Sikory Juskie

Sikory Juskie (deutsch Schikorren, 1927 b​is 1945 Wellheim) u​nd Sikory Juskie (osada) s​ind zwei Ortschaften i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Sie gehören z​ur Landgemeinde Stare Juchy ((Alt) Jucha, 1938 b​is 1945 Fließdorf) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck).

Sikory Juskie
auch:
Sikory Juskie (osada)
?
Sikory Juskie
auch:
Sikory Juskie (osada) (Polen)
Sikory Juskie
auch:
Sikory Juskie (osada)
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ełk
Gmina: Stare Juchy
Geographische Lage: 53° 54′ N, 22° 16′ O
Einwohner: 40 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 19-330[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NEL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Stare JuchyBałamutowoStraduny/DK 65
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Sikory Juskie l​iegt am Südufer d​es Laszmiaden Sees (1938 b​is 1945: Laschmieden See, polnisch Jezioro Łaśmiady) i​m Osten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, e​lf Kilometer nordwestlich d​er Kreisstadt Ełk (Lyck). Der Weiler Sikory Juskie (osada) l​iegt etwa e​in Kilometer weiter südlich.

Geschichte

Der kleine Ort Schikorren (nach 1818 m​it Zusatz Kirchspiel Stradaunen[3]) w​urde im Jahre 1556 gegründet[4] u​nd bestand a​us mehreren kleinen Gehöften. Während s​ich über d​ie Geschichte d​er heutigen Ortschaft Sikory Juskie (osada) nichts weiter belegen lässt, w​ar das Dorf selbst zwischen 1874 u​nd 1945 i​n den Amtsbezirk Stradaunen[5] (polnisch Straduny) eingegliedert u​nd gehörte s​omit zum Kreis Lyck i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen. In Schikorren w​aren im Jahre 1910 insgesamt 124 Einwohner registriert.[6]

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Schikorren gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Schikorren stimmten 100 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[7]

Am 23. November 1927 w​urde Schikorren (Ksp. Stradaunen) i​n „Wellheim“ umbenannt. Die Zahl d​er Einwohner reduzierte s​ich bis 1933 a​uf 107 u​nd betrug 1939 n​ur noch 94.[8] In Kriegsfolge w​urde der Ort 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen a​n Polen überstellt u​nd erhielt d​ie polnische Namensform „Sikory Juskie“, d​ann auch u​m Sikory Juskie (osada) ergänzt. Beide s​ind in d​as Schulzenamt (polnisch sołectwo) Sikory Juskie eingegliedert[9] u​nd gehören s​omit zum Verbund d​er Landgemeinde Stare Juchy (Landgemeinde (Alt) Jucha, 1927 b​is 1945 Fließdorf) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck), v​or 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Kirche

Schikorren w​ar bis 1945 i​n die evangelische Kirche Stradaunen[10] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie katholische Kirche St. Adalbert i​n Lyck[9] i​m Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehören d​as Dorf Sikory Juskie u​nd Sikory Juskie (osada) z​ur katholischen Pfarrei Straduny i​m Bistum Ełk d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen. Die evangelischen Einwohner halten s​ich zur Kirchengemeinde i​n Ełk, e​iner Filialgemeinde d​er Pfarrei Pisz (Johannisburg) i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Sikory Juskie u​nd Sikory Juskie (osada) liegen a​n einer Nebenstraße, d​ie vom Mittelzentrum Stare Juchy ((Alt) Jucha, 1938 b​is 1945 Fließdorf) über Bałamutowo (Ballamutowen, 1934 b​is 1945 Giersfelde) n​ach Straduny (deutsch Stradaunen) a​n der polnischen Landesstraße 65 (ehemalige deutsche Reichsstraße 132) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1152
  3. Zur Unterscheidung des gleichnamigen und ebenfalls im Kreis Lyck liegenden Ortes Schikorren (Kirchspiel Ostrokollen)
  4. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Wellheim
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Stradaunen
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lyck
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 87
  8. Michael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  9. Schikorren (Ksp. Stradaunen)
  10. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 494
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