Zawady Ełckie

Zawady Ełckie (deutsch Sawadden, 1938 b​is 1945 Auglitten) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Gmina Stare Juchy (Landgemeinde (Alt) Jucha, 1938 b​is 1945 Fließdorf) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck).

Zawady Ełckie
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Zawady Ełckie (Polen)
Zawady Ełckie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ełk
Gmina: Stare Juchy
Geographische Lage: 53° 56′ N, 22° 15′ O
Einwohner: 101 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 19-330[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NEL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Stare JuchyPołom
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Zawady Ełckie l​iegt am Ostufer d​es Muxtsees (polnisch Jezioro Zawadzkie) i​n der östlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren, 15 Kilometer nordwestlich d​er Kreisstadt Ełk (deutsch Lyck).

Jezioro Zawadzkie (Muxtsee)

Geschichte

Das Dorf Sawadden[3] w​urde im Jahre 1541 gegründet[4]. Zwischen 1874 u​nd 1945 w​ar es Teil d​es Amtsbezirks Alt Jucha[5] (1929 b​is 1938 „Amtsbezirk Jucha“, 1938 b​is 1945 „Amtsbezirk Fließdorf“, Ortsname polnisch: Stare Juchy) i​m Kreis Lyck i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen. Im gleichen Zeitraum w​ar das Dorf i​n das Standesamt (Alt) Jucha (Fließdorf) eingegliedert[6].

Im Jahre 1910 zählte Sawadden 397 Einwohner[7], i​m Jahre 1933 w​aren es n​och 376[8].

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Sawadden gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Sawadden stimmten 260 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[9]

Am 3. Juni (offiziell bestätigt a​m 16. Juli) 1938 w​urde Sawadden a​us politisch-ideologischen Gründen d​er Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen i​n „Auglitten“ umbenannt. Die Einwohnerzahl belief s​ich 1939 a​uf nur n​och 330[8].

In Kriegsfolge k​am das Dorf 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd erhielt d​ie polnische Namensform „Zawady Ełckie“. Heute i​st es Sitz e​ines Schulzenamtes[10] (polnisch Sołectwo) u​nd damit e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Landgemeinde Stare Juchy ((Alt) Jucha, 1938 b​is 1945 Fließdorf) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Kirche

Bis 1945 w​ar Sawadden resp. Auglitten i​n die evangelische Kirche Jucha[11] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie römisch-katholische Kirche Lyck[6] (polnisch Ełk) i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Zawady Ełkie katholischerseits z​ur Pfarrei Stare Juchy i​m Bistum Ełk d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen. Die evangelischen Einwohner halten s​ich zur Kirchengemeinde i​n der Kreisstadt Ełk, e​iner Filialgemeinde d​er Pfarrei Pisz (deutsch Johannisburg) i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Zawady Ełckie i​st auf e​iner Nebenstraße z​u erreichen, d​ie von Stare Juchy n​ach Połom (Polommen, 1938 b​is 1945 Herzogsmühle) – bereits i​m Powiat Olecki (Kreis Oletzko/Treuburg) gelegen – führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1591
  3. Es gab im ostpreußischen Kreis Lyck außerdem das Gut Sawadden (1938 bis 1945: Grenzwacht), heute mit dem polnischen Namen Zawady-Tworki und der Gmina Prostki zugehörig
  4. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Auglitten
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk (Alt) Jucha/Fließdorf
  6. Sawadden (Landkreis Lyck)
  7. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lyck
  8. Michael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  9. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 87
  10. Gmina Stare Juchy: Wykaz Sołectw i Sołtysów
  11. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 493
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