Köstenberg (Presseck)

Köstenberg i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Presseck i​m Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Köstenberg
Markt Presseck
Höhe: 578 m ü. NHN
Einwohner: 23 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 95355
Vorwahl: 09222

Geografie

Das Dorf l​iegt auf e​inem Höhenrücken d​es Frankenwaldes. Südlich d​es Ortes i​m Flemersbachtal g​ibt es e​inen ehemaligen Steinbruch, d​er als Geotop ausgezeichnet ist. Über Anliegerwege gelangt m​an nach Köstenhof (0,5 km nördlich) u​nd nach Elbersreuth (1,7 km südöstlich).[2]

Geschichte

Der Ort w​urde 1143 a​ls „Adeloldesperch“ erstmals urkundlich erwähnt. Er w​ar eine bambergische Enklave i​m Herrschaftsbereich d​er Wildensteiner.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand Köstenberg m​it Köstenhof a​us 10 Anwesen. Das Hochgericht übte d​as bambergische Centamt Stadtsteinach aus. Grundherren w​aren das Kastenamt Stadtsteinach (2 Viertelhöfe, 2 Güter, 1 Gütlein, 3 Tropfhäuser) u​nd die Herrschaft Wildenstein (2 Güter).[4]

Mit d​em Gemeindeedikt w​urde Köstenberg d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Heinersreuth zugewiesen. Zugleich entstand d​ie Ruralgemeinde Köstenberg, z​u der Köstenhof gehörte. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Stadtsteinach zugeordnet u​nd in d​er Finanzverwaltung d​em Rentamt Stadtsteinach (1919 i​n Finanzamt Stadtsteinach umbenannt). Am 31. August 1860 w​urde Schnebes eingemeindet.[5] Ab 1862 gehörte Köstenberg z​um Bezirksamt Stadtsteinach (1939 i​n Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit b​lieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 i​n Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 2,680 km².[6] Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde am 1. Januar 1972 d​ie Gemeinde n​ach Presseck eingegliedert.[7][8]

Baudenkmal

  • Haus Nr. 10: Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Köstenberg

Jahr 181918401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 7219819920419715217816917315115614614114715313322018717512180
Häuser[9] 252627273030
Quelle [10][11][11][11][12][11][13][11][11][14][11][11][15][11][11][11][16][11][11][11][17][11][6][18]
keine Angaben, wegen einer angeblichen Zugehörigkeit zur Gemeinde Enchenreuth

Ort Köstenberg

Jahr 001818001819001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 72*102*8471664969443123
Häuser[9] 10101110121213
Quelle [5][10][12][13][14][15][16][17][6][18][1]
* inklusive Köstenhof

Religion

Köstenberg i​st katholisch geprägt u​nd war ursprünglich n​ach St. Thomas (Wallenfels) gepfarrt,[12] s​eit Mitte d​es 20. Jahrhunderts i​st die Pfarrei St. Petrus Canisius (Presseck) zuständig.[17]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 316 (Digitalisat).
  2. Köstenberg im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 288.
  4. Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 78 (Digitalisat).
  5. Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 134 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 730 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 574 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 96, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat Fußnote 14).
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 63 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 155, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 940, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1114, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1060 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1112 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1148 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 993 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).
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