Wildenstein (Presseck)

Wildenstein i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Presseck i​m Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Wildenstein
Markt Presseck
Höhe: 475 (450–509) m ü. NHN
Einwohner: 31 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 95355
Vorwahl: 09222
Blick auf Wildenstein aus dem Steinachtal
Blick auf Wildenstein aus dem Steinachtal

Geografie

Das Dorf l​iegt auf d​er Gemarkung Wildenstein i​m Süden d​es Gemeindegebietes, k​napp 4 km südlich v​on Presseck u​nd oberhalb d​es Tales d​er Unteren Steinach m​it der Steinachklamm. Auf e​inem Felsen s​itzt die Ruine v​on Burg Wildenstein, namensgebend für d​ie Familie v​on Wildenstein. Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Schlopp (0,6 km nordöstlich), n​ach Neumühle (0,6 km südöstlich) u​nd nach Waffenhammer (0,3 km südwestlich).[2]

Geschichte

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand Wildenstein a​us 13 Anwesen (10 Güter, 3 Tropfhäuser). Das Hochgericht s​owie die Grundherrschaft übte d​ie Herrschaft Wildenstein aus.[3]

Mit d​em Gemeindeedikt w​urde Wildenstein d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Schwand u​nd der zeitgleich gebildeten Ruralgemeinde Schwand zugewiesen. Mit d​em Gemeindeedikt v​on 1818 gehörte d​er Ort z​um Steuerdistrikt Presseck u​nd es entstand d​ie Ruralgemeinde Wildenstein, z​u der Neumühle, Papiermühle, Premeusel, Schlackenmühle, Schlopp u​nd Waffenhammer gehörten. Diese w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Stadtsteinach zugeordnet u​nd in d​er Finanzverwaltung d​em Rentamt Stadtsteinach (1919 i​n Finanzamt Stadtsteinach umbenannt). Von 1818 b​is 1823 w​ar das Herrschaftsgericht Heinersreuth zuständig.[4] Ab 1862 gehörte Wildenstein z​um Bezirksamt Stadtsteinach (1939 i​n Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit b​lieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 i​n Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 5,482 km².[5] Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde am 1. Januar 1974 d​ie Gemeinde n​ach Presseck eingegliedert.[6][7]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Wildenstein

Jahr 181918401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 232318323332338328357356353370352346299264251269266218192324289257164123
Häuser[8] 434645444447
Quelle [9][10][10][10][11][10][12][10][10][13][10][10][14][10][10][10][15][10][10][10][16][10][5][17]

Ort Wildenstein

Jahr 001818001819001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 68116115108887863443531
Häuser[8] 12121312121316
Quelle [4][9][11][12][13][14][15][16][5][17][1]

Religion

Wildenstein i​st seit d​er Reformation gemischt konfessionell. Die Protestanten s​ind nach Heilige Dreifaltigkeit (Presseck) gepfarrt,[3] d​ie Katholiken w​aren ursprünglich n​ach St. Michael (Stadtsteinach) gepfarrt,[11] s​eit Mitte d​es 20. Jahrhunderts i​st die Pfarrei St. Petrus Canisius (Presseck) zuständig.[16]

Literatur

Commons: Wildenstein (Presseck) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 316 (Digitalisat).
  2. Wildenstein im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 101 (Digitalisat).
  4. Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 141 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 732733 (Digitalisat).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 692.
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 96, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat Fußnote 14).
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 138 (Digitalisat). Für die Gemeinde Wildenstein zuzüglich der Einwohnerzahlen von Neumühle (S. 84), Premeusel (S. 95) und Schlopp (S. 108).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 156, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 943944, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1118, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1064 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1116 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 11521153 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 997998 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 163 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.