Wenze
Wenze ist eine Ortschaft sowie ein Ortsteil der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Wenze Stadt Klötze | ||
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Höhe: | 62 m ü. NHN | |
Fläche: | 27,72 km² | |
Einwohner: | 144 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 5 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 | |
Postleitzahl: | 38486 | |
Vorwahl: | 039005 | |
Lage von Wenze in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche in Wenze |
Geografie
Das altmärkische Dorf Wenze, ein stark nach Norden erweitertes Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz,[2] liegt am nördlichen Rand des Naturparks Drömling. Südlich des Ortes liegt der Mittellandkanal; der nächste Umschlaghafen befindet sich in Calvörde.
Ortschaftsgliederung
Zur Ortschaft Wenze gehören die Ortsteile Wenze, Quarnebeck und Trippigleben.[3]
Geschichte
Die erste Erwähnung des Dorfes Wenze stammt aus dem Jahre 1394 als dat halue dorp to wendessem. Nach jener Urkunde verkauften und überließen Albert von Alvensleben und Heinrich von Eikendorp wegen ihrer Gefangenschaft den Herzögen Bernhard und Heinrich von Braunschweig und Lüneburg einige Dörfer.[4] Im Jahre 1420 heißt es: dacz dorff czu wendessem (im Original: Wendeschen) dacz da licht vor dem dromelinge.[5]
Das Dorf wurde nach 1394 von den von Alvensleben zurückgewonnen, spätestens vor 1553 bis nach 1818. Ein zweiter Teil des Dorfes gehörte vor 1420 bis 1742 den von Bartensleben, sowie seit 1742 bis nach 1849 von der Schulenburg.
Weitere Erwähnungen des Dorfes sind 1553 Wenditz, 1608 Wendisse, 1687 Wendisse[2] und 1804 Wentze.[6]
Wenze wurde als Rundling angelegt. Wie in der gesamten Region bestimmten Fachwerkhäuser das Ortsbild. In der Chronik wird von zwei verheerenden Feuern berichtet, in denen fast der gesamte Ort abbrannte.
Der Männergesangverein wurde 1922 gegründet, im Jahr darauf der Feuerwehrverein. Die Schule im Ort existierte bis 1971, ein Kindergarten von 1959 bis 1994.
Ersterwähnung nicht in 1375
Peter P. Rohrlach erläutert im Historischen Ortslexikon für die Altmark,[2] dass die von Wilhelm Zahn,[7] Johannes Schultze[8] und anderen Autoren angenommene Erwähnung von wense aus dem Jahre 1375 sich nicht auf Wenze bezieht, sondern auf den früheren Wohnplatz Werle,[9] heute als Flurbezeichnung Werl 1,5 Kilometer westlich von Tylsen zu finden.
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 wurde in die Gemeinde Wenze aus dem Landkreis Gardelegen in den Kreis Klötze umgegliedert. Am 1. Januar 1974 wurde Gemeinde Quarnebeck nach Wenze eingemeindet. Bereits am 1. April 1974 wurde die Gemeinde Trippigleben ebenfalls nach Wenze eingemeindet.[10]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Wenze am 8. Januar 2009, dass die Gemeinde Wenze in die Stadt Klötze eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[11][12]
Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Wenze werden Quarnebeck, Trippigleben und Wenze Ortsteile der Stadt Klötze. Für die eingemeindete Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Wenze und künftigen Ortsteile Quarnebeck, Trippigleben und Wenze wurden zur Ortschaft der aufnehmenden Stadt Klötze. In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Wenze wurde ein Ortschaftsrat mit sechs Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Ab 1. Juli 2019 wird es eine neue Ortschaft Trippigleben mit dem Ortsteil Trippigleben geben. Die Ortschaft Wenze besteht dann nur noch aus den Ortsteilen Wenze und Quarnebeck. Der Ortschaftsrat der Ortschaft Wenze besteht dann nur aus 4 Mitgliedern.[13]
Einwohnerentwicklung
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Quelle bis 2006, wenn nicht angegeben:[2]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Wenze, die früher zur Pfarrei Immekath gehörte,[15] wird heute betreut vom Pfarrbereich Steimke-Kusey des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]
Politik
Ortsbürgermeister
Ortsbürgermeister der Ortschaft Wenze ist seit dem 1. Januar 2010 ist Marco Wille.[17] Letzte Bürgermeisterin der Gemeinde war Ingrid Thiele.[18][11]
Ortschaftsrat
Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 stellte sich die Wählergemeinschaft „Wenze/Quarnebeck“ zur Wahl. Si errang alle 4 Sitze. Gewählt wurden 4 Ortschaftsräte.[19][17]
Die Wahlbeteiligung betrug 64,9 Prozent.[19]
Wappen
Blasonierung: „In Grün eine schwarz konturierte silberne Kirche mit schwarzer Türöffnung und 3 schwarzen Fensteröffnungen; begleitet rechts von einem schwarz konturierten silbernen Wellenstab, links oben von 3 gebundenen goldenen Ähren.“
Die Farben von Wenze sind Silber (Weiß) - Grün.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Uwe Reipert gestaltet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Wenze ist kleiner, im Osten dreiseitig geschlossener Fachwerkbau von Hans Heinrich Blickwedel aus dem Jahre 1736.[20]
- In Wenze steht neben der Kirche ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, zwei Granitblöcke auf einem gemauerten Sockel.[21]
- Der Ortsfriedhof liegt im Nordwesten des Dorfes.
Wirtschaft und Infrastruktur
- APV Agrar Produktions- und Verwertungs GmbH Wenze
Vereine
- Feuerwehrkameradschaft Wenze e. V.
- Männerchor „Polyhymnia“ Wenze e. V.
- Sportverein SV Rot-Weiß Wenze e. V.
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 210–211.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 417 (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- Markus Schulze: Weiterhin mehr Frauen als Männer. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 21. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 18.
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2397–2399, doi:10.35998/9783830522355.
- Hauptsatzung der Stadt Klötze Abgerufen am 14. April 2019.
- Hermann Sudendorf: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Vom Jahre 1390 bis zum Jahre 1394. Teil 7. Hannover-Döhren 1871, S. 320, Nr. 333 (Digitalisat).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 273 (Digitalisat).
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 388 (Digitalisat).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 210–211.
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 410 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
- Zitiert nach Peter P. Rohrlach: Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren. (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, 17). Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-631-54808-0, S. 6, Nr. 24.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 362, 363.
- Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag zur Eingemeindung von Gemeinden in die Stadt Klötze mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 26. Januar 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2, 18. Februar 2009, S. 36–38 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 388 kB; abgerufen am 30. Januar 2022]).
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- Kurier, Amtsblatt der Stadt Klötze, Ausgabe 1/2019. Amtliche Bekanntmachungen. 7. Januar 2019, abgerufen am 13. April 2019.
- Stadt Klötze, Einwohnermeldeamt: Einwohnerbestand am 31.12.2018. 9. Januar 2019.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Steimke-Kusey. Abgerufen am 23. Februar 2019.
- Stadt Klötze: Ortschaftsrat Wenze. In: stadt-kloetze.de. Abgerufen am 30. Januar 2022.
- Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bürgermeisterwahl am 24. Februar 2008
- Stadt Klötze (Altmark): Amtliche Bekanntmachung Ortschaftsrat Wenze 2019. In: verwaltungsportal.de. Abgerufen am 30. Januar 2022.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 531 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Onlineprojekt Gefallendenkmäler. In: Wenze auf www.denkmalprojekt.org. 2009, abgerufen am 23. Februar 2019.