Épernay

Épernay [ˌe.pɛʀˈnɛ] ist eine Stadt in der Champagne in Frankreich, Hauptort des Arrondissements Épernay im Westen des Départements Marne. Sie hat 22.433 Einwohner (Stand 1. Januar 2019), etwa 34.000 im Ballungsraum. Die Bewohner von Épernay werden auf Französisch Sparnaciens genannt, diese Bezeichnung basiert auf dem lateinischen Namen der Stadt Sparnacum.

Épernay
Épernay (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Marne (51)
Arrondissement Épernay (Unterpräfektur)
Kanton Épernay-1 und Épernay-2
Gemeindeverband Épernay, Coteaux et Plaine de Champagne
Koordinaten 49° 2′ N,  58′ O
Höhe 68–251 m
Fläche 22,84 km²
Einwohner 22.433 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 982 Einw./km²
Postleitzahl 51200
INSEE-Code 51230
Website https://www.epernay.fr/

Épernay mit dem Tour de Castellane vom Mont Bernon aus gesehen

Épernay befindet sich in einem Weinbaugebiet und ist eines der Hauptzentren der Champagner-Produktion. Aus diesem Grund ist auch das Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne hier ansässig. Sehenswert sind die in die Kalkfelsen getriebenen Stollen, die den großen Handelshäusern der Champagne als Weinkeller dienen. Allein die Länge der Stollen des bekannten Hauses Moët & Chandon beträgt ca. 110 Kilometer.

Die Stadt ist mit dem Regionalen Naturpark Montagne de Reims als Zugangsort assoziiert.

Geschichte und Verkehr

Schon für die merowingischen Könige Childebert und Chilperich soll Épernay zwischen 533 und 562 ein bedeutender Ort gewesen sein, auch wenn Urkunden von ihnen nicht erhalten sind. Im Testament des Reimser Bischofs Remigius (frz. Saint-Rémi) heißt er "Sparnacus". 826 gab Kaiser Ludwig der Fromme dem Bischof von Reims "Sparnacum" zurück (Regesta Imperii I, 836). 843 schenkte König Karl II. (der Kahle) den Ort einem Getreuen und verfügte 845, dass der Ort nicht mehr dem Getreuen, sondern der Reimser Kirche gehören sollte (Regesta Imperii I, 372 + 495). Seinen historischen Höhepunkt erlebte Epernay, noch immer "Sparnacum" genannt, im Jahr 846, als König Karl der Kahle mehrere Wochen hier verweilte und hier sogar eine Reichsversammlung abhielt (Regesta Imperii I, 528; Annales Bertiniani; Fievet 1920). 1024 kam Epernay an die Grafen der Champagne (Ducouret 2010). 1184 und 1185 bestätigten zwei Urkunden das Papstes Lucius III. dem Abt von Epernay Rechte und Güter (Regesta Imperii IV, 1899 + 2409). Erst ab dem 13. Jahrhundert begann der Ortsname in den Urkunden mit "E" (Esparnai, Espernai, Espargnai usw.). 1229 wurde Epernay in einem Krieg verfeindeter Grafen abgebrannt (Nicaise 1858).

1854 wurde die Stadt einer der ersten großen Eisenbahnknoten Frankreichs, seitdem die Bahnstrecke Épernay-Reims von der Magistrale Paris-Strasbourg abzweigt. Durch die Einrichtung der TGV-Bahnhöfe des Reseau de l´Est (vor allem der Station Champagne-Ardenne 2007) hat der Bahnhof stark an Bedeutung abgenommen. Es verkehren vor allem keine direkten Expresszüge mehr von Paris via Épernay und Châlons nach Metz. In Epernay befand sich außerdem die Lokomotiven-Bauwerkstatt der Französischen Ostbahn. Hier wurden ab 1852 vor allem die berühmten „Crampton-Lokomotiven“ (nach dem Patent von Thomas Russell Crampton) gebaut, die viele Jahrzehnte das Bild der Ostbahn prägten.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920062018
Einwohner21.88226.58329.67727.66826.68225.84424.59122.330
Quellen: Cassini und INSEE

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Commons: Épernay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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