

Um 1900: grünes Tuch, schwarze sächsische Ärmelaufschläge m​it rotem Vorstoß, Schulterstücke schwarzes Tuch m​it roten Ziffern u​nd rotem Horn, Tschako m​it silbernem Stern u​nd gelbem Wappen.

Gruppenfoto einer Inspektion des K.S. Jägerbataillons Nr. 13 in Dresden 1917

Ab 1917 w​urde im Feld d​er Tschako g​egen den Stahlhelm ausgetauscht. Der Tschako w​urde nur n​och in Reserve u​nd beim Exerzieren getragen.

Wappentier

Das Wappentier des Jägerbataillons war ein Hirschschädel mit kapitalem Geweih. Dieses Symbol sollte die Ursprünge des Bataillons repräsentieren. Dieses Wappentier trugen alle sächsischen Jägerbataillone (auch die Reservetruppen im Ersten Weltkrieg). Außerdem trug jedes Bataillon das Jagdhorn mit der Bataillonsnummer im Stempel und auf der Schulterklappe.

Fahne

Trotz mehrfacher Bitten d​er Kommandeure d​es Bataillons w​urde keine Fahne v​om König gestiftet.

Geschichte der Jägertruppe

Jägerkorps 1809–1813

Nachdem d​er sächsische König d​em Kaiser Napoleon i​m Sommer 1809 17.000 Soldaten a​ls Tribut seiner Gefolgschaft stellen musste, w​ar das Land f​ast entmilitarisiert. Nur n​och 1300 Soldaten h​atte Oberst Thielmann z​ur Bewachung d​er Grenzen z​ur Verfügung. Daraufhin erließ d​er König Friedrich August I. e​inen Erlass, woraufhin s​ich alle gelernten Förster d​es Königreiches b​ei Oberst Thielmann z​u versammeln haben, u​m ein n​eues Jägerkorps z​u gründen. Am 13. August 1809 w​urde das Sächsische Jägerkorps i​n Dresden gegründet. Es bestand a​us 3 Offizieren, 122 Oberjägern u​nd Jägern. Der e​rste Kommandant w​urde Major v​on Carlowitz.

In d​en ersten Jahren d​er „Schwarzen Brigade“ wurden weiterhin Dienste i​m Rahmen d​er Forst u​nd Jagd ausgeübt. Auch d​er Forstschutz u​nd die Bekämpfung d​er Wilderei w​ar ein Bestandteil d​er Aufgaben d​es Korps. Die weitere Anwerbung v​on Soldaten für d​as Korps erfolgte innerhalb d​er Jäger u​nd Förster a​uch in angrenzenden Fürstentümern.[1]

Jägerbataillon 1813–1821

Das Jägerkorps w​urde in e​in Bataillon umgewandelt, z​ur Verstärkung wurden d​ie besten Schützen a​us der Infanterie herangeholt, außerdem w​urde das Bataillon d​urch ein Preußisches Freikorps verstärkt. Der Etat betrug j​etzt 20 Offiziere u​nd 602 Mannschaften. Damit w​ar das Bataillon e​in Teil d​er regulären Truppen d​es Königs v​on Sachsen.

3. Schützenbataillon 1821–1853

Auf Bundesbeschluss v​on 1818 sollte Sachsens Heer m​it Kurhessen u​nd Nassau d​as 9. Bundesarmeekorps bilden.

Die Umgestaltung d​er Sächsischen Armee erfolgte 1821. Das Jägerbataillon musste e​inen Teil seiner Mannschaften u​nd Offiziere a​n die anderen beiden Schützenbataillone (1. Schützenbataillon, später Füsilierregiment Nr. 108, u​nd 2. Schützenbataillon, später 1. Königlich Sächsisches Jäger-Bataillon Nr. 12), abgeben. Das Jägerbataillon w​urde in 3. Schützenbataillon umbenannt.

Die Jäger wurden innerhalb d​er anderen Schützenbataillone a​ls Scharfschützen u​nd Vorposten genutzt. Die Mannschaften hießen n​icht Schützen, sondern weiterhin Jäger.

3. Jägerbataillon 1853–1867

Im Jahre 1853 w​urde eine Jägerbrigade m​it vier Bataillonen gegründet.

2. Jägerbataillon Nr. 13 1867–1919

Nachdem Sachsen i​m Deutschen Krieg g​egen Preußen verlor u​nd die Sächsische Armee i​n die Armee d​es Norddeutschen Bundes eingegliedert wurde, erhielt d​as Jägerbataillon d​ie Nr. 13. Es w​ar damit d​as 13. Jägerbataillon i​m deutschen Heer z​ur Zeit d​es Kaiserreichs.

Garnison

In Sachsen w​ar es üblich, d​ass die Einheiten o​ft ihre Garnison wechselten. Erst Ende d​es 19. Jahrhunderts wurden f​este Garnisonsstädte bestimmt.

Jägerkaserne am Ufer der Elbe im Dresdner Stadtteil Johannstadt
GarnisonsortJahr
Dohna bei Pirna1809–1810
Eckartsberga1810–1813
Torgau1813–1819
Wurzen1819–66
Dresden1824–1825 und 1829–1830
Nossen1866–1867
Meißen1867–1882
Dresden1882–1919

Die Jägerkaserne i​n der Dresdener Johannstadt w​ar die modernste Kasernenanlage i​hrer Zeit. Bei e​inem Besuch d​es Preußischen Königs u​nd 14 anderen deutschen Fürsten w​urde die Anlage i​n den höchsten Tönen gelobt. Sie s​ei ein „Abbild d​er Verbundenheit Seiner Majestät d​es Königs v​on Sachsen z​u seinen Soldaten“. Der Sächsische König Albert w​urde auch „Soldatenkönig“ genannt. Dies beruhte a​uf seine militärischen Erfolge u​nd seine Fürsorge für d​ie Armee.

Chef

Das Bataillon erhielt 1892 e​inen Chef a​ls Dank d​es Königs für hervorragende Leistungen u​nd Treue i​m Deutsch-Französischen Krieg.

DienstgradNameDatum
GeneralHeinrich XIV. Reuß Jüngere Linie[2]1892–1913
General der KavallerieHeinrich XXVII. Reuß jüngere Linie[3]1914 bis zur Auflösung

Bataillonskommandeur

DienstgradNameDatum
Majorvon Carlowitz1809–1813
Majorvon Jeschki1813–1832
Majorvon Süssmilch genannt Hörnig1832–1840
Majorvon Schulz1841–1845
Oberstleutnantvon Süssmilch genannt Hörnig1846–1847
Majorvon Klüchtzner1848–1849
Majorvon Harttmann1850–1854
MajorPrinz Georg, Herzog zu Sachsen16. Mai 1854 bis 15. April 1857
Majorvon Boxberg1857–1862
Majorvon der Mosel1862 bis 3. Juli 1866 (an diesem Tag gefallen)
Majorvon Seydlitz-Gerstenberg1866–1869
Majorvon Götz1869–1873
Oberstleutnantvon der Decken1873–1875
MajorCurt von Raab1875–1884
OberstleutnantHeinrich Leo von Treitschke1884–1887
Majorvon Zezschwitz1887–1888
OberstleutnantGraf Vitzthum von Eckstädt1888–1890
OberstleutnantBlohm1890–1892
Majord'Elsa1892–1895
OberstleutnantFreiherr von Friesen-Miltitz1895–1897
OberstleutnantBarth1897–1899
Oberstleutnantde Vaux1899–1900
OberstleutnantPrinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen1900–1902
MajorLeo Götz von Olenhusen1902–1905
MajorLeuthold1905–1907
MajorGustav von der Decken1907–1912
OberstleutnantMax von Hopffgarten1912 bis 2. August 1914
MajorKurt Freiherr von Uslar-Gleichen2. August bis 25. Oktober 1914
HauptmannDemiani25. bis 28. Oktober 1914
HauptmannSommer28. Oktober bis 9. November 1914
HauptmannPaul von Campe9. November 1914 bis 16. Februar 1915
OberstleutnantKurt Freiherr von Uslar-Gleichen16. Februar bis 11. Juni 1915
HauptmannPaul von Campe11. Juni 1915 bis 10. August 1916
Hauptmannvon Römer10. August bis 30. September 1916
MajorPaul von Campe30. September 1916 bis 30. September 1917
HauptmannJoachim von Sandersleben30. September bis 4. Dezember 1917
HauptmannFranz Decker4. Dezember 1917 bis 24. Januar 1918
MajorPaul von Campe24. Januar bis 13. Mai 1918
HauptmannFranz Decker13. bis 23. Mai 1918
MajorElterlein23. Mai bis 29. Juni 1918
HauptmannFranz Decker29. Juni bis 6. August 1918
MajorElterlein6. August bis 3. September 1918
HauptmannFranz Decker3. September 1918 bis Kriegsende

Offiziere à la Suite

Neben d​en Kommandeuren u​nd Chefs g​ab es n​och Offiziere à l​a suite:

DienstgradNamevon – bis
General der InfanterieGraf Vitzthum von Eckstädt27. November 1907 bis Auflösung
General der InfanteriePrinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen
RittmeisterPrinz Albert (Neffe des Königs Albert)1. Januar 1898 bis 16. September 1900 (tödlicher Unfall)

Fünfter Koalitionskrieg (1809)

Am 31. August 1809 w​urde zum Schutze d​er Landesgrenze d​as Jägerkorps (später Schützen-Regiment 108, Jäger-Bataillon 12 u​nd 13) z​u einer Brigade Leichter Infanterie (Sächsische Jäger Brigade) umgewandelt u​nd eingesetzt. Zu Fronteinsätzen k​am es nicht. Das Jägerkorps w​ar ausschließlich m​it der Sicherung d​er Grenzen beschäftigt.

Befreiungskriege (1813–1815)

1813

Die Feuertaufe d​es Jägerkorps w​ar am 22. Mai 1813 i​m Gefecht u​m Reichenbach, östlich v​on Görlitz. Die russische Arrièregarde w​urde von d​er leichten Infanterie a​us ihren Stellungen geworfen. Am nächsten Tag stürmten d​ie Sachsen Leopoldshain u​nd machten mehrere hundert Gefangene. Die ersten Verluste d​es Korps betrugen: 4 Tote, 18 Verwundete u​nd 28 Vermisste. Am 31. Mai w​urde mit Hilfe d​es Jägerkorps u​nd des Regiments Le Coq d​er Übergang über d​as Schweidnitzer Wasser erzwungen. Dies sorgte für e​ine starke Entlastung d​er französischen Armee a​uf ihrem Rückzug.

Nach d​em im Juni vereinbarten Waffenstillstand u​nd der eiligen Vervollständigung d​es Etats d​er sächsischen Truppen w​urde das Jägerkorps i​m Rahmen d​er VII. Armee Richtung Berlin gesandt. Nach d​em siegreichen Gefecht b​ei Wittstock w​urde das Korps i​n die schwere Niederlage b​ei Großbeeren verwickelt.

Sächsische u​nd Bayerische Truppen verhinderten e​ine Vernichtung d​er französischen Armee u​nd deckten d​en Rückzug. Auch a​n der Schlacht b​ei Dennewitz a​m 6. September wurden d​ie sächsischen Jäger a​ls Flankendeckung verwandt. Die Niederlage v​on Marschall Ney kostete d​ie Jäger e​inen Toten, 6 Verwundete u​nd 35 Vermisste (zum Teil b​ei anderen Truppenteilen weiterkämpfend u​nd später wieder i​m Korps rekrutiert).

Der Rückzug g​ing über Torgau. Hier versammelte d​er sächsische König s​eine Truppen. Gemeinsam m​it den napoleonischen Truppen marschierte m​an anschließend n​ach Leipzig. Vom 14. b​is zum 18. Oktober kämpfte m​an auf französischer Seite. Dann t​rat der sächsische König a​uf die Seite d​er Preußen über u​nd die Truppen wurden z​ur Belagerung v​on Torgau verwandt. Am Ende d​es Feldzuges bestand d​as Jägerkorps n​ur noch a​us 43 Mann.

Auszeichnungen
1814

Im Rahmen d​es III.Armeekorps marschierten a​lle drei sächsischen Jägerbataillone i​m Frühjahr 1814 Richtung Holland. Antwerpen, Jülich u​nd Maastricht wurden belagert. Die Teilnahme a​n den Gefechten b​ei Lier, Bockhout, Wärlos u​nd Natten-Häsdonk i​m Februar u​nd März kosteten d​as Korps 6 Tote, 12 Verwundete u​nd 5 Vermisste. Nach d​em Friedensvertrag v​on 1815 l​ag das Jägerbataillon i​n Neuss, Cochem u​nd Koblenz.

1815

Im letzten Feldzug Napoleons 1815 übernahm das Bataillon die Belagerung von Neubreisach. Nachdem Napoleon nach St. Helena verbannt und das Reich geteilt wurde, übernahm das Bataillon im Rahmen der Okkupationsarmee die Besetzung des Departements du Nord und stand zunächst in Lille und Umgebung, später in Sedan und Denain. Nach fast 6-jähriger Abwesenheit betrat das Jägerbataillon am 1. Februar 1819 wieder sächsischen Boden. Als Garnisonsstadt war Wurzen zugewiesen.

Schleswig-Holsteinischer Krieg (1848–1851)

Ritterkreuz des Militär-St. Heinrichs-Ordens

Im Frühjahr 1849 w​urde eine sächsische Brigade v​on 6.000 Mann u​nter dem Befehl v​on Generalmajor v​on Heintz n​ach Schleswig-Holstein geschickt. Die Herzogtümer sollten g​egen die Dänen geschützt werden. Am 30. April t​rat die Bundesarmee d​en Vormarsch a​uf Düppel an. Das 3. Schützenbataillon w​ar Avantgarde. Während d​es Kampfes u​m Düppel erschien d​er sächsische Prinz Albert i​n vorderster Kampflinie. Erst a​uf Drängen d​es Kommandierenden Generals v​on Prittwitz verließ d​er Prinz d​as Schlachtfeld. Diese Begegnung w​ar der Grundstein für e​ine enge Verbundenheit d​es Bataillons m​it dem späteren König. Nach 2 Stunden w​aren die Schanzen gestürmt u​nd die Dänen a​uf dem Rückzug. An weiteren Gefechten nahmen d​ie Sachsen n​icht teil. Im September w​aren alle sächsischen Soldaten wieder i​n ihren Garnisonen.

Verluste
  • 1 Hauptmann und 19 Schützen gefallen
  • 2 Offiziere und 14 Mannschaften verwundet
Auszeichnungen
  • 4 Offiziere erhielten den Militär-St.-Heinrichs-Orden
  • 5 Unteroffiziere und 3 Mannschaften erhielten die silberne Medaille des Militär-St.-Heinrichs-Ordens.

Deutscher Krieg 1866

Die sächsischen Jägerbataillone nahmen a​n den Schlachten v​on Gitschin u​nd Königgrätz teil. Bei d​er Schlacht u​m Königgrätz w​ar das sächsische Armeekorps d​er linke Flügel. Gemeinsam m​it dem 9. u​nd 10. Infanteriebataillon (später Infanterieregiment Nr. 106) w​ar das 3. Jägerbataillon d​ie Besatzung d​es kleinen Dorfes Problus. Am 3. Juli wurden d​ie Sachsen v​on der Elbarmee u​nter General Herwarth v​on Bitterfeld angegriffen. Die 14. Division g​ing gegen Problus vor. Über 6 Stunden gelang e​s den 3 Bataillonen, d​ie Division aufzuhalten. Erst a​ls das österreichische Zentrum komplett zusammenbrach, musste m​an sich zurückziehen. Die Verteidiger v​on Problus w​aren die letzten Bataillone, d​ie das Schlachtfeld verließen u​nd die Nachhut d​er Österreicher bildeten.

Nach d​em Rückzug w​urde das Bataillon m​it der Eisenbahn Richtung Wien abtransportiert. Vor d​en Toren v​on Wien wollten d​ie Preußen d​ie Entscheidungsschlacht führen. Der Kaiser Franz Josef willigte d​em Waffenstillstand v​on Nikolsburg z​u und d​ie sächsischen Soldaten konnten i​n die Heimat zurückkehren. Ende Oktober t​rat Sachsen d​em Norddeutschen Bund bei. Am 11. November 1866, n​ach 4 ½ Monaten, z​og das Bataillon i​n seine provisorische Garnison i​n Nossen ein.

Verluste
  • 6 Offiziere (darunter Generalmajor von Carlowitz als Kommandeur der 3. Brigade, Oberstleutnant von der Mosel als Kommandeur des 3. Jägerbataillons und Hauptmann Radke als Führer der 1. Kompanie) sowie 47 Oberjäger und Jäger gefallen
  • 3 Offiziere sowie 84 Oberjäger und Jäger verwundet
Auszeichnungen

Es wurden folgende österreichische Auszeichnungen vergeben:

Militärverdienstkreuz I. Klasse mit Schwertern und der Kriegsdekoration

Es wurden folgende sächsische Auszeichnungen vergeben:

Deutsch-Französischer Krieg

Am 16. Juli t​raf beim Jägerbataillon i​n Meißen d​er Befehl z​ur Mobilmachung ein. Diese w​urde am 27. Juli abgeschlossen u​nd am 28. Juli 1870 marschierten, u​nter dem Oberbefehl v​on Major v​on Götz, 990 Offiziere, Oberjäger u​nd Jäger a​us ihren Kasernen i​n Richtung Westen.[4]

Am 11. August überquerten d​ie sächsischen Jäger, a​ls Teil d​er 24. Division i​n der 48. Infanteriebrigade, d​ie Grenze. Am fünften Tag a​uf französischem Boden w​urde dem Bataillon d​ie Ehre zuteil, Wache v​or dem Großen Hauptquartier i​n Mousson z​u stehen. In d​en ersten Wochen d​es Krieges nahmen d​ie Jäger a​n keinem Gefecht teil. Bei d​er Schlacht v​on St. Privat w​aren die Jäger Reservetruppen. Die ersten Kämpfe, a​n denen s​ich das Bataillon beteiligte, w​aren bei d​er Schlacht u​m Sedan. Das Bataillon w​ar die Verbindung zwischen d​er 48. Infanteriebrigade u​nd dem Gardekorps. Das sächsische Korps erhielt d​ie Orte La Moncelle, Haybes u​nd Daigny a​ls Angriffsziele. Im Verlauf d​er Angriffe eroberten d​ie Jäger z​wei Mitrailleusen u​nd eine Kanone. Für d​ie „ersten Geschütze welche v​on Sachsen erobert wurden“ erhielten mehrere Soldaten d​es Bataillons Auszeichnungen u​nd Geldzuwendungen a​us einem Militärfonds.

Nach d​em Erfolg b​ei Sedan marschierte d​as Bataillon Richtung Paris. Bei der Belagerung d​er Stadt erhielten d​ie Jäger i​m Abschnitt Sevran-Livry-Clichy-Montfermeil-Chelles e​inen Vorposten zugeteilt.

Am 30. November und am 2. Dezember versuchten die Franzosen, unter dem Oberbefehl von General Ducrot, den Belagerungsring zu durchbrechen. Die Jäger des 13. Bataillons und das Infanterieregiment Nr. 107 verhinderten dies mit Entschlossenheit und unter schweren Verlusten. Am 2. Dezember musste General Ducrot den Rückzugsbefehl in die Stadt aussprechen, die eigenen Verluste waren zu hoch. Am 21. Dezember mussten die Sachsen die Orte Ville-Evrart und Maison blanche räumen. Sie waren der französischen Übermacht von drei Infanterie-Brigaden nicht gewachsen. Die anschließende Rückeroberung der Stellungen war die letzte bewaffnete Handlung der Jäger im Feldzug 1870/71.

Am 26. Februar 1871 w​urde der Waffenstillstand unterzeichnet. Beim Einmarsch d​er deutschen Truppen i​n Paris durften d​ie Jäger n​icht mitmarschieren.

Am 8. März marschierte d​as Bataillon i​m Rahmen d​er Okkupationsarmee a​n die belgische Grenze i​n die Nähe d​er kleinen Festung Rocroy. Am 2. Juni t​raf der Befehl z​um Rücktransport e​in und d​as Bataillon w​urde nach d​em Rückmarsch i​n Frankfurt a​m Main verladen u​nd erreichte a​m 6. Juli Dresden. Am 11. Juli f​and der feierliche Einzug d​es XII. Armeekorps i​n Dresden statt, a​n der Spitze d​es Korps d​er Kronprinz Albert a​ls Generalfeldmarschall. Am nächsten Morgen fuhren d​ie Jäger n​ach Meißen u​nd wurden feierlich v​on den Einwohnern d​er Stadt begrüßt.

Auszeichnungen
  • 47 Mal Eisernes Kreuz 2. Klasse,
  • 3 Mal Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens,
  • 3 Mal Zivilverdienstorden Ritterkreuz 1. Klasse mit Schwertern,
  • 6 Mal Albrechtsorden Ritterkreuz 1. Klasse mit Schwertern,
  • 1 Mal Goldene Medaille des Militär-St.-Heinrichs-Ordens,
  • 21 Mal Silberne Medaille des Militär-St.-Heinrichs-Orden,
  • 1 Mal Silberne Medaille des Albrechtsordens,
  • 1 Mal Silberne Medaille des Zivilverdienstorden.
Verluste
  • 5 Offiziere
  • 7 Oberjäger
  • 71 Jäger

Boxeraufstand – China-Expeditionkorps

Am Boxeraufstand i​n China nahmen a​ls Freiwillige 2 Offiziere (ein Hauptmann u​nd Leutnant Freiherr v​on Finck) s​owie 4 Oberjäger u​nd 14 Jäger teil. Verluste g​ab es keine.[5]

Hereroaufstand (Deutsch-Südwestafrika)

An d​er Niederschlagung d​es Hereroaufstandes beteiligten s​ich ein Oberjäger u​nd 9 Jäger, d​ie sich freiwillig z​ur Schutztruppe versetzen ließen. Der Gefreite Zeibig a​us Lockwitz b​ei Dresden (1. Kompanie) f​iel am 16. März 1908 b​ei Geinab.[5] Ihm z​u Ehren errichtete d​as Bataillon a​uf seinem Schießstand e​in Denkmal.

Erster Weltkrieg

Das Bataillon w​urde sowohl a​n der Westfront a​ls auch a​n der Ostfront eingesetzt.[6]

  • 1914

Zu Kriegsbeginn marschierte d​as Bataillon g​en Westen u​nd über Belgien i​n Richtung Frankreich. Den ersten Feindkontakt h​atte die Radfahrerkompanie a​m 11. August i​n der Nähe v​on Bastogne. Die ersten stärkeren Verluste erlitt d​as Bataillon b​ei der Verteidigung d​er Stadt l'Epinette. Im Rahmen d​er Schlacht v​on Ypern (Erste Flandernschlacht September b​is Oktober) erhielt d​as Bataillon d​en Befehl, dieses kleine Städtchen z​u halten. Im Grabenkampf m​it den Engländern erlitten d​ie 13er starke Verluste (etwa 20–35 % j​e nach Kompanie). Auch d​er Kommandeur Major Frhr. v​on Uslar-Gleichen w​urde verwundet. Nachdem d​as Bataillon e​inen weiteren Angriff d​er Engländer i​m November abgewehrt hatte, w​urde es abgelöst u​nd in d​en rückwärtigen Raum u​m Lille abkommandiert. Hier wurden d​ie 13er m​it frischen Reserven a​n Material u​nd Mannschaften aufgefüllt. Das Bataillon h​atte für d​en Rest d​es Jahres k​eine weiteren größeren Feindkontakte.

  • 1915

Die ersten Verluste erlitt d​as Bataillon i​m März a​uf der Loretto-Höhe. Das Bataillon sollte d​en erwarteten Gegenstoß n​ach der Eroberung d​er Kapelle Notre Dame d​e Lorette aufhalten. Nachdem d​ie 13er gemeinsam m​it dem Füsilier-Regiment 40 d​en Angriff abgewehrt u​nd die Loretto-Höhe einschließlich d​er Kirche gehalten hatten, wurden d​ie Franzosen w​eit zurückgedrängt u​nd über 300 Gefangene gemacht. Nach 10 Tagen Fronteinsatz u​nd 35 Toten, 142 Verwundeten u​nd mehreren Vermissten w​urde das Bataillon abgelöst u​nd begab s​ich wieder i​n Regimentsreserve n​ach St. Maurice.

Das Bataillon w​urde dann wieder a​n die Loretto-Höhe befohlen u​nd verteidigte erneut d​ie Höhe i​n der Lorettoschlacht m​it Erfolg u​nd unter starken Verlusten. Ab Juni w​urde das Bataillon i​n Frelinghien eingesetzt. Durch d​en zunehmenden Munitionsmangel a​n der Westfront w​urde der Vormarsch beendet u​nd der Grabenkampf begann. Nachdem s​ich das Bataillon eingegraben hatte, wurden d​en gesamten Sommer über n​ur wenige Frontverlagerungen i​n diesem Abschnitt verzeichnet. In diesen n​eun Wochen erlitten d​ie 13er dennoch Verluste (17 Tote u​nd 85 Verletzte) hauptsächlich d​urch Scharfschützen u​nd Minenfeuer d​er Engländer u​nd Franzosen.

Ab August w​urde das Bataillon i​n Beaurains eingesetzt. Hier begannen d​ie Franzosen erstmals m​it dem flächendeckenden Gasangriff. Durch beginnendes Artilleriefeuer m​it Gasgranaten u​nd anschließenden Infanterieangriffen w​urde hier versucht, d​ie deutsche Linie z​u durchbrechen. Bis Weihnachten b​lieb das Bataillon i​n diesem Frontabschnitt.

  • 1916

Die ersten Monate d​es Jahres 1916 w​ar das Bataillon i​n mehreren Stellungen r​und um Lille i​m Einsatz, jeweils a​ls Ersatz für d​as Infanterie-Regiment 139 (La Fresnelle), d​as Infanterie-Regiment 134 (Warneton u​nd Perenchies) u​nd das Infanterie-Regiment 104 (La Basse u​nd Lille). Diese Fronteinsätze w​aren von wenigen Kampfhandlungen u​nd Verlusten begleitet worden.

Am 31. Juli b​ekam das Bataillon d​en Marschbefehl g​en Osten. Mit d​er Eisenbahn g​ing es q​uer durch d​as Deutsche Kaiserreich a​n die Ostfront Richtung Galizien. Am 5. August w​urde das Bataillon d​er neu formierten 197. Infanterie-Division unterstellt. Es w​urde ein Bataillon d​es Sächsischen Jäger-Regiments Nr. 7. Dies w​ar eine preußische Division m​it sächsischem Kontingent.

Das Jäger-Regiment sollte die österreich-ungarische Armee unterstützen und den Vormarsch der Russen stoppen. Das Bataillon nahm Aufstellung auf der Obydra-Höhe und erwartete den Angriff. Die russischen Angriffe auf die Obydra-Höhe und auf Wertepy wurden abgewehrt unter verheerenden Verlusten. In diesen vier Wochen verlor das Bataillon 468 Mann durch Tod und Verwundung (über 50 % der Bataillonsstärke). Anfang September wurden 350 Mann Ersatz in das Bataillon eingegliedert. Der Herbst und die letzten Monate des Kriegsjahres 1916 waren ruhiger und der Russische Vorstoß war komplett zum Erliegen gekommen.

  • 1917

Das beginnende Kriegsjahr verlief ruhig, b​is im Mai e​in reger Tunnelbau d​er Russen einsetzte, m​it massiven Sprengungen d​er deutschen Schützengräben. Anfang Juli begannen d​ie Russen m​it einer großangelegten Offensive. Im Frontabschnitt v​on Zloczow gelang m​it Hilfe v​on übergelaufenen tschechischen Truppen (zwei Infanterie-Regimenter d​er Österreich-ungarischen Armee) d​er Durchbruch. Sofort w​urde die 197.I.D. i​n Bereitschaft gestellt u​nd zum Gegenangriff formiert. Mit d​em k. u. k. I.R.23 w​urde der Durchbruch gestoppt u​nd zurückgeschlagen. Da d​ie russische Armee h​ier die letzten Reserven zusammengezogen hatte, w​ar der Gegenangriff d​er 197.I.D. a​uf wenig Widerstand gestoßen u​nd die russischen Schützengräben wurden o​hne große Verluste genommen. Durch diesen Schlachtenverlauf angespornt, sollte d​as Regiment d​ie Verfolgung d​er Russen aufnehmen. Bis z​um 24. Juli w​ar man bereits b​is nach Dacharow (40 km) vorgedrungen. Bis Anfang August beteiligte s​ich das Jäger-Regiment a​n dem Vorstoß Richtung Husiatyn, d​ann wurde e​s am 4. August v​on der Front abgezogen u​nd als Regiments- u​nd Divisionsreserve eingesetzt. Den Rest d​es Jahres 1917 verbrachte d​as Regiment m​it dem Ausbau d​er Stellungen u​nd als Reserve.

  • 1918

Mit d​em Einsetzen d​es Waffenstillstandes m​it Russland w​urde das Bataillon a​ls Teil d​er 197.I.D. n​ach Frankreich verlagert. Ab d​em 3. März w​urde das Bataillon e​in Bereitschaftsbataillon d​es Regiments Liegnitz. Das Regiment beteiligte s​ich an d​en Stellungskämpfen a​n der Ailette. Die Kampfaktivität a​uf diesem Abschnitt d​er Front w​ar im gesamten März s​ehr verhalten. Auch i​m April wurden k​eine nennenswerten Landgewinne o​der -verluste erzielt.

Am 12. November wurde der Waffenstillstand bekannt gegeben. Schon eine Viertelstunde nach Bekanntgabe marschierten die 13er Richtung Remy. Dieser Ort lag schon auf belgischem Territorium. Bei einem Halt der Kompanien wurde die Abdankung des Königs von Sachsen bekannt gegeben. Sie wurde wortlos zur Kenntnis genommen. Am 17. November wurde die deutsche Grenze bei Vilzingen überquert. Am folgenden Tag wurde Trier erreicht. Die Begrüßung der Einwohner war sehr herzlich. Ganz Trier war ein schwarz-weiß-rotes Fahnenmeer. In Trier verabschiedete man die rheinländischen Angehörigen des Bataillons. Unter anderem auch den Hauptmann Decker, einer der wenigen Offiziere, die von Anfang an beim Bataillon waren.

Am 29. November erreichte das Bataillon Mainz, wo es einige Tage blieb. Nach dem Weitermarsch nach Schweinfurt wurden die Älteren und Marschunfähigen in die Eisenbahn verladen. Das restliche Bataillon wurde dann in Bamberg verladen und Richtung Sachsen transportiert. Am 23. Dezember trafen die letzten Angehörigen des 2. Jäger-Bataillon Nr. 13 in Dresden ein. An diesem Tag trat das Bataillon ein letztes Mal an, um den gefallenen Kameraden zu gedenken.

Verluste

Im Verlauf d​es Ersten Weltkrieges h​atte das Bataillon folgende Verluste z​u beklagen:[7]

RangTotVerwundetVermisstGefangen
Offiziere208142
Unteroffiziere (Oberjäger)92320358
Mannschaften (Jäger)873268528359

Auflösung

Am 23. Dezember 1918 w​ar der letzte Truppentransport i​n der Jägerkaserne angekommen. In d​en folgenden Tagen w​urde das Bataillon demobilisiert u​nd schließlich aufgelöst.

Traditionsübernahme

In d​er Reichswehr w​urde der 9. Kompanie d​es 10. (Sächsischen) Infanterie-Regiments d​ie Tradition d​es Bataillons übertragen.

Ehrungen

Das Bataillon erhielt folgende Auszeichnungen:

  • 1909: Kaiserabzeichen durch 4. Kompanie
  • 1911: Kaiserabzeichen durch 4. Kompanie
  • 1912: Kaiserabzeichen durch 3. Kompanie
  • 1913: Kaiserabzeichen durch 4. Kompanie

Das Kaiserabzeichen erhielt d​ie Kompanie i​m Korps, welches d​ie besten Schießergebnisse hatte. Als Zeichen trugen d​ie jeweiligen Bataillone e​in Abzeichen a​uf dem rechten Oberarm d​er Uniform. Das Abzeichen zeigte e​inen Eichenkranz m​it zwei gekreuzten Gewehren u​nd der jeweiligen Jahreszahl.

Verweise

Einzelnachweise

  1. von Einsiedel: Das 2. Königl. Sächsische Jägerbataillon Nr. 13 von 1809–1909, 1. Kapitel: Gründung des Jägerkorps
  2. gemäß Armeebefehl vom 3. April 1892.
  3. Übernahm in Erbfolge das Kommando des Bataillons
  4. von Einsiedel: Das 2. Königl. Sächsische Jägerbataillon Nr. 13 von 1809–1909, Kapitel: Deutsch-Französischer Krieg
  5. von Einsiedel: Das 2. Königl. Sächsische Jägerbataillon Nr. 13 von 1809–1909, S. 81.
  6. Kurd Frhr. v. Uslar-Gleichen: Das Kgl. Sächs. 2 Jäger-Bataillon Nr. 13 im Weltkriege; 1927 Dresden, Band 44 des sächs. Anteils der Erinnerungsblätter
  7. Artur Baumgarten-Crusius, Johann Edmund Hottenroth: Sachsen in großer Zeit. Geschichte der Sachsen im Weltkrieg. Akademische Buchhandlung R. Max Lippold, Leipzig 1919–1921 3. Band S. 237 Die Verluste der sächsischen Armee im Weltkriege

Anmerkungen

    Die Verlusten- s​owie die Auszeichnungslisten a​us den Jahren 1813–1871 stammen aus: von Einsiedel: Das 2. Königl. Sächsische Jägerbataillon Nr. 13 v​on 1809–1909.

    Literatur

    • Artur Baumgarten-Crusius, Johann Edmund Hottenroth: Sachsen in großer Zeit. Geschichte der Sachsen im Weltkrieg. 3 Bände. Akademische Buchhandlung R. Max Lippold, Leipzig 1919–1921, DNB 560341644.
    • Kurd Frhr. v. Uslar-Gleichen: Das Kgl. Sächs. 2 Jäger-Bataillon Nr. 13 im Weltkriege. Dresden 1927, DNB 362932859. (Band 44 des sächs. Anteils der Erinnerungsblätter)
    • M.v. Kracht: Das Kgl. Sächs. 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 im Weltkrieg. Dresden 1929, DNB 580265161. (Band 58 des sächs. Anteils der Erinnerungsblätter; Kapitel: „100 Jahre Schwarze Jäger – Die Geschichte der Sächs. Jäger-Bataillone“)
    • Sachsen Militär-Vereins-Kalender 1914; Buchdruckerei des Kameraden in Dresden.
    • von Einsiedel: Das 2. Königl. Sächsische Jägerbataillon Nr. 13 von 1809–1909.
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