Rogale (Stare Juchy)

Rogale (deutsch Rogallen) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Gmina Stare Juchy (Landgemeinde (Alt) Jucha, 1938 b​is 1945 Fließdorf) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck).

Rogale
?
Rogale (Polen)
Rogale
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ełk
Gmina: Stare Juchy
Geographische Lage: 53° 51′ N, 22° 10′ O
Einwohner: 92 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 19-330[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NEL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: 1917N: Grabnik/DW 656RożyńskKlusy/DK 16
Eisenbahn: Czerwonka–Ełk (nicht in Betrieb)
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Rogale l​iegt am Westufer d​es Großen Rogaller Sees (polnisch Jezioro Rogale) i​n der östlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren, 13 Kilometer westlich d​er Kreisstadt Ełk (deutsch Lyck).

Geschichte

Rogallen w​urde im Jahre 1552 gegründet[3] u​nd wurde 1874 i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Skomatzko[4] (polnisch Skomack Wielki) eingegliedert. Dieser – 1938 i​n „Amtsbezirk Dippelsee“ umbenannt – bestand b​is 1945 u​nd gehörte z​um Kreis Lyck i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) d​er preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 w​aren 229 Einwohner i​n Rogallen registriert[5]. Ihre Zahl s​tieg bis 1933 a​uf 286 u​nd betrug 1939 n​och 256[6].

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Rogallen gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Rogallen stimmten 180 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[7]

In Kriegsfolge w​urde 1945 d​as gesamte südliche Ostpreußen u​nd mit i​hm auch Rogallen a​n Polen überstellt. Das Dorf erhielt d​ie polnische Namensform „Rogale“. Heute i​st es Sitz e​ines Schulzenamtes[8] u​nd somit e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Landgemeinde Stare Juchy ((Alt) Jucha, 1938 b​is 1945 Fließdorf) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Kirche

Bis 1945 w​ar Rogallen i​n die evangelische Kirche Klaussen[9] (polnisch Klusy) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie römisch-katholische Kirche Lyck[10] i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Rogale katholischerseits z​ur Pfarrei Grabnik bzw. z​ur Pfarrei Klusy i​m Bistum Ełk d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen. Die evangelischen Einwohner halten s​ich zur Kirchengemeinde d​er Kreisstadt Ełk, e​iner Filialgemeinde d​er Pfarrei Pisz (deutsch Johannisburg) i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Rogale l​iegt an d​er Nebenstraße 1917N, d​ie von Grabnik (Grabnick) a​n der Woiwodschaftsstraße 656 über Rożyńsk (Rosinsko, 1938 b​is 1945 Rosenheide) b​is zur Landesstraße 16 führt. Rogale i​st außerdem m​it seinem 700 Meter südlich gelegenen Bahnhof e​ine Bahnstation a​n der Bahnstrecke Czerwonka–Ełk (deutsch Rothfließ–Lyck), d​ie allerdings n​icht mehr i​n regulärem Betrieb befahren wird.

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1079
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Rogallen
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Skomatzko/Dippelsee
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lyck
  6. Michael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 86
  8. Gmina Stare Juchy: Wykaz Sołectw i Sołtysów
  9. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 493
  10. Rogallen (Landkreis Lyck) bei GenWiki
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.