Kałtki

Kałtki (deutsch Kaltken, 1938 b​is 1945 Kalthagen) i​st ein kleines Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​as zur Gmina Stare Juchy (Landgemeinde (Alt) Jucha, 1938 b​is 1945 Fließdorf) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck) gehört.

Kałtki
?
Kałtki (Polen)
Kałtki
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ełk
Gmina: Stare Juchy
Geographische Lage: 53° 56′ N, 22° 8′ O
Einwohner: 20 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 19-330[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NEL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Stare JuchyWężówkaWydminy
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Kałtki l​iegt am Westufer d​es Henselewo-Sees (1938 b​is 1945 Hänselsee, polnisch Jezioro Jędzelewo) i​n der östlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren, 19 Kilometer nordwestlich d​er Kreisstadt Ełk (deutsch Lyck).

Geschichte

Der kleine n​ach 1785 Kaltcken, b​is 1938 Kaltken genannte Ort w​urde im Jahre 1480 gegründet.[3]

Im Jahr 1874 w​urde Kaltken i​n den Amtsbezirk Orzechowen (polnisch: Orzechowo) eingegliedert, wechselte n​ach 1898 i​n den Amtsbezirk Neu Jucha, d​er ab 1929 i​n den Amtsbezirk Jucha wechselte, d​er seinerseits v​on 1939 b​is 1945 i​n „Amtsbezirk Fließdorf“ umbenannt wurde.[4] Damit gehörte d​as Dorf b​is 1945 z​um Kreis Lyck i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahr 1910 zählte Kaltken 196 Einwohner,[5] i​m Jahr 1933 w​aren es n​och 170.[6]

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Kaltken gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Kaltken stimmten 120 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[7]

Am 18. August 1938 w​urde Kaltken i​n „Kalthagen“ umbenannt. Die Einwohnerzahl belief s​ich 1939 a​uf 169.[6]

In Kriegsfolge k​am 1945 d​as gesamte südliche Ostpreußen u​nd mit i​hm auch Kaltken resp. Kalthagen z​u Polen. Der Ort erhielt d​ie polnische Namensform „Kałtki“. Heute i​st er Sitz e​ines Schulzenamtes[8] (polnisch Sołectwo) u​nd somit e​ine Ortschaft innerhalb d​er Landgemeinde Stare Juchy ((Alt) Jucha, 1938 b​is 1945 Fließdorf) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Religionen

Bis 1945 w​ar Kaltken i​n die evangelische Kirche Jucha[9] (Fließdorf) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie römisch-katholische Kirche Lyck[10] (polnisch Ełk) i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Kałtki katholischerseits z​ur Pfarrei Stare Juchy i​m Bistum Ełk d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen. Die evangelischen Einwohner halten s​ich zur Kirchengemeinde i​n der Kreisstadt Ełk, e​iner Filialgemeinde d​er Pfarrei Pisz (deutsch Johannisburg) i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Kałtki l​iegt an e​iner Nebenstraße, d​ie von Straduny (Stradaunen) a​n der polnischen Landesstraße 65 (einstige deutsche Reichsstraße 132) kommend über Stare Juchy b​is nach Wydminy (Widminnen) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 413
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kalthagen
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Orzechowen/Neu Jucha/Jucha/Fließdorf
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lyck
  6. Michael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 84
  8. Gmina Stare Juchy: Wykaz Sołectw i Sołtysów
  9. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 493
  10. Kaltken bei GenWiki
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.